Hibbelhund - Was ist richtig: Konfrontation oder Ruhe?

  • Daher war ich ja auch so froh, dass sie mal ne Ansage von dem älteren Hund bekommen hat

    Mmh, das kann aber kein Konzept für die Zukunft sein ... darauf zu hoffen, dass andere Hunde sich um die Erziehung Deines Hundes kümmern. Das ist Deine Aufgabe! Findest Du ein souveränes Gegenüber - prima. Doch geh davon aus, dass 90% der Hunde, die ihr zukünftig treffen werdet, es nicht sind. Dein Tierchen wird rassebdingt da zukünftig nicht einfacher, sondern eher komplizierter ... insofern würde ich mir jetzt schleunigst jemanden suchen, der anstatt Sitz und Bleib mit Rufen die wirklich wichtigen Dinge mit Euch übt. |)

  • Ich finde ehrlich gesagt, dass euer Alltag eher nach zu wenig Reizen klingt.


    Ruhige Spaziergänge, bei denen ihr möglichst Begegnungen mit Passanten und Hunden vermeidet, so wie ich dich verstanden habe, keine Treffen mit anderen Hunden außerhalb der Hundeschule.... Ich finde mit sieben Monaten darf man einen Hund schon etwas mehr fordern - und muss ihm auf der anderen Seite aber auch noch Raum geben, ausgelassen rumzutoben. Beides ist wichtig.... und (wenn ich deine Schilderungen richtig verstanden habe) kommt beides etwas kurz.


    Es mag sicherlich Hunde geben, die diese Minimaldosis benötigen, um nicht völlig durchzuknallen.


    Aber eventuell sind Hundesichtungen deswegen so problematisch weil sie keine Hundekontakte hat?

  • Ich würde in diesem Alter anfangen, mit dem Hund zu trainieren, an anderen Hunden ruhig vorbeizugehen. Alternativverhalten, Click-für-Blick, dich selbst interessanter machen als den fremden Hund - und dazu einen am besten erwachsenen Gassipartner-Hund für Sozialkontakt. Ich finde, das ist eine gute Zeit um das in aller Ruhe zu trainieren. Es wird nämlich mit ca. 10 Monaten möglicherweise anstrengender - weil ab diesem Alter einige Hunde nicht mehr zum Spielen hin wollen oder von anderen Hunden nicht mehr als spielendes Kind wahrgenommen werden. Da kann man ja schon mal vorarbeiten. Ich bin jedenfalls täglich am Weiterüben mit Geri, seit die Pubertät reingehauen hat, und bin froh dass ich schon vorher mit ihm viel geübt habe.


    Als Alternative kenne ich, die Situation total unaufgeregt zu behandeln - einfach weitergehen, zügig weiter etc. Ist aber für mich nur als Managementmethode interessant.

  • Hallo,


    ich bin im Forum "nur" stille Leserin.


    Als ich den Thread gesehen und gelesen habe, musste ich unweigerlich daran denken, dass mir das ziemlich bekannt vorkommt.


    Odin ist ein Schäferhund-Appenzeller Mix und schon von klein an ein absolutes Hibbelpaket.

    Als Welpe habe ich mir noch gedacht (er ist mein erster Hund) das wird sich schon legen. Nun ist er 3 Jahre alt und es wurde immer nur schlimmer.


    Er ist schnell überfordert und sehr unsicher und legt dann Übersprungshandlungen an den Tag. In die Leine gehen bei Hundesichtungen, man kann an 4 Menschen ohne Probleme vorbeigehen und beim 5 Mensch ist seine Impulskontrolle hin und er geht bellend in die Leine und will an den Menschen hochspringen. Er ist nicht ansprechbar und Leinenführigkeit haben wir gar nicht hinbekommen.


    Ich will nun auch nicht sagen das ich ich alles richtig gemacht habe. Ich habe mich viel vom Verein wo ich mit ihm bin bequatschen lassen.


    Ich habe nun seit 1 Jahr eine Trainerin und hätte nicht gedacht das ich mit meinem Hund mal soweit kommen werde.


    Bei uns ist es so, das ich seine Runden drastisch verkleinert habe. Klar gehen wir raus. Aber keine Stunde mehr. Meistens fahren wir zurzeit in die Felder, wo halt auch Wege sind. Wir gehen dann 15 bis 20 Minuten in einem Umfeld wo keine bis kaum Reize sind die in hochpushen könnten. Anderen Hunden weichen wir wenn möglich großzügig aus und ich versuche ihn mit Futterspielen abzulenken. Heißt halt, ich werfe eine handvoll Leckerlies in die Wiese und Odin soll suchen und ist so abgelenkt. Das deeskalierende Sitzen klappt noch nicht zu 100% deswegen versuche ich es so.


    Spielzeug hat Odin nicht mehr bzw. zu Hause nicht mehr und auch seine heißgeliebten Bälle und Ballspielen sind zurzeit nicht mehr.

    Er darf ab und zu mit seinem Hundekumpel, der genau das gleiche Problem hat durch den Garten rennen und toben. Aber halt auch nicht mehr alle 2 Tage.

    Seitdem wir alles runtergfahren haben ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Mein Hund hört auch draußen wenn ich was sage. Der Kampf an der Leine hat auch ein Ende gefunden. Er kann zu Hause auch mal ein paar Stunden durchschlafen ohne dauernd aufzuspringen.


    Mittlerweile übe ich bei meiner Trainerin mit 5 bis 6 anderen Hunden zusammen auf dem Platz. Alle haben das gleiche Problem. Klar haben wir noch Abstand, aber das hätte ich vor einem Jahr wirklich nicht gedacht. Odin kann so eine Trainingseinheit auch nur maximal 25 Minuten mitmachen danach ist er "drüber" und fällt mir in alte Verhaltensmuster.


    Aber auch der Weg war lang- Das Training fing damit an das wir ausgetestet haben ab welcher Distanz Odin noch anprechbar ist und mit mir arbeiten möchte. Dann haben wir uns dort aufgehalten und Suchspiele gemacht oder ein paar Übungen. Die Distanz zu den anderen Hunden wurde mit der Zeit immer weniger. Aber es hat gedauert und es gab auch viele Rückschläge.


    Unser Training ist sicher auch nicht jedermanns Sache aber vielleicht sind ein paar Sachen auch für dich anwendbar :)


    Nur Mut...

    Aus meinem Hibbel ist mittlerweile ein halber Hibbel geworden :)

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