Es kommt sehr auf das Individuum an. Geht es um einen Welpen? Dann sollte man im Vorfeld überlegen, was man dann mit ihm unternehmen möchte um ihm eine schöne und auslastende Beschäftigung zu bieten. Für Geri, dessen Mutter eine souveräne aber fordernde LZ-DSH ist, der Papa aber ein gechillter, aber jagender TWH, habe ich viele verschiedene Wege gefunden (Dummy, Gehorsam, Jagdersatz/Vorstehen, viel Freilauf und Sozialkontakt zu älteren souveränen Hunden) und werde mit ihm auch den Einstieg in den Hobby-Hausfrauen-Hundesport wagen, wenn er etwas weniger Baby ist. Und wenn ich merke, dass er mehr will - dann darf er auch mehr. Aber wenn er so ein Chiller wird wie sein Vater, der einfach nur bei seiner Familie sein will und damit zufrieden ist, die Ankunft von Besuchen kurz anzuwuffen, dann darf er genau das auch tun. Also - auch wenn man sich einen Welpen mit AL- oder LZ-Genetik holt, kann man mit einem unsportlichen Chillhund enden oder - mit Pech - mit einem nervösen Wrack das beim Sport nicht händelbar ist. Gerade bei Moderassen der vergangenen Jahre - aufgrund der höheren Nachfrage und dann auch des Angebots - sind teilweise einige Temperament-Probleme mit reingezüchtet worden, oder etwa nicht?
Geht es um einen erwachsenen Hund? Einen Senior? Meine gute alte Freki, ein aktives Gemisch aus Sibirischem Husky und Tschechen, war mit ausgedehnten Wanderungen, kleinen Toberunden und Erkunden (sie war auch sehr vergnügt mit auf Reisen und eroberte neue Reviere) plus Sozialkontakt sehr zufrieden. Zughundesport durfte sie nicht mehr machen; nicht mal am Fahrrad fahren oder längeres Joggen wäre noch gesund für sie gewesen.
Es kommt also nicht nur auf Rasse und Linie, sondern auch auf den Charakter des einzelnen Hundes an.