Angst vor Allem - wir wissen nicht mehr weiter

  • Moin,
    wir wenden uns über das Forum als eine der letzten Möglichkeiten an euch, in der Hoffnung hilfreiche Ratschläge zu bekommen.

    Unser Hund ist jetzt gut 1 1/2 Jahre alt. Er ist ein Border Collie Mischling. Leider wurde er, so denken wir es uns zumindest, nach der Geburt so sehr vernachlässigt von dem Hof, wo wir ihn her haben, dass es sich jetzt in sehr vielen Situationen wiederspiegelt. Er ist unfassbar ängstlich, und das vor so gut wie allem. Sei es das Geräusch von unserem Ofen, oder wenn unsere Nachbarn über uns mal die Treppe runtergehen. Sobald er sowas hört fängt es an zu bellen. Wenn wir im Auto mit ihm hinten in der Box fahren, und er beim vorbeifahren einen anderen Hund sieht, dann fängt er auch direkt im Auto an zu bellen. Am schlimmsten ist es jedoch bei fremden Menschen, da diese zutiefst böse angebellt und angeknurrt werden - Schwanz einkeifen, in die Hocke gehen, und so lange ununterbrochen bellen und knurren bis diejenige weg sind. Danach ist die Welt wieder in Ordnung.
    Im Haus läuft er meiner Freundin auf Schritt und Tritt hinterher, und sobald wir mal die Tür hinter ihm zumachen, fängt er an zu weinen. Gerade die Situation in der neuen Wohnung treibt das Ganze auf die Spitze - alles was er hört und nicht kennt wird mit lautem Bellen quittiert, und wenn wir auf dem Hof unseren Vermietern oder anderen Leuten begegenen werden diese so lange angebellt bis sie außer Sicht sind.


    Das Ganze artet inzwischen so sehr aus, dass wir kurz davor stehen ihn wegzugeben an jemanden mit Erfahrung - weil wir diese Erfahrung leider nicht haben, um mit dir Situation umzugehen und ihm vor allem das Leben so angenehm wie möglich zu machen.


    Jedoch wollen wir vorher nochmal hier um Rat bitten. Wir haben schon etliche Hundetrainer durch, aber das ging von Klöterdose bis hin zu Füttern bis der Hund platzt. Leider war nichts dabei was uns weitergeholfen oder nachhaltig Wirkung gezeigt hat.




    Hat jemand von euch so einen oder einen ähnlichen Fall schonmal gehabt und kann uns vielleicht hilfreiche Tipps oder Ratschläge geben?

    Danke im Voraus!

  • Klöterdose? Meinst Du eine Klapperdose - also Schreckreiz bei einem Hund mit generalisierten Ängsten? Das ist kontraproduktiv. Und Futterbestätigung klappt nur, wenn der Hund auch nervlich und hormonell in der Verfassung ist, was zu lernen. Und das Futter nimmt.


    Ich verlinke Dir mal den Austauschthread für die Bangbüxen-Halter:


    Der Angsthund-Thread


    Du hast ja schon geschrieben, dass Du zur Miete wohnst. Magst Du ein wenig mehr darüber erzählen, wie Ihr wohnt, wie Euer Tagesablauf ist und was Euch am Verhalten Eures Hunds am Meisten belastet, wo Ihr am Schnellsten dran arbeiten wollt? Und wie lange er schon bei Euch ist und wie lange sich das Verhalten schon zeigt?

  • Hallo,


    ich empfehle Dir erstmal den Gang zum Tierarzt mit dem Hund. Es gibt auch Krankheiten, die Angst, Unsicherheit und Unfähigkeit zu Lernen/Umzusetzen mit sich bringen. Dazu gehört zum Beispiel die Schilddrüse, Hormonstörungen und vieles mehr.


    Erst dann, wenn körperlich Alles abgeklärt/ausgeschlossen ist, dann kann man von der Psyche/Wesen ausgehen.

  • Woran machst Du denn fest, dass der Hund Angst hat?

    Für mich klingt es leider nach dem Gegenteil - nach völlig fehlgeleitetem Hüte- und Territorialverhalten.

  • Woran machst Du denn fest, dass der Hund Angst hat?

    Für mich klingt es leider nach dem Gegenteil - nach völlig fehlgeleitetem Hüte- und Territorialverhalten.

    Für mich auch...


    Zuzüglich Stress und nicht vorhandene Frustrationstoleranz :( :

  • wie sieht euer Tagesablauf aus?

    wurde der Hund erzogen, wenn ja wie?

    Wird der Hund ausgelastet? Sport, Tricks, Ballwerfen, Joggen, Radfahren?

    Wurde der Hund mal einem TA vorgestellt?

    Was haben die Trainer bisher gemacht? Details? Wie lange wurde die jeweilige Methode probiert?

  • Woran machst Du denn fest, dass der Hund Angst hat?

    Vermutlich an der Körpersprache (eingezogener Schwanz, "in die Hocke gehen", was ich jetzt als eher Rückwärtstendenz interpretieren würde).

  • Vermutlich an der Körpersprache (eingezogener Schwanz, "in die Hocke gehen", was ich jetzt als eher Rückwärtstendenz interpretieren würde).

    Nö, deshalb frage ich ja nach.

    Ein abgesenkter Vorderkörper, eine eingezogene Rute (Ausdruck von Konzentration und nicht von Angst), ein fixierender Blick und langsame Schritte sind nichts anderes als typisches Arbeitsverhalten von BCs.

    Schau Dir mal Videos dazu an. Gibt es ja auch hier im Forum.

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