Wie sähe eine hunde(halter)freundliche(re) Menschengesellschaft aus?

  • Wieso würdest du so einen Test diskriminierend finden?

    Warum nennst du es einen Idiotentest?


    Ich sehe da viele Analogien zum Führerschein für Kfz, den ich ebenfalls total sinnvoll finde, obwohl Autofahren viel simpler ist als das Verstehen eines Hundes.

    Fenjali - magst du meine Frage noch beantworten?

  • In einer hundefreundlichrene Menschengesellschaft gäbe es tatsächlich deutlich mehr Menschen

    die über die Bedürfnisse ihres Hundes Bescheid wüssten.


    Dass erreicht man u.a. durch einen einfachen Sachkundenachweis für Hundehalter der lediglich basics vermittelt.


    Sowas wie:

    - wie schnell heizt sich ein Auto in der Sonne auf, wie gefährlich ist das?

    - Hundekommunikationsbasics - ein Schwanzwedeln bedeutet nicht automatisch Freude! Beschwichtigungssignale erkennen bevor es zu Bissen kommt

    - Hund beim Schlafen und Fressen in Ruhe lassen (so könnten sich auch einige "Beissvorfälle" mit Kindern eindämmen lassen)

    - Anatomie des Hundes und "gesundheitsschädliche" Dinge wie: Halti nicht am Fahrrad nutzen, 20 Meter Leine nicht am Halsband festmachen, Folgen von Würgehalsbändern (nein der Hund ist nicht entspannt, der bekommt zu wenig Luft)

    - Flexileinen-Regeln

    - Tierschutzregeln über das stundenlange einsperren von Hunden (Zwinger, Boxen, ...)

    - wie sieht ein beissicherer, gut sitzender Maulkorb aus (jeder kann in die Situation kommen, in der der Hund einen braucht)


    naja, so die einfachsten Dinge die gesetzlich geregelt sind, bzw über die man sich heute im allgemeinem einig ist.


    Natürlich garantiert ein Sachkundenachweis nicht dass sich jeder dran hält.

    Ein Führerschein garantiert auch nicht dass sich jeder an die Verkehrsregeln hält.


    Aber sehr viele Hundehalter führen ihre Hunde nicht "suboptimal" weil sie es wollen - sondern weil sie es nicht besser wissen.

    Da könnte so ein Sachkundenachweis VOR jeder Hundeanschaffung einfach eine Verbesserung für das Leben vieler Hunde bedeuten.


    Und richtig/sicher geführte Hunde in meinem Umfeld, sind auch für mich als Hundehalter im Alltag entspannter.

  • Ich denke für eine hundefreundlichere Gesellschaft, bräuchten wir

    - weniger Menschen, sprich eine geringere Bevölkerungsdichte, allgemein,

    - mehr Menschen, am besten alle, die noch etwas mit echten Tieren anfangen können,

    - mehr Menschen die die arbeitenden Hunde auch noch arbeiten lassen können

    - es werden sich nur zur eigenen Situation passende Hunde geholt

    - keine Hunde als Statussymbole, Selbstausdruck usw

    - weniger Hunde allgemein

    - keine Hunde bei Leuten bei denen ein Hund einfach falsch ist

    - keine Falschinformationen über Hunde (egal in welche Richtung und von wem)

    - keine Menschen mit Tierhaarallergien, Ängste usw


    Im Endeffekt eine Mischung aus den Bedingungen früher und den meist doch etwas sanfteren Art mit dem Hund umzugehen, den Freiheiten, den medizinischen Standards und Ernährungsbedingungen von heute.


    EDIT: Und ein TierSchG das tatsächlich auch umgesetzt wird

  • Ich persönlich denke, dass wir bereits eine sehr, sehr hunde(Halter)freundliche Gesellschaft haben. Allgemein würde ich mir wohl eher eine tier(halter)freundlichere Gesellschaft wünschen. Da sehe ich eher Defizite und hätte wohl einige Wünsche.


    Der Hund sitzt doch ziemlich hoch geschätzt auf seinem Haustier-Thron.. und einige Wünsche die Hunden das Leben versüßen sind ja nicht grade bereichernd für die restliche Tierwelt.


    Ich lebe aber auf einem Dorf und kann die „Stadtansicht“ deshalb nicht nachvollziehen. Meine Perspektive ist eben das Dorfleben mit Hund.

  • Bezogen auf meinen aktuellen Wohnort würde ich mir nur wenige Dinge wünschen: Mehr Mülleimer bzw. Mülleimer in regelmäßigeren Abständen, größere Rücksichtnahme schwächerer Verkehrsteilnehmer (seit Corona gibt es leider auch vermehrt rücksichtslosere Radfahrer bei uns, was ich wiederum traurig finde, weil Radfahrer eigentlich wissen müssten, wie sich das anfühlt) und eine reduzierte Hundesteuer bei z.B. abgelegter BH zur Anreizgestaltung.

    Und ganz allgemein würde ich die Entkopplung von Wohn- und Arbeitsort begrüßen, zumindest in den Bereichen, in denen es möglich ist.

  • Ich lebe aber auf einem Dorf und kann die „Stadtansicht“ deshalb nicht nachvollziehen. Meine Perspektive ist eben das Dorfleben mit Hund.

    Ich kenne auch nur das Dorfleben mit Hund und manchmal glaube ich wirklich das zum Stadtleben teilweise Welten dazwischen liegen müssen.


    Geschäfte haben wir hier nicht wirklich wenn man von Restaurants absieht und da darf der Hund mit, im bebauten Gebiet herrscht Leinenpflicht, außerhalb kann jeder machen wie er für richtig hält. Eig stört sich aber auch im bebauten Gebiet niemand an einem Hund ohne Leine so lange er bei seinem Menschen bleibt. Kotbeutelspender könnte es 1-2 mehr geben, dass ist aber eig schon meckern auf hohem Niveau und die Wege sind auch weit davon entfernt zugeschissen zu sein.

    Die Hundedichte ist nicht besonders hoch und man kann sich normalerweise über Monate problemlos aus dem Weg gehen (zumindest wenn man die beliebten Wege am Wochenende meidet), am wahrscheinlichsten trifft man vereinzelt andere Hunde direkt im Dorf die auch nur gerade dabei sind an der kurzen Leine von A nach B zu gehen und einen nicht weiter stören. Und selbst wenn man sich draußen mal begegnet ist den Hund bei sich zu behalten quasi eine Selbstverständlichkeit. Sollte doch mal ein Fehler passiert ist die übliche Reaktion eine Entschuldigung, ein abwinken und "Ach alles gut, sowas passiert jedem mal" oder ähnliches.

    Und auch hundelose Menschen reagieren vorrangig positiv auf die Hunde und freuen sich wenn sie mal kurz streicheln dürfen und man sich mit ihnen unterhält. Gestohlene Hunde hab ich noch nie mitbekommen und auch Giftköder sind sehr sehr selten. Beschwerden über bellende Hunde gab es meines Wissens nach auch noch nie, dafür aber eben Lob für die die nicht bellen.


    Kurzum ich wüsste nicht was sich noch großartig verbessern könnte. Ein paar einzelne schwarze Schafe gibt es immer aber im großen und ganzen läuft es sehr friedlich hier.

    Ein großer Teil davon ist aber eben auch das sich so gut wie alle zu benehmen wissen. Wir tun alle unser bestes einander nicht auf die Füße zu treten und gut miteinander auszukommen und zu 99% klappt das auch ganz gut.


    Ah und die Hundesteuer ist verglichen mit dem was ich teilweise mitbekomme auch in Ordnung.

  • Wieso genau ist mein Hund mehr Wert/wichtiger als die Ratten, die ich frueher als Haustiere hatte? Oder im Vergleich zu wilden Ratten?

    Was macht den Hund denn besser als den Hasen, die Taube, das Reh, das (Nutz-) Vieh?

    Wieso sollte es schlimmer sein einen Hund totzuschlagen als eine Katze anzuzuenden?

    Ist der Unterschied deine emotionale Bindung zu deinem Hund? Sowas ist ja in DE GsD keine Grundlage um Gesetze etc. zu aendern.

    Ja genau, der Unterschied ist die emotionale Bindung. Ich sage nicht, dass Tiere nicht allgemein stärker geschützt gehören. Aber mit der emotionalen Bindung kommt nochmal eine andere Dimension hinein. Der Mensch ist doch sonst auch immer das Maß aller Dinge. Aber in Bezug auf Tiere spielen seine Bindungen überhaupt keine Rolle. Du darfst durch Heirat oder Adoption fast jeden beliebigen Menschen in deine Familie aufnehmen und der emotionalen Bindung eine offizielle Form geben. Aber ein Tier hat in deiner Familie rechtlich keinen Platz zu haben. Was den Empfindungen vieler Hundehalter (und wir reden hier ja vornehmlich von Hunden) nicht entspricht.

    Ich glaube ich verstehe den Ansatz, finde ihn aber ein bisschen problematisch. Rechtlich gäe es ja für den Hund wenige Vorteile direkt als Familienmitglied zählt, zumindest fallen mir auf Anhieb keinen ein. Beispielsweise ist es ja für einen Menschen wichtig rechtlich zu mir zu gehören um z.B. im Falle des Falles Informationen im Krankenhaus zu erhalten, oder so. Das enfällt für den Hund und dann bleibt nur das "jemand, der ihm wehtut, wird härter bestraft als jemand, der eine Ratte draußen tötet", um mal bei dem Beispiel zu beiben. Damit wäre ein Lebewesen wertvoller, weil jemand anders das so empfindet. Sprich, der Wert meines Hundes defininiert sich über mich. Rechtlich ist das total fies, was sich für mich direkt ergibt wenn man das auf Menschen überträgt. Wer einem Menschen, der zu einer Familiengemeinschaft gehört wehtut gehört bestraft und zwar hart. Weniger hart wäre die Strafe dann also wenn man zum Beispiel einen obdachlosen Menschen auf der Straße, der völlig allein ist, verprügelt, oder wie?
    Es gibt also für mich kein Mittelweg. Ich bin für grundsätzlich stärkere Tierschutzgesetze, bezogen auf alle Tiere, nicht nur die, die zufällig von einem Menschen ins Herz geschlossen wurden.

    Ich kann übrigens nicht jeden Menschen offiziell in mein Leben aufnehmen, wenn ich das gerade richtig verstehe. Also meine beste Freundin zum Beispiel. Die heirate ich ja nicht, adoptiere sie nicht, rechtlich bindet sie absolut nichts an mich. Dennoch gehört sie emotional absolut zu meiner Familie.

  • Ich würde es mir wünschen, dass mein Hund, der kleiner ist als viele Koffer, kein Zugticket braucht (Aber auch große Hunde nicht). Ich fänds gut, wenns "Hundeabteile" gäbe, weil dann Menschen mit Hundehaarallergien nicht körperlich reagieren würden.

    Und dann schlösse ich mich der ein oder anderen Liste hier an. Bin aber auch recht zufrieden ansonsten.

  • Wie sähe eine hundefreundliche Menschengesellschaft aus:

    - tatsächlich im groben und Ganzen, dass die Halter ihre Hunde ihren Bedürfnissen entsprechend halten - also keine Kangals mehr im Plattenbau und keine Hunde für die 5Minuten um den Blockrunde.



    Wie sähe eine hundeHalter freundliche(re) Menschengesellschaft aus

    - im Groben und Ganzen weniger HH und die wenigen HH wissen, was sie tun, so dass es überhaupt gar keine Schwierigkeiten mehr mit der Umwelt gibt, dass es gar keine Diskussionen mehr um Leinenpflicht, Hundeführerschein und Co. geben muss und aus einer gegenseitigen Rücksichtnahme aller Beteiligten, entspringt tatsächlich eine freundliche Kultur, in der jeder wieder gerne grüßt, jeder gerne wieder lächelt.



    Fertig.

    :D

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