Wie sehen eure „Ansagen“ aus?

  • Richtig. Ich bin kein Fan davon so was über Frust aufzubauen. Das geht in meinen Augen am Thema vorbei und erreicht auch nie die Alltagstauglichkeit.

  • baust es nicht über zb leckerchen in Hand und zumachen auf.

    Das hab ich jetzt schon öfter gelesen, aber ich versteh nicht wie das funktionieren soll. Darüber lernt der Hund doch nur, das leckerchen nicht zu fressen, oder? Wäre das nicht eigentlich eher der Ansatz fürs giftköder Training? Wie soll daraus ein Abbruch werden? Das krieg ich irgendwie nicht zusammen. :denker:

  • baust es nicht über zb leckerchen in Hand und zumachen auf.

    Das hab ich jetzt schon öfter gelesen, aber ich versteh nicht wie das funktionieren soll. Darüber lernt der Hund doch nur, das leckerchen nicht zu fressen, oder? Wäre das nicht eigentlich eher der Ansatz fürs giftköder Training? Wie soll daraus ein Abbruch werden? Das krieg ich irgendwie nicht zusammen. :denker:

    Das ist halt scheinbar die gängige Methode die dir in Büchern oder online-Videos vermittelt wird. Vielleicht habe ich auch in die falschen Sachen reingeschnuppert :ka: aber da ich es auch komisch finde hab ich hier ja nachgefragt wie andere das so machen.

  • Ok, dann out ich mich mal als böse Cholerikerin.


    Welpen - also die ganz Kleinen - kriegen hier tatsächlich für ein einziges Ding eine unmißverständliche Ansage: fürs gezieltes Zwicken in menschliche Haut. Dann drehe ich mich sehr schnell und sehr bedrohlich in Richtung des Hundes und sage mit einer drohenden, in dem Moment auch sehr authentisch ärgerlichen Stimme sowas wie "laß das!" oder "spinnst du?" oder Gottweißwas. Wort ist da nicht wichtig, nur deutliche das Rüberbringen von Ärger. Kein Alternativverhalten, keine Belohnung beim Aufhören, einfach nur ein unmißverständliches: "Nimm SOFORT deine Zähnchen da weg - das ist ein Tabu!"


    Das hat bis jetzt tatsächlich bei acht Welpen gut geklappt, wohl, weil sie echten Ärger von mir überhaupt nicht gewohnt sind und ihn dann entsprechend ernst nehmen. Über alles andere, totgeschüttelte Hosenbeine, Kau- und Klauattacken auf sonstwas, lache ich eher und korrigiere das entsprechend geduldig, entspannt und pädagogisch korrekt - aber in diesem einen Punkt hört der Spaß auf. Und das verstehen die Zwerge dann auch verdammt gut.

  • Hier sitzt auch eher ein Modell der Marke Satansbraten. Brauchte schon mehrere Anläufe, bis ich geschnallt hab, was bei ihm ''wirkt''.


    Erst gibts ein «Hey», was mit seinen 11 Monaten auch in 90% der Fälle ausreicht. Falls nicht, kommt ein «Ä-äh» und Fingerschnippsen hinterher. Wird das auch noch ignoriert, gehe ich auf meinen Hund zu, spätestens dann lässt er mittlerweile ab.


    Als er noch Welpi war und mich regelmässig aus Frust oder wasauchimmer mit seinen Zähnen malträtierte, habe ich auch Massnahmen probiert, wie ihn wegzuschubsen. Natürlich nicht superhart, aber doch deutlich. Das hat ihn nur noch weiter angestachelt, weshalb er hier zuhause ne Zeit lang mit Hausleine rumgelaufen ist, an der ich ihn dan aus dem Zimmer führen konnte und draussen auf die (ganz kurze) Leine getreten bin, bis er sich beruhigte.


    Hier sind wohl alle Hunde unterschiedlich und ich bin froh, versteht er mittlerweile recht zuverlässig, was ich von ihm will (oder eben nicht will).

  • ?Spannend, wie unterschiedlich die Hunde sind. Whisky hat ganz stark auf Bewegungen reagiert. Es hat gereicht, wenn ich mich mit dem Oberkörper in ihre Richtung gedreht habe um es als Stopp und blocken zu verstehen. Dagegen hätte ich mir den Mund fusselig geredet und "lass das" wäre wohl maximal als nettes Hintergrundgeräusch erkannt worden.

    STOPP Denkfehler!


    Ein "Nein" wird dem Hund beigebracht. Man kann das aversiv tun, oder über Körpersprache aufbauen, wie deine Version. Oder man baut es als Trick auf.

    Du arbeitest körpersprachlich mit Drohung. Du kannst das auch mit einem Kommano unterlegen: Ob du nun Dudelsack, oder Nein sagst oder knurrst ist dir überlassen und hat nichts, absolut nichts mit verschiedenen Hundetypen zu tun.

    Eine Drohung ist doch ein willkürliches hierarchisch/mentales unter Druck setzen, mit dem Ziel, dass beim "Gegner" Angst/Einschüchterung aufgebaut wird um so den eigenen Willen durchzusetzen ohne Rücksicht auf das Wohlbefinden des anderen.


    Eine Warnung basiert auf klar durchschaubare Gleichwertigkeit und Respekt, um dem anderen zu signalisieren, das, was du grad machst, behagt mir nicht. Hör auf damit, sonst wird es Folgen für dich geben. Ich kommuniziere dann aber transparent, ohne Härte und mit dem Bewusstsein, dem anderen eine faire Chance zu geben sich frei zu entscheiden und intrinsisch zu agieren.


    Das macht für mich gesehen einen riesigen Unterschied und ich hätte meine Körpersprache dem Hund gegenüber immer mit der Intention der Warnung gesehen.

  • Das hab ich jetzt schon öfter gelesen, aber ich versteh nicht wie das funktionieren soll. Darüber lernt der Hund doch nur, das leckerchen nicht zu fressen, oder? Wäre das nicht eigentlich eher der Ansatz fürs giftköder Training? Wie soll daraus ein Abbruch werden? Das krieg ich irgendwie nicht zusammen. :denker:

    Das ist halt scheinbar die gängige Methode die dir in Büchern oder online-Videos vermittelt wird. Vielleicht habe ich auch in die falschen Sachen reingeschnuppert :ka: aber da ich es auch komisch finde hab ich hier ja nachgefragt wie andere das so machen.

    Ja, diese Beschreibung hab ich auch überall gefunden, aber im Gegensatz zu vielen anderen Ansätzen kann ich sie auch nicht nachvollziehen. Wie gut das ich da nicht alleine bin ?


    Da fand ich was flying pawn zb. Beschrieben hat wesentlich verständlicher...


    Die verschiedenen Ansätze hier finde ich grade extrem hilfreich in der gedanklichen Vorbereitung auf unseren Welpen

  • Genau. Fairness und Respekt.

    So, dass es der Hund versteht.


    Der Hund spricht eben kein deutsch.

    Der Hund spricht Hundesprache.


    Fair, respektvoll und verständlich ist es daher das zu benutzen, was der Hund versteht.

    Körpersprache.


    Es wird nichts gedroht oder eingeschüchtert, sondern dem Hund in seiner eigenen Sprache erklärt, was erlaubt ist und was nicht.

  • Die Welpen lernen so ein Abbruchkommando ab der vierten/fünften Wochen von ihrer Mutter und verstehen es.

    Spannend dazu: im wurf aus dem unser welpe kommt ist eine Hündin dabei, die sich regelmäßig mit ihrer Mutter (und Oma, Tante und allen anderen) anlegt weil sie die sanften und auch die folgenden deutlichen abbrüche nicht akzeptiert und "noch ne Schippe drauf legt". Im Vergleich zu den anderen Welpen wird das richtig deutlich: alle Welpen machen xy, die Mutter ruft zur Ordnung, diese eine Hündin machts gleich nochmal, alle anderen sind weg, beschwichtigen und machen was anderes.


    Ich bin froh das diese Hündin nicht zu uns kommt... Ich glaube mit der hat man Spaß :flucht:

    Das ist genau der Grund warum für mich nur ein seriöser Welpe vom VDH ZuchterIn in Frage kommt, bei dem ich ein gutes Gefühl und Vertrauen habe. Denn ich lege die Entscheidung über unser zukünftiges Familienmitglied in dessen Hände.


    Ich kenne die Welpen nicht, die Züchter schon. Ich könnte nur aus der Momentaufnahme eine Entscheidung treffen, der Züchter verfolgt die Entwicklung Welpen ab Tag 1.

  • Ja, ich denke auch, gute Aufzucht war der Grund, weshalb es hier immer so problemlos lief: die Welpen kannten ein wirkungsvolles "Beißen verbitte ich mir!" längst von ihrer Mutter, und ich brauchte bloß noch klarzumachen, dass das hier ebenso uneingeschränkt gilt. Das ging wirklich ganz schnell.

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