Librela - neuer Ansatz in der Schmerztherapie ein Erfahrungsbericht

  • Naja, beim Pferd macht man "lege artis" zumindest einmal eine Desinfektion, bevor man eine Spritze setzt. Bei Hund und Katze ist das normalerweise nicht üblich. Aseptisch hieße für mich tatsächlich, wie bei Gelenkspunktionen, sprich, Fell rasieren, gründlich desinfizieren und mit sterilen Handschuhen arbeiten. Wird aber scheinbar von keinem gemacht - mich irritiert daran dann, dass es überhaupt so im Waschzettel steht, und warum....

  • Ach, da kenn ich aus der Praxis auch einiges.... ich glaube fast, dass da beim Pferd noch " am saubersten" gearbeitet wird. Wobei man sich im Grunde auch klar machen sollte, dass natürlich ein einmaliges Wischen mit Alkohol übers Fell das ganze im Grunde auch nicht wirklich "sauber" macht. Aber macht man es nicht, macht man sich fachlich angreifbar als Tierarzt.

    Und das ist durchaus "tief verankert" - ich mache das mit dem desinfizieren auch bei jeder Euthanasie - obwohl es dort nun wirklich schnuppe wäre....

  • Irritierend beim Carthrophen, dass das das erste Medikament ist, von dem ich lese, dass die Injektion "aseptisch" erfolgen soll, was bei s.c. Injektionen normalerweise nicht gemacht wird. Von den Kollegen, die es einsetzen weiß ich, dass sie es auch nicht anders spritzen, als andere Medikamente - aber der Passus irritiert mich dennoch.... denn es wird ja einen Grund geben, warum sie das reingeschrieben haben....


    Wir haben es tatsächlich noch nicht in der Praxis.

    Nehme alles zurück, dachte es wird gelenksnah injiziert.

  • Ich erzähle Mal lieber nicht wie es bei Schafen so läuft. |):lol:

    Ist off topic aber Frage: warum issn das so? Ich frag mich auch immer, warum bei TÄ im TV die zB eine Kuh behandeln, quasi mit nem stumpfen, benutzten Brotmesser am Herz operiert wird. Natürlich ohne Handschuhe und Mundschutz. Weil Nutztierhaltung?

  • Bei den Pferden wird eigentlich immer sehr gründlich rasiert und gewaschen, bevor da was injiziert wird - hauptsächlich an den Beinen. Die sind da aber auch extrem heikel. Ein kleiner Keim und zack, 1h später einen Einschuss im gesamten Bein.

    Hals etc ist das sehr viel weniger problematisch.

  • Ich erzähle Mal lieber nicht wie es bei Schafen so läuft. |):lol:

    Ist off topic aber Frage: warum issn das so? Ich frag mich auch immer, warum bei TÄ im TV die zB eine Kuh behandeln, quasi mit nem stumpfen, benutzten Brotmesser am Herz operiert wird. Natürlich ohne Handschuhe und Mundschutz. Weil Nutztierhaltung?

    Ich antworte darauf dennoch mal kurz:

    Das hat nicht nur was mit "Nutztier" oder nicht zu tun, sondern beispielsweise damit, dass Pferde noch vergleichsweise sensibel für Wundinfektionen, und beispielsweise auch Tetanus sind. Dazu ein "seröser" Heilungstyp. Das Rind ist ein fibröser Heilungstyp, und das ist schon dadurch sehr viel weniger empfindlich, bei der Versorgung von Verletzungen. Was ich in der Rinderpraxis schon alles gesehen habe in meinen ersten Berufsjahren, wo man die Hände über den Kopf geschlagen hat, und doch ist es tatsächlich wunderbar wieder geworden.

    Pferd mit einer Wundinfektion nach Injektion in die Muskulatur - acht Wochen Klinikaufenthalt, Antibiose i.v., Versicherungsfall, kann wochenlang kaum laufen.... nach Acht Wochen ging es dem Pferd wieder soweit ok.

    Rind mit einem Abszess im Bein - so groß, dass man den ganzen Arm drin versenken konnte.... drei Tage Antibiose, einmal mit Jodhaltiger Wundspüllösung gespült - und das Rind läuft wieder. Rinder sind da echt fantastisch...

  • Ergänzend: Der Ort, an dem die Behandlung stattfindet, lässt häufig schon gar nicht solche Hygienebedingungen zu wie man sie in der Kleintierpraxis schaffen kann.

    Schafe haben im übrigen auch eine sagenhafte Wundheilung. Ich vermute da aber auch einen langjährigen Selektionsdruck. Heißt: Wer das nicht hinbekommt, ist raus, weil :dead:

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