Hunde färben - Geschmackssache oder gegen die Natur?

  • Mir ist das mal grundsätzlich egal, wie Menschen und ihre Hunde aussehen- bis ich sie sprechen oder wuffen höre...ich käme nicht auf den Gedanken, Farbe ins Hundefell zu tun, aber ich unterstelle, dass da in den Farbstoffen nichts ist, was den Tieren schaden könnte.

    Mäntel sind inzwischen ja endlich vollkommen normal.

    Also was solls, es ist Sache des Halters und der Hund schaut ja nicht in den Spiegel und schämt sich wegen Farbe.

    Dass ich es albern und überflüssig finde, spielt keine Rolle.

  • Aber dafür muss man sich vorher eben informieren.

    Das geht aber nur, wenn es bereits Informationen gibt und wenn wir überhaupt auf der richtigen Ebene nach Infos suchen.

    Wenn man beim Blau-Einfärben einer Kuh nur nach Infos sucht, ob die Farbe an sich ihr schadet, kommt man, wenn man sich mit Rinderbremsen nicht auskennt, nicht auf den Schaden, den man anrichtet, indem man die blaue Kuh zum von den Rinderbremsen bevorzugten Opfer macht. (und die Biester sind echt die Hölle!) Die Farbe an sich mag unschädlich sein.

    Die Frage ist, ob wir wirklich immer die RICHTIGEN Fragen stellen.

    Du hast da schon nen gewissen Punkt. Aber wissen das die aller meisten Rinderhalter wie es sich mit blau verhält?

  • Entscheidend für mich persönlich (!) wäre, dass stolze Tiere rumlaufen wie ein Kasperletheater.

    Was haben wir alle für stolze erwürdige Tiere zu Hause die sich so oft es geht in Kacke Wälzen, Aas fressen wollen und sich auch zwischendurch nicht sehr herrschaftlich benehmen. Also mein Hund auf jeden Fall nicht.

    Wenn man seine Würde einbüßen könnte, indem man sich gelegentlich oder gar regelmäßig würdelos verhält, hätten du und ich und alle hier Anwesenden längst keine mehr. Scheint mir kein guter Maßstab zu sein, wenn jeder Vierjährige keine Würde mehr genießt.

  • Was haben wir alle für stolze erwürdige Tiere zu Hause die sich so oft es geht in Kacke Wälzen, Aas fressen wollen und sich auch zwischendurch nicht sehr herrschaftlich benehmen. Also mein Hund auf jeden Fall nicht.

    Wenn man seine Würde einbüßen könnte, indem man sich gelegentlich oder gar regelmäßig würdelos verhält, hätten du und ich und alle hier Anwesenden längst keine mehr. Scheint mir kein guter Maßstab zu sein, wenn jeder Vierjährige keine Würde mehr genießt.

    Aber durch Farbe die wieder raus geht wird sie eingebüßt?

  • Ich muss gestehen, wenn ich einen gefärbten (oder speziell gestylten oder oder oder) Hund sehen würde, würden da tatsächlich erstmal einiges an Vorurteilen hoch kommen.

    Aber nein, ich finde es eigentlich nicht schlimm, solange es dem Hund eben in keiner Weise zum Nachteil gereicht.

  • Hmm - ich erinnere mich daran, wie ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal die gefärbten Hunde von @Rübennase gesehen habe. Ich fand es damals auch irgendwie eher albern und unnötig, aber schlimm nun auch wieder nicht.

    Mittlerweile ist meine Haltung dazu ziemlich neutral, solange es dem Hund nicht schadet. Einen "Nutzen" hat es nicht, aber meine Hunde haben ja auch keinen Nutzen von ihren zahlreichen farbenfrohen Halsbändern...

    Persönlich würde ich meine Hunde wohl nicht färben, was aber nichts mit ihrer Würde oder sonstigem zu tun hat. Ich habe ihnen für Fotos auch schon mal kurz eine Weihnachtsmannmütze aufgesetzt oder ein Stinktierkostüm angezogen.

    Das Färben wäre mir persönlich aber einfach zu zeitaufwändig und da ich beim Spazierengehen auch nicht immer Lust habe, angequatscht zu werden, wäre das wohl kontraproduktiv^^

    Außerdem färbe ich mir selber die Haare und finde, dass ich davon mehr habe, als die Hunde zu färben.

    Letztlich ist es Geschmackssache. Wichtig ist, dass die Farbe dem Hund nicht schadet und dass er ein ganz normales Hundeleben führen kann, ob er nun graubraun, lilagefleckt oder grüngestreift ist.

  • Interessant wäre doch mal folgendes Gedankenspiel:

    Man stelle sich alle färbenden Hundehalter vor. Es gäbe keine Fotothreads, kein Insta, kein Facebook und auch keine WhatsApp-Statusmeldungen o.ä.

    Dazu einen stinknormalen Job im Steuerbüro und den Wohnort legen wir mal irgendwo in die Pampa. Dazu noch eine kleine Ausgangsbeschränkung.

    Wie viele potentielle Hundefärber blieben wohl übrig? Ich vermute ganz stark, die Zahl würde gegen Null laufen.

    Denn ich bezweifle ehrlich, dass dieses „Ich mache es einfach, weil ich es schön finde“, eben doch ein wenig Selbstbetrug ist. Es wäre nunmal für die meisten eine überflüssige Angelegenheit, wenn nicht irgendwer das ganze auch sehen kann.

    Das ist so wie mit dem Make-Up, Designer-Taschen oder den High Heels. Dort wird ja auch immer betont, man mache es nicht für andere, sondern für sich - und trotzdem staubt das Zeug während Corona im Home Office ein und die meisten schminken sich maximal für die ViKo, während sie untenrum Jogger und Lammfellpuschen tragen.

  • Aber wissen das die aller meisten Rinderhalter wie es sich mit blau verhält?

    Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Denn da gehts weniger um Rinder-Wissen, als um Rinder-Bremsen-Wissen.

    Wissen kann man das, wenn man sich mit der Frage beschäftigt, wie man seinen Rindern die Bremsenzeit erleichtern kann, weil man dann anfängt, sich mit den Bremsen zu beschäftigen.

    Die blaue Kuh war einfach nur ein ganz gutes Beispiel dafür, dass manche Causalketten für uns auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen sind und dass die Frage, ob etwas fürs Tier schädlich sein kann, oft komplexer ausfällt, als man im ersten Moment denkt.

  • Das stimmt! Aber dafür muss man sich vorher eben informieren.

    Wo würde man sich vorher informieren, welche Färbung Nachteile haben könnte?

    Ich habs gerade gegoogelt und insekten und Farblehre ist ein interessantes Thema!

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