Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Ach zum Thema Erwartungshaltung...wir waren ja jetzt fast täglich in der Klinik. Da sind immer andere Hunde gewesen. Nie durfte er in den Wochen zu irgendeinem Hund hin. Hinlegen und Klappe halten wurde belohnt, wenn er zu einem Hund hinspringen wollte ab ich ihn deutlich gemaßregelt. Das erste, was er mit einer TFA gemacht hat, die ihm körperlich so gar nicht gewachsen war...zu jedem einzelnen Hund hinzuziehen... :woozy_face:

  • Puh, stundenlanges Nachlesen... und es tut seeeehr gut zu lesen, dass man nicht allein ist.

    ich denke den ultimativen Tipp, der bei wirklich jedem Hund klappt gibt es einfach nicht.


    Unser hört 1a.


    Er kennt Umorientierung, Radius, Rückruf, Pfeife, er wurde mit alten, jungen, spielenden, nicht spielenden Hunden sozialisiert, er hat manigfaltige Hundeschulkurse besucht und Ruhe in Anwesenheit anderer Hunde lernen müssen.

    Das funktioniert alles prima...


    ...solange kein Hase, Hund oder Reh in sein Sichtfeld gerät (in der Reihenfolge). Stehen die brav still, hat man noch eine Change ihn abzurufen. sobald die sich bewegen ist er weg.


    Das war nicht immer so. Ich finde Winter auch immer schwieriger, als Sommer. Weil Hund dann einfach viel mehr und weiter sehen kann. Da er Sichtjäger ist, hilft uns die Sommervegetation da schon echt mehr, als jetzt die kahlen Felder und Wälder.


    Deswegen bin ich im Winter immer viel öfter frustriert und genervt und empfinde alles als viel anstrengender, als im Sommer.

    Die kurzen Tage/Kälte/Regen tun da ihr übriges.


    Rückruf an der Schlepp üben, finde ich schwierig. Der Hund ist ja nicht blöd. der weiß ja, dass die dran ist. Und nur weil es daran super funktioniert, heißt das für den Freilauf noch gar nichts. Freilauf lernt man nur im Freilauf. Is so.


    Ich bin da auch eher vorsichtig unterwegs, weil großer schwarzer Hund, aber frustrieren tut mich der zur Zeit nicht klappende Rückruf sehr. Denn es ist schon ein großes Stück Freiheit für den Hund, wenn er gut hört und laufen darf, finde ich.

    Hab ich dem Pelztier auch schon gesagt, aber der guckt dann nur lustig und denkt, ja, ja, red nur.


    Ach noch ein Pro für Sommer: Schleppleine und Winter, alter Schwede.... ich brauch nichts weiter sagen, ihr wisst was ich mein.


    Wieso dauert die Pubertät bei großen Hunden eigentlich so viel länger als bei Kleinen, wo die Kleinen doch viel älter werden, da wäre es andersrum eigentlich viel gerechter, finde ich.

  • Wieso dauert die Pubertät bei großen Hunden eigentlich so viel länger als bei Kleinen, wo die Kleinen doch viel älter werden, da wäre es andersrum eigentlich viel gerechter, finde ich.

    Definitiv, wäre dafür. :winking_face_with_tongue:

  • Der zuverlässige Freilauf ist wohl bei den meisten Junghunden ein Thema, abgesehen von ein paar Musterschülern. Hier auch, aber aus unterschiedlichen Gründen. Zu anderen Hunden wollte Bobby zum Glück nie unbedingt, da bleibt er bei Sichtung immer erst mal stehen - außer in der sehr hormonellen Phase. Also bei ihm lag es eindeutig am Abchecken wollen. Ist zum Glück vorbei, ein angenehmer Nebeneffekt der Kastra.

    Dafür braucht es hier zum Abdampfen nur einen so banalen Auslöser wie eine Weggabelung - "Juhu, ein anderer Weg, da renne ich einfach mal rein!" :ugly: Könnte schlimmer sein, aber die Schlepp ist auch hier unserer täglicher Begleiter. Vielleicht bis an sein Lebensende, wir werden sehen.

    Versteht mich nicht falsch: Abrufen ließ er sich nicht. Aber er wusste immer, aus welcher Richtung er die Rufe ignorieren musste

    Haha, you made my day! xD So war es bei Bobby auch oft. Umorientierung spitze, Ranrufen eher Glückssache. Also zumindest, wenn die Action woanders verlockender war.

    Ich fänd ein bisschen mehr Verständnis für unterschiedliche Hundetypen gut anstelle zu glauben, man hätte jetzt alles richtig gemacht und den perfekten Weg

    Danke für diesen Beitrag!

    Das ist ja sicher von den Usern nicht böse gemeint, aber genau solche Kommentare in Richtung "Bei uns ist das alles ganz easy, man muss sich nur mehr anstrengen etc." sind es doch, die einen als Ersthundehalter so verunsichern. Hier im Forum schreibt doch niemand, dem das alles wurscht ist und der seinen Hund entspannt in andere Leute rein rauschen lässt. Alle geben sich Mühe, und manchmal ist der Weg einfach ein wenig länger und steiniger.

    Manches ist halt einfach Veranlagung/Individueller Charakter. "Was ein Hund nicht kennt, kann er nicht vermissen" trifft da einfach nicht zu, sonst wäre etwa Jagdtrieb eine unfassbar einfach zu händelnde Geschichte

    Das denke ich auch! Sieht man doch auch daran, dass sich unterschiedliche Hunde bei derselben Person auch unterschiedlich entwickeln können. Wo der eine Hund problemlos freilaufen darf und der andere halt nicht oder mit wesentlich mehr Einschränkungen.

    So zb


    Also wirklich nettes rumgekugel miteinander

    Du hast eben keine Flitzer, du hast Wrestler! xD Ein super Foto. :D

  • ...solange kein Hase, Hund oder Reh in sein Sichtfeld gerät (in der Reihenfolge). Stehen die brav still, hat man noch eine Change ihn abzurufen. sobald die sich bewegen ist er weg.

    Amica ist da schlimmer(*). Die erahnt das Wild nur und flippt komplett aus. Also so richtig. Abgeleint waer sie weg...sofort. Angeleint ist sie kaum zu halten, von ansprechbar etc. wollen wir mal gar nicht erst reden.

    Also: Es geht noch viel schlimmer, entspann dich =) Einfach weiter machen, das wird schon.



    *bei meiner Mutter. Ich fuehr sie anders und geh anders Gassi, bei mir verhaelt sie sich anders..

  • Ich finde es einfach nur sehr beruhigend, das andere im Grunde genommen genau die gleichen Probleme haben wie ich. :smiling_face:

    Irgendwie verzweifelt man manchmal weil einfach nichts klappt, anstatt das zu sehen was schon funktioniert.

    Ich weiß, das ab einem gewissen Alter die jahrelange Erzieherei auch einen Sinn ergeben kann. Bei meinen anderen Hunden war ab einem gewissen Alter wirklich das da, was ich jahrelang davor versucht habe beizubringen.

    Aber die Zeit bis es funktioniert, blendet der Mensch gekonnter weise genauso aus, wie die Schmerzen bei einer Geburt.

    Also lese ich mich durch die Probleme anderer, freue mich daran, das ich nicht alleine bin, hoffe darauf, das mein Eisbär endlich älter wird, und versuche mir bis dahin anzugewöhnen, nur noch das zu sehen, was gut funktioniert.

  • Ja, ich würd das so unterschreiben wollen.

  • bei tamilo hat ,seit wir schnee haben,der rückruf urlaub :smile:

    und seine leinenführigkeit arbeitet grad am urlaubsplan :smile:


    aufgrund der derzeitigen glätte auf den wegen fast knietiefer schnee an den wegrändern,auf wiesen usw,ist ein laufen mit langer leine(7.50 m) nicht möglich,die leine einfach schleppen lassen erst recht nicht.... so muß sich der milli mit der 3m leine begnügen.

    wir haben einen großen garten,da können die hunde ohne gefahr rennen und toben....


    der milli ist jetzt 13 monate und mir wurde letzte woche erst von der trainerin gesagt das meine ansprüche an den kleinen einfach zu hoch sind.

    nun arbeite ich daran diese ein bischen runter zu schrauben .....


    lg

  • Oft ist ja ein und dieselbe Wesensart oder Eigenschaft auf der einen Seite positiv, auf eine andere Weise dann aber vielleicht negativ oder ungünstig.


    Unser Junghund ist ja eher schüchtern und ruhig. Das ist in vielen Situationen praktisch. Er zieht kaum an der Leine, zerlegt nichts, hört gut, bedrängt keine Besucher usw. Wirkt wie ein Streberhund.

    Aber dafür ist er in vielen Situationen unsicher, was man dann auch entsprechend managen muss und was anstrengend ist.

    Und was mir für ihn wirklich Leid tut.


    Manchmal denke ich, mir wäre es lieber, er wäre manchmal etwas "wilder" und frecher, dafür dann aber auch unerschrockener.

  • Oft ist ja ein und dieselbe Wesensart oder Eigenschaft auf der einen Seite positiv, auf eine andere Weise dann aber vielleicht negativ oder ungünstig.

    Genau das ist der Punkt. Ich hatte Nando ja auf dem Weihnachtsmarkt dabei, der war da echt cool, bis auf die anderen Hunde. Dagegen kenne ich eine Colliehündin, die total unkompliziert wirkt und es daheim auch ist, die aber gerne mal nicht laufen will, weil ihr gerade der Boden nicht passt oder sowas. Klar die belästigt keine anderen Hunde oder sowas, aber Männe und ich haben gleichzeitig gesagt, da ist uns unser Chaot deutlich lieber und wir empfinden das auch als weniger anstrengend.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!