Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Der Anspruch, den Hund immer Offline laufen lassen zu können, find ich aber auch verdammt Hoch. In Ländlichen Gegenden mag das Funktionieren. Irgendwann kennt das Mensch Hund Team ja jeden Stein in der Umgebung.
    Im Städtischen Umfeld mit so vielen unterschiedlichen Umfeldern, müsste der Hund schon sehr dafür veranlagt sein.
    In den Wohngebieten gibt es die vielen Hunde, Menschen, Autos und überall ist was los.
    Im Wald gibt es mehr ruhe, aber die Gerüche und Geräusche der Wild Tiere werden stärker wahrgenommen.

    Bei uns bleibt es in der Stadt bei Übungen mit der Schleppleine.
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    und im Wald darf gerannt werden, solang dabei mein Wohlfühlradius eingehalten wird und der Rückruf Funktioniert.
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  • miamaus2013 das der den Border komplett ignoriert obwohl der so nah ist find ich schon beachtlich.

    Ich finde sowas auch erstaunlich. Meiner hat ja leider bei anderen Hunden ein ziemlich großes Unsicherheitsproblem.

    Aber wenn wir im Hundesportverein sind, sind Situationen, die er "draußen" absolut nicht souverän meistern könnte, überhaupt kein Problem.

    Ich habe es noch nie erlebt, dass er fiddelt oder sich hinlegt, wenn ein Hund zu nah ist, und dort stört es ihn auch nicht, wenn ein anderer Hund ihn fixiert.

    Vermutlich kommt es daher, dass er dort konsequent noch nie direkten Kontakt gehabt hat (oder von einem Hund "überfallen" wurde, was draußen eben leider regelmäßig passiert).

  • Ja okay, im Vergleich zu Fight ist es definitiv ungefährlicher, aber so ganz ausgereift scheint mir das Konzept nicht - dazu gehört ja auch das unbedingt Hinwollen und am liebsten dem Gegenüber quer im Gesicht hängen. :ugly:

    Das macht er zum Glück eigentlich überhaupt nicht mehr. Letztendlich ist aus dem Fiddeln vermutlich ein submissives Verhalten geworden. Ob eines davon (Fiddeln vs. Unterwürfigkeit) bedenklicher ist, weiß ich nicht.

    Wenn er eine nicht vermeidbare Hundebegegnung hat, dann macht er sich klein, weicht mit dem Blick aus, aber er flippt nicht mehr um den anderen Hund rum. Das hat er als Welpe schon sehr extrem gemacht, allerdings ohne Körperkontakt

  • Leider Gottes vergisst man aber selber auch immer wieder wieviel Arbeit da wirklich drin steckt ohne das man es eigentlich als Arbeit bezeichnen kann.

    Als im Februar Schröder einzog, war ich noch total verwöhnt. Mit Larry hat alles einwandfrei funktioniert, wir waren eingespielt und da hat auch ein schiefer Blick gereicht. :smiling_face_with_hearts:

    Und jetzt.....kommt der Blick zwar, aber Herr Hund kann damit noch nicht viel anfangen. Woher auch. Ich sehne mich nach der Zeit, in der bei uns auch wieder ein Blick reicht. Aber bis dahin, harte Arbeit auf beiden Seiten. :woozy_face:

    Aber, es sind schon langsam Erfolge zu verzeichnen. :winking_face_with_tongue:

  • Ich habe irgendwie derzeit meinen Tiefpunkt :weary_face: . Ich würde so gerne (wie bestimmt viele) einen Hund haben den ich ableiben kann, nicht jagt und bei einem bleibt bzw. hört.

    ...

    Wir bleiben dran und üben fleißig weiter :relieved_face:

    Oh, ich kann Dich total verstehen!

    Aber: Ich finde es ehrlich gesagt mindestens (!) genauso bewundernswert, wenn jemand seinen Hund NICHT ableint, weil er/sie eben weiß, dass das noch nicht gut geht.

    Im Namen aller Halter von kleinen Hunden, die oft von nichthörenden Junghunden überfallen werden: Danke!

    Ich habe zwei Hunde, bei denen ich mir im Leben nicht vorstellen konnte, dass sie jemals frei laufen können.

    Mein Ersthund ist aus dem TH und ist sogar wegen seines häufigen Ausreißens dort gelandet. Sobald man die Leine löste, rannte er einfach nur weg. Da konnte man vorher üben wie man wollte. Er war weg.

    Und mein Junghund hatte nicht mal als Welpe einen Folgetrieb. Dafür ist er aber netterweise mit einem Jagdtrieb ausgestattet. Und, so unschuldig ein kleiner Pudel aussieht: Er ist wahnsinnig schnell.

    Aber: Im Januar 2021 brachte ich den Opi in den Freilauf und den Junghund so mit ca. einem Jahr. Bei ihm habe ich genau gespürt, wann es möglich ist.

    Aber dennoch leine ich sie beileibe nicht einfach immer ab, sondern entscheide nach Tagesform - und zwar sowohl nach ihrer als auch nach meiner.

    Es gibt einfach Tage, da schaffen sie es nicht, wirklich mit ihrem Fokus bei mir zu bleiben. Dann bleibt eben die Leine dran und fertig.

    Wenn Du fleißig Schleppleinentraining machst, wirst Du irgendwann spüren, wann es soweit ist. Das klappt schon. Und lass Dich auf keinen Fall von den Berichten anderer Hundehalter stressen: Jeder Hund ist anders, jede Umgebung ist anders.

  • Viel sieht man auch einfach nicht als Aussenstehender.

    Kaum jemand bemerkt, wie aufmerksam ich unterwegs bin, wenn Amica dabei ist. Oder wie frueh ich sie zu mir rufe, welchen Blick ich den Hunden aus Gruenden zuwerfe. Kaum einer hoert mein 'Hmmmm...!', wenn einer der Hunde einatmet um Luft zu holen um zum Angriff zu bruellen, usw.

    Und noch weniger erkennen an den Hunden (die sie nicht gut genug erkennen) wieso ich da ueberhaupt handle (wie auch immer).

  • Für meinen Rüden wär das schlichtweg zu nah , insbesondere mit ner Ressource. Ben_auch_mal_hier

    Kann ich schon verstehen, aber wie geschrieben: Ich bin auch überrascht, wie anders sich Hunde in solchen Trainings-Kontexten verhalten.

    Meiner kann es echt überhaupt nicht ab, wenn ein Hund ihn auch nur länger als eine Sekunde anschaut. Da bekommt er schlichtweg Angst.

    Und auf dem Platz gibt es ab und zu große Hunde, die voll nah an ihm sind und ihn regelrecht fixieren (wenn die Halter eben mal nicht aufpassen).

    Und er? Null Reaktion! Wäre draußen echt unvorstellbar.

    Oder auch so Bewegungsreize: Manche werfen ihren Hunden zum Warmup Schleuderbälle (über den Sinn lässt sich streiten). Die Hunde rasen also an meinem vorbei, dass ihm die Ohren von der Zugluft schlackern. Er sitzt aber nur da und schaut es sich an. Draußen würde er sicherlich dadurch zumindest etwas getriggert.

  • Für meinen Rüden wär das schlichtweg zu nah , insbesondere mit ner Ressource. Ben_auch_mal_hier

    Ares hat aber auch kein Thema mit Ressourcen..

    Im Sommer ist es uns mal aus Versehen passiert, dass ich Ares nach nem Turnier seinen Ball geworfen habe und jemand anderes hat seinen jungen Rüden mitlaufen lassen, weil er dachte, ich lass nur Kalle dem Ball hinter her laufen..

    Ares hat sich den Ball geholt und hat das mitrennende Jungvolk einfach völlig links liegen lassen. :lol:

    Aber es ist auch wirklich schon so, dass gerade dieses Umfeld von Turnieren noch mal speziell ist..

    die Hunde da vor Ort kennen das ja, dass viele Hunde um sie rum sind.. und schon aus eigenem Interesse lässt man den Hund nur dann so unbefangen agieren, wenn der auch wirklich entspannt damit ist.. Was dann dazu führt, dass die jungen Hunde von Anfang an lernen, dass die Kontakte auf Turnieren sehr entspannt ablaufen..

  • Ich weiß nicht, was genau Nando ist, wenn er auf andere Hunde trifft. Auf jeden Fall aufgeregt und meiner Meinung nach auch distanzlos. Er nimmt sich zwar zurück, wenn ihm ein Hund eine Ansage macht, aber auch nur dann. Und gerade kleineren Hunden kann man das nicht zumuten, wenn da ein zwar lieber, aber mit 25 Kilo und 60cm nicht gerade kleiner stürmischer Collie spielen will.

    Und bei Hündinnen, vor allem Jüngeren, die noch nichts sagen, setzen seine Hormone jegliches Schamgefühl ausser Kraft. Da hilft dann nur meine Präsenz, damit er die in Ruhe lässt. Sowas kenne ich von meinen Mädels gar nicht, ist auch für mich ne neue Erfahrung. Aber Nando brauchte schon immer sehr deutliche Ansagen, sonst macht der einfach weiter.

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