Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Wie finde ich denn eine gute Stelle zum Freilauftrainieren ohne Schleppleine? Ich frage mich echt, wie andere das machen.

    Ich mache das auf abgelegenen und übersichtlichen Land-/Feldwegen und auf Wiesen. Dafür (und zum Fährten) muss ich allerdings auch regelmäßig "Klinken putzen" bei den Landwirten um mir die Erlaubnis zu holen (und auch um Info über den Zustand des Ackers oder der Wiese zu bekommen. Wurde mglw. gespritzt, gedüngt, frisch gesät etc...)

    Vllt. kannst Du den Bauern fragen, ob Du da rauf darfst zum Üben oder ob er ein anderes Stück für Dich hat, was er lieber zur Verfügung stellt? Ich betone immer, dass ich die Hunde vorher selbstverständlich austreten lasse und der Acker nur zum Training und nicht zum Gassigehen verwendet wird. ....Und kleine Geschenke erhalten die Freundschaft ( 'ne Flasche Glühwein, Schnaps, o.ä. als Dankeschön)

  • Wie finde ich denn eine gute Stelle zum Freilauftrainieren ohne Schleppleine? Ich frage mich echt, wie andere das machen

    Da schon anders denken.

    =)

    Ich "trainiere" oder "übe" Freilauf nicht.

    Die Schleppleine ist für mich quasi das Netz für den Seiltanz. D.h. ich agiere mit dem Hund an Schlepp/Flexi genauso wie im Freilauf. Ich schaue, dass der Hund genauso ansprechbar ist, als wenn er direkt neben mir läuft, an uneinsehbaren Stellen läuft der Hund neben mir (ohne Stoppknopf zu drücken oder Schlepp kurz zu nehmen), es wird an der Schlepp ned gezogen, genauso wenig wie die Flexi an den Anschlag gebracht wird.

    Ich höre auf mein Bauchgefühl - ist der Hund zu aufgeregt, wegen frischer Wildspuren oder oder... oder hab ich einfach ein schlechtes Bauchgefühl, gibt es in diesem Augenblick eben keinen Freilauf.

    Ansonsten im Gehen ableinen, kein Gewese drum machen, wenn der Hund ansprechbar ist und mich im Kopf hat.

    Freilauf ist für mich kein Freifahrtsschein für "geh mal die Welt erkunden" sondern bedeutet "hab mich im Kopf, wenn du die Welt erkundest".

    =)

  • Ich bin ja nun selbst Jäger. Momentan habe ich im Revier drei Hund-Halter-Gespanne, die mit ihren Jungspunden auf von mir zugewiesenen Flächen und Wegen trainieren dürfen. Die haben mich aber auch von sich aus angesprochen und gefragt. :ka:

    Wenn ich jemanden sehe der einfach so bei uns den nicht wegtreuen und abrufbaren Junghund laufen lässt werd ich auch knatschig, weil's einfach Gebiete gibt wo sogar ich mit dem Hund momentan nicht hingehen darf.

    Ich würd einfach mal fragen, entweder die Landwirte oder den Jagdpächter. Es gibt immer irgendwo eine Brachfläche die nicht genutzt wird.

    Hast du eine Feldleine? Die kann man gut selbst machen, aus nem Minikarabiner und 50 Meter Reepschnur. Damit kann man auf übersichtlichen Flächen gut den Rückruf absichern, und der Hund hat trotz Schnürchen immernoch einen großen Bewegungsradius den er ausnutzen kann. Das Handling ist relativ entspannt, wenn man das mal raushat.

  • So ähnlich isses hier auch.

    Es gibt im Grunde ganz oft Schleppleine ( mit Ausnahme vom Garten, vorausgesetzt ich hätte einen), und wenn ich den Eindruck hab es läuft gut, und ich es mit mir vereinbaren kann, schleift sie einfach mit, bzw klink ich dann den Karabiner aus.

    Hier ist es so dass ich zB im Alltag eine 3 Meter Leine hab, dann hab ich noch 4 Meter ( bzw 5 wenn ich noch ne 1 Meter Leine dran klippe), 8 Meter ( Flexi) und 10 Meter.

    Das Prinzip bei allen Längen is gleich, nur dass sich die eigentliche Führlänge auf etwa 2 Meter begrenzt ( ich hab so meine "Werkseinstellung" an der Leine für den Alltag, und sobald jetzt mal Platz für bissl mehr Raum ist, klick ich um, geb ne Freigabe und das Schnauz kann 3 Meter nutzen - ist ausschließlich in der Stadt bzw im Park so, ländlicher wirds mehr).

    Wenn sich der Hund frei bewegen darf ( im Rahmen seines Radius), gibt's ne Freigabe. Wenn ich den Hund bei mir brauche, ruf ich ihn ran und lass absitzen, oder geb ihr das Signal dass sie eng bei mir laufen soll ( in unserem Fall ist das "hier"). Darf sie wieder normal weiter, gibt's wieder Freigabe.

    Hab ich den Eindruck es is zu viel los, es is zu Wildreich, die Reaktionsbereitschaft is nicht so da/ich bin Luft, bleibt die Leine dran, bzw kommt wieder dran.

    Das Gute an der Schleppleine statt immer eine kurze zu nutzen, ist unter Anderem dass ja ein gewisser Radius bleibt. Der Hund hat also nach dem ran rufen nicht die Erwartungshaltung, dass der ganze Spaß jetzt wieder vorbei ist und man jetzt wieder im Tempo von Frauchen mit dömpeln muss. Man kann den Hund zu sich rufen, loben, oder den Rückruf hochwertig belohnen ( ich achte da grundsätzlich drauf es immer wieder einzubauen dass mal ein Rückruf besonders belohnt wird - wenn kein Wild da ist, zB mal wenn der Hund aus der Ablenkung heraus kommt oder grad nicht so aufpasst), und danach wieder ne Freigabe geben und Hund kann wieder weiter schnüffeln gehen.

    Somit sind die Regeln mit bzw ohne Schleppe, faktisch die gleichen. Nur, hat es ohne Leine natürlich ein höheres Gewicht ( in der Hinsicht dass man genauer drauf achtet).


    Ansonsten find ich auch - das hab ich aber glaube schonmal geschrieben - dass du zu schnell, zu viel von deinem Hund verlangst.

    4 Mal die Woche Training, dann arbeitet ihr noch an den Alltäglichen Dingen, am Rückruf, Anti-Jagd-Training, Alltagsgehorsam, Leinenführigkeit, ect...

    Das is echt verdammt viel für so ein junges, hormonell eh schon überlastetes Hirni ^^

    Ich nehme mal an ihr habt für die Rettungshunde Übungen und die UO keine Deadline? Dann könnt ihr euch da auch erstmal Zeit lassen, bzw auf einmal die Woche ( wenns sein muss) beschränken. Dann geht's eben weiter wenn die Aufnahmekapazität dafür auch da ist.

    Aber sonst ist es doch erstmal wichtiger, dass der Alltag läuft.

  • Hallo zusammen

    Meine kleine Grosse ist nun auch schon 5 Monate alt.

    Ich hätte niiiie gedacht wie schwierig es mit solch einem kleinen Hund ist Spielkameraden zu finden. Auf dem normalen Spaziergang spielen finde ich eh nicht so prall und die meisten Zufallsbegegnungen sind eh zu gross/schwer, dass ich mir nichtmal überlegen muss ob ich da Kontakt möchte.

    Nun habe ich über FB nach Spielkameraden gesucht und mit jemandem habe ich heute Nachmittag abgemacht. Die hat auch eine Papillonhündin, allerdings ein kleines bisschen älter...bin schon gespannt ob das was produktives gibt. :upside_down_face:

    Ich hatte mich auch bei dir gemeldet mit meiner etwa gleich alten Sheltiehündin wegen spazieren :thinking_face:

    Und bei mir wiegt ja auch die schwerste der Hündinnen nur 7kg (und die Grossen sind eh nicht mehr so scharf auf spielen).

  • Ygren ... habe ich Dir nicht eine PN geschrieben?? Wir sind auf alle Fälle weiterhin sehr interessiert! Vielleicht magst Du mir eine PN schreiben?

    Die gestrige Begegnung mit der 2 jährigen Papillonhündin war recht interessant. Erst war diese recht zurückhaltend. Irgendwann ist sie dann aufgetaut und die Beiden haben sehr schön gespielt. Schön abwechselnd, mal die eine vorne dann die andere...war wunderbar zum zugucken. Danach war Gipsy dann ganz schön platt.

  • Nari137 Habt ihr bei euch keine Wiesen neben Wegen? die stehen ja jetzt um diese Jahreszeit nicht mehr hoch, sondern die meisten sind ja jetzt gemäht, da darf meine Hündin drauf. Im Wald hat sie gelernt nur auf dem Weg zu bleiben, sie läuft halt dann mal vor oder bleibt zurück zum schnüffeln, höchstens mal einen Meter rein z. B. zum Markieren. Das im Wald auf dem Weg bleiben war schon schwierig, bis sie das kapiert hat. Sobald sie rein wollte in den Wald, hab ich sie gerufen mit "Indy raus" und hab ein Leckerchen auf den Weg geworfen.

  • Ich danke euch für eure Anregungen bezüglich des Freilaufs. Mal gucken, ob ich herausfinden kann, wer der Bauer von diesem einen Acker ist. Seit kurzem ist da die Ernte erfolgt, weshalb wir mit Milow da auf dem Weg überhaupt entlang gehen konnten. Davor war alles voll mit diesen Granen.

    Terri-Lis-07 :

    Hmm…ich glaube, du hast Recht. Ich bin da wahrscheinlich schon recht anspruchsvoll bzw. habe Angst, gravierende Fehler in der Erziehung zu machen. Milow ist unser erster Hund. Ich hatte davor so viel gelesen und in der Praxis zeigt sich nun, das vieles gar nicht vorher planbar ist. Das stresst mich schon. Zudem schien Milow der ruhigste aus dem Wurf zu sein und nun ist er oft so voller Energie und eben schnell in Aufregung zu bringen. Wobei er für mich auch ein guter Lehrmeister ist, um selber ruhig mit Schwierigkeiten umzugehen. :tropf:

    Eine Deadline bezüglich der Begleithundeprüfung oder der Prüfung zum Rettungssuchhund haben wir direkt nicht. Klar, meine Staffelkollegen fänden es gut, wenn Milow bereits nächstes Frühjahr in die Prüfung geht. Jedoch würde es mir vollkommen ausreichen, wenn er frühestens erst im Herbst 2022 die Begleithundeprüfung ablegt. Ich will da einfach mit ihm sicher sein. Sobald er 15 Monate alt ist, dürfte er sich sonst an die Prüfung versuchen. Nur weiß ich darum, dass wir Anfänger sind, weshalb ich uns mehr Zeit einräumen will.

    Winnie82 :

    Tatsächlich habe ich noch keine solche Wiese entdeckt. Die einzige, wo ich dachte, endlich haben wir da was, da kam der Jäger gerade an und erklärte, dass wir unseren Hund dort auf keinen Fall abmachen dürfen. Ansonsten finde ich die Idee mit dem Werfen des Leckerchebs auf dem Boden gut. Dann werden wir erstmal so üben, dass Milow beim Spazieren mit der Schleppleine auf dem Weg bleibt.

  • Wow, danke für die zahlreichen Antworten und die angeregte Diskussion! Da ist wirklich viel Interessantes und Nützliches dabei gewesen, was ich für mich mitnehmen kann :applaus:

    Ein gesundes Mittelmaß und unter Berücksichtigung des Individuum wäre einfach schön. Und klar ist, dass es auch eine Rolle spielt wann man mit dem Hund wo sein will, wenn man etwas ambitionierter ist (was ich z.B. gar nicht bin :hust: ). Ich bin auch klar die Fraktion lieber zu langsam als zu schnell. Beides ist mit negativen Auswirkungen verbunden, aber zu schnell hinterlässt meines Erachtens mehr Baustellen

    Das "gesunde Mittelmaß" zu treffen fällt einem als Anfänger halt echt oft nicht leicht.. Ich bin froh, nicht in die Auslastungs-Falle getappt zu sein, und auch von dem anderen Extrem "der Hund muss im ersten Jahr nur Ruhe lernen" bin ich zum Glück recht schnell abgerückt. Ich bin schon froh, dass ich meine Hündin mittlerweise halbwegs "lesen" kann und weiß, wann ihr etwas zu viel ist oder wann sie sich langweilt. Gerade weil ich Anfänger bin, versuche ich aber auch lieber, es zu langsam angehen zu lassen als zu schnell - zumal ich wirklich gar keine sportlichen Ambitionen habe, sondern mein einziges Ziel ist, einen alltagstauglichen und zufriedenen Hund zu haben :)

    Ich würd mir an deiner Stelle aber echt einfach mal den Druck nehmen, deinen Hund mit anderen zu vergleichen. =)

    Danke! Da hast du komplett Recht und eiiiiigentlich vermeide ich das auch total, aber auf der anderen Seite frage ich mich halt auch immer wieder "was ist normal?" und "muss ich mir über irgendwas Sorgen machen?", weil mir einfach die Erfahrungswerte fehlen.

    Ich glaube, ich hab mir einfach mal wieder zu viele Gedanken gemacht. Wenn ich eure Beiträge so lese, habe ich glaube ich einen ganz normalen Junghund, bei dem die Murmeln munter hin und her rollen und an manchen Tagen gibt es halt auch mal ein paar Murmeln weniger, die da vorhanden sind. Ich habe das Auf und Ab bei so einem heranwachsenden Hund grundsätzlich eh total unterschätzt und finde u.a. auch deshalb diesen Thread so hilfreich und es ist so schön hier die Entwicklung eurer Jungspunde mitzuverfolgen :bindafür:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!