Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Ich frage mich auch gerade, ob territoriales, sexuelles oder auch jagdlich begründetes in die Leine springen für dich ein und denselben Grund darstellen.

    Genau genommen geht alles auf Aufregung zurück bzw ist das in die Leine springen der Aufregung geschuldet. Die Motivation ist daher letztlich egal (auch hier, Panik ist aussen vor). Lernt der Hund: an der Leine herrscht keine Aufregung, komme was wolle, dann ist es doch egal, ob er sich wg. eines Jagdreizes NICHT aufregt, oder wg. sexuellem Interesse NICHT aufregt, oder oder oder.

    Der individuelle Unterschied der Hunde ist vor allem: was regt ihn auf (positiv, wie negativ) und wie schnell kommt er runter und mit welchem Mitteln erreiche ich das?

    Bei meiner Hündin reicht in 90% der Fälle sie einfach nur anzusprechen.. bei meinem Rüden undenkbar

  • Ja das ist für mich dasselbe. :winking_face:Der Hund entscheidet sich, dass ihn das aufregt und er dahin will.


    Ich habe nie gesagt, dass Hunde alle gleich sind - ist nicht so. Ich hatte mehr Hunde bei mir als Finger an beiden Händen. Welpen, Junghunde, verschiedene Rassen, Tierschutz, Züchterhunde… jeder hatte seinen eigenen Charakter und eigene Bedürfnisse. Trotzdem ist das, was ich schrieb, das was ich meine und lebe. Wenn der Hund lernt, Entscheidungen was ihn aufregt und er dem nachgehen will abzugeben, hast du nen Hund, der nicht zieht. Jedenfalls nicht, wenn du es nicht willst. Und hatte auch noch keinen Junghund, der länger als ein paar Wochen bei mir ist, der nicht wenn ich es brauche, ordentlich an der Leine gehen kann.

    Aber ist ja ok wenn du das anders siehst. Ich kann ja nur meine Erfahrung wiedergeben. Das ist nicht böse gemeint von mir!

  • Das jeder Hund individuell ist? Oder das mehrere Dinge dazu führen können, dass die Leinenführigkeit beim Hund funktioniert? So

    Ich habe einen Gassiservice und weder für die eigenen Hunde, noch für die Gassihunde brauche ich mehrere Puzzleteile für eine ordentliche Leinenführigkeit.

    Da ist es völlig unabhängig, ob es jagdlich geführte Hunde, Behindertenbegleithunde oder der Familienhund ist, der einfach nur dabei ist.

    Das Konzept ist immer gleich, nur in den "Stilmitteln" variiere ich und mach es davon abhängig, ob ich nen Menschen beißenden DSH oder nen einfach nur aufgeregten Labbi an der Leine habe, bei dem ein "Buh" reicht.

    An der Leine wird einfach nicht gezogen.

    :ka:

    Bei was für einer Arbeit wird dein Hund denn gebraucht?

    Echt jetzt?

    Die Jobs meiner Hunde sind

    - Servicebegleithunde, die sich anständig in Wald, Park, Stadt benehmen müssen

    - ZugHunde, die bitte über die Halbmarathondistanz hohes Tempo laufen und sich bitte ins Geschirr legen.

    Also nix Cooles, wenn du darauf hinaus willst.

    |)

  • Hummel:

    Damit mein Hund aber weiß, dass ich und nicht er entscheide, kann es doch hilfreich sein, wenn ich mit ihm Impulskontrolle übe und ihm auch zeige, dass er fressen darf und so oder nicht? Zum Beispiel habe ich beim Gassigehen gesehen, wie ein Mann seinen Hund in den Platz gebracht hat, damit wir daran vorbei gehen konnte. Ich meine klar, dass ist nicht das gleiche, als könne man mit dem Hund an einer Person mit Hund vorbei gehen. Für mich wäre es aber schon ein Fortschritt. Dies üben wir für die Begleithundeprüfung auch. Bislang haben wir leider auch noch kein Abbruchsignal gefunden, dass Milow hierbei akzeptiert. Er weiß, wann er etwas auszuspucken hat oder das ein „nein“ bedeutet, dass sein Verhalten nicht gewünscht ist. Aber wenn er z. B. seine Spielfreundin sieht, ist er außer Rand und Band und für mich kaum haltbar. Da wartet er leider noch nicht in Ruhe ab, bis ich ihn von der Leine abmache.

    @ Die Swiffer:

    Entschuldige meine Frage, aber ich wusste wirklich nicht, was du beruflich machst. Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, was ein Servicebegleithund ist.

    tkknq:

    Weißt du schon, was bei deinem Rüden hilft, damit es an der Leine keine Aufregung gibt?

    Hmm…Milow läuft beim Trainer auch super mit ner normalen Führleine. Wahrscheinlich liegt es an mir. Ich bekomme es einfach noch nicht hin, diese Ruhe und Konsequenz auszustrahlen. Jetzt wo er stärker und schwerer wird, wird es nicht einfacher. :verzweifelt:

  • Die Swiffer:


    Entschuldige meine Frage, aber ich wusste wirklich nicht, was du beruflich machst. Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, was ein Servicebegleithund ist

    Ein Servicebegleithund begleitet im Gassiservice und hat entweder den/die anwesenden Hunde zu ignorieren, anwesenden Angsthunden Sicherheit zu geben, im absolut äußersten Notfall Fremdhunde auf Abstand zu halten und einfach halt ein Hund sein, auf den ich mich blind verlassen kann. Also nix Wildes.


    Beispiel: Zwerg aller erster Arbeitstag, seine 2. Servicerunde überhaupt, im Alter von 7/8 Monaten.

    Aufgabe: Pennymausi ignorieren und sich trotz komplett fremder Umgebung nicht abschießen.

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    Abbruchsignal

    Der Abbruch ist kein Signal wie Sitz und Platz... |)

  • Damit mein Hund aber weiß, dass ich und nicht er entscheide

    Das klingt jetzt banal und ist natürlich keine konkrete Hilfe: Das lernt dein Hund nicht durch eine Futterfreigabe und Impulskontrolltraining. Das lernt dein Hund dadurch, dass du entscheidest. Im Alltag. In den Situationen, wo er eben nicht entscheiden soll.

    Zum Beispiel habe ich beim Gassigehen gesehen, wie ein Mann seinen Hund in den Platz gebracht hat, damit wir daran vorbei gehen konnte.

    Klar, das ist eine Möglichkeit. Aber auch da möchtest du lieber ein "chill dich mal dahin"-Platz und kein "und gleich darfst du, spann dich schon mal an"-Platz. Also ein niedriges Energielevel. Sonst hast du einen Hund, der gespannt wie ein Flitzebogen ist und wenn er DANN das Kommando auflöst, schießt er definitiv zum anderen Hund.

  • Das lernt dein Hund nicht durch eine Futterfreigabe und Impulskontrolltraining

    Zumal Impulskontrolle was völlig anderes ist, als mit echtem Frust umgehen zu lernen.

    Wie zb "Spielefreundin" treffen und dann wird halt einfach mal gar nicht gespielt. Null.

  • Damit mein Hund aber weiß, dass ich und nicht er entscheide

    Das klingt jetzt banal und ist natürlich keine konkrete Hilfe: Das lernt dein Hund nicht durch eine Futterfreigabe und Impulskontrolltraining. Das lernt dein Hund dadurch, dass du entscheidest. Im Alltag. In den Situationen, wo er eben nicht entscheiden soll.

    Kann ich so unterschreiben, hab ich nämlich genau so erlebt mit dem Emil damals. Impulskontrolle auf dem Hundeplatz und zuhause einwandfrei. Kein Futter wird genommen, Reizangel ist scheissegal. Der hatte nur Augen für mich und das nächste Kommando. Denn das war Training für ihn, Hundeplatz und KEIN Alltag. Der hätte nichtmal geblinzelt, wenn man ihm ein halbes Schwein an den Kopf geworfen hätte. Weil er kommandogeil ist.

    Im Alltag ist er als Junghund hinter anderen Hunden, Joggern, Autos hergedonnert. Laut brüllend. Du kannst den Alltag auf dem Hundeplatz nur bedingt nachstellen.

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