Zu hohe Ansprüche oder der falsche Zeitpunkt für einen Hund?

  • Man darf nur nicht vergessen, dass ein erwachsener Hund eben auch noch ein ganzes Paket an Eigenschaften mitbringt, die man teilweise null einschätzen kann - besonders wenn über die Vergangenheit nicht wirklich was bekannt ist.

    Man geht natürlich nicht nur einmal ins Tierheim und sagt "den nehme ich mit", sondern das ist im Normalfall ein langer Prozess mit gegenseitigem Kennenlernen, gemeinsamen Spaziergängen, Probewohnen, bestenfalls ein Probe-Wochenende.

    Im Tierheim sitzen nicht nur Dynamitfässer mit "unbekannter Vergangenheit", sondern häufig einfach auch Scheidungswaisen, Wegzug, Trennung oder Todesfall des Besitzers. Aber eben, solche unproblematischen Hunde gehen normalerweise blitzschnell weg, deshalb riet ich dazu, selber aktiv zu werden und sich im Tierheim zu melden, ohne gleich auf einen bestimmten Hund auf der HP zu warten.

    Da muss man einfach dranbleiben...

  • Ja, mein ich doch.

    Gibt es, aber sind schwer zu bekommen.


    Und man muss als Hundeanfänger halt aufpassen, da weiß man ja einfach viele Dinge noch nicht richtig einzuordnen, weil einem schlicht die Erfahrung fehlt.


    Ich meine ja nur - oft wird ein erwachsener Hund als "beste Lösung" verkauft, aber nur weil ein Hund stubenrein ist, ist er deswegen ja nicht automatisch perfekt erzogen und sozialisiert, ein Kinder- und Katzenfreund, bleibt perfekt alleine und fügt sich einfach so ein.


    Und viele sind zu ungeduldig und warten nicht auf "DEN" Hund, sondern "bestellen" sich dann womöglich doch aus Rumänien eine arme Seele per Foto, in der Hoffnung ein gutes Werk zu tun und dann ist das Drama oft perfekt. Leider schon zu oft selbst miterlebt. Aus dem Grunde einfach nur eine vorsichtige Warnung.


    Was die TE draus macht, ist selbstverständlich ihre Sache!

  • Also, ich bin eine relativ erfahrene Hundehalterin und aufgrund dessen dass mein nächster Hund viel und regelmässig Kontakt zu meinen drei Neffen, 1,5 - 4jährig, haben wird, wird es ein Welpe vom Züchter. Einfach weil ich kein Überraschungsei haben möchte und es mir auch nicht zutraue in Kombination mit Kleinkindern.


    Auf Rassen die als besonders kinderfreundlich beschrieben werden verlasse ich mich nicht und auf die Aussagen von Tierschutzorganisationen schonmal dreimal nicht. Ich hatte mehrere Tierschutzhunde. Und ganz ehrlich, kein Hund wurde mir korrekt beschrieben. Mit den (temporären) Baustellen kamen wir zurecht, aber wir hatten auch keine Kleinkinder im Haus.


    Natürlich gibt es Hunde in Tierheimen und Tierschutzorganisationen die wunderbar in eine Familie mit kleineren Kindern passen würden. Nur diese zu finden.. Da ist das Risiko des Fehlgriffs meines Erachtens einfach grösser.

  • Ich kann Bonadea da zu 100% zustimmen. Viele Leute gehen ins Tierheim, weil sie die Vorstellung haben den super erzogenen Hund zu bekommen, der stubenrein ist, allein bleiben kann und Leinenführig ist. Bissle Eingewöhnung und dann passt das schon.


    Mag sein, dass es den ein oder anderen Hund gibt, der genau so ist, aber sind wir mal ehrlich, die meisten einfach nicht. Die sitzen ja nicht ohne Grund im Tierheim. Und ich behaupte, dass die Fälle, wo es aufgrund von Scheidung, Todesfall usw. so gekommen ist deutlich weniger sind, als die Fälle, wo die Leute mit den Hunden nicht mehr zurecht gekommen sind (Stichwort Pubertät) oder der Hund einfach nicht gescheit erzogen ist und den Leuten über den Kopf wächst.


    Wie sagte unser Tierheimleiter heute: es gibt kein Problem, was man nicht lösen kann, aber man muss bereit sein daran zu arbeiten. Und einfach auch akzeptieren, dass sich manchen Dinge eben nur durch Management handeln lassen. Leider finden sich immer weniger Leute die dazu bereit sind. Die meisten rufen eben mit genau der Vorstellung an, dass alles gleich perfekt klappen muss. Was sehr Schade ist, weil im Tierheim wirklich tolle Hunde zu finden sind.


    Also ich denke, dass es zwischen Welpen und Tierheimhund vom Aufwand her gar kein sooo riesiger Unterschied ist, die Baustellen sind einfach nur andere. Muss man dann eben für sich entscheiden, was einem lieber ist.

    Wir haben uns seinerzeit für den Welpen entschieden und später dann als Zweithund für den Hund aus dem Tierschutz. Ich würde es immer wieder so machen.

  • Tja, jetzt komme ich ins Grübeln wegen dem Welpenthema. Mein Mann ist zwar ersrmal konsequent dagegen, aber das heißt ja nichts..


    Aber dann stehe ich vor dem Problem: welche Rasse? Woran erkenne ich einen wirklich guten Züchter? Wie funktioniert das, wenn man berufstätig ist insbesondere bezüglich Stubenreinheit?


    Ich werde aber nächste Woche mal die Tierheime telefonisch abklappern und schauen, ob sich nicht etwas ergibt.

  • Tja, jetzt komme ich ins Grübeln wegen dem Welpenthema. Mein Mann ist zwar ersrmal konsequent dagegen, aber das heißt ja nichts..


    Aber dann stehe ich vor dem Problem: welche Rasse? Woran erkenne ich einen wirklich guten Züchter? Wie funktioniert das, wenn man berufstätig ist insbesondere bezüglich Stubenreinheit?


    Ich werde aber nächste Woche mal die Tierheime telefonisch abklappern und schauen, ob sich nicht etwas ergibt.

    Ein seriöser Züchter züchtet in der Regel in einen Rassezuchtverein der dem VdH angeschlossen ist. Berufstätigkeit mit Hundehaltung zu vereinen, ist immer eine Frage der Organisation. Länger als 6 Stunden sollte auch ein erwachsener Hund nicht alleine sein. Wenn ihr einen Welpen im Alter von acht Wochen aufnehmt, müsst ihr auf jeden Fall für die ersten acht Wochen eine sehr engmaschige Betreuung auf die Beine stellen. Danach kann man die Zeiten allmählich schon mal auf zwei, drei, wenn es sehr gut läuft auch mal vier Stunden ausdehnen. Bei sechs Stunden kommt man allerdings oft erst an wenn der Hund schon sechs bis neun Monate alt ist.

  • Hallo,


    wenn ihr euch darauf einlassen könnt, dass der Hund (egal wie alt) nicht "fertig" ist, wenn er zu euch kommt, findet ihr ganz ganz sicher ein neues Familienmitglied, das zu euch passt.


    ich bin normalerweise immer Pro-Secondhandhund. Allerdings sind junge Hunde in der Regel ungestüm. Mit Katzen ... das bekommt man hin, es gibt ja beispielsweise diese Raumtrenntüren mit Katzentür, sodass man die Tiere behutsam aneinander gewöhnen kann. Bei kleinen Kindern wird das dann aber schwieriger. Wie sind deine Kinder denn so drauf?

    Können die akzeptieren, dass ein Hund auch mal seine Ruhe braucht?

    Sind sie eher vorsichtig oder eher offensiv und auch mal grob?

    Ein erwachsener Hund kann stürmisch sein und ein Kind ausversehen umkegeln. Würde das deine Kinder stark aus dem Konzept bringen?


    Welpen und Junghunde sind wild und manchmal schnappig. Da bekommen Kinder manchmal ebenfalls Angst.

    Wichtig ist eben, dass ihr damit plant, dass man einen Hund erziehen muss. Das passiert auch nicht so nebenbei, sondern kann wirklich in Arbeit ausarten und kann mehr als 2 Jahre dauern.

  • Ich rate dir zu einem Hund von einer Pflegestelle oder privater Notfall.

    Einfach aus dem Grund weil der Hund in einer Familie eingebunden war. Die wissen genau, was ein Hund kann und was nicht. Und das ist gerade mit Kindern extrem wichtig.

    Viele Tierheime leisten auch gute Arbeit, keine Frage. Aber es ist was anderes, ob ich einen Hund im Zwinger oder im „sicheren“ Zuhause erlebe.

    Es gibt einige private Orgas die mit Pflegestellen arbeiten. Da kannst du dich mal umschauen.

    Ich bin selbst ab und an Pflegestelle für Epagneul Breton. Ich habe diese Rasse gewählt weil ich selbst Kinder habe, die aber einfach so lieb sind, Bzw. die ich hatte, eine recht hohe Reizschwelle, dass es einfach passte.


    Bei uns zieht im Dezember ein eigener Welpe ein. Ich habe Kinder im Alter von 6 und 2. Das wird mit Sicherheit eine Herausforderung, die ich nicht als Ersthundebesitzer hätte meistern wollen. ?

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