Ratlos - mein Vater will einen Hund fernab jeder Realitä

  • Guten Morgen Zusammen,


    Ich brauche dringend euer Schwarmwissen, denn ich stehe langsam an.


    Mein Vater (64kg) und seine Frau (43kg) wollen unbedingt einen Hund. Sie hat gar keine Erfahrung. Er hatte, als ich klein war einen Familiehund den meine leibliche Mutter aber betreut und erzogen hatte. Einen Kromfohrländer.


    Seine jetzige Frau hätte am liebsten eine Kopie meines DSH, Leistungslinie. Weil der ja so toll ist. Alternativ einen Rottweiler oder Husky.


    Hundesport wollen sie keinen machen. Mehr als gemütliche Spaziergänge so a 2 mal 30-40 Minuten wird er nicht erhalten. Und eigentlich soll der Hund nur nebenherlaufen. Sie sind nicht wahnsinnig konsequent und der Hundeverstand ist auch nicht übermässig. Also sind das völlig die falschen Rassen, die sie gerne hätten und sie verstehen auch nicht, dass es unglaublich viel Arbeit ist, eine Leidtungshunderasse zu erziehen und zu halten.


    Die Pro‘s für ihre Hundehaltung:

    - grosses Haus

    - Garten (ohne Zaun!!)

    - es ist eig immer jemand zu Hause

    - seeeehr viel liebe und kuscheln

    - Geld ist da

    - wohnen ruhig im Dorf, direkt am Waldrand


    Nach nun 3 jähriger Diskussion zu diesem Thema komme ich nicht weiter. Sie haben dann im Winter einen Husky aus dem Tierschutz in Rumanien geholt. Der hat in 3 Tagen 4 mal gebissen (Vater am Essen, Hund wollte das klauen, Vater sagte Nein und schon ihn weg, Hund hat gebissen. Halsband wurde ausgezogen, Hund beisst etc) und sie haben ihn dann wieder abgegeben. Wohlbemerkt wurde mir das erst mitgeteilt, als das Drama schon seinen lauf genommen hatte....


    Inzwischen ist es soweit, dass sie im Sommer zwingend einen Hund holen wollen. Einen Welpen. Und ich weiss nicht mehr was ich ihnen raten soll. Sie wollen in 3 Jahren nach Spanien auswandern, mit Hund. Eine hohe Lebenserwartung/Gute Gesundheit wäre zwar schön aber wenn sie mit dem Hund nicht klar kommen, werden dass dann 15 Jahre Desaster...ich hoffe ihr versteht, was ich damit meine...


    Bislang hatte ich ihnen die English Bulldog empfohlen weil er in etwa der „gefährlichen“ Optik entspricht die sie wollen aber sehr genügsam ist. Und auch wenn nicht erzogen, kann ihn meine Stiefmutter vom Gewicht gerade noch handeln. Gefällt ihnen aber nicht so wirklich.


    Habt ihr eine Idee was ich ihnen empfehlen kann? Welche Rasse erfüllt die Wünsche und entspricht den Anforderungen?


    Er soll:

    - Gross sein (aber so, dass sie ihn handeln kann, sie können das nicht einschätzen)

    - optisch einschüchternd wirken

    - muss mal bei Urlaub in Fremdbetreuung können

    - sehr verschmust sein

    - nebenher laufen

    - „einfach“ zu erziehen sein bzw mit der Erziehung die sie halt bieten können klar kommen oder doch handelbar sein

    - beim Haus bleiben

    - keinen Jagdttrieb haben


    Ich werde sicher helfen, was geht. Aber ich wohne eine Stunde weg und daher ist das ganze nicht übermässig möglich.


    Eure Ideen/Tips werde ich mit Bildern weiter geben, mit ihnen einen Züchter suchen, den Welpen mit anschauen und Einfluss nehmen wo es halt geht.


    Ein schwarzer Labbi kommt leider für sie auch nicht in Frage.


    Vielen Dank für eure Tips!

  • Sie wollen in 3 Jahren nach Spanien auswandern, mit Hund.

    Ich würde ihnen raten, bis dahin zu warten und sich dort aus einem Shelter einen Hund zu holen, der das Klima gewöhnt ist und vielleicht einfach nur "dankbar", 3 Mahlzeiten zu bekommen.


    Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle raushalten, sieht nach einer erfolglosen Zwangsberatung aus, das frustriert dich doch nur....

  • Ich würde mich Kamille anschließen. Es gibt viele deutsche TS-Orgas, die Hunde aus Spanien nach D vermitteln. Da findet sich bestimmt ein toller Hund in Spanien, wenn sie erstmal dort sind, der dann als Haus- und Hofhund bei ihnen besser aufgehoben ist, als im Tierheim.


    Mir fällt echt nix ein, was alle Kriterien erfüllt.

  • Am Rande angemerkt, falls das mit Spanien wirklich was wird. Die favorisierten Rassen haben, warum auch immer, ein höheres Risiko für schwere Verläufe bei den zeckenübertragenen Mittelmeerkrankheiten.


    Außerdem wird Reisen mit Rottweiler bissl schwer bis unmöglich. Spanien hat übrigens auch Rasselisten.

  • Eine Bulldogge als Alternative wäre mir jetzt nicht eingefallen. |)

    Ich hätte eher Richtung Groß-/Mittel-Spitz oder Eurasier (moderater im Fell) gedacht. Passt zur aktuellen Wohnsituation und zur gewünschten Schäfer-/ Husky-Optik. Wie anstrengend sie in der Alltagserziehung sind, weiß ich nicht. Ich vermute, deutlich moderater als der Schäfer.

    Ansonsten, wer weiß schon, was in 3 Jahren ist?

    Von Erziehungsversuchen des Hundes und Zwangsberatung würde ich auf jeden Fall Abstand nehmen. Sowas führt nur zu Ärger auf beiden Seiten.

  • Moment? Hohe Lebenserwartung und gute Gesundheit? Wie deckt sich das mit einer englischen Bulldogge?

    Die Ansprüche passen da auch nur bedingt. Da muss eine eierlegende Wollmilchsau her.


    Der Tipp erst das Auswandern abzuwarten ist gut.

  • Reden hilft da meiner Meinung nach nicht viel. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, oder so ähnlich. Und wenn sie jetzt einen Hund wollen, werden sie sicher nicht 3 Jahre warten, das ist ein langer Zeitraum.


    Ich würde mal das nächste Tierheim kontaktieren und nach einem Hund in der Größenordnung suchen, der jung, wild, unerzogen und unausgelastet ist. Und dann geht Ihr mal zusammen spazieren. Und zwar mal nicht die übliche Tierheim-Gassistrecke, sondern etwas weiter, wenn das möglich ist.


    Dann werden sie sicher merken wie spaßig ein nicht-leinenführiger Hund mit viel Kraft ist, wenn er einen Hasen oder andere Hunde sieht. Das hilft dann vielleicht eher bei der Argumentation.


    Wenn man einen Rotti oder DSH möchte, wird man sicher nicht ohne Weiteres auf Bolonka oder Havaneser umschwenken. Da kannst Du Dir den Mund fusselig reden. :( :

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