Aggressiver Hund, Rückschlag und eine schwere Entscheidung. Bitte um Hilfe!

  • Ich glaube nicht, dass die einzige Möglichkeit über 100% Kontrolle geht. Mein Weg wäre, dass der Hund alles darf, solange er sich - egal wie wichtig es ist - von mir sagen lässt, dass das jetzt eine Idee ist, die er nicht umsetzt. Er aber gleichzeitig so viel "atmen" darf, dass er auch selbstständig ausprobiert und dadurch erlebt, dass richtige Entscheidungen durchaus gewertschätzt werden und es ihn entspannt. Dass man die Zähne dabei sichert, um dafür zu sorgen, dass er sein "Totschlagargument" nicht auspackt: Ja. Aber in einer dauernden Kontrolle und ständigem Misstrauen kann man sich nicht entspannen. Weder Mensch noch Hund. Das geht eine Weile gut - aber nicht dauerhaft. Und das ist ja kein Miteinander, in dem es sich gut anfühlt oder in dem man vertrauen möchte. Aktives Loslassen und probieren lassen ist meiner Meinung nach unabdingbar, damit nicht alles auf Sand gebaut ist.


    Ich kenne den Trainer nicht - so wie vermutlich die meisten hier. Nur wenn ich lese, wie viel Druck da aufgebaut wird und wie unwohl sich der Hundeführer damit fühlt, halte ich es für falsch pauschal zu sagen: Da musst du aber durch und das machen, sonst wird das nichts.

  • Zu aller erst mal die guten Nachrichten: Nova ist völlig gesund! :applaus:


    Normales Gangbild, top Hüfte, Wirbelsäule auch in Ordnung.

    :party:

    Sehr gut! Wie hat sie sich die Palpation der Gliedmaßen gefallen lassen? Geht das in Tierarzt Situationen? Und lässt sie sich problemlos den Zugang legen oder habt ihr vorsediert?

  • Zum Thema was ich mit komplette Kontrolle meine hat Spirelli es gut beschrieben. So in etwa läuft es aktuell.

    Für mich, in meiner Fantasie, ich bin ja nicht dabei, bedeutet, dass Nova keinerlei Entscheidungen selbst treffen darf, dass sie im Grunde sich nicht verhält, ohne im Kommando zu stehen. Das heißt, sie wird in der Wohnung abgelegt und steht erst auf, wenn sie aufgefordert wird. Sie darf ihren Liegeplatz weder wählen, noch ihn selbstständig wechseln oder verlassen. Niemals.

    Ich sehe den Sinn dahinter, aber das heißt nicht automatisch, dass ich es toll finden muss. Mir fällt es einfach etwas schwer. Das ist also eher ein Ich-Problem und weniger ein Trainerproblem, schätze ich.

    Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich das so krass nicht erwartet.

    Das ist für mich schon die Richtung "angelernte Hilflosigkeit". Das könnte ich nur, wenn diese Art der Einschränkung zwitlich begrenzt wäre, um eine Art Basis zu schaffen, um denn weiterzuarbeiten.


    Ich hoffe, so ist das auch angedacht vom Trainer.

    Was ist mit dem Hund, wenn du nicht in der Wohnung bist? Wird sie dann eingesperrt?

  • Ich glaube nicht, dass die einzige Möglichkeit über 100% Kontrolle geht. Mein Weg wäre, dass der Hund alles darf, solange er sich - egal wie wichtig es ist - von mir sagen lässt, dass das jetzt eine Idee ist, die er nicht umsetzt. Er aber gleichzeitig so viel "atmen" darf, dass er auch selbstständig ausprobiert und dadurch erlebt, dass richtige Entscheidungen durchaus gewertschätzt werden und es ihn entspannt. Dass man die Zähne dabei sichert, um dafür zu sorgen, dass er sein "Totschlagargument" nicht auspackt: Ja. Aber in einer dauernden Kontrolle und ständigem Misstrauen kann man sich nicht entspannen. Weder Mensch noch Hund. Das geht eine Weile gut - aber nicht dauerhaft. Und das ist ja kein Miteinander, in dem es sich gut anfühlt oder in dem man vertrauen möchte. Aktives Loslassen und probieren lassen ist meiner Meinung nach unabdingbar, damit nicht alles auf Sand gebaut ist.


    Ich kenne den Trainer nicht - so wie vermutlich die meisten hier. Nur wenn ich lese, wie viel Druck da aufgebaut wird und wie unwohl sich der Hundeführer damit fühlt, halte ich es für falsch pauschal zu sagen: Da musst du aber durch und das machen, sonst wird das nichts.

    DANKE; DANKE DANKE!

  • So, heute etwas ausführlicher. Ich war gestern einfach total k.o. nach dem langen Tag.


    Beim Tierarzt lief es nur so semi-gut. Beim Anschauen das Gangbilds hat sie noch toll mitgemacht und auch im Untersuchungsraum selbst war sie am Anfang richtig brav. Also sie sprang problemlos auf den Tisch, hat die Nähe des Tierarztes gut ausgehalten, bis ... naja, bis er sie anfassen wollte.


    Ich habe sie natürlich von vorne festgehalten, beim Kopf. Aber sagen wir mal so, hätte sie keinen Maulkorb oben gehabt, wäre ich jetzt im Krankenhaus. Sie hat zwar immer wieder versucht den Kopf zu drehen um ihr "richtiges Opfer" zu erwischen, aber da ich sie richtig fest gehalten habe, hat sie nach der Zeit einfach angefangen auch wild in meine Richtung zu beißen. Sie konnte also nicht so ausführlich untersucht werden, wie es normalerweise der Fall ist. Deshalb haben wir entschieden auf jeden Fall ein Röntgen zu machen. Da wurde sie dann vorher sediert, weil bei ihr sonst einfach gar nichts mehr ging.




    Zum Trainer. Ich möchte hier jetzt gar keine Diskussion um ihn losreißen. Er hat wirklich viel Erfahrung mit solchen Hunden und das ganze gilt jetzt erstmal "nur" für 4 Wochen. Es ist laut ihm eine Maßnahme, dass sie zuhause einfach absolut keine Chance hat mich anzugreifen, bis er selbst sieht wie sie zuhause so drauf ist. Er kommt in 2 Wochen also persönlich zu mir und sieht sich ihr Verhalten im Haus, Garten und bekannten Gassistrecken an. Vielleicht wird dann auch ein anderer Weg eingeschlagen, ich weiß es nicht. Er ist kein Mann der vielen Worte, auf meine Nachfrage habe ich keine eindeutige Antwort erhalten. Ich werde es aber auf jeden Fall selbst ansprechen, sollte er das nicht ändern wollen.


    Ich fände z.B. auch viel besser wenn es so gehandhabt wird wie Hummel es geschrieben hat. Das klingt für mich persönlich machbarer und angenehmer und irgendwie auch sinnvoller.

  • Ich glaube nicht, dass die einzige Möglichkeit über 100% Kontrolle geht. Mein Weg wäre, dass der Hund alles darf, solange er sich - egal wie wichtig es ist - von mir sagen lässt, dass das jetzt eine Idee ist, die er nicht umsetzt. Er aber gleichzeitig so viel "atmen" darf, dass er auch selbstständig ausprobiert und dadurch erlebt, dass richtige Entscheidungen durchaus gewertschätzt werden und es ihn entspannt. Dass man die Zähne dabei sichert, um dafür zu sorgen, dass er sein "Totschlagargument" nicht auspackt: Ja. Aber in einer dauernden Kontrolle und ständigem Misstrauen kann man sich nicht entspannen. Weder Mensch noch Hund. Das geht eine Weile gut - aber nicht dauerhaft. Und das ist ja kein Miteinander, in dem es sich gut anfühlt oder in dem man vertrauen möchte. Aktives Loslassen und probieren lassen ist meiner Meinung nach unabdingbar, damit nicht alles auf Sand gebaut ist.


    Ich kenne den Trainer nicht - so wie vermutlich die meisten hier. Nur wenn ich lese, wie viel Druck da aufgebaut wird und wie unwohl sich der Hundeführer damit fühlt, halte ich es für falsch pauschal zu sagen: Da musst du aber durch und das machen, sonst wird das nichts.


    (Hervorh. v mir)



    Naja, der Trainer hat uns eines voraus: er hat Nova gesehen und im Zusammenspiel mit Lara erlebt.

    Was Du beschreibst, klingt nach der schönsten und lebbarsten Variante, die ich mir für Lara (und Nova) vorstellen kann. Ich hab nur das Gefühl, der Trainer hat sich - derzeit - nicht für schön oder lebbar, sondern für bombensicher entschieden. Und das kann ich verstehen.

  • Ich denke, dass dem Trainer wichtig ist, dass er in 4 Wochen zu jemanden kommen kann den er trainieren kann. Auch wenn das hart klingt.


    Ich finde die TE ist eine starke Person die sich durchsetzen kann!

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