Zurück zum Ort des Geschehens?

  • Angenommen ihr fahrt mit eurem Hund irgendwo hin und dort passiert etwas Schlimmes , woran ihr Schuld habt.


    Würdet ihr dann (ohne Notwendigkeit) dort trotzdem wieder ganz normal spazieren gehen oder den Ort eher meiden?


    Zur Erklärung:

    Unser Hund wurde nur ein paar Meter von unserem Haus entfernt fast tot gebissen.

    Die Verursacher sind aus dem Nachbarort, etwa 4 km entfernt.

    Nun habe ich schon öfter gesehen, dass sie Kinder mit Kinderwagen und Hund ins Auto packen und wieder hierher fahren, um hier spazieren zu gehen.


    Wie würdet ihr entscheiden?

    Egal, die Wege gehören jedem?

    Oder doch schlechtes Gewissen und den Ort meiden?


    Grüßle Silke mit Charlie

  • Ich hätte ein schlechtes Gewissen, aber würde nicht den Ort meiden, sondern am Hund Maßnahmen ergreifen, dass sowas nicht nochmal vorkommt. Training, Maulkorb etc.

  • Kommt drauf an, wie der Hund sonst drauf ist.


    Meine Hündin hat auch 1, 2 Erzfeinde, obwohl sie ansonsten super verträglich ist. In dem Fall meide ich die Ecken, an denen diese Hunde laufen. Ist mir zu viel unnötiger Stress und bringt sowieso nichts, weil ich da nichts an der Symphatie ändern, sondern nur managen kann. Wir hatten da einen Beißvorfall, der erste und einzige überhaupt (aber nicht so dramatisch wie bei euch)


    Drum will ich da mal pauschal keine Aussage treffen. Aber mindestens entsprechend gesichert werden sollte der Hund.

  • Also wenn mir sowas mit meinem Hund passiert wäre würde ich den Ort erst mal eine Weile vermeiden. Gerade wenn sich der Ort vermeiden lässt.

    Auch wenn alles geklärt wurde (Versicherung weiß Bescheid, Mit dem anderen Hundehalter wurde alles besprochen was es zu besprechen gibt), auch wenn der Hund wesentlich besser gesichert ist, ein Trainer dran ist und insgesamt alles dafür getan wird, damit sowas nicht mehr passiert. Für mich wäre der Ort eine ganze Weile verbrannt. Aber für mich sind Orte generell mit Emotionen verknüpft und es war für mich auch echt komisch dort spazieren zu gehen wo ich oft mit meinem verstorbenen Hund war aber noch nie mit dem aktuellen.


    Wie hilft dir dass nun? Ich denke jeder Mensch ist da anders und geht damit auch unterschiedlich um. Teilweise auch mit schön reden, zurecht drehen, Schul Zuweisungen... da gibt es ja viele Strategien.

  • Nachdem meine Hündin gehetzt und gebissen wurde habe ich auch lange dieses Spaziergebiet gemieden. Und noch ein Jahr Panik bei Sichtung von DK bekommen.

    Würde ich jetzt vll nicht mehr so handhaben. Ich dachte meine Hündin würde sich dort auch so fürchten weil es an dem Ort liegt. Mehr denke ich aber dass es an mir lag. Ich hatte nämlich Angst.

    Mein Rüde hatte im Nachbardorf eine Beisserei, wir gehen da nach wie vor lang an dem Ort, ich merke bei ihm nur dass er - wieder genauso wie ich - guckt ob der Hund im Zwinger ist. Immerhin kann man seit dann den Hund besser sichern und macht die Tür zu zum Zwinger oder nutzt eine Leine.


    Ich schlage aber auch Leuten vor - wenn sie mir normal vorkommen und ihren Hund unter Kontrolle haben - dass wir eine Leinenrunde gemeinsam gehen, auch bzw eben weil sich unsere Hunde mal in der Wolle hatten oder nicht leiden können. Ich weiss dass es bei meinem Hund hilft den Hund nicht als Feind abzuspeichern. Während komplettes Meiden den Hund erst recht interessant macht.

  • Wenn ich wüsste, dass die Hunde, die meinen Hund fast tot gebissen haben, regelmäßig an einem bestimmten Ort herumlaufen, würde ich nicht um alles in der Welt freiwillig dort sein wollen.

    Ganz egal, ob ich damit Recht oder Unrecht oder was auch immer hätte.

    Ich persönlich würde es nach Möglichkeit so einrichten, dass ich denen nie mehr begegnen würde.

  • Löle wurde quasi direkt gegenüber von uns heftig gebissen.

    Mit gebrochenem Kiefer, mit herausgelöstem Auge, mit viel Geschrei und Blut.

    Eines der traumatischsten Erlebnisse meines Lebens.


    Dran vorbei mussten wir dennoch. Der Weg ins Feld ging eben da lang, oder aber einen größeren Umweg den ich eben nicht laufen konnte weil sie das noch zu sehr erschöpft hätte.

    Was ich gemacht habe war das ich die andere Straßenseite genutzt habe, und so zügig wie möglich dort vorbei bin. Und sobald ich am Haus oder Garten dort eine Regung sah nahm ich Löle sofort auf den Arm.

    Löle selbst hatte überhaupt kein Problem da lang zu gehen.

    Und mit der Zeit hab ich gelernt ihrem Beispiel zu folgen, habe meine Ängste wieder unter Kontrolle gebracht und ihr den Gefallen getan wieder auf unserer normalen Seite zu gehen. Ihr zuliebe, denn dort ist ein Stück wilde Böschung und da riecht es doch immer so gut!


    Wegzulaufen ist einfach nichts was einen weiterbringt. Es ist ein Pflaster, aber kein Heilmittel.

    Wie man damit umgeht, den Weg muss jeder selbst finden, in seinem eigenen Tempo.

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Es ist so, dass der Vorfall fast hier vor unserer Haustüre war. Die andere Hundebesitzerin war mit dem Auto hier um spazieren zu gehen.

    Ihr Hund war nicht gesichert, unserer an der Leine.

    Ihrer aber hatte keinen Kratzer, unserer 20 Löcher und größere Wunden.

    Mein Mann wurde dabei auch verletzt, der fremde Hund warf ihn um.

    Sie weigert sich bis heute mir ihre Versicherung zu nennen. Einen Teil der Kosten hat sie mir ersetzt. Kontaktversuche meinerseits werden abgeblockt.

    Wir wohnen hier in einem Mini Dorf. So ziemlich jeder weiß, was passiert ist und mit wem.


    Auf dem Rathaus des Nachbarorts konnte ich Leinenzwang für den Hund erreichen, Maulkorb kann wohl wegen Corona nicht geprüft werden.


    Seit ein paar Wochen sehe ich sie nun regelmäßig hier. Sie packt ihre Zwillungsbabies und Hund ein, um dann hierher zu fahren und auch direkt bei uns am Haus vorbei zu gehen.

    An ihrem Wohnort fängt direkt hinter ihrem Haus ein großes Landschaftsgebiet an, da stehen in den nächsten 10km 2 Häuser.


    Ich fühle mich total schlecht, wenn ich nur ihr Fahrzeug irgendwo stehen sehe und war jetzt in gedanklichem Zwiespalt, ob ich innerlich übertreibe oder ob ihr Verhalten angemessen ist.

    Ich kann und werde nichts daran ändern, werde sie auch nicht mehr ansprechen.

    Es war mir nur wichtig, andere Meinungen dazu zu hören.

    Irgendwie wird man ja manchmal grundlos paranoid.

    Ob sie mit dem Hund trainiert hat oder sonst was, ist mir nicht bekannt.

    Wenn ich von mir selber ausgehe, würde ich dort nie wieder freiwillig hingehen.

    Aber Menschen sind ja nicht alle gleich.


    Grüßle Silke mit Charlie

  • Boah, so Leute kann ich ja leiden wie Fußpilz!

    Aber wenn dein Mann auch verletzt wurde, ist da die Unfallversicherung deines Mannes nicht sehr daran interessiert das Geld von der Dame da wiederzukriegen?


    Was dir vielleicht helfen könnte wäre dir einen Schlachtplan zurechtzulegen.

    Also ganz bewußt darüber nachdenken was du tun wirst wenn du diesem Hund erneut begegnest.

    Denn wie sagt man? "Gewarnt ist gewappnet!".

  • Mein Mann ist privat versichert, die Kosten mussten wir selber tragen.


    Ich habe seit dem Vorfall Pfefferspray dabei, oft auch einen großen Regenschirm.


    Ganz unvorbereitet bin ich nicht.

    Aber das braucht doch kein Mensch...


    Grüßle Silke mit Charlie

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!