Unser Welpe kommt schlecht zur Ruhe und gewöhnt sich nur schwer an die Hundebox. Kann jemand einen Tipp geben?

  • Hi, vielleicht dreht sich auch zu viel um den Hund?

    Ich meine, wenn ihr euren Tagesablauf sehr viel von ihm abhängig macht und ihn viel beobachtet, ob er genug schläft und was er macht etc., vielleicht kommt er dadurch nicht so recht zur Ruhe.


    Bei mir werden die Hunde auch mal nicht beachtet zu Hause. Ich muss bei einem aufgedrehten Hund nicht auf jedes Spielangebot eingehen, ich kann ihn auch mal ignorieren. Oft ist es dann so, dass es dem Welpen zu blöd wird und er sich irgendwo von selbst hinlegt und ruht und abwartet, bis sich eine neue Gelegenheit zur Interaktion ergibt.

    Also, es geht nicht darum, den Hund jetzt mit Nichtbeachtung den ganzen Tag lang zu bestrafen oder so, sondern den Fokus vom Hund zu nehmen und ihm dadurch zu signalisieren, dass jetzt nichts Interessantes passiert und er sich genauso gut auch hinlegen und dösen könnte.


    Dabei helfen feste Uhrzeiten. Also hier zb



    Vielleicht wollt ihr eurem Hund zu schnell zu viel zeigen, das ist etwas, was viele Welpenbesitzer tun. So wird der Hund aber überfrachtet und hat keine Zeit zu verarbeiten, was er erlebt.


    Vielleicht müsstet ihr darauf mehr schauen, nicht zu viel auf einmal zu wollen.


    Es gibt auch Hunde, die kommen von selbst tatsächlich schlecht zur Ruhe. Die muss man dann wirklich mit einem Kommando auf die Decke oder ins Körbchen schicken. Dabei hilft ein Geschirr und eine leichte Hausleine, an der man den Hund dann beim anfänglichen Training wieder zum Korb oder zur Decke führen kann, wenn er nicht dort bleibt. Das braucht etwas Übung, aber wenn man konsequent ist, bleibt der Hund dann auch dort, wenn man ihn zum Ruhen dorthin schickt.


    Man kann auch ein Treppengitter in die Tür spannen, wenn man den Radius begrenzen möchte, in dem der Hund zirkelt, wenn er nicht zur Ruhe kommt, und ihn so aus dem Hauptgeschehen (zb im Wohnzimmer) herausnehmen. Man braucht den Hund dafür nicht in eine Box sperren, besonders, wenn er sie nicht mag.


    Aller Anfang ist schwer... das wird schon!

    Gutes Gelingen Euch :winken:

  • Ich sag mal, wie hier ein Alltag mit Welpi aussieht, vielleicht fällt dir hier was.


    Ich stehe morgens auf und dann wird Welpi erstmal rausgesetzt auf die Wiese. Nach dem Pipi und ggf Häufchen aber sofort wieder rein. Dann mache ich mich fertig und gehe nochmal so gute 15-20min eine ganz kleine gemutliche Gassirunde. Im Anschluss gibt's zuhause die große Mahlzeit, für ein Mikroblasenhündchen geht es nochmal kurz auf die Wiese.

    Dann ist Ruhe angesagt, denn ich hab zu tun. Ich arbeite ruhig am Schreibtisch vor mich hin oder erledige den Haushalt. In dieser Zeit haben alle anwesenden Tiere still zu sein und zu schlafen oder sich mit sich selbst zu beschäftigen. Wo die schlafen, ist mir völlig piepegal. Der vorletzte Welpe hat immer im Schuhregal gepennt.

    Bei kleinen Welpis hab ich ein Kindergitter in der Tür, damit der Kleene mir nicht dauernd an den Hacken klebt. Da gibt es anfangs kurz Gemeckere und von mir eine Rückmeldung, dass das nervt, und dann hat sich das meist erledigt. Die Hunde werden ignoriert.

    Zur Mittagszeit (so nach 5-6h) geht es eine größere Runde raus. Auch kleine Welpis sind mit allen ca 1-1,5h je nach Wetter draußen. Wir gehen dann ein Stück, setzen uns auf die Wiese, betrachten die Welt, Radfahrer, Trekker, Busse, andere Hunde usw. Danach gibt's zuhause wieder Fressen und das wars auch für den Tag an Futter (manchmal gibt's abends noch ein bisschen Futter als Betthupferl). Ich arbeite noch die letzten 1-2h und mache den Rest, der so ansteht, während die Hunde entweder schlafen oder sich mit sich selbst beschäftigen dürfen. Das ist auch die Zeit in der ich weg bin und wo der Hund mal allein sein muss. Gegen 6 oder 7 geht's hier nochmal eine kleine 15-20min Dümpelrunde, zuhause wird nach Bedarf noch ein bisschen gespielt und dann ist hier Schicht im Schacht.

    Kurz vorm Schlafengehen wird Mikroblase nochmal auf die Wiese gesetzt und dann hoch ins Schlafzimmer getragen. Die darf schlafen, wo sie will, solange sie Ruhe gibt. Von mir aus gern im Bett, der letzte Welpe hat sich dann nach kurzem Kuscheln auf den Boden oder in sein Körbchen verzogen. Wird dann noch aufgedreht, mach ich das Licht aus und ziehe die Decke über den Kopf und stell mich tot. Oder es gibt eine fette Ansage, dass ich sauer bin und schlafen will.

    Das wars im Wesentlichen. Klingt voll langweilig...


    Ich sperre keine Welpen ein und ich bin kein Dauerbeschäftigungsautomat. Wenn ich etwas nicht will, dann kommuniziere ich das deutlich und blocke das Welpi. Ich trainiere auch nichts extra, sondern binde so kleine Sachen wie Warten vor dem Fressen oder Freigabe in den Alltag ein. Ich hab Spaß mit den Kleenen, aber ich hab auch meinen eigenen Kram zu tun... Wenn doch einmal ein Unglück passiert, wischen ich es weg und feddich. Aber sicher sperre ich einen Hund nicht 7-8h jede Nacht in eine Box, damit bloß nix daneben geht. Der Hund soll lernen, dass es hier einen strukturierten Alltag gibt und dass er da einfach abgemeldet ist. Witzigerweise geht das immer gut, wenn man es ernst meint und nicht so Übungssituationen draus macht. Der Hund ist nicht der Nabel der Welt und ich springe nicht für seine Bedürfnisse.

    Wenn man sich das mal verinnerlicht und man einfach ein bisschen aus dem Bauch heraus handelt, erübrigt sich ganz viel von selbst...

  • Wir sind auch ganz schnell davon weg, den Welpen nachts in der Box schlafen zu lassen. Haben wir glaube ich eine knappe Woche gemacht, jetzt schläft er in einem begrenzten Bereich in seinem Hundebett neben unserem Bett.


    Was ich bezüglich Box aber dennoch gerne hinbekommen würde, ist dass er sie grundsätzlich akzeptiert für Momente wie Autofahrt (aktuell haben wir eine Schondecke auf der Rücksitzbank, wo aber immer jemand daneben sitzen muss) oder vor allem wenn er doch mal in die Klinik muss. Ich möchte nicht, dass mein Hund wenn er sowieso schon total verängstigt und nicht bei uns sein kann dann auch noch in eine Box gepackt wird und das Trauma seines Lebens bekommt.


    Was empfiehlt ihr um das aufzubauen? Wir füttern ihn nun seit etwa 2 Wochen nur noch in der Box und legen auch mal ein Leckerli hinein, aber selber auf die Idee kommen darin zur Ruhe zu kommen oder sich sogar schlafen zu legen kommt er nicht. Er geht wohl mal kurz hinein, aber spätestens nach 30 Sekunden wieder raus.

    Dabei liebt er es mit etwas über dem Kopf zu schlafen. Aktuell ist das noch unser Sofa, aber da wird er nicht mehr lange drunter passen :D Es sieht aktuell schon zu witzig aus, wie er sich da wieder rausschieben muss :)

  • Ich muss ehrlich gestehen, dass wir da nichts aufgebaut haben. Beim Autofahren ist die Box eine Notwendigkeit, also gab es da in unseren Fall keine Diskussionen und den Sprung in das kalte Wasser. Hund rein, Box zu, losgefahren. Beide Hunde sind ruhig bei kurzen Fahrten und schlafen bei langen.


    Hier war allerdings auch eine Box nie mit was Negativem verknüpft, weil hier im Haus nur eine offene Stoffbox steht, die beide ausschliesslich als freiwilligen Rückzugsort nutzen.

  • Ich muss ehrlich gestehen, dass wir da nichts aufgebaut haben. Beim Autofahren ist die Box eine Notwendigkeit, also gab es da in unseren Fall keine Diskussionen und den Sprung in das kalte Wasser. Hund rein, Box zu, losgefahren. Beide Hunde sind ruhig bei kurzen Fahrten und schlafen bei langen.

    So haben wir es auch gemacht. Die Box im Auto dient der Sicherheit von Hund und Mensch. Da haben wir absolut gar nichts aufgebaut. Box ins Auto, Hund in die Box und losgefahren. Und Heidi hat überhaupt keine Probleme mit der Box. Sie geht freiwillig und gerne rein. Ich muss sie eher mal überreden, wieder rauszukommen :pfeif:

  • Okay, bei Autofahrten wäre mir es wahrscheinlich auch egal, wenn er darin randaliert (was er tut, wenn er merkt dass die Tür zu ist), aber sollte er wirklich mal über Nacht in der Klinik sein müssen will ich ihm das nicht zumuten :(

    Daher wäre es halt klasse, wenn er die Box vorher schon als Rückzugsort/Schlafplatz anerkennt.


    Hat vielleicht aber auch damit zu tun, dass er gar keinen Rückzugsort haben will bisher. Er hat immer die Möglichkeit irgendwohinzugehen in unserer Wohnung, wo es ruhig ist und niemand um ihn herum. Er bleibt aber immer in der Nähe zum Schlafen, egal ob der Fernseher läuft, man in einem Video-Call ist, die Spülmaschine neben ihm ausräumt etc.

  • Hund in die Box gesetzt, alles anschauen lassen. Langsam die Tür geschlossen. Langsam den Kofferraum geschlossen. Ins Auto gesetzt und eine kleine Runde gefahren. Tür langsam geöffnet und direkt geübt, dass man nicht einfach rausspringt sondern wartet.


    Dazu Lob für gutes Verhalten. Jammern und Pöbeln ist verboten - insbesondere pöbeln wurde aber erst versucht, als Hund groß genug war um aus dem Fenster zu gucken.

  • Was für eine Box hast du denn?


    Meine Hunde lieben Höhlen. Unsere Stoffbox ist entsprechend ausgestattet. Es sind weiche Decken drin, die Stoffwände lassen wenig Licht durch; die "Tür" aus Netzstoff hängt wie ein Vorhang herunter und obenauf liegt eine Decke. Zudem steht die Box an einem ruhigen, etwas abgedunkelten Platz, an dem normalerweise kein Durchgangsverkehr herrscht.


    Die Box steht bei uns auch nicht im Wohnraum, sondern im Flur. Sie ist also wirklicher, absoluter Rückzugsort.

  • Zum Aufbauen empfiehlt sich vor allem "Geduld und Spucke" wie man so schön sagt. ;) Bei meinem Rüden hat es acht Monate gedauert bis er sich selbst ab und an zum Schlafen in die Box gelegt hat.


    Was du als nächsten Schritt mal machen könntest, ist die Tür kurz schließen wenn er frisst. Aber gleich wieder aufmachen. Wenn er das akzeptiert, kannst du die Zeit in der die Tür verschlossen ist langsam ausdehnen. Anfangs würde ich die Tür immer wieder auf machen bevor er mit dem Fressen fertig ist.

  • Ich danke euch!

    Es ist eine typische Hartplastik Transportbox (glaube von Trixie, Größe 5).

    Sie stand am Anfang im Schlafzimmer, aber mittlerweile im Wohnzimmer, weil wir wie gesagt auch dort in der Box füttern. Wenn wir währenddessen die Tür schließen stört ihn das nicht, bzw. bekommt er das bei seiner Verfressenheit gar nicht mit.

    Vielleicht wäre der Wechsel auf eine Stoffbox wirklich eine Option, aber gibt es die überhaupt in der Größe für ausgewachsene Labbis?

    Wir haben ihn auch schon einmal als er gar nicht runterkommen wollte in die Box gesetzt damit er sich beruhigt. Semi-gutes Ergebnis, er hat 15 Minuten gebellt und gejault, als er dann mal für 30 Sekunden Ruhe gegeben hat, haben wir ihn rausgelassen.

    Mittlerweile haben wir für solche Momente einen Welpenstall wo wir ihn reinsetzen (in diesem steht auch die geöffnete Box), da beruhigt er sich meistens nach wenigen Minuten und schläft ein. Das brauchen wir aber auch nicht oft zu machen, alle paar Tage mal, ansonsten steht die Tür zum Stall immer offen und manchmal geht er dann auch freiwillig dort hinein und legt sich zum Schlafen hin (aber halt außerhalb der Box).


    Grundsätzlich: Wir wohnen in einer 2-Zimmer Wohnung mit sehr großen offenen Räumen und offener Küche, daher gibt es natürlich Momente (meine Freundin und ich sind beide aktuell 100% im Homeoffice) wo wir jeweils in einem Raum zum Arbeiten sind. Aber wir sind oft auch beide gleichzeitig im Wohnzimmer, auch dann zieht er sich nicht in den ruhigen Raum zurück zum Schlafen, sondern will immer da sein wo wir sind und schläft dann irgendwo. Also selbst wenn wir die Box zurück ins Schlafzimmer stellen würden, würde er sich zu 100% nicht dorthin zurückziehen zum Schlafen :)

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