Junghund zwickt Kinder - wie reagiere ich richtig?

  • stoepselchen75

    Naja deine Kinder sind 7 und 11, gehen also 5 Tage die Woche zur Schule, verabreden sich mal mit Freunden, haben Hobbys... die Zeit des Angeleintseins ist also durchaus überschaubar... allerdings habe ich aktuell eher das Gefühl, dass du dir vieles schön und passend redest, weil alle Managementmaßnahmen nicht zu deinem Bild der Hundehaltung passen (zu meinem übrigens auch nicht, aber die Situation erfordert das nun mal!).


    Apropos Freunde treffen, ich wäre äußerst „begeistert“, wenn meine Kinder irgendwo zu Besuch wären wo ein Hund mit solchen Verhaltensweisen nicht entsprechend geführt und gesichert lebt - sagen wir so ab Kenntnisnahme wären sie eher nie wieder dort.


    Zu deinem Trainer fällt mir wenig ein, außer „Lauf - schnell und weit weg“.

    Man muss nicht alles können, auch als Trainer nicht... aber dann soll man bitte so ehrlich sein, das zugeben und ggf an einen in dem Punkt kompetenteren Kollegen von sich verweisen.

    Den würde ich sehr zeitnah suchen.

    Das Angebot dir ggf jemanden zu nennen wurde dir hier schon mehrfach unterbreitet wenn du deinen ungefähren Wohnort angibst.

  • Ich verstehe sehr gut, dass Dir der Gedanke, den Hund wieder abzugeben, das Herz zerreißt. Wenn doch mit Dir alleine alles glatt läuft.


    Nur: Du bist nicht alleine. Wie auch immer das Training jetzt aussehen soll: Wenn es nicht damit endet, dass der Hund komplett abseits von der Familie untergebracht ist, dann werden sich alle in irgend einer Weise für den Hund einschränken müssen, ihr Verhalten anpassen und aufpassen müssen. Für einen Hund, der recht klar nur Dich als Bezugsperson möchte. An dem vielleicht irgendwann, weils einfach anstrengend ist, auch nur Dir etwas liegt.


    Das macht ein Ehepartner vielleicht noch mit (und ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass auch da gemosert wird). Für Kinder ist das eine echte Hausnummer.


    Aus so einer Konstellation können auch bei bester Absicht aller Beteiligten total verfahrene Situationen werden, das habe ich im Tierschutz leider öfter erlebt. Deshalb halte ich persönlich mit der Empfehlung „vorübergehend abseits Unterbringen“ auch für zweischneidig. Ebenso wie - da hast Du mit Deinen Gedanken auch völlig recht - den Maulkorb. Sowas verfestigt sich gerne und dann wird man keinem Beteiligten wirklich gerecht. Nur: Nummer 1 der nicht akzeptablen Sachen ist, dass Deine Kinder und - wenn ich es recht verstanden habe - auch Dein Mann gezwickt werden.


    Nehm einfach mal in Euren Familienrat den Gedanken mit, dass Ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit für das Training mindestens von Monaten redet. Und das Abgabe auch manchmal die bessere Option für den Hund ist, auch wenn es im ersten Moment noch so schmerzhaft ist.

  • Bisher war nur die Dame von der Tierschutzvermittlung hier und hat am eigenen Leib erfahren, dass er gerne zwickt und dann schwer bis gar nicht zu beruhigen ist. Hier kam ebenfalls der Tipp und auch die Vorführung des Herunterdrückens, sonst wäre ich nie auf die Idee gekommen.

    Wie schon früher jemand schrieb, die (freiwilligen) Mitarbeiter bei der Vermittlung müssen nicht zwingend "Fachleute" sein, häufig haben die noch weniger Ahnung als Ihr selber von Hundehaltung und -erziehung. Deshalb vergiss bitte diesen "Ratschlag" definitiv und endgültig, ich bin entsetzt! :shocked:


    Falls Ihr wirklich über Rückgabe nachdenkt (was ich verstehe!), dann wäre das ein gewaltiger Rückschritt für den Hund, wenn er dann in der Obhut dieser Organisation dermassen martialisch und nach völlig veralteten Methoden traktiert würde... das wäre dann wieder kontra-produktiv.:???:

    Er sollte nicht wieder in die Hände von solch unfähigen Leuten geraten, aber vermutlich war diese Dame nur eine Nachkontrolle und wird wohl den Hund nicht selber zu sich nehmen., hoffe ich mal.


    Ich rate nochmals ganz dringend dazu (wie viele andere vorher) Euch einen fähigen Hundetrainer zu suchen, der sich mit Herdenschutzhunden auskennt.


    Kannst Du mal ein Bild zeigen?

  • Ich weiß nicht ob ein ständig angeleinter Hund entspannen kann? Kaualternativen hat er genug, das wird aber mit der Zeit uninteressant für ihn.

    Du wirst das Problem nicht gelöst bekommen, wenn du dir nicht Hilfe holst, von jemand, der sich mit "solchen" Hunden auskennt. Der den Hund jetzt erstmal einschätzt. Der ist bei dir brav und beisst deine Kinder. Da musst sehr genau hingeguckt werden, was da vor sich geht, wenn du den Hund trainieren willst.


    Die Vorschläge sind Vorschläge zur Sicherheit deiner Kinder.

    Es hört sich in der Theorie immer alles so gut an, aber so wie ich das sehe braucht er entweder den Maulkorb oder er ist angeleint, denn trinken, fressen und am Kauspielzeug nagen soll er ja auch noch können. Ständig Maulkorb rauf und runter bedeutet aber natürlich auch Stress für ihn.

    Du musst einen Hund, der beisst, sichern und dann entweder mit Hilfe den Hund erziehen, oder den Hund abgeben.

    Natürlich lasse ich meine Kinder nicht beißen, aber ich kann nicht ständig daneben sein. Um solche Situationen zu vermeiden müsste ich den Hund den ganzen Tag anleinen oder wegsperren. Beides ist in meinen Augen aber nicht der Sinn der Hundehaltung oder zumindest nicht das was ich mir vorstelle. Eine räumliche Trennung geht bei uns aus wohnraumtechnischen Gründen einfach nicht. Und ich möchte ja auch, dass der Hund Familienanschluss hat und ein Teil davon wird.

    Du schreibst ganz konkret, dass du das nicht kannst, also musst du den Hund abgebene, wenn du deine Kinder nicht vor ihm beschützen kannst.

    Ist doch reine Logik.

    Bisher war nur die Dame von der Tierschutzvermittlung hier und hat am eigenen Leib erfahren, dass er gerne zwickt und dann schwer bis gar nicht zu beruhigen ist. Hier kam ebenfalls der Tipp und auch die Vorführung des Herunterdrückens, sonst wäre ich nie auf die Idee gekommen.

    Der Hundetrainer in der Hundeschule hat auch gemerkt, dass er gerne zwickt, wenn er seinen Willen durchsetzen will, der hat ihn dann mit einer Menge Leckerlies bestochen. Klar das funktioniert bei uns zuhause auch, aber nur bedingt, denn irgendwann hat er auch daran kein Interesse mehr. Und ich will ihn ja nicht dafür belohnen, wenn er zwickt.

    Ich glaube, du bist vollkommen überfordert.

    Du muss das zeitnah lösen, für den Hund, für die Kinder und auch für dich.


    Nochmal:

    1. der Hund muss von einem kundigen Menschen, der sich mit evt. HSH Anteilen auskennt, begutachtet werden

    2. du hast dann diesen Menschen als Trainer oder es wird dir ein Trainer empfohlen und du steckst Energie, Geld und Zeit in das Training des Hundes.

    3. oder zu gibst den Hund zurück zu der Vermittlungsstelle.

  • Seit Beginn an, zwickt er meine Kinder (10 und 7) und auch meinen Partner. Sie verhalten sich völlig ruhig und lassen ihn in Ruhe. Anfangs habe ich es für eine reine Spielaufforderung gehalten, mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher. Egal wie wir reagiert haben, er hat damit nicht aufgehört. Ich brauche ihm nur den Rücken zudrehen - schon attackiert er vor allem meinen 7-jährigen. Das geht natürlich absolut nicht. Er kann sich nicht wehren und steht oft tränenüberströmt da. Momentan versuche ich immer da zu sein. Muss ich mal aufs WC schicke ich die Kinder ins Zimmer, aus Angst dass etwas passiert. Das ist kein Zustand auf die Dauer.

    Das darf einfach nicht sein!

    Ich bin bereits so gestresst und unrund und versuche jede Bewegung von ihm zu deuten.

    Lass dir bitte helfen. Dem Hund und den Kindern zuliebe.

    Wenn du deine Postleitzahl angibst, können hier bestimmt einige Trainer und Sachkundige in deiner Nähe empfehlen.

  • Beides ist in meinen Augen aber nicht der Sinn der Hundehaltung oder zumindest nicht das was ich mir vorstelle. Eine räumliche Trennung geht bei uns aus wohnraumtechnischen Gründen einfach nicht. Und ich möchte ja auch, dass der Hund Familienanschluss hat und ein Teil davon wird.

    Ganz ehrlich? Gerade der erste Satz zeigt, dass dieser Hund wahrscheinlich nicht für euch geeignet ist.

    Nicht, weil man das mit management vllt. nicht hinkriegen würde, sondern weil die erforderlichen Maßnahmen nicht mit deinen Vorstellungen übereinstimmen und du dich damit nicht wohl fühlst =)

    Keiner weiß, wie dieser Hund aufgewachsen ist, ob er Deprivationsschäden hat und ob er überhaupt für ein Leben mit euch geeignet ist.

    Auch hier im Forum kann nur jeder Mutmaßen.


    Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten.

    Entweder ihr entscheidet euch für den Hund, dann muss GANZ GANZ schnell ein guter und erfahrener Trainer her, der zu euch nach Hause kommt und euch anleitet, bis dahin gehört der Hund gesichert, auch wenn das nicht deinen Vorstellungen von Hundehaltung entspricht oder ihr gebt ihn wieder ab, wofür ich vollstes Verständnis hätte, denn die Ist-Situation ist absolut kein Dauerzustand und in meinen Augen ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis was ernstes passiert.

  • Natürlich lasse ich meine Kinder nicht beißen, aber ich kann nicht ständig daneben sein. Um solche Situationen zu vermeiden müsste ich den Hund den ganzen Tag anleinen oder wegsperren. Beides ist in meinen Augen aber nicht der Sinn der Hundehaltung oder zumindest nicht das was ich mir vorstelle. Eine räumliche Trennung geht bei uns aus wohnraumtechnischen Gründen einfach nicht. Und ich möchte ja auch, dass der Hund Familienanschluss hat und ein Teil davon wird.

    Dein Denkfehler ist aktuell, glaube ich, dass du meinst, dass "wegsperren" und anleinen dann für immer sind.

    Erstmal soll es aber eine Hilfestellung sein, damit ihr aus diesem Teufelskreis herauskommt und nicht noch mehr Abläufe nach diesem Schema den Handlungsablauf festigen.

    Hier im Forum befürwortet ganz sicher niemand, dass ein Hund Zeit seines Lebens in der Wohnung angeleint ist. Aber hier gibt es verdammt viele Baustellen und deine Kinder sind so tapfer, bitte, es darf nicht ein einziges Mal mehr passieren, dass da "gezwickt" wird.


    Ich hoffe auch, dass euer Familienrat da erfolgreich sein wird - es enttäuscht ein bisschen, dass erst jetzt darüber gesprochen wird, ob alle an einem Strang ziehen wollen. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein und speziell, wenn ich mir einen Auslandshund mit ungewisser Vorgeschichte hole, hätte da vorher drüber gesprochen werden sollen.


    Ihr habt es sicher gut gemeint, ich hoffe, es findet sich für alle eine gute Lösung.

  • Ich habe den Eindruck, dass hier der falsche Hund gelandet ist. Es ist für einen Hund mit "idealer" Vorgeschichte sicher schon schwer zu leisten, was hier erwartet wird im Zusammenleben. Für einen solchen Hund ist das nicht machbar.

  • Genau das sehe ich so auch.


    Ich kann zB auch von meinem Rüden sagen - hätten wir zu dem Zeitpunkt kleine Kinder gehabt wäre das garantiert völlig in die Hose gegangen. Dann hätten wir ihn wahrscheinlich auch vor allem zu seinem eigenen Wohlbefinden abgeben müssen.

    Auch heute weiß ich nicht ob er damit klar kommen wird falls wir mal zu seinen Lebzeiten Kinder haben sollten. Ich denke wir könnten es jetzt managen, aber ein entspannter Familienhund, der immer überall mit dabei sein kann, wird er nie sein. Das wird immer mit einer gewissen Trennung laufen müssen - auch und besonders zum Wohl des Hundes.


    So mit uns allein ist er inzwischen im Alltag recht unauffällig. Aber Trubel im Haus kann er halt überhaupt nicht ab. Er ist in erster Linie ein Hund für ruhige Umgebung und Routinen.


    Solche Hunde gibt es halt einfach auch. Da ist es dann auch absolut fair zu sagen, dass es eben nicht passt.

  • Auch wenn ich jetzt in die gleiche Kerbe haue......Ihr habt Kinder und die haben eine weitaus höhere Priorität, als der Hund. Da zählen keine Ausreden wie "mit Maulkorb kann er nichts knabbern, ich will ihn nicht eingrenzen, eine Hausleine ist blöd, ich kann nicht immer dabei sein"

    Ihr als Eltern möchtet einen Hund, um mit ihm Spass und Freude zu haben. Eure Kinder sollten aber auch Freude an einem Hund haben. Was sie jetzt haben, ist Angst und Schmerzen.....Finde den Fehler.

    Dieser Fall ist das Paradebeispiel für Tierschutzhunde direkt aus dem Ausland und Kinder. Warum muss es ein großer Hund direkt aus dem Ausland sein mit unbekannter Vorgeschichte, unbekannter Rassebeteiligung mit daher völlig unbekannten genetischen Eigenschaften, nicht vorhandenen Sozialisierung? Da braucht man im Vorfeld einen Plan B, wenn das eintritt, was bei euch eingetreten ist.

    Also entweder, ihr sichert euren Hund sofort und ordentlich, so dass er nicht mehr an die Kinder kommt oder ihr gebt ihn ab....mehr Möglichkeiten gibt es nicht.

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