Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 16

  • Nun ja, was das präventiv angeht: Gehe ich damit nicht automatisch davon aus, dass mein teuer bezahlter Rassehund etwas haben könnte, was ich früh genug erkennen möchte, damit ich früh genug behandeln lassen kann?

    Klar müssen Hunde, welche in die Zucht sollen, alle gesundheitlichen Untersuchen, die es so gibt, bekommen.

    Aber das bedeutet doch nicht automatisch, dass ich das als nicht züchtender HH eines Rassehundes auch machen muss. Wenn dann etwas "komisch" ist (also z.B. Gangbild), dann lasse ich untersuchen und melde bei einem Befund dies dem Züchter, damit dieser für seine Zucht die Information verwerten kann.

    Und jo, eine gewisse Wertigkeit (Rassehund mehr wert (also vom Geld mal abgesehen) als Mischling) wird da schon unterstellt.

    Nö, zum TA gehe ich, wenn es notwendig ist. Egal welcher Hund bei mir lebe.

    Bei dem Röntgen lasse ich Dinge abklären, deren Erbgang nicht bekannt ist bzw wo nicht mal bestätigt ist, ob es erblich bedingt ist. HD ist ja auch nicht rassespezifisch sondern eher größenspezifisch. Ich würde auch einen Mischling abchecken lassen

  • Aoleon Ja, beim Züchter kannst du einiges, gravierendes wohl ausschließen, aber auch nicht zu 100%. Um mal beim Labrador zu bleiben, ich kenne einige echt nette, allerdings auch ein paar wirkliche Arschkrampen. Ob die jetzt mit aus Hobbyzucht sind oder nicht oder ab einfach bei der Erziehung was schief gelaufen ist, kann ich dir nicht sagen.

    Aber ich finde es interessant, Danke dafür! Den einzig Reinrassigen, so mit allem drum und dran, den wir hatten, war nämlich das Rauhaargedackel in meiner Jugend :smile:

    Na, da widersprichst du dir doch selbst. :???:

    Du kennst ein paar Arschkrampen Labbis, weißt aber nicht wo die her sind. Also kannst du sie als Beispiel für "100% in der Zucht" garnicht als Argument nehmen da du eben nicht weiß ob sie überhaupt aus ner Zucht sind.

    Ausreißer gibts natürlich immer. Nichts und niemand lebendiges ist 100% planbar, vorhersehbar, etc.

    Aber die Wahrscheinlichkeit bei nem seriösen Züchter einen rassetypischen Hund zu bekommen liegt halt bei sicher 95%. Beim Mischling eben nicht.

    Dazu kommen halt auch noch so Sachen wie du ja sagtest: Erziehung.

    Und, was gerne vergessen wird: Aufzucht!

    Ein Welpe der in den ersten Wochen in irgendeiner Scheune gelebt hat ist natürlich was ganz anderes als ein Welpe derselben Rasse oder Mischung der halt bei vernünftigen Leuten aufgezogen wurde.

    Klar kann man auch da Glück haben! Mein erster eigener Hund war ein Mix, aus den Kleinanzeigen. War normal damals vor 30 Jahren. Ihre Aufzucht war katastrophal.... Sie war dennoch ein absolutes Goldstück und ein totaler Glücksgriff.

    Aber mit dem Wissen das ich heute habe weiß ich eben das einige ihrer Probleme einfach durch diese Aufzucht verursacht wurden und gewisse Sachen kann man nie wieder "löschen". Sie und ich haben das Beste draus gemacht, aber es bleibt halt dieses "Wieviel besser hätte es ihr gehen können wenn...".


    Passend dazu: Bekannte meiner Schwiegereltern haben wieder nen neuen Hund.

    Ich kann die Leute nicht leiden, aus diversen Gründen. Nun prahlen sie mit ihrem Hundchen, so ein schöner Silberlabbi! Aus so toller Zucht! Aufm Bauernhof. Im ehemaligen Ferkelstall...

    Der Kerl ist jetzt 8 Monate alt, hat Angst vor seinem eigenen Schatten, hat Angst vor fast allen Geräuschen, fiddelt wie nix gutes sobald er Menschen oder Hunde sieht, beißt sich vor Streß die Pfoten kaputt und tut mir einfach nur unfassbar leid.

    Denn er lebt mitten in der Stadt. Bei Leuten völlig ohne Empathie und die auch garkeine Lust haben irgendwas zu lernen. "Haben wir schon immer so gemacht!" ist deren Devise.

    Inzwischen hört man immer öfter "Der ist ja krank. So wie alle Rassehunde. Krank im Kopf und total überzüchtet!".

    Ne. Das ist einfach ein armes Hundchen vom Vermehrer ohne Sinn und Verstand, hat die ersten Wochen völlig ohne Außenreize im Stall verbracht.

    Nur noch ne Frage der Zeit bis der arme Kerl weg ist. Wie alle vorhergehenden Hunde. :(

  • Aber rein aus persönlichen Erfahrungen heraus zu urteilen ist halt problematisch. Da könnte ich z. B. sagen, dass Ronja jeden uns bekannten Hund gleichen Alters überlebt hat. Und zwar mittlerweile seit über einem dreiviertel Jahr. Rasse VDH oder nicht, Qualzucht oder nicht, groß oder klein - ebenso wie Mischling. Und was sagt es aus? Nichts. Außer dass sie (glücklicherweise :smile:) noch lebt.

    dagmarjung hatte glaube ich mal eine Statistik zur Sterblichkeit gepostet, bei der Mischlinge leicht langlebiger waren. Aber da fängts ja auch schon an mit den Diskussionen, ob da nur VDH Hunde oder auch alle Vermehrerhunde zugerechnet wurden ... Und ob Qualzuchten und bekannt kurzlebige Rassen zugerechnet werden. Es ist einfach grundsätzlich ein ideologisches Thema, es gibt kaum objektiv aussagekräftiges statistisches Zahlenmaterial und letztlich entscheiden sich die meisten doch aus einer ganzen Reihe von Gründen für einen Hund, auch wenn er nicht einer der genetisch betrachtet gesündesten Rassen angehört. Oder eben keiner.

  • Ich habe allerdings noch von keinem Mischling gehört, der einfach mal mit 18 Monaten durchgeröntgt wird ohne, dass es einen Verdacht auf etwas gibt ;)

    Hier sitzt einer:sweet: Und glücklicherweise ist er topfit bzw rechts hat er ne B Hüfte.

    Ich gebe aber zu das ich im "echten Leben" auch keinen Mischling kenne der ohne Verdacht geröntgt wurde. Allerdings auch keinen Rassehund.

  • Das halte ich für ein verbreitetes Vorurteil.

    Man sieht es schon hier im Forum. Auch die Mischlingshund Besitzer gehen zum TA und kümmern sich im ihre Hunde.

    Ich glaube es geht dabei um zum Beispiel HD/ED Röntgen und solche Dinge... das was bei Rassehunden eben meist standardmäßig in einem gewissen Alter gemacht wird.

    Ich habe allerdings noch von keinem Mischling gehört, der einfach mal mit 18 Monaten durchgeröntgt wird ohne, dass es einen Verdacht auf etwas gibt ;)

    Doch kenne ich. Hab selber einen. Kenne auch genügend Rassehunde die nicht geröntgt sind.

    Ich glaube, das ist zum Vorurteil geworden.

    Was mein Mischling so zwischendurch gekostet hat, da will ich lieber nicht drüber nachdenken!

    Und die Vermutung Mischlingsbesitzer würden weniger zum TA gehen find ich, nett ausgedrückt, gewagt.

  • Und nur weil jemand sagt der läuft halt so heißt das nicht das derjenige damit nie beim Tierärzten war.

    Meine Abbie hat auch ein unrundes gangbild ausgedrehte Ellenbogen O Beine hinten patellaluxation grad 1.

    Was war ich früher beim Tierarzt mit ihr sie wurde geröntgt und alles und heute stell ich sie immer noch regelmäßig der Physio vor.

    Aber sie ist austerrappiert, alle Tierärzte mit denen ich dieses Problem besprochen hatte meinten lieber nix machen sie kommt ja gut klar und eine op könnte alles auch schlimmer machen usw.

    Wenn man uns trifft hinkelt und hoppelt und hüpoelt sie vor sich hin und wenn man mich drauf anspricht sag ich in der Regeln das ist halt so bei ihr aber sie kommt ganz gut klar.

    Interessanterweise ist sie von meinen beiden Hunden der geschicktere und bessere Springer...

    Ob Rassehund oder mix gesünder ist hängt denke ich auch davon ab welche Rassen gemixt werden.

    Stellt man zum Beispiel Dackel gegen Dackelmix so hat der Dackel in der Regel den funktionaleren Körperbau weil die Rasse lange darauf selektiert wurde trotz des Gendefektes der für den Zwergwuchs verantwortlich ist zu funktionieren niemand braucht einen Arbeitshund der nicht laufen kann.

    Mixt man den Dackel mit irgendwas vererbt sich der Zwergwuchs dominant und der mix wird ebenfalls ein kurzbein in der Regel mit Seher verdrehten Vorderbeinen und oft passt der Rest des Körpers nicht zu den kurzen Beinen.

    Mixt du zwei gemerlte Mischlinge bekommst du Unter den Welpen Doppelmerl Hunde die innere Regel seh und Hörbehinderte sind, da ist egal ob Rasse oder mix sind beide Eltern Merl ist das gleichfatal.

    Mixt du zwei Hütimixe bester auch die Gefahr das beide Eltern mdr1 vererben.

    Bei Kurzschnauze mit nicht Kurzschnauze bekommt man in der Regel einen Hund der besser atmet als die Kurzschnauze und schlechter atmet als der Langnasenrsssenelternteil.

    Mixt du eine Rasse mit hohem inzuchtkoeffizienten mit einer anderen Rasse ist der mix in der Regel gesünder als der inzuchtelternteil ( deswegen plädiere ich für offene Zuchtbücher und dafür das bestimmte Rassen zum kreuzen für die jeweiligen Rassen zugelassen sein sollten. in der Rassehundezucht muss sich was ändern, keine Fragen, aber gar nicht mehr züchten und einfach alle Hunde fröhlich übereinander juckeln lassen ist denke auch nicht die Lösung)

  • Mixt man den Dackel mit irgendwas vererbt sich der Zwergwuchs dominant und der mix wird ebenfalls ein kurzbein in der Regel mit Seher verdrehten Vorderbeinen und oft passt der Rest des Körpers nicht zu den kurzen Beinen.

    Nicht unbedingt, meine Eltern hatten einen Dackelmix (Dackel, Cocker, Münsterländer) und die war sehr hoch und von den Proportionen hat alles gepasst und sie ist 18 Jahre alt geworden.

    Trixie ist auch ein Dackemix (Dackel, Cocker, Spitz) und da passt der Körper auch zu den Beinen. Ich denke man kann da nichts pauschalieren.

  • Ist das echt Usus bei allen Rassen?

    Nein. Beim Whippet wird beispielsweise gar keine Gesundheitsuntersuchung vorgeschrieben (außer (im DWZRV) Myostatin-Defekt, wenn die Eltern nicht schon getestet sind).


    Gehe ich damit nicht automatisch davon aus, dass mein teuer bezahlter Rassehund etwas haben könnte, was ich früh genug erkennen möchte, damit ich früh genug behandeln lassen kann?

    Nein, aber man weiß beim Rassehund u.U. wo die Schwachstellen sein können - bzw. bei manchen Rassen sind.

    Allerdings würde ich sagen, dass heutzutage die meisten Mischlinge/Rassehunde ähnlich oft/selten vorsorglich untersucht werden.

    Die Ausnahme sind prinzipiell Rassehunde, die in die Zucht sollen und bei denen bestimmte Untersuchungen Vorschrift sind - da hat dann schonmal ein eigentlich unauffälliger Hund eine HD. Hätte man keine Zuchtkarriere angestrebt, wäre das vielleicht niemals aufgefallen (gerade geringere HD-Grade können auch zu gar keinen (sichtbaren) Problemen führen).

    Eine weitere Ausnahme sind Hunde, die im Sport geführt werden. Bei vielen Sportarten ist es einfach sinnvoll, wenn man vorher abklärt, ob der Hund wirklich gesund ist. Wenn der Hund den Sport nämlich gerne macht, dann verausgabt er sich grundsätzlich dabei, was einfach zu einem höheren Verschleiß führen kann (wie bei menschlichen (Leistungs-)Sportlern auch).

  • War der Dackel den einnelternteil und der andere der Münsterländer x Cockerspaniel

    Wenn Dackel x ... mit ... gemixt ist kann das zwergwuchsgehn ja schon rausgemändelt sein .

    Der Dackel hat ja z z also zweimal Zwergwuchs

    Der dackelmix hat dann z n also einmal zweckwuchs einmal n nicht zweckwuchs.

    Kreuzt du jetzt den dackelmix z n mit n n.

    Sind die Nachkommen ja gleichmäßig verteilt auf zn ( kurze Beine) und nn ( keine kurzen Beine)

    Evtl. Ist das noch etwas komplizierter ich kenne den genauen erbgang nicht aber ich denke die Grundlage stimmt.

  • Bei uns kommts auf den RZV an, was Pflicht ist und was nicht. Wir haben nur HD-/ED-Pflicht. In anderen RZV wird auch Spondy und SDCA vorgeschrieben..

    Wir hatten es bzgl. der Preise ja grad in einem anderem Thread.. 6000 Euro fuer Labbiwelpen in Sonderfarben sind schon echt ne Nummer. Da sind Papierlabbis in normaler Farbe fuer 1500 Euro ein echtes Schnaeppchen :hust:

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