welche Reaktion im Akutfall bei Pöbeln an der Leine?

  • hallo ihr lieben,


    wie reagiere ich am besten im Akutfall, wenn Samson an der Leine andere Hunde anpöbelt? Mit der Hundetrainerin ist ausgemacht, das wir -wenn wir eine Hundebegegnung- versuchen, Abstand reinzubringen, weil er sich mit Abstand sehr viel leichter tut, ruhig zu bleiben. Was aber mache ich, wenn Abstand nicht möglich ist, wegen plötzlichem auftauchen zum Beispiel und Samson anfängt zu pöbeln? Weiterlaufen ist mit einem flippenden Hund echt schwierig, besonders wenn er "nach hinten" flippt.


    Ich beziehe mich auf folgende Situation: heute morgen beim Gassi bin ich an einer auf der anderen Straßenseite liegenden Einmündung vorbei gelaufen. In dem Moment kommt ein Mann mit zwei Hunden aus der Straße raus, die ich vorher nicht gesehen habe, da es a. noch dunkel war und b. ich in dem Moment auf Samson und nach vorne geschaut habe. In dem Moment, als Samson (und ich) den Mann mit den Hunden gesehen habe, fängt er auch schon an zu flippen. Der Mann bog dann in die von mir abgewandte Richtung ab, die Hunde haben sich also entfernt. Trotzdem war es mir fast nicht möglich, weiter zu laufen, weil Samson "nach hinten geflippt" hat, obwohl die Hunde wirklich in keinster Weise auf ihn reagiert haben. Sie haben weder gestarrt noch geknurrt noch sonst was. Ich bin dann den tobenden Hund vor mir her schiebend/hinter mir her ziehend weiter gelaufen. Wie reagiere ich in dem Moment richtig? Ist kommentarloses weiterlaufen richtig?


    Ehrlich gesagt verstehe ich wirklich so gar nicht, warum er in dem Moment gepöbelt hat. Die Hunde haben ihn nicht provoziert UND sie haben sich von selbst entfernt.


    *seufz* manchmal bin ich echt kurz davor, doch nen Chip auszuprobieren..... sch..auf die Unsicherheit *heul*

  • Weiss er denn was du von ihm willst?

    Ich würd ihm eine Ansage machen und mich vor ihn schieben, damit der andere Hund aus dem Blickfekd ist.

  • Für solche Fälle hatte ich früher mit dem Krümel eine Art Geschirrgriff eingeführt. Also ich hab ihn vorne an beiden Seiten des Geschirrs festgehalten, so dass er nicht rumflippen konnte und ich gleichzeitig eine Art Sichtschutz war - und im Prinzip eine fast identische Position wie daheim beim zwischendurch mal knuddeln. Dazu hab ich dann ganz ruhig immer wieder gesagt "haaaaaallo!" - bis er geistig wieder "da" war. Anfangs hat das echt gedauert, dann wurden die Zeiten kürzer, irgendwann reichte es (wenn die Hunde nicht direkt auf ihn zu kamen, klar!) wenn ich ihm die Hand an die Seite gelegt habe. Aber das ist nix, was von hier auf gleich alles rettet, sondern ein Weg.

  • Bei überraschenden Hundebegegnung (wir biegen um eine Ecke und da steht auf einmal ein Hund etc.) wird hier auch manchmal noch gepöbelt. Da gibts einen Abbruch und ein "weiter" und dann isses auch gut.


    Die Idee mit dem Geschirrgriff oder einem Entspannungssignal finde ich auch gut, einfach damit er sich nicht reinsteigert und schnell wieder runter kommt.

  • Kommt drauf an, was gerade mein Ziel ist.

    Überleben:

    - Auf den Arm nehmen

    - Abbruch

    - Irgendein Kommando und auf Gehorsam bestehen


    Training:

    - Irgendwas Blödes, das meinen Hund aus dem Konzept bringt. Singen und Tanzen hat sich da sehr bewährt

  • In solchen "Kalt erwischt"-Momenten mache ich genau: gar nichts. Ich nehme den Hund am Halsband (wir nutzen ein 5 cm breites Martingal, damit kein rausschlüpfen möglich ist), "tackere" ihn damit an meinen Oberschenkel und gehe einfach. Ich sage nichts, ich mache kein Tamtam, winke nicht mit Leckerlis. Ich habe gelernt, dass man auch mit einem Abbruch oder ähnlichem unerwünschtes Verhalten bestätigen kann, indem man in dieses "Tralalala" des Hundes (das dieser vielleicht noch selbstbelohnend findet) noch mehr eigenes "Tralala" reinbringt. Ich reiße die Situation quasi einfach an mich, bevor der Hund sie zu "seiner" machen kann.


    Mittlerweile sind wir schon soweit, dass ich nur die Leine kurznehmen muss. Ist auch für den Hund weniger Aufregung dann, einfach "kurz und schmerzlos" und schwups, ist die nervige Situation auch schon vorbei und ich werf ein paar Leckerli ins Gras, die er zum Stressabbau dann suchen darf, sobald er sich einigermaßen vom Reiz lösen konnte.

  • Für wirklich hilfreiche Tipps müsste man wissen, warum der Hund pöbelt - ohne seine Intention zu kennen, können Tipps eigentlich nur try and error sein

    In solche einem Fall finde ich es immer am Sinnvollsten, einen guten Trainer draufschauen zu lassen und mit diesem ein Trainingskonzept zu erarbeiten. Bis dahin würde ich versuchen, über Management schnell aus solchen Situationen zu kommen, z.B. Ablenkung mit einem Spielzeug, wenn er dass denn in der Situation nimmt, mit Hund abwenden und erst mal Abstand gewinnen.

    Ein Abbruch, der ja auch erst mal konditioniert sein muss, bringt ja nur dann etwas, wenn der Hund diesen annimmt, die Schilderung im ersten Post lässt mich aber vermuten, dass das nicht der Fall sein wird.

  • Ich kann nur sagen, was ich im Akutfall mache. Coco pöbelt eher selten, aber wenn, dann packe ich sie oben am Geschirr und gehe Kommentar los weiter. Flippt sie wirklich aus, gibt es von mir auch eine deutliche (verbale) Ansage, dann ist sie meistens auch wieder ruhig und wir gehen weiter.


    ich an deiner Stelle würde aber mit der Trainerin reden!

  • Weiss er denn was du von ihm willst?

    Ich würd ihm eine Ansage machen und mich vor ihn schieben, damit der andere Hund aus dem Blickfekd ist.

    Natürlich weiß er das. Es juckt ihn nur nicht in dem Moment. Vor ihn schieben ist sinnlos, dann guckt er seitlich an mir vorbei oder dreht sich immer wieder um. In solchen Momenten erreiche ich ihn überhaupt nicht.

  • Für solche Fälle hatte ich früher mit dem Krümel eine Art Geschirrgriff eingeführt. Also ich hab ihn vorne an beiden Seiten des Geschirrs festgehalten, so dass er nicht rumflippen konnte und ich gleichzeitig eine Art Sichtschutz war - und im Prinzip eine fast identische Position wie daheim beim zwischendurch mal knuddeln. Dazu hab ich dann ganz ruhig immer wieder gesagt "haaaaaallo!" - bis er geistig wieder "da" war. Anfangs hat das echt gedauert, dann wurden die Zeiten kürzer, irgendwann reichte es (wenn die Hunde nicht direkt auf ihn zu kamen, klar!) wenn ich ihm die Hand an die Seite gelegt habe. Aber das ist nix, was von hier auf gleich alles rettet, sondern ein Weg.

    Klingt gut.. bespreche ich mit der Trainerin. Danke!!

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