Die Kosten für zwei Hunde überschreiten Vorstellungskraft

  • Ich weiss nur was mir die Angestellten von unserem Dorftierarzt erzählt haben, dann wird das Tier nur notdürftig behandelt oder eingeschläfert. Für die Tierärzte ist das nicht leicht. Du wirst ja auch immer gefragt welche Behandlung du möchtest.

    Meine Schäferhündin wurde an ihrer Gebärmutterentzündung operiert, unser Nachbar hat einschläfern lassen :loudly_crying_face:

  • Jeder liebt sein Tier und sollte sich vorher Gedanken machen, wie er spontan Geld für eine OP zusammen bekommt. Eine Versicherung ist da eine super Sache.

    Irgendwo hat aber auch alles seine Grenze und die muss jeder selbst ausloten. 5-stellige Beträge kann kaum ein Mensch einfach so stemmen und die allermeisten würden auch wahrscheinlich sagen, dass da definitiv jede Grenze überschritten ist.

    Ja, man muss mit Krankheit rechnen, aber es steht immer noch der Mensch vorn und der sollte sich gut überlegen, ob er sich in existenzielle Not begeben sollte, weil sein Haustier krank ist. Meine Meinung ist, dass er es nicht tun sollte. Nicht wegen 100Euro oder wegen 1000Euro,aber seine Existenz ruinieren für einen Hund geht eben auch nicht.


    Ich glaube, viel hängt auch davon ab, ob dem Tier wirklich geholfen werden kann und es gesunden kann. Und jeder Mensch sollte sich bewusst sein, dass da schnell 1, 2, 3000Euro zusammen kommen. Aber jenseits der 10.000Euro Marke innerhalb eines so kurzen Zeitraums, das ist echt total krass. Wenn sich dafür eine Lösung finden lässt, wunderbar, aber ich denke, da kann keiner verlangen, dass das standardmäßig abgedeckt ist. Ich persönlich kenne im Umfeld auch nur einen Hund, wo es so teuer kam und wo die Leute sagten, dass sie das auf sich nehmen (können und wollen).

  • Finde ich tatsächlich immer schwierig. Ich Berichte mal kurz von „meinem Fall“


    Meine Hündin (8) im März: Faustgroßer Tumor der operiert wurde. 4 Tage später Kurz vor Nierenversagen (also tierarztaufenthalt). Danach fette Wundentzündung und schlechte Leberwerte. Jeden Tag Tierarzt. Nach 4 Wochen erneute Op wegen Wundentzündung (Fäden innen lösten sich nicht auf). Danach wieder 2 Wochen Nachbehandlung plus Spezialfutter weil Leberwerte schlecht usw usw. Da ging es stark in die Summen. Als sie grad wieder gesund war folgt mein Rüde (3Jahre) Darminvagination und ab in den Not Op.

    Nach der Op schlimme Wundentzündung mehrmals zum Tierarzt. Am Weekend geöffnete Bauchdecke also ab in die Klinik danach weiter Wundbehandlung.

    4 Wochen später erneute Op weil Loch von innen „im Bauch“ wieder Nachbehandlung etc.

    6 Wochen „Ruhe“ nun Bandscheibenvorfall/Cauda Equina also ins Mrt und nun Behandlung mit Medis und Physio.

    Alles kein Grund die Hunde einzuschläfern und der eine kann ja nix dafür, dass der andere grade schon so viel gekostet hat und die Versicherung dann eben durch die voran gegangen Dinge aufgebraucht ist…


    Nur mal als reines Beispiel wie schnell es gehen kann und keiner der Hunde hat es verdient eingeschläfert zu werden weil es so teuer geworden ist!

  • piaaischa Es bringt aber auch nichts, wenn man sich finanziell selbst ruiniert und zugrunde wirtschaftet, damit der Hund lebt. Man selbst muss ja auch gesund und einsatzfähig sein, um die Hunde zu versorgen. Manch einer kann sein Auto nicht verkaufen, um die Hunderechnung zu bezahlen, man muss damit zur Arbeit fahren. Man muss laufende Kosten decken und hat vielleicht Kredite laufen oder negative Schufa Einträge. Man hat vielleicht Kinder, die Vorrang haben und die für einen Hund nicht zurückstecken sollten.

    Ich denke, jeder kann schauen, dass er genug zur Seite gelegt hat, jeder kann bestimmt auf ein paar Dinge verzichten oder einsparen und wenn es eher knapp ist, dann bitte keinen zweiten oder dritten oder gar vierten Hund halten. Inzwischen sollte man schon wissen, dass ein kranker Hund oder eine OP sehr schnell die 1000Euro knackt und da 20Euro pro Monat aufs Sparbuch zurücklegeb nicht reicht.

    Aber man kann auch nicht verlangen, dass jemand über 10.000Euro zusammenkratzt, sich in eine Existenzkrise stürzt oder mittellos wird, damit der Hund weiterlebt. Das sind Summen, da hört jegliches Verständnis auf. Keiner kann erwarten, dass man einen kleinen Neuwagen in den Hund steckt innerhalb einer so kurzen Zeit. Das wird auch kein Tierarzt erwarten, nehme ich an.

    Umso sicherer ist es mit einer Versicherung, bei mehreren Tieren umso mehr. Es gibt aber auch genug Sachen, da übernimmt die nix und es wird trotzdem sehr teuer (denke da zB an Addison Krise, Hund durchbringen und neu einstellen auf die Medikamente, das geht sehr schnell in sehr hohe Beträge und monatliche Kosten bis zum Lebensende und trotzdem kann das immer noch von jetzt auf gleich kippen). Und da muss jeder ganz individuell entscheiden, ob man das stemmen kann. Niemand wird einen verurteilen, wenn man sagt, die Rechnung ist so hoch, dass ich meine Miete nicht mehr bezahlen könnte.

    Was man definitiv verurteilen kann, sind so reguläre Summen oder wenn man sich bis zur Krankheit nie Gedanken gemacht hat und jetzt jammert, weil der Hund wegen ein paar Hundert Euro operiert werden muss. Spendenaufruf wegen einer Routineop oder sowas. Wir hatten ja den Fall hier auch im Forum und ich habe es überhaupt nicht verstanden.

    Aber irgendwo hat sich da auch hoffentlich jeder eine Grenze gesetzt.

  • Niemand wird einen verurteilen, wenn man sagt, die Rechnung ist so hoch, dass ich meine Miete nicht mehr bezahlen könnte.

    Dann kommen die die sagen „na dann schlafe ich lieber unter der Brücke“…. :muede: Was ich immer total bescheuert finde…


    Ich gebe dir in deiner Meinung total recht, irgendwo sind Grenzen so sehr ich meine Hunde auch liebe und natürlich alles mögliche probieren würde damit sie gesund werden, aber wenn das halt Grenzen erreicht dann muss man eben auch abwägen. So hart es klingt und so schwer es sein würde.


    Wir haben keine Versicherungen, legen aber genügend jeden Monat aufs Sparkonto.

  • Czarek ich verstehe vom Grundsatz total! was du meinst und das muss auch jeder für sich entscheiden. Grundsätzlich sage ich aber man kann halt auch einfach Pech haben und das ist das, was dieses Jahr läuft da nützt die Versicherrung halt auch nicht mehr so argh viel wenn diese irgendwann aufgebraucht ist. Natürlich sind bzw waren in meinem Fall Rücklagen da die inzwischen nun mal aufgebraucht sind weil man damit ja nicht rechnet.

    Wer rechnet damit, dass es so gewaltig rein haut? Natürlich sollte man IMMER damit rechnen, dass ne Op kommen kann und auch so Kosten etc. Dafür habe ich zum Beispiel für jeden Hund eine Op und Krankenversicherung wo ich im übrigen auch sehr dankbar für bin das erleichtert unendlich viel!

    Ich habe da genauso meine Prinzipien wie andere und das ist auch völlig ok.

    Ich habe keine Hunde um zu einschläfern zu lassen obwohl sie Dinge haben, die behandelbar sind.

    Man weiß halt nie was kommt und denkt bei Op 1 jetzt noch Nachbehandlung dann fertig tja und dann Zack kommt die nächste und schwupp noch ein anderes Thema…


    Ich sag mir immer wir haben dafür jetzt für die nächsten Jahre ausgesorgt 🤣

  • Dogs-with-Soul Na sichi wird man lieber obdachlos, aber dafür ist der Hund am Leben... Den kann man dann unter der Brücke auch toll steril versorgen oder ohne Strom und Warmwasser in der abgestellten Wohnung für gute Bedingungen sorgen...

    Also das sind ja wirklich einfach nur Sprüche von Leuten, die große Töne spucken und die nie in der Lage waren.

    In unserer schönen DF Hundehalterwelt, wo jeder Hund mindestens 10 Halsbänder besitzt und Hundebetten für 150Euro und nur Biofutter bekommt (ich nehme mich da selbst nicht aus) ist so ein Spruch schnell gemacht.



    Wir züchten ja auch und ich frage nicht was die Leute verdienen oder wie viel Geld sie über haben. Das geht mich nichts an. Ich spreche aber an, dass zB mein Hund in 2 Jahren auch über 5000Euro gekostet hat und dass solche Kosten sehr schnell auf einen zukommen können und dass man sich gut überlegen soll, wie man mit solchen Summen umgeht.



    piaaischa ich drücke ganz doll die Daumen, dass die Hunde jetzt gesund werden und bleiben

  • Danke für eure Antworten! Die Option mit dem Enteignen, was du geschrieben hast Mrs.Midnight finde ich fast schon beruhigend. Wobei das vermutlich auch nicht oft zu tragen kommt und davon abhängt, was der Hund hat :denker:.


    Generell habe ich mir schon oft überlegt, was ich machen würde, wenn der ansonsten fitte Hund zb experimentelle Therapie bräuchte oder eine sehr kostenspielige Behandlung (also wirklich mehr als ein "paar tausender") mit ungewissem Ausgang. Ich könnte mir für mich vorstellen, dass das die Entscheidung leichter macht?

    Schwieriger ist es vermutlich, wenn man genau weiß, dass dem Hund geholfen werden kann (oder wie bei piaaischa mit der "Endlosserie" - tut mir für dich mega leid, damit rechnet ja wirklich niemand in dem Ausmaß) es hängt "nur" am finanziellen. Ich meine, trotzdem kann man Geld nicht drucken und irgendwann ist jede Quelle versiegt. Schulden und Verzicht für den Rest meiner Tage?


    Schwierig. Das sind so Themen, über die man vermutlich nur spekulieren kann, wenn es bei einem selbst nicht so weit ist.


    Wenn hier wieder ein Hund einzieht, wird er allerdings vermutlich gegen und für alles versichert. :pfeif:

  • Immer öfter versuchen es die Leute auch mit Spendenaufrufen, gerade heute wieder gesehen. Ja ich kann das verstehen und die Not nachvollziehen, gerade wenn man mehrere Hunde hat. Aber ich verdiene auch nicht viel und hatte in den letzten 2 Jahren hohe Kosten für meinen alten Hund und ich weiss was das kostet und ich kann nicht auch noch für fremde Hunde spenden.


    Auch in der Tiermedizin ist immer mehr möglich und damit steigen die Kosten massiv an. Irgendwann muss man entscheiden was machbar ist. Als vor 2 Jahren bei Maverick Verdacht auf Gehirntumor im Raum stand, hat selbst der Klinikchef gesagt, eine OP wäre möglich, aber würde er niemals empfehlen - nicht alles macht für einen Hund Sinn. Und in dem Jahr hatten wir vorher schon mehr als 2000 Euro in der Klinik gelassen, wegen anderer Geschichten .

  • Immer öfter versuchen es die Leute auch mit Spendenaufrufen, gerade heute wieder gesehen.

    Mein Papa hat 2 Hunde und hat vor einigen Monaten einen Spendenaufruf gestartet, weil einer der Hunde unters Auto geraten ist und operiert werden musste. Kosten wurden auf 3000€ geschätzt. Gespendet haben eine Hand voll Leute (300€ ungefähr? :denker: ).

    Kurz vorher hat er mit seinem teuren Neuwagen geprotzt und 3 Monate nach dem Spendenaufruf zog Hund Nummer 3 vom Züchter ein.

    Ich wollte mir am liebsten ein Loch bis zum Erdkern graben vor lauter Fremdscham.

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