Wie ist der Sprung von der 2- zur 3-Hundehaltung?

  • Hi Foris,


    wenn alles glatt geht, soll Anfang 2021 ein dritter Hund einziehen.

    Janosch wäre dann 12 Jahre alt und Leo 6 Jahre. Ich denke das könnte von dem her gut passen.

    Janosch ist dann hoffentlich noch fit genug um den kleinen zu erziehen und Leo darf den Spielpart (in Maßen) übernehmen :D


    Jetzt mache ich mir Gedanken, auf was ich mich einstellen muss bezüglich der Gruppendynamik. Es gibt bei meinen Hunden ein paar Baustellen, die aber keine Probleme machen, zumindest solange sie nur zu zweit sind.

    Janosch ist leinenaggressiv, allerdings ist das zurzeit sehr gut im Griff. Außerdem bellt er gerne Leute an die plötzlich auftauchen. Auch das ist gut zu händeln, in dem man vorausschauend läuft. Er bleibt brav allein. Ansonsten hat er eine leichte Anfälligkeit im Lendenwirbelbereich und verträgt nicht alles.


    Leo ist sehr gehorsam. Wenn Janosch Probleme machen könnte, lasse ich ihn immer völlig außer Acht, weil er steht und guckt und brav her kommt wenn ich ihn dann rufe. Er rennt nicht weg, versteht sich super mit anderen Hunden und ist sehr auf mich bezogen. Wenn Janosch weg rennt oder nicht gleich mit kommt, bleibt Leo bei mir und lässt sich davon nicht anstecken.

    Natürlich könnte es trotzdem möglich sein, dass er sich mal anstecken lässt. Sein einziges Manko was evtl. Probleme machen könnte: er bleibt nicht gern allein. Inzwischen hat er sich daran gewöhnt und einige Stunden sind kein Problem, aber ich könnte mir vorstellen, dass er sich da von einem Junghund wieder nervöser machen lassen könnte.


    Noch kurz zu unserem Umfeld: wir wohnen mitten in einer Kleinstadt und fahren fast immer ins Feld oder den Wald zum Gassi gehen. Dort treffen wir sehr selten andere Hundebesitzer oder überhaupt Menschen. Wir sind viel unterwegs, zu Trainings oder jagdlich, also für Auslastung ist gesorgt. Ruhe wird für den jungen Hund aber erstmal die Hauptaufgabe sein.


    Eigentlich bin ich was die Hunde angeht sehr pragmatisch. Der Hund muss sich halt in meinen Alltag fügen, aber ich möchte mögliche Probleme gern schon im Vorfeld verhindern. Auf was sollte ich mich da einstellen?


    Wie war das bei euch als der dritte Hunde eingezogen ist? Wie hat sich das dann reguliert? Haben eure anderen Hunde wieder ihre "Macken" ausgepackt und bekam man das schnell wieder in den Griff? Wie findet ihr euren Alltag ganz allgemein mit 3 Hunden? Habt ihr noch genug Zeit auf jeden einzeln einzugehen?

  • Ich lese mal neugierig mit, da es hier ja auch irgendwann von zwei auf drei gehen soll. Zeitweise hatte ich ja einen Pflegehund, aber der war erwachsen und super erzogen, das lief sehr problemlos, ist aber null vergleichbar mit nem Welpen.

  • ich hab zwar nur zwei hunde, würde mir aber niemals wissentlich einen dritten Junghund/welpen dazu holen, wenn einer von den zwei solche Baustellen wie eine Leinenagression und körperliche gebrechen hat.

    Gerade am Anfang wo man ja doch mehr auf den Neuzugang fixiert sein muss beim gassi, wäre mir das zu stressig.

  • Mit jedem Hund potenziert sich die Dynamik. Und neue Hunde bringen den "alten" neue Ideen, was man so an Quark machen könnte ... und dann triggern die sich gegenseitig, weil es so lustig ist. :D


    Für die Außenwelt steigst Du ab diesem Punkt in die Kategorie "Die ist aber ziemlich schräg" auf. Übernachtungen außerhalb etc. werden zunehmend schwieriger. Logistisch braucht man immer ein Auto einer bestimmten Größe etc ...


    Ich habe es mir vor Kurzem mal gegönnt und bin mit meinen sechs Hunden quer durch die Innenstadt zur Bank ... die Leute, die gar nicht reagiert haben, kann man an einer Hand abzählen. Ansonsten war von Bewunderung bis Beleidigungen alles dabei.

  • Ich kann das nur bestätigen mit dem Potenzieren. Aber auch der Spaß potenziert sich.


    Als mein erster Dritter eingezogen ist, war Jessie eine perfekte alte Dame (aber die war fast von Anfang an perfekt), Silver hatte ein paar kleinere Baustellen, hörte aber sehr gut und naja, Pumuckl kam dann eben dazu.


    Es gab keine wirklich großen Probleme, aber grade im Hinblick auf Silver wurde mir dann schnell klar, dass es da ein paar Sachen gab, die wir halt so für uns geregelt hatten, die aber im Verband mit einem Neuzugang neu ausgehandelt werden mussten.

    Sprich, ich hatte dann 2 Hunde, die ich mir nochmal einzeln vorknöpfen musste. Es war aber nix dramatisches wie Leinenaggression oder so, einfach so alltägliche Kleinigkeiten, die einem gar nicht auffallen, wenn man sich arrangiert, die aber auf einmal ins Gewicht fallen, wenn ein Neuzugang dazu stößt, der eigentlich die ganze Aufmerksamkeit fordert.


    Es hat mir aber dennoch überwiegend Freude gemacht und ich würde es wieder so machen.


    Ein einziges Mal hatte ich es auch, dass alle drei Hunde nicht hörten... Das aber jwd aufm Feld war, wirkte es eher lustig auf mich und konnte in Ruhe meine Lehre draus ziehen.


    Als mein nächster Dritter einzog (nachdem ich Jessie gehen lassen musste, bekam ich ein dreiviertel Jahr später Amun geschenkt), war es noch entspannter, weil Amun schon erwachsen war und die typischen Junghund-Baustellen halt gar nicht mehr mitbrachte.


    Edit

    Ach so, du hattest ja wegen Beschäftigung gefragt...

    Für mich persönlich sind drei aktive fitte Hunde voll ausreichend. Ich mache Hundesport (früher Agi, jetzt RO turniermäßig, zwischendurch Tricks und Dogdance für uns alleine) und da bin ich mit drei Hunden gut ausgelastet.

    In der ersten Konstellation war Jessie ja schon älter und machte nix mehr an Vereinssport. Zuhause bissel und Spaziergänge, aber da ich mit allen zusammen gehe (außer ab und an mal ein einzelner Trainingsspaziergang) fällt das zeitlich nicht ins Gewicht.

    Wenn ich mit jedem der drei einzeln gehen müsste, wäre ich zeitlich überfordert, zumindest langfristig. Wenn mal einer krank ist oder so, kann man das kurzfristig schon stemmen.


    Vereinstechnisch war ich bis vor kurzem dreimal die Woche auf dem HP. Jedem Hund sein Training. Jetzt hab ich zwei zusammengefasst, sprich, Muckel und Silver machen jetzt beide RO, da muss ich nur noch zweimal die Woche fahren, das empfinde ich schon als angenehm.

    Der dritte, Amun, macht keinen Turniersport, der ist in der Fungruppe.

    Drei könnte ich nicht turniermäßig führen und vier könnte ich vermutlich auch nicht mehr richtig sportlich einzeln auslasten. Da müsste man das dann vermutlich hauptberuflich machen, aber so hat man ja auch noch Arbeit, Haushalt, Garten, sonstige Verpflichtungen....

  • Wir haben eine 9-jährige HSH-Hündin, einen 6-jährigen Chihuahuarüden und einen 5-jährigen Papillonrüden. Wir können nicht mit 3 Hunden gleichzeitig spazierengehen, daher geht mein Mann mit dem Papillon, ich mit meiner Hündin und unser Chi geht nur kurze Strecken. Zu Hause läuft alles problemlos, wenn sich die beiden Jungs mal nicht benehmen, weil jeder den gleichen Ball haben will, geh ich schon im Ansatz dazwischen. Der Sprung von der 2- zur 3-Hundehaltung war schon recht gross, wir haben jetzt seit knapp 5 Jahren 3 Hunde - ich glaube, mit dem Wissen von heute würde ich bei 2 Hunden bleiben wollen. Aber ich denke auch, das ist eine Frage des Alters, wäre ich 20 Jahre jünger, wäre mein Rudel mit Sicherheit grösser. Es ist eben mit allem mehr Arbeit - Futter, TA,

    Spielzeug, Körbchen, Leckerchen - man muss sich das auch leisten können.

  • ich hab zwar nur zwei hunde, würde mir aber niemals wissentlich einen dritten Junghund/welpen dazu holen, wenn einer von den zwei solche Baustellen wie eine Leinenagression und körperliche gebrechen hat.

    Gerade am Anfang wo man ja doch mehr auf den Neuzugang fixiert sein muss beim gassi, wäre mir das zu stressig.

    Körperliche Gebrechen finde ich zum aktuellen Zeitpunkt zu viel gesagt. Es kann natürlich sein, dass es in 1,5 Jahren anders aussieht. Sollte Janosch dann tatsächlich Probleme haben, geht das natürlich vor.

    Und was die Leinenaggro angeht muss ich ehrlich sagen, dass ich keine Lust habe mein Leben danach auszurichten. Aktuell ist das sehr gut im Griff und ich hab auch so meine Notlösungen für den Ernstfall. Wichtig ist natürlich beim jungen Hund, dass der von Anfang an daran gehindert wird da mit einzusteigen. Bei Leo hat das sehr gut funktioniert.

    Mit jedem Hund potenziert sich die Dynamik. Und neue Hunde bringen den "alten" neue Ideen, was man so an Quark machen könnte ... und dann triggern die sich gegenseitig, weil es so lustig ist. :D


    Für die Außenwelt steigst Du ab diesem Punkt in die Kategorie "Die ist aber ziemlich schräg" auf. Übernachtungen außerhalb etc. werden zunehmend schwieriger. Logistisch braucht man immer ein Auto einer bestimmten Größe etc ...


    Ich habe es mir vor Kurzem mal gegönnt und bin mit meinen sechs Hunden quer durch die Innenstadt zur Bank ... die Leute, die gar nicht reagiert haben, kann man an einer Hand abzählen. Ansonsten war von Bewunderung bis Beleidigungen alles dabei.

    Hast du da mal ein Beispiel?
    Wie schnell ist das im Griff wenn die sich so gegenseitig anstecken? Bei den "Alten" ist es ja so, dass die schon eine gute Basis haben. Ich stelle mir das aktuell so vor, dass die sich anstecken lassen, aber wenn man sofort reagiert, das auch schnell wieder bleiben lassen.


    Bei dem Punkt mit der Außenwelt hast du sicherlich recht. Hier sind die Leute eh sehr konservativ, aber ich bin auch schon als Zweihundehalterin ohne eigenes Haus eine schräge Person. Ich werde mal sehen wie ich das gut für mich löse.

  • Ich hab ja drei, ich finde für mich hat sich nichts verändert, was sich nicht von 1 auf 2 schon verändert hätte.

    Meine drei sind alle ziemlich auf mich fixiert. also nicht soo sehr aufeinander.

    Klar mehr Platz im Auto (was aber bei uns kein Problem darstellte)

    Eine dritte Hand ist auch nicht notwendig, denn es ist selten das alle 3 kuscheln möchten.


    Allerdings würd ich nicht noch mal 3 nehmen, denn bei den Hunden untereinander find ich es "schwieriger". Eigentlich wie bei Kindern. Einer ist immer das 5.Rad am Wagen. Zwei spielen meist schön zusammen. Aber zu dritt spielen oder ähnliches ist oft schwierig. Vl. wäre ein 4. Hund dann schon wieder einfacher. (da spiel aber leider mein Mann nicht mit)

    Bei meinen 3 Mädels zumindest.

    Zu zweit (egal in welcher Zusammenstellung) kein Problem.


    Was das abschauen von den "Althunden" angeht hab ich gar nichts gemerkt.

    Bei mir haben beide "Alten" so ihre Maken (die aber für mich alle händelbar sind).

    Die Kleine hat sich absolut nichts von den anderen beiden abgeschaut. Weder draussen noch drinnen, im Prinzip hat sie sich verhalten wie ein "Einzelhund". Aber das mag vl. auch einfach an ihrer Art liegen.

    Hab schon oft bei anderen gesehen, das die Jungen dann sehr auf die Althunde fixiert waren und auch sich so manchen Blödsinn abgeschaut haben.

  • Hihi, beim Kuscheln haben wir keine Probleme. Meine drei sind alle total verkuschelt, aber auf dem Sofa kann ich zwei Kleine und eine Große locker gleichzeitig bekuscheln. Das ist schööööön!

  • Hast du da mal ein Beispiel?
    Wie schnell ist das im Griff wenn die sich so gegenseitig anstecken? Bei den "Alten" ist es ja so, dass die schon eine gute Basis haben. Ich stelle mir das aktuell so vor, dass die sich anstecken lassen, aber wenn man sofort reagiert, das auch schnell wieder bleiben lassen.

    Beispiele ... alles, was die Hunde triggert. Andere Hunde anmachen, Jagen etc ... meine Cooma hat zum Beispiel rasend schnell gelernt, dass die Koolie-Hündin, wenn sie im Wald stehen bleibt und eine lange Nase macht, wirklich was vor selbiger hat und nicht blufft. Da Cooma gut gelernt hat, dass sie nicht jagen darf, hat sie einfach andere meiner Hunde losgeschickt, die auch gut auf sie gehört haben. :ugly: Da fragt man sich, wen man zuerst tot über den Zaun vom Tierheim hängt. Den, der zwar brav auf dem Weg steht, aber den Auftrag erteilt hat, oder die Idioten, die hinterhergegangen sind. (Dank Schleppeleine ausgebremst, aber trotzdem probiert.)


    Die Dynamik mit Fremdhunden ist auch nicht ohne. Obwohl fast alle meine Hunde eher freundlich bis neutral bzw. gut kontrollierbar auf andere Hunde zugehen, sind sie als Gruppe wirklich eine Herausforderung. Es braucht nur einer sagen: "Der ist doof!" Dann kann das es eine ganze Kettenreaktion lostreten.


    Jetzt habe ich Hunde, die vom Naturell her darauf selektiert sind sehr lenkbar zu sein. Ich komme also mit etwas Trainingsaufwand dazwischen. Aber eben mit Trainingsaufwand und der ist nicht unerheblich.


    Du musst halt bedenken, dass Du bei zwei Hunden nur bei diesen beiden "dazwischengrätschen" können musst, damit die sich nix sagen. Bei drei Hunden hast Du da schon drei Beziehungen, denn jeder hat ja zu einem der anderen so seinen Draht ... Bei vier Hunden sind es dann schon sechs Drähte, die man im Griff haben muss ... ich habe sechs Hunde, da sind es dann bloß fünfzehn ... :ugly:

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