Hund im Büro - schlechtes Gewissen

  • Ich habe ihn im Büro rumlaufen lassen, da er einfach am liebsten auf dem Teppichboden irgendwo unterm Schreibtisch schläft. Nur ist das leider etwas "ausgeartet", dass er sich nicht mehr sofort hinlegt.

    Wenn es mir zu viel wird, schicke ich ihn auf seinen Platz. Er kennt das Kommando aber es braucht leider oftmals noch mind. 5 Wiederholungen (zuhause gerne 10) bis er im Körbchen bleibt..


    Es fühlt sich irgendwie nur nicht richtig an, wenn er die ganze zeit dort bleiben soll..

  • Das klingt genau nach unserem Alltag. Nur, dass Levi nicht sonderlich ausgepowert wirkt. Er dreht leider ziemlich hoch, wenn die Mitarbeiter ihm mal Aufmerksamkeit schenken. Das macht er bei mir nicht.

  • In Freilandbeobachtungen an verwilderten Hunden hat sich gezeigt, daß Hunde etwa 17 Stunden am Tag mit Schlafen und Dösen verbringen. Darauf sind sie biologisch eingerichtet. Du tust deinem Hund also überhaupt kein Unrecht, wenn du die Bürostunden als Ruhezeit in den Tagesablauf einplanst, im Gegenteil.


    Klar, einen Junghund kann man immer und jederzeit zu Spiel und Beschäftigung ermuntern, und er wird dann auch seinerseits immer Bespaßung erwarten, aber das ist gar nicht gut für ihn.


    Dagmar & Cara

  • Ich würde es sicherlich hinbekommen Ihn zu ignorieren. Ist es denn richtig, dass der Hausmeister ihn in Ruhe lassen soll? Er pusht ihn so hoch und Levi ist vor dem Büro schon total aufgeregt. So kenne ich ihn sonst nicht. Nun habe ich ihm gesagt, dass er ihn weitestgehend in Ruhe lassen soll.

  • Es fühlt sich irgendwie nur nicht richtig an, wenn er die ganze zeit dort bleiben soll..

    Warum? :sweet:


    Jumi ist auch Bürohund, geht mit mir zur Arbeit seit sie 13/14 Wochen alt ist. Mal kommt sie mit, mal bleibt sie zuhause...


    Ich habe sie anfangs sogar angebunden, wenn ich telefonieren musste und das wichtigste war, den längeren Atem zu haben und konsequent zu bleiben.

    Aufgrund des Wachtriebs darf Jumi nur nach Freigabe aufstehen und irgendwen begrüßen und liegt ansonsten hinter mir.


    Man stelle sich unseren Büroalltag so vor:


    zwischen 6 und 7 Uhr kommen wir in's Büro, machen uns Frühstück, danach legt Jumi sich (mittlerweile ohne Leine ;)) auf ihren Platz, wir arbeiten und zwischen 12 und 13 Uhr fahren wir nach hause - Feierabend.


    Bei uns passiert gar nichts, keine nennenswerte Interaktion mit den Kollegen, keine Spaziergänge zwischendurch. Jumi ruht 6 Stunden :sleep:


    Und nein, ich habe kein schlechtes Gewissen. Das hätte ich eher, wenn ich sie regelmäßig hochdrehen würde (über Spiele und co.) und dann mehrfach am Tag von ihr erwarten würde, dass sie sich selbst wieder runterfährt und hinlegt. Das könnte sie zwar mittlerweile leisten, finde ich aber unnötigen Stress.


    Action gibt es hier nur außerhalb der Arbeitszeiten :gut:

  • Pst, das ist jetzt ein bissi gemein, aber: Jep, du solltest ein schlechtes Gewissen haben. Weil du nämlich deinen Hund immer mehr hochspulst in einer Situation, in der er eigentlich prima entspannen könnte. |)


    Dass ein junger Hund irgendwann auf die Idee kommt, zwischendurch mal gucken zu gehen, ist völlig normal. Immerhin ist er kein Welpe mehr, sieht die Welt durch andere Augen, und versucht nun rauszufinden, wo in dieser Welt er steht und wie die funktioniert. Also ist er mal bei dir vorbei gekommen, hat geguckt was du da so treibst (als Welpe war ihm das noch gar nicht so richtig aufgefallen). Und siehe da, die Frau langweilt sich, die will spielen! Also spielt der Hund. Und lernt gerade, dass du da ziemlich unersättlich bist. ;)


    Meine bisherigen Hunde sind zwar keine reinen Bürohunde, aber auch immer mit auf der Arbeit. Und die trifft es sogar noch heftiger, nämlich teilweise Kindergruppen. Jetzt ist es nur noch Sandor, vorher waren es immer gleich zwei Hunde. Abwechselnd hinter einer Kindersicherung bei den Gruppen, oder eben während ich Schreibarbeit mache draußen. Und nun rate mal, wie das die weitaus meiste Zeit über aussieht...


    Hier Sandor als junger Hund, gemeinsam mit Kaya - und das war, während gleich hinter dem Türgitte die Kinder getobt und gespielt haben!


    Aber meine Hunde wussten auch: Egal, was da draußen los ist, das geht sie nix an. Und ich bin in dieser Zeit auch nicht für Bespaßungen verfügbar. Also wird gepennt, tief und fest.


    Anders gesagt: Wenn du Pause machst, dann ist dein Hund dran. In der übrigen Zeit ist er nicht dran, braucht sich auch um nix zu kümmern, sondern kann getrost vom Feierabend träumen. ;)

  • Wenn er während der Arbeitszeit wirklich nur 3,5h schläft / ruht, hat Levi mit großer Wahrscheinlichkeit an deutliches Schlafdefizit, welches sich im Überdrehen äußert.


    Meine Hündin ist seit fast 11 Jahren Bürohund und hier gibt es nur in absoluten Ausnahmefällen Bespaßung abgesehen von der Mittagspause.

    Anfangs habe ich sie begrenzt (Türen zu, Box, anleinen unter Aufsicht, Gitter, ...) und auch heute passiert das noch vereinzelt, wenn sie sonst nicht zur Ruhe kommt.

    In der Regel darf sie sich frei bewegen, die Kollegen dürfen begrüßt, aber nicht als Beschäftigungspartner gesehen werden.


    Gerade bei so einem jungen Hund würde ich das sehr viel enger kontrollieren, damit ihr noch viele Jahre Freude am gemeinsamen Büroleben habt!

  • Na ja, wenn du ihn immer wieder zwischendrin bespaßt, kann er nicht lernen, zur Ruhe zu kommen.

    Zwischen den Spaziergängen jeweils mehrere Stunden zu ruhen und schlafen, ist für Hunde vollkommen normal und sie brauchen das auch. Viele Hunde wissen das von alleine aber nicht, und müssen es erst lernen. Das können sie aber nur, wenn sie nicht ständig zwischendrin beschäftigt werden. Klar findet der Hund das lustig und fordert es immer mehr ein, wenn man ständig darauf eingeht.


    Lege du fest, wann es Bespaßung gibt und wann geruht wird. Behalte immer im Hinterkopf, dass für deinen Hund ausreichende Ruhephasen genauso wichtig sind wie angemessene Beschäftigung. Daher brauchst du auch gar kein schlechtes Gewissen zu haben.

  • Ein so junger Hund sollte doch sowieso um die 20 Stunden am Tag ruhen. Da wären 8 Stunden im Büro doch schon mal ein guter Anfang...


    Ich habe zwei Hunde im Büro und hier passiert an normalen Tagen NICHTS. Ich und mein Freund sitzen an unseren Schreibtischen, arbeiten und beachten die Hunde nicht weiter. Und die pennen friedlich.

    Mittags geht's ca. 15 - 20 Minuten zum Pinkeln raus, das ist eine unspektakuläre Leinenrunde, auf der ich auch nichts Besonderes übe.

    Die Hunde müssen hier auf nichts aufpassen, die müssen niemanden begrüßen, hier ist echt gar nichts los aus Hundesicht. Kundenbesuch ist sehr selten, Telefon interessiert sie nicht. Kann sein, dass einer bellt, wenn die Post oder ein Paket kommt - das sind so Schlampigkeiten, die ich mir in der Erziehung erlaube. An sich wäre es besser, wenn ihnen der Paketmensch auch egal wäre.


    Aus Hundesicht ist es optimal, einen Großteil des Tages einfach nur gemütlich verdösen zu können. Idealerweise in der Gegenwart von ihren Menschen - aber mit der entspannten Gelassenheit, dass man sowieso nichts verpasst und auch mal die Augen zumachen kann.

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