Hund im Büro - schlechtes Gewissen
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Das hängt auch stark vom Büroleben ab. Büro ist nicht immer so langweilig für Hunde, wie der Mensch das glaubt. Meine Hündin ist da durchaus im Kopf beschäftigt, analysiert die Laufwege, geöffnete Türen oder wird von anderen Mitarbeitern mal kurz bespaßt. Sie ist also rundum ausgepowert, auch ohne 3 Spaziergänge. Hier wird weder getrickst (außer der Mitarbeiter schmeißt mal ein Sitz oder Platz vor dem Leckerchen in die Runde), noch gibts massiv Aufmerksamkeit von mir. Die Masse an Kleinigkeiten machts.
Nach dem Bürotag ist Madam müde und schläft. Im Büro schläft sie auch, spätestens ab 14 Uhr macht sie die Schotten dicht und verkriecht sich von selbst in ihre Box (ich arbeite bis 17 Uhr rum). Dort ist Ruhe, keiner geht ran oder nervt rum. Ansonsten schlummert sie unter meinem Tisch oder stromert nach Erlaubnis mal durchs ganze Büro.
Also meine Maus ist als Bürohund gut ausgelastet. Ich hatte eher im Homeoffice ein schlechtes Gewissen. Das war ihr fast zu langweilig. Da fehlten die anderen Mitarbeiter für kurze Unterhaltung oder das Analysieren von Rumläufern und Besuchern.
Dein Programm klingt für das Alter des Hundes zu viel, nur so als Ferndiagnose.
Das klingt genau nach unserem Alltag. Nur, dass Levi nicht sonderlich ausgepowert wirkt. Er dreht leider ziemlich hoch, wenn die Mitarbeiter ihm mal Aufmerksamkeit schenken. Das macht er bei mir nicht.
Sunny dreht auch hoch, sobald sie rumlaufen darf. Darum darfs sie das nur auf Erlaubnis. Sie hat ihre Box und kann bei mir sein (ich sitze in einer Ecke, dadurch grenzt das schon gut ab mit Tisch und Ecke). Sie neigt zur Kontrolle. Jeder der kommt, wird abgesteckt, jeder der läuft wird begleitet. Das meint sie aber nicht grundlegend nett, sondern einfach kontrollierend. Auch ein Grund, warum sie das eben nicht einfach so darf.
Auf Erlaubnis kann sie rumlaufen, begrüßt dann meist jeden und schaut nach dem Rechten, wird zurückbegrüßt und sobald sie "Stellung" bezieht (liegend Blick zur Tür und allen Wegen), wird sie zurückgerufen und kann bei mir wieder gemütlich rumliegen und die Verantwortung für den Raum abgeben.
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Nur, dass Levi nicht sonderlich ausgepowert wirkt. Er dreht leider ziemlich hoch,
Kennst Du den Spruch: "nach müde kommt blöd"?
So ist das auch beim Hund!
Wenn ein Hund "überpowert" wurde, was sehr schnell und leicht geht, durch häufiges Input durch den Menschen, so befindet sich sein Körper in einem sehr hohen Erregungslevel, was auch erst einmal wieder "abgebaut" werden müßte, um überhaupt schlafen zu können!
Ist es zuviel, fehlt ein Ventil, um die übermäßige Spannung irgendwie loswerden zu können. Erregung ist schnell aufgebaut, und sehr schwer, sprich langsam, wird es erst abgebaut! Das äußert sich gerne in Bewegung oder Geräuscheproduktion, oder sogar beides.
Man merkt auch, daß der Hund nicht entspannt ist, wenn er sich in einer Art "Hab Acht - Stellung" befindet. Das sieht man, ist der Hund sofort parat, sobald man ihn auch nur anguckt und denkt, man könnte mit dem Hund ...... machen.
Das ist kein richtiges Ruhen!
Das Problem hierbei ist eher, daß der Hund für den eigenen Menschen nicht genug ausgepowert wirkt und somit diesen dazu verleitet, noch mehr mit seinem Hund zu tun, damit dieser müde wird.
Meistens wird eher damit das Gegenteil erreicht!
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Habe bis vor kurzem noch im Verkauf gearbeitet und meine Hündin kam jeden Tag mit.
Sie hatte hinterm Tresen ihr Körbchen stehen (der Tresen war durch ein 1m Türchen abgesperrt) und hat mehr oder weniger den ganzen Tag gepennt. Am Anfang musste sie natürlich lernen nicht bei jedem Kunden hochzuspringen, aber eigentlich hat sich das recht schnell eingependelt, ich hab sie einfach wieder auf ihren Platz geschickt und sie ignoriert.
Lustigerweise ist sie aber, wenn ich kurz im Lager war und den Tresen nicht im Blick hatte und fremde Kundschaft kam rein immer am Tresen hochgesprungen und hat quasi kassiert
am lauten Schwanz wedeln wusste ich dann immer genau das jemand da ist
Ein schlechtes Gewissen hatte ich eigentlich nie, natürlich wäre ich in dieser Zeit lieber mit ihr spazieren gegangen, aber irgendwer muss ja das Geld fürs Hundefutter verdienen, in diesem Fall wir Beide
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Harvey kommt auch von Anfang an mit ins Büro. In seinem ersten Lebensjahr habe ich in einer Firma gearbeitet, wo es mehrere Hunde gab, die meisten Kollegen freuten sich über den putzigen Welpen und ich habe es nicht geschafft, dafür zu sorgen, dass der Zwerg nicht dauernd von irgendwem betüddelt und bespaßt (richtiger wäre zu Tode genervt und getsresst) wurde. Der ärmste kam im Büro kaum zur Ruhe, hatte bei jedem Menschen, der auch nur an unserem Büro vorbei ging, die Erwartungshaltung, dass es gleich Action gibt und abgesehen davon, dass es irgendwann auch keiner mehr so lustig fand, dass der Hund ständig aufgeregt rumhampelte, als er nicht mehr so klein und putzig war, bekam er einfach viel zu wenig Schlaf und Ruhe, war völlig überdreht und im Dauerstress. Es endete damit, dass ich ihn zu Hause gelassen habe und in der Mittagspause nach Hause kam, damit er seine Ruhephasen am Tag bekam.
Inzwischen arbeite ich seit zwei Jahren in einer neuen Firma, wo ich von Anfang an klargestellt habe, dass der Hund seine Ruhe braucht und seitdem wird hier morgens und nachmittags einfach gepennt. Vielleicht holt er sich mal eine kurze Streicheleinheit ab, um dann weiterzuschlafen. Ich behaupte, der Hund ist gut zufrieden.
Was ich damit sagen will, vergiss das schlechte Gewissen, eine dauernde Erwartungshaltung und Stress machen den Büroalltag mit Hund ganz schnell zur Katastrophe!
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Das klingt alles einleuchtend und ich sehe ja, dass es woanders auch normal ist. Levi liegt nun in seinem Körbchen und schläft.
Ab morgen wird das zum Dauerzustand und ich werde nochmal mit meinen Kollegen reden.
Es ist natürlich nicht so einfach hier im Büro rumzuhampeln, wenn ein Kunde oder eine Firma reinkommt aber da muss ich dann wohl jetzt durch. Schließlich habe ich das einreißen lassen.
Zuhause haben wir ja leider das ähnliche Problem, wenn mein Freund 20 Uhr nachhause kommt oder er ihn morgens sieht. Er kommt nicht zur Ruhe. Aber vielleicht wird es insgesamt auch besser, wenn er anscheinend einfach insgesamt schon viel zu nervös ist.
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