Hund im Büro - schlechtes Gewissen

  • Hallo ihr Lieben,


    Levi ist mittlerweile 5,5 Monate alt uns begleitet mich eigentlich jeden Tag mit ins Büro. Mich plagt jedoch ständig ein schlechtes Gewissen.

    Ich habe ziemliche Narrenfreiheit im Büro weshalb ich ihn oftmals auch öfter beschäftige, als es anderen sicherlich möglich wäre.

    7 Uhr fangen wir an. Dann geht es 9 Uhr raus, 12 Uhr etwas länger, dann meist nochmal 15 Uhr und dann ist meist gegen 16 Uhr Feierabend. Dienstags erst 17:30 Uhr und Freitag dafür schon 11:30 Uhr.

    Danach gehen wir dann mind. 30 min - 1h spazieren.

    Oftmals habe ich dann ein schlechtes Gewissen, gebe ihm Spielzeug, lasse ihn Futter suchen, er wird durchgeknuddelt oder wir clickern eine Runde. Hier ist manchmal auch recht viel Trubel. Er schläft nicht mehr wie 3,5h im Büro denke ich.

    Manchmal lasse ich ihn auch vormittags zuhause, damit er das lernt aber da ist mein schlechtes Gewissen natürlich noch größer.


    Später müsste er dann ja theoretisch nur zum Mittag raus und dann erst wieder zum Feierabend. Wie sieht das hier bei den Bürohunden aus? Mache ich mir einfach zu viele Gedanken, dass er sich langweilen könnte? Sobald er neben mir sitzt und mich anguckt, bekomme ich ein schlechtes Gewissen..

    Ich weiß auch nicht, ob es richtig ist, dass ich ihn viel beschäftige, doch mal länger mit ihm rausgehe etc..


    LG

  • Ich bin nicht (mehr) im Büro, aber auch hier zuhause ist für die Hunde Sendepause. Da wird gepennt und fertig.


    Wenn du allerdings immer wieder zwischendurch mit Spielchen anfängst, dann baut der Hund natürlich eine Erwartungshaltung auf und schläft dementsprechend auch nicht tief und ruhig.

  • Wenn ich das jetzt grob zusammenrechne, komme ich auf ein Pensum von 1,5-2 Stunden laufen, spielen, Tricks und Beschäftigung + Trubel im Büro. Ich finde das für einen Hund mit 5,5 Monaten fast ein bisschen zu viel Input. Dein schlechtes Gewissen (ich kenne das mehr als gut) wird auf kurz oder lang zur Dauerbespaßung führen, die der Hund dann auch erwartet, ihm aber mehr Stress als alles andere bereitet.


    Meine Hunde gehen zwar nicht mit ins Büro, sitzen aber dafür den ganzen Tag bei meinen Eltern im Haus und werden bis auf ein paar Streicheleinheiten, ein paar kurzen Runden durch den Garten und hin und wieder Leckerlchen verteilen nicht weiter 'beschäftigt'. Ich gehe morgens eine Runde um den Block und abends dann 1-1,5 Stunden. Manchmal auch nur ne halbe Stunde, wenn ich Termine habe oder der Tag super anstrengend war. Ich glaube, es gibt hier auch einige Bürohunde im DF und so wie ich es mitbekommen habe, pennen die die meiste Zeit unterm Schreibtisch.

  • Ich finde auch, Du musst überhaupt kein schlechtes Gewissen haben! Dein Hund darf mit, das ist doch schon wunderbar. Mein Hund begleitet mich seit 6 Jahren ins Büro. Wir gehen vor der Arbeit gassi, dann gibts im Büro Frühstück (aus dem Napf, ohne Spielchen), dann wird geschlafen, dann gehen wir mittags eine Stunde gassi und nach dem Keks zurück im Büro wird wieder geschlafen bis feierabend (ca. 17 Uhr). Nur wenn es wirklich draußen schüttet ohne Ende, sodass wir nur ne kurze runde gehen, mache ich hier drin noch 15 minuten Suchspiele.

    Je mehr du deinen Hund bei diesem fordernden Verhalten beachtest und bestärkst, desto stärker wird sich das etablieren und ganz wichtig: desto weniger wird dein Hund zur Ruhe kommen! Bürozeit ist Ruhezeit und das klappt nach ggf. kurzer Umgewöhnung auch sehr gut. Das wichtigste - dich - hat Dein Hund ja. Du musst ihn nicht so oft bespaßen. Wieso Du da ein schlechtes Gewissen hast ist mir nicht ganz klar. Oder meintest du (ehrlich gemeinte Frage, nicht zynisch!!!), dass du deinem Arbeitgeber gegenüber ein schlechtes Gewissen hast, weil du dich so viel mit dem Hund beschäftigst, in der Zeit in der deine Kollegen normal arbeiten?

    Sich langzuweilen ist nicht schlimm für einen Hund, wenn er dann gute Quality time bekommt. In unserem Fall in der Mittagspause, abends im Wald, Freitags auf dem Hundeplatz und an den Wochenenden wo wir mit dem Wohnmobil weg sind.

  • Nein du brauchst definitiv kein schlechtes Gewissen haben, der Hund hat im Büro (auch wenn wir das nicht denken) genug Reize, die verarbeitet werden wollen.

    Kiddo ist 10 Monate alt und begleitet mich auch seit dem er 10 Wochen alt ist ins Büro.

    Oberflächlich gesehen ist sein Tag stinklangweilig:

    Wir gehen morgen 30-45 Minuten Gassi, dann gehts um 7 Uhr ins Büro, Hund darf die Kollegen kurz begrüßen, bekommt Futter und schläft.

    Dann kommt gegen 8 Uhr mein Arbeitskollege, der auch nochmal begrüßt werden darf. Danach ist bis 13 Uhr Schlafen angesagt.

    In der Zwischenzeit kommen vielleicht mal 1-2 Fahrer rein, wo ich ihn aus dem Körbchen freigebe.

    Um 13 Uhr machen wir Mittagspause, gehen 30 Minuten Spazieren und spielen oder tricksen danach noch 15-20 Minuten im Büro.

    Dann ist bis zu unserem Feierabend 16 Uhr Sense.


    Kiddo rollt sich im Büro auch direkt in seinem Körbchen ein und schläft tief und fest.


    Wenn du deinen Hund alleine Zuhause lässt hat er ja auch keine Dauerbespaßung und du darfst nicht vergessen, dass gerade so ein junger Hund 18-20 Stunden Schlaf am Tag braucht.

  • Danke für eure schnell Antworten!


    Anfangs hat Levi deutlich mehr geschlafen. Seit etwa 6 Wochen kommt er erst gegen 13:30 Uhr richtig zur Ruhe.

    Ich habe auch schon öfter Gedanken gemacht, ob ich falsch damit umgehe. Aber dieses schlechte Gewissen, wenn er dann manchmal im Büro rumläuft...


    Ich muss meinen Kollegen gegenüber kein schlechtes Gewissen haben, da ich die Chefin bin. Diese "Bespaßung" mache ich dann meist, wenn ich alleine bin.

  • Ja ich denke dann auch immer, dass er zuhause 4-5 Stunden wirklich null Bespaßung hätte und anscheinend auch viel schläft, da er kaum Unsinn anstellt (außer ich vergesse meine Schuhe wegzuräumen). Aber dann ist mein schlechtes Gewissen einfach noch größer weary-dog-face

  • ginayoo ich würde ihn zu Anfang garnicht im Büro rumlaufen lassen. Kennt Levi denn sowas wie im Körbchen oder auf einer Decke bleiben?

    Das würde ich gerade fürs Büro etablieren. Dann würde ich das Pensum mal probehalber wirklich runterfahren, mich nur in der Mittagspause dem Hund widmen, so dass seine Erwartungshaltung sinkt. Ich kann mir gut vorstellen, dass er nach kurzer Zeit versteht und zu schätzen weiß, dass im Büro schlafen angesagt ist. :smile:

  • Du scheinst Ruhe mit Langeweile zu verwechseln. Kann sein, dass Deinem Hund langweilig ist. Allerdings hauptsächlich, weil er keine Ruhe kennt.


    Büroalltag der meisten Hunde ist sicher nicht so voll, vorallem voller Erwartungshaltung, dass eh gleich wieder was passiert.


    Hatte Hunde zwar nie mit im Büro. Aber im Lokal. Und die wichtigste Lektion war: Es passiert gar nichts. Nur zwischendurch geht man mal pinkeln. Ansonsten wird geruht, geschaut, man kratzt sich mal, wechselt den Platz und döst dann weiter. Das waren dann sehr entspannte Begleiter, die auch anderswo zur Ruhe kamen.


    Dein Weg klingt für mich, überspitzt gesagt, nach "Wie erziehe ich einen bürountauglichen Hund, falls sich mal die Bedingungen ändern oder Hund doch nicht Mittelpunkt des Jobs ist?!"

  • Das hängt auch stark vom Büroleben ab. Büro ist nicht immer so langweilig für Hunde, wie der Mensch das glaubt. Meine Hündin ist da durchaus im Kopf beschäftigt, analysiert die Laufwege, geöffnete Türen oder wird von anderen Mitarbeitern mal kurz bespaßt. Sie ist also rundum ausgepowert, auch ohne 3 Spaziergänge. Hier wird weder getrickst (außer der Mitarbeiter schmeißt mal ein Sitz oder Platz vor dem Leckerchen in die Runde), noch gibts massiv Aufmerksamkeit von mir. Die Masse an Kleinigkeiten machts.


    Nach dem Bürotag ist Madam müde und schläft. Im Büro schläft sie auch, spätestens ab 14 Uhr macht sie die Schotten dicht und verkriecht sich von selbst in ihre Box (ich arbeite bis 17 Uhr rum). Dort ist Ruhe, keiner geht ran oder nervt rum. Ansonsten schlummert sie unter meinem Tisch oder stromert nach Erlaubnis mal durchs ganze Büro.


    Also meine Maus ist als Bürohund gut ausgelastet. Ich hatte eher im Homeoffice ein schlechtes Gewissen. Das war ihr fast zu langweilig. Da fehlten die anderen Mitarbeiter für kurze Unterhaltung oder das Analysieren von Rumläufern und Besuchern.


    Dein Programm klingt für das Alter des Hundes zu viel, nur so als Ferndiagnose.

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