Was wird aus all den Corona-Hunden?

  • Weil ich da gerade zufällig drüber gestolpert bin:


    Es ist übrigens nicht nur ein subjektives Empfinden. Unsere Tierheime sind auch leer. Sowohl bei Hunden wie auch bei Kaninchen. Geblieben sind nur noch die Problemfälle. Ebay Kleinanzeigen läuft über vor "Deckanzeigen". Vermittlungshunde gibt es kaum mehr.


    Ob da jetzt nach Corona wirklich so viele zurück kommen weiß ich nicht. Viele nutzen jetzt denke ich einfach die Zeit die sie sonst nicht haben um einen Hund einzugewöhnen.

  • Vielleicht lebe ich in einer komischen Ecke Deutschlands, aber die beiden Tierheime, die ich persönlich seit Jahren kenne, haben quasi immer kaum wirklich "adoptierbare" Hunde und stattdessen ein Sammelsurium an schwer zu vermittelnden Fällen... Da hat sich durch Corona exakt nichts getan, weil auch schon vorher alles, was ein halbwegs erfahrener Hundehalter stemmen kann, weg ging wie warme Semmeln:pfeif:


    Zum letzten mal war ich vor der Adoption meines Rüden vor knapp 2 Jahren dort und 2 der 3 Hunde, die mir angeboten wurden, sitzen immer noch:pfeif:

  • Kann ich hier in der Region auch nicht wirklich bestätigen.

    Die Tierheime sind bestückt, wie üblich, das einzige was in den letzten Wochen aufgefallen ist, ist dass eben nicht ständig irgendwo eine Anzeige für die sonst üblichen "Tierschutz" Großtransporte aus dem Ausland, auftauchte.

    Sonst wurden da zweimal im Monat aus einem Kastenwagen eine Fuhre Hunde auf Pflegestellen verteilt und dann via FB-Anzeige verbettelt äh vermittelt. Das ist jetzt über die Corona Zeit zum Erliegen gekommen.

  • Ich hab auch Auslandshunde weil die Tierheime hier nur Kaliber haben, die ordentlich problematisch sind:ka: Und ich erwarte keinen super einfachen, immer lieben Hund, aber auf nen Beschädigungsbeißer mit kurzer Zündschnur hab ich auch wenig Lust.


    Gut, meine kommen nicht von Orgas, aber dennoch verstehe ich, wenn man sich vermittelbare Hunde ins Land holt. Dass es Orgas gibt, die leider auch immer wieder problematische Hunde mit geschönten Beschreibungen vermitteln, steht auf nem anderen Blatt.

  • Es war in unserer Gegend so wie es @Chien_de_coeur schreibt.

    Auf einmal gab es keine kleinen und mittelgroße, verträgliche und nicht sehr alte Hunde mehr für Interessenten zum übernehmen.

    In unserem örtlichen Tierheim sitzen Hunde mit denen der größte Teil der Interessenten nicht umgehen könnte oder wollte. Klein bis mittelgroß, jung bis mittelalt, einigermaßen verträglich mit Mensch und Tier ist schneller vermittelt wie sich die Aufnahmepapiere ausfüllen lassen.


    Unsere Transporte aus Rumänien sind zum Glück schon wieder unterwegs und es wird wieder im einigermaßen normalen Rahmen vermittelt. Eine Zeitlang war für uns Vermittlungssperre weil sich keine Pflegestelle fremde Menschen ins Haus holen wollte.

    Sicherheit geht auch hier für Pflegestelle und Interessent vor.


    Muss ein Hund seinen Platz verlassen kann er immer zum Verein zurück. Das war vor Corona so und wird sich auch nach Corona nicht ändern.

  • Hier auf meiner Arbeitsstelle - und wir sind ein kleines Team! - gibt es seit Corona gleich zwei neue junge Hunde. Und beide tatsächlich gerade jetzt angeschafft "weil es eben so gut passt".


    Bei der einen Kollegin lief das meines Erachtens nach ganz ok. Sie hatte sich eine etwas ängstliche Junghündin aus dem Tierschutz geholt, vorher abgeklärt wie es mit einer Betreuung organisiert werden kann wenn alles wieder "normaler" wird, die Kinder entsprechend "eingenordet" mit Hilfe der Oma und deren Hund - ich denke, das wird laufen. Auf diese Art auch kein Problem, wenn jemand gerade die Corona-Situation nutzt.


    Bei der anderen Kollegin bin ich mir nicht so sicher. Der Hund musste unbedingt jetzt sofort her, eben auch weil doch gerade... Und bei der anderen Kollegin hat man doch gehört, wie super die Kinder dadurch abgelenkt und beschäftigt sind... Aber die Ansprüche waren hier wesentlich spezieller, das ganze Familienleben ohnehin viel turbulenter. Ich hab mir Blasen an die Zunge geredet, auch worauf sie achten soll, und lieber etwas länger auf den passenden Hund warten, nicht den Preis als Hauptkriterium ansetzen, blablabla... Ergebnis, keine halbe Woche später war der Welpe über Ebay unbesehen gekauft. Und kaum war er da, startete schon das Gejammer, er kratzt sich ständig, und überhaupt sind die Kinder schon deutlich weniger begeistert weil er ja mit den Welpenzähnen ständig zubeißt.


    Kurz gesagt, natürlich ist nicht jeder Hund, der gerade jetzt angeschafft wurde, deshalb unüberlegt gekauft und zu einem unguten Schicksal verurteilt. Aber ich kenne schon so einige Fälle, wo eher die Gelegenheit entscheidend war als ein echter realistischer Hundewunsch. Und halte die Luft an, in wie vielen Fällen das wohl gut geht.

  • Selbst alt und krank bekommt man in recht kurzer Zeit hier vermittelt. Der einzige Grund, warum ein halbwegs netter Hund nicht weggehen würde, wäre massive Trennungsangst.

  • Also das nächste größere städtische Tierheim bei uns ist leergefegt. Und das, wo die dort wirklich unschöne Vermittlung praktizieren. Hund aussuchen, mitnehmen und wenns nicht passt, kann man den gerne wieder abgeben, allerdings gegen die normale Abgabegebühr. Da wird keinerlei Probezeit eingeräumt.

    Und unser ländliches Tierheim hat mittlerweile die zweite Fuhre Rumänen rangekarrt. Also da läufts auch gut.

    Und wenn ich die Ebay Kleinanzeigen speziell für mein Bundesland ansehe....massig Anzeigen für Deckrüden, vereinzelt überteuerte Mixwelpen und Problemhunde.

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