Aussie, 23 Wochen, reagiert auf fremde Menschen nicht wirklich freundlich

  • Wir haben eine 23 Wochen alte Aussie Hündin seit ihrer 12 Lebenswoche, sie ist unser zweiter Hund. Davor hat uns ebenfalls eine Aussie Hündin 12 Jahre lang treu ohne Probleme begleitet.

    Anfangs konnten wir noch in eine Hundeschule gehen, Corona bedingt nun leider nicht mehr. Auch der Kontakt zu fremden, vielen Menschen ist ja eher schwierig.

    Unsere Emma ist ein eher zurückhaltender, schüchterner Hund. In der Familie wunderbar und sehr gelehrig.

    Wir machen derzeit ja sogut wie keine Besuche und bekommen auch fast keine.

    An die Omas hat sich Emma jedoch schon gewöhnt, hier gibt es keine Probleme. Die Omas werden freudig begrüßt. Anfangs war unsere Emma aber auch hier skeptisch. Als eine Oma mit uns ruhig im Garten saß und Emma gemerkt hat, dass das so OK ist, hat sie der Oma auch vorsichtig aus der Hand gefressen. Ab dem 2. oder 3. Besuch der Omas gab es dann keine Zurückhaltung seitens Emma mehr. Die Omas werden freudig begrüßt.

    Wo wir nun noch eine kleine Baustelle haben, ist das Verhalten zu Nachbarn bzw. Fremden. Am Gartenzaun bellt sie Nachbarn, die vorbei gehen an, lässt sich dann aber auch abrufen.

    Heute hatten wir folgende Situation: Wir kommen nach Hause, zeitgleich auch ein Nachbar nebenan. Unsere Emma läuft frei und bellt Nachbar an. Dieser will ihr gut zureden, er ist ja noch unseren ersten "lieben" Hund gewöhnt, der sich auch von den Nachbarn eine Streicheleinheit abgeholt hat.

    Emma bellt nur, traut sich aber nicht weiter zum Nachbarn hin. Ich rufe Emma zu mir, Emma kommt in meine Richtung, Nachbar geht weiter und dreht Emma den Rücken zu, Emma dreht sich wieder zum Nachbar und versucht, diesen in die Waden zu zwicken. Auf meinen Zuruf hat sie es aber gelassen.


    Können wir es schaffen, dass Emma auf Nachbarn/Fremde positiv bzw. freundlich reagiert?

    Oder kommt das ganz von alleine, wenn Emma noch mehr Sicherheit gewinnt.

    Eine Nachbarin haben wir auch schon mit Leckerlis ausgestattet. Hier nimmt Emma die Leckerlis auch zögerlich am Gartenzaun. Bellt die Nachbarin aber dann auch wieder an.


    Danke!

  • Du weißt aber schon, dass Aussies darauf selektiert sind Grund, Boden und Ressourcen auch mit Einsatz der Zähne zu verteidigen?


    Ich würde den Hund nicht noch damit ärgern, dass er mit Fremden ums Futter plänkeln muss. Futter gibt es grundsätzlich nur vom eigenen Menschen.


    Ansonsten den Hund sichern und ihm beibringen, dass er sich Fremden fern zu halten hat.

  • Nun ja, nicht jeder Aussie liebt Menschen.


    Ich würde an eurer Stelle nicht darauf hoffen, dass sich das Problem von alleine löst, sondern sehr viel Management betreiben. Sprich Situationen mit Potential zur "Eskalation" möglichst vermeiden und für sie regeln. Es sollte möglichst kein ungeplanter Kontakt zwischen Emma und fremden Menschen stattfinden. Ihr solltet souverän auftreten und ihr das Gefühl geben, dass ihr die Situation regelt, nicht sie. Ihr aber auch gleichzeitig das Gefühl geben, dass ihr für nötige Sicherheit sorgt.


    Getrennt davon kann man natürlich Zusammenkünfte mit fremden Menschen trotzdem trainieren und positiv belegen.


    Aktuell wäre meine erste Proirität, dass sie keine weiteren "schlechten" Erfahrungen macht oder sich "gefährliches" Verhalten etabliert. Menschen anzugehen, zu zwicken oder zu beißen geht natürlich gar nicht. Habt da gut ein Auge drauf.

  • Du hast einfach einen typischen Aussie abbekommen.


    Ich würde das nicht auf biegen und brechen versuchen hinzubekommen.


    Schütze sie vor anderen Menschen, damit sie nicht selber anfängt sich diese vom Leib halten zu müssen.

  • Können wir es schaffen, dass Emma auf Nachbarn/Fremde positiv bzw. freundlich reagiert?

    Gar nicht. Hier sollte eher ein neutrales Verhalten gegenüber Nachbarn und Fremden das Ziel sein. Erreicht wird das mit einer sehr klaren Durchsetzung von Regeln und entsprechender Sicherung des Hundes, bis der Gehorsam sitzt.
    Ihr habt einen Aussie. Die sind nicht dafür gemacht nett zu Fremden zu sein.
    Wenn man einen erwischt, der es ist...Glück gehabt. Wenn nicht, sollte man sich aber nicht wundern. Absolut typisch.

  • Wie soll man dann Zusammenkünfte mit fremden Menschen am besten positiv belegen?


    Anscheinend nicht damit, dass fremde Menschen ihr Leckerli geben?


    Mach meiner Beobachtung reagiert sie auf Menschen, die sie öfter sieht, auch freundlicher (siehe Omas)

  • Wie soll man dann Zusammenkünfte mit fremden Menschen am besten positiv belegen?


    Anscheinend nicht damit, dass fremde Menschen ihr Leckerli geben?

    Da muss nix "positiv" belegt oder gekekst werden.
    Es reicht, dass der Hund lernt und akzeptiert, dass er eine gewisse Grenze nicht zu überschreiten hat. Begegnungen müssen strukturiert stattfinden. Den Hund dafür sichern ist da schonmal der Anfang. Des weiteren würde ich einen ganz klaren Fahrplan für Begegnungen erarbeiten, an den sich immer gehalten wird. ZB Hund begrüßt niemanden und übernimmt auch auf keinen Fall die Zuständigkeit. Er muss warten und darf nicht an den Fremden heran. Erst recht nicht in Aufregung.

  • Unsere fand fremde Menschen von Anfang an überflüssig. Daran hat sich auch nach 3 Jahren nichts geändert. Die Kleinefand am Anfang alle Menschen toll, das änderte sich allerdings in der Pubertät. Jetzt mit knapp 9 Monaten darf niemand mehr ungefragt aufs Grundstück und beim Spaziergang guckt man andere auch lieber aus der Ferne an. Mit Management alles kein Problem, wer öfter kommt und sich weiß zu benehmen, wird mit der Zeit akzeptiert. (Und wenn Frauchen das will bleibt man ansonsten halt zähneknirschend auf seinem Platz) Geliebt wird nur die eigene Familie und einige wenige Auserwählte.

    Wundert mich aber kein bisschen, sind halt Aussies, die ihre Rassebeschreibung gelesen haben. Und passt gut in unsere Familie, sonst wärs eine andere Rasse geworden.

  • Nunja, ich würde durchaus mit Belohnung arbeiten. Und zwar wenn sie fremden Menschen neutral begegnet, also wahrnimmt, aber ignoriert.

    Das muss man natürlich am Anfang etwas kleinschrittiger machen. Ihr nur Grenzen zu setzen wird ihren inneren Konfikt vermutlich nicht lösen.


    Ich würde daher auf genügend Distanz, gute Sicherung und gezieltes Bestätigen setzen, wenn sich angemessen verhält.

  • Ihr habt einen Aussie. Die sind nicht dafür gemacht nett zu Fremden zu sein.
    Wenn man einen erwischt, der es ist...Glück gehabt. Wenn nicht, sollte man sich aber nicht wundern. Absolut typisch.

    jep.


    Ich hab 2, einer davon ist untypisch, der mag Menschen und ich hab manchmal den Verdacht, da ist irgendwo ein Labbi mit drin:emoticons_look::skeptisch2:;). Trotzdem ist der ein Zaunwächter, Ressourcenverteidiger. Sensibel.


    Aussie 2: scheu, skeptisch, zurückhaltend, mag nicht bedrängt werden, mag außer uns nur sehr wenige Menschen, geht niemals nach vorn. Braucht keinen Besuch.


    Es sind Aussies, was erwartest Du?

    Man muss mit ihrer Eigenart klar kommen und die auch anderen Menschen vermitteln, sie können eigen sein. Was nicht schwierig sein muss, wenn man eben....

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