Welpe noch ein halbes Jahr bei der Züchterin lassen?

  • Für mich klingt das nach dem nächsten Schritt Arbeitsrassen möglichst für jeden zugänglich zu machen.. ganz schrecklich..


    Wenn ich als Züchter mir nicht sicher bin ob die Welpenkäufer mit der Grunderziehung des Hundes klar kommen, dann bekommt dieser Käufer keinen Hund und fertig!

    Aber die Erziehung zu übernehmen und das Rund um Sorglos Paket anzubieten.. puh, mir sträuben sich die Haare wenn ich ehrlich bin. Das könnte eine Trend sein, dass noch mehr Arbeitshunde in unerfahrene Hände kommen..


    Und wie schon einige geschrieben haben, selbst mit Vorerziehung heißt das noch lange nicht, dass der Hund bei Euch das auch umsetzt! Hunde sind Egoisten und schlau, die merken ganz schnell was sie wo und mit wem machen können! Sprich es kann gut sein, dass der super erzogene Junghund bei euch innerhalb kurzer Zeit zum Kamikazehund wird, weil ihr die Vorerziehung nicht 1:1 umsetzen könnt (was ganz normal ist!)

  • Für mich persönlich klingt das nicht seriös und nach einer Wunschvorstellung die nur drauf wartet das man auf die Schnauze fällt.

    Ich würde mir entweder einen älteren Hund aus dem Tierschutz holen oder die Rasse überdenken.

    Allerdings würde ich mir keinen Hund holen wenn ich nicht bereit (oder es beruflich nicht machbar ist) die Zeit zu nehmen ihn zu erziehen.

    "Vorerzogen" vom Züchter muss nicht immer dem entsprechen was man sich selbst vorstellt. Kann dir mit einem Hund aus dem TS auch passieren, dass er Probleme mit der Eingewöhnung hat und man sich da Zeit nehmen muss damit es klappt.

    Am Ende passt das überhaupt nicht was die Züchterin an Erziehung in den Hund gesteckt hat mit eurem Alltag und dann könnt ihr wieder bei Null anfangen. Dann kannst den Welpen auch gleich von Anfang an selbst erziehen.

    Ist ja schließlich ein Lebewesen und keine Maschine die auf Knopfdruck dann bei euch genauso funktioniert wie bei der Züchterin.

    Und wir kennen alle die vermurksten Erziehungen einiger Hunde..

  • Es soll wohl mittlerweile Border geben, die als Familienhunde laufen. :pfeif:

    Habe mich mit einer Züchterin mal auf Instagram angelegt, bzw. sie ich mit mir. Eine Bloggerin (ich glaube die größte "Petfluencerin" Deutschlands) hat einen Border und macht mit dem nichts. Also auch vor Corona nicht. Die sind einmal in der Woche auf den Hundeplatz, um auf die Begleithundeprüfung zu trainieren, ansonsten ist der Hund unter der Woche bei ihren Eltern. Als ich unter ein Foto schrieb: "Wow, echt beeindruckend, wie entspannt deine Hündin immer ist." Kam direkt der Kommentar von der Züchterin daruner "Ich hasse es, dass Border Collies immer als nervöse Arbeitshunde dargestellt werden. Die können wunderbare Familienhunde sein und damit auch glücklich."

    Jo, wenn schon eine VDH-Züchterin so schreibt. :fear: Deswegen glaube ich auch nicht, dass die TE was besonderes mit dem Hund vor hat.


    Mich würde aber auch mal besonders interessieren, warum man die Welpenzeit freiwillig hergibt? Ich persönlich fand die Welpenzeit soooo schön. Da sind die Hunde so klein und flauschig und herzig. Mit einem Jahr fangen die eher an mal so langsam auszupacken.

  • OT:

    Kam direkt der Kommentar von der Züchterin daruner "Ich hasse es, dass Border Collies immer als nervöse Arbeitshunde dargestellt werden. Die können wunderbare Familienhunde sein und damit auch glücklich."

    Jo, wenn schon eine VDH-Züchterin so schreibt. :fear:

    Wundert mich aus dem Mund eines VDH-Züchters nicht wirklich. Die BC vom VDH sind ja häufig nur noch auf Schönheit und nicht mehr auf Arbeitsleistung gezüchtet und vom eigentlichen BC bereits so weit weg, als handelte es sich um eine andere Rasse...

  • Jo, wenn schon eine VDH-Züchterin so schreibt.

    Naja, "schon eine VDH-Züchterin" passt beim Border Collie auch nicht.
    Es wird weit mehr VDH-Züchter mit dieser Einstellung geben, als ISDS-Züchter. Auch wenn es selbstverständlich auch unterm VDH noch "normale" Züchter und gute Hunde gibt.


    Und noch dazu ist die von dir genannte Hündin aus einer der extremsten Show-Zuchten, die es so gibt. Da findet man 20 Generationen zurück keine arbeitenden Hunde.

  • wir finden einfach die menschenbezogene und aktive Art so toll.

    Das trifft halt auf soo unglaublich viele Rassen zu. Mein Golden ist auch menschenbezogen und aktiv. Der Mix vom Nachbarn aus Spanien ist auch menschenbezogen und aktiv. Die Viszla Hündin von unserer ehemaligen Trainerin ist auch menschenbezogen und aktiv. Der Yorkie von Freunden ist auch menschenbezogen und aktiv. Und der Schäfer von Bekannten ist auch menschenbezogen und aktiv.

    Nur danach zu gehen, ist nicht wirklich aussagekräftig :smile: Was wünscht ihr euch denn noch von eurem Hund? Welche Eigenschaften soll er mitbringen oder nicht mitbringen? Was möchtet ihr mit eurem Hund unternehmen? Soll er einfach "nur" ein netter Begleiter im Alltag sein oder möchtet ihr Hundesport machen? Soll es ein Spezialist für eine bestimmte Sparte im Hundesport sein, möchtet ihr mit dem Hund am Vieh arbeiten?


    Nun zur eigentlichen Frage: Die Frau hat uns angeboten, dass sie den Hund noch für ein halbes oder ein ganzes Jahr bei sich behält und ihn erzieht. Denkt ihr, dass sich der Hund nach dieser langen Zeit noch an mich bzw. uns binden wird? Oder wird er dann immer der Züchterin "reserviert" sein?

    Mal zur Bindungsfrage: Natürlich wird der Hund zu euch eine Bindung aufbauen, auch wenn ihr ihn erst später abholt.

    Es wäre aber für euch in der Pubertät leichter, wenn ihr schon eine gute Bindung zum Hund habt. Dann überlegt man sich nämlich den Gedanken, den Hund einfach im Wald zurückzulassen, meistens doch nochmal, weil man ihn eigentlich ganz stark lieb hat:herzen1:  :D:D:D


    Vielmehr würden wir ihn abholen, wenn er stubenrein ist und vielleicht auch 2-3 Stunden alleine bleiben kann, da wir leider keine 2 Monate lang Urlaub nehmen können. Ob das mit 3 Monaten oder mit 5 ist, ist uns nicht sonderlich wichtig.

    Das Ding ist halt, auch wenn der Hund bei der Züchterin alleine bleiben kann, bedeutet das nicht automatisch, dass der Hund das dann auch bei euch kann. Ich würde da eher davon ausgehen, dass ihr das Alleinebleiben bei euch auch wieder aufbauen müsst. Es kann schon auch passieren, dass ihr da genauso viel Zeit einplanen müsst, als hättet ihr ihn als Welpe geholt. Es kann aber auch sein, dass er reinkommt und sich so verhält, als wäre er schon immer da gewesen und kein Thema mit dem Alleinebleiben hat. Das ist im Vorhinein schwer zu sagen, aber ich würde dafür auf jeden Fall Zeit einplanen.


    Zur Stubenreinheit: Das ist im Normalfall eine der leichtesten Übungen im Vergleich dazu, was da an Erziehungsarbeit noch kommt. Man muss einfach nur aufpassen und dann ganz schnell raus, so einfach wird nie wieder irgendwas :D


    Dass ihr den Hund fertig erzogen mit einem halben Jahr abholt, ist utopisch. Da fängt dann schön langsam die Pubertät an und dann wird es erst richtig Arbeit - gerade wenn man in der Zeit davor manche Grundsteine noch nicht so gelegt hat, wie man sie hätte können oder sollen, was einem als Ersthundehalter doch leicht passieren kann. Als ich noch keinen Hund hatte, dachte ich auch, dass er ungefähr mit einem Jahr fertig erzogen sein würde. So oft habe ich gesagt: "Jaaa, wenn er dann mal ein Jahr ist, dann wird das alles kein Problem mehr sein." Haha. Hahahahaha. Nope. :D Außer man versteht "viele bunte Murmeln im Kopf" als fertig erzogen :D

  • Wie RafiLe1985 schon schrieb - wenn das ein Coronabedingter Vorschlag von der Züchterin wäre, fände ich das echt top.

    Über die Bindungsgeschichte muss man sich eher keine Sorgen machen, sonst würden die ganzen Übernahmen vor Tierschutz- und Secondhandhunden ja nicht funktionieren.

    Aber grundsätzlich ist es doch immer so - wenn einem jemand ein Angebot macht, dann hat das im besten Fall Vorteile für beide Vertragspartner. In dem Fall ist der Vorteil für die Züchterin aber gar nicht ersichtlich - und bei aller Freundschaft, aus reiner Tier- und Menschenliebe macht sie das nicht :sweet:


    Aber ich würde auch gerne wissen - was habt ihr mit dem Hund geplant außer gemütliches Gassibummeln? Wenn ihr euch dazu bisher keine Gedanken gemacht habt, nicht schlimm, ist ja noch nicht zu spät.

    Außerhalb des DF ist diese Auslastungsgeschichte ja tatsächlich ein Punkt, der gerne ignoriert wird, drum stößt man vielleicht auch nicht gleich drauf beim recherchieren.

    Selbst den Nicht-Gebrauchshunden tut eine richtige Aufgabe sehr gut, bei einer Arbeitsrasse stellt sich nur die Frage, wofür ihr euch auch begeistern könnt :nicken:


    Und wenn ihr da noch nicht so sattelfest seid - nur raus mit den Fragen, dafür ist das Forum da :D

  • Im Prinzip find ich es, wenn der Züchter eine gut funtionirende Hundegruppe hat, eher positiv für den Hund länger beim Züchter zu bleiben, weil er da viel besser hündische Kommunikation lernen kann als im neuen Zuhause wo keine anderen Hunde leb n.

    Aber ich denke nicht das es irgendwas im Punkto Erziehung bringt, bzw. bringen sollte.

    Bindung baut man zu dem Hund auf indem man mit im lebt und kommuniziert und ebbend auch ihn erzieht. Hierbei finde ich das Alter eher unerheblich ob nu 10 Wochen oder 10 Monate oder ...oder ist denke ich egal.

    Was mich auch stutzig machen würde wehre dieses diverse Terapihunde erziehen (und dann auch noch Bordercolli als terapiehunde zu züchten? Dazu sind gerade Bordercollis denkbar ungeeignet)

    Als terapihunde eigen sich eher reitsresestentere Rassen die gut damit umgehen können überall mit hin zu kommen und trotzdem gerne und motiviert Arbeiten.

    Bordercollis können das eher nicht gut. Die brauchen ihre Spezialaufgaben und dann noch viel Ruhe bis sie wider mit ihrer Spezialaufgaben Dran sind.

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