Geretteter Hund aus Bulgarien - unsere Pina
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Vielen Dank an euch alle - ich freue mich wirklich das ihr euch die Zeit nehmt und uns versucht zur Seite zu stehen! :-)
Ich bin selbst kein Hundetrainer oder Psychologe.
Wir haben auch bei der Auswahl der Schule viele Bewertungen gelesen und nicht den günstigsten oder den gesucht, der nah dran ist.
Was bleibt mir übrig, als ihr zu vertrauen, und erst einmal diese Methode auszuprobieren?
Daher bin ich natürlich über jegliche Erfahrungen, auch ob das ignorieren mal geholfen hat, dankbar.
Manchmal brauch man kein Spezialist für etwas sein um Sinn oder Unsinn zu erkennen.
Hätte ich meine Schissbüx am Anfang so behandelt wie deine Trainerin das sagt wären wir gnz sicher nicht da wo wir jetzt sind.
Ob dein Hund aus Frust oder Unsicherheit bellt kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
Bei den meisten Hunden ist es aber nach meiner Erfahrung Unsicherheit ,grad bei den Auslandshunden .
Und anstatt Pina die Welt zu erklären in der sie jetzt gelandet ist sollst du sie ohne Hilfe deinerseits durch Situationen schleifen die ihr nicht geheuer sind.
Überleg mal wie es dir dabei in einer vergleichbaren Situation ginge.
Pina muss im Moment so viel verarbeiten das einfach auch für manche Dinge keine Impulskontrolle da ist.
Programm und Gassi auf Minimum runterschrauben und Hundebegegnungen für sie managen.
Das heißt erstmal ausweichen und nach einiger Zeit langsam mit Training anfangen.
Zeigen und Benennen oder für Blick marken wirde hier ja schon genannt und Umkehrsignal aufbauen.
Das alles erstmal auf sehr Große Distanz.
Gutes Stichwort - Impulskontrolle ist bei ihr wirklich in diesen Momenten nicht vorhanden.
Wir üben ja, an der Leine zu gehen. Durch das bereits beschriebene Ritual weiß sie schon genau: Aha, jetzt darf ich nicht ziehen und gehe einfach nebenher. Das klappt schon echt super. Sobald sie zieht gibt es einen Leinenimpuls und wir ändern die Richtung. Mittlerweile können wir schon 15 Minuten so gehen, mit nur 2-3 Richtungswechseln.
Das klappt sogar an verschiedenen Orten, wenn Menschen an uns vorbei gehen, ich ein Stock vor sie werfe, alles kein Problem. Sie guckt, läuft aber nicht zum Stock. Selbst Tauben sind meistens ok, sie guckt, will aber nicht hin.
Wenn meine Partnerin sie an der Leine hat, ich im Gebüsch stehe und sie rufe, geht sie weiter. Ja sie guckt, aber ich finde das schon echt gut.
Gerade hier würde ich gerne aufbauen - auch wenn es jetzt noch zu früh ist.
Natürlich klappt das Programm nicht wenn ein Hund kommt, bzw. wollen wir das noch nicht testen. Wir lösen die Situation dann vorher auf, wenn wir sehen, das ein Hund kommt. 2-3x haben wir das zu spät gesehen, da wollte sie natürlich dann hin.
Wichtig ist auch noch folgendes zu sagen:
Wir wohnen in Hamburg, Grünflächen sind hier selten. Wir habend as Glück, dass wir ein sehr schönes Gebiet direkt vor der Tür haben, hier Häufen sich natürlich dann die Hunde.
Als wäre das nicht genug, ist 800 Meter von uns das (glaube ich) größte Tierheim Norddeutschland, das Tierheim Süderstraße.
Da hier jeden Tag Leute mit den Hunden gehen, könnt ihr euch vorstellen, was hier los ist. Wir gehen schon zu Zeiten, wo es ruhiger ist. Es ist aber schlicht und ergreifend nicht möglich, auf einem Gang keinem Hund zu begegnen.
Ausweichen klappt manchmal, aber eben nicht immer. Dafür ist hier einfach zu viel los.
Wenn wir am Gelände vorbei gehen, und es bellen ja immer Hunde, dann ist das garnicht so ein großes Problem, sie bellt dann nicht zurück, sobald sie es hört.
Ganz selten klappt es sogar, dass wir am zäun vorbei gehen, wo ja viele Hunde sind, und sie nicht bellt bzw. nur 1-2x. Bellen dann die Hunde, ist natürlich alles vorbei.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass sie (zumindest leicht) zwischen Hunden an der Leine und hinter einem Zaun unterscheidet. Kommt ein Hund frontal auf uns zu, fixiert sie natürlich sehr, bellt aber nicht sofort, weil sie wohl denkt: ah, ich kann ja hin.
Ändert man dann die Straßenseite, fängt sie direkt an sich aufzustellen, bellen, und total auszurasten.
Zeigen & Benennen habe ich auch schon probiert, um selbst ein Gefühl für Timing und Ihre Reaktion zu bekommen.
Also in weiter ferne Hund gesehen - sie fixiert, Click & Belohnen, aus der Situation raus.
Hier brauchen wir eine sehr weite Distanz, da sie sonst nichts annimmt, nicht mal Leberwurst.
Ich kann die Methode nicht so konsequent einsetzen, da oft eben die Distanz viel zu gering ist, und man sie nicht vergrößern kann, da z.B. aus der anderen Richtung auch ein Hund kommt. Soll man dann hier trotzdem Clicken und anbieten?
Ich halte das Ignorieren und "durch die Situation schleifen" auch eher für nicht zielführend - kann mir vorstellen, dass das die Sache vielleicht eher noch schlimmer macht.
Ich hab ne ganze Zeit lang versucht, das Gepöbel meines Rüden durch Wegignorieren usw. in den Griff zu kriegen. Bringt nichts. Allerdings agiert er zu 95% aus Unsicherheit - wenn er kein "Hey, wir machen das jetzt so!" von mir bekommt, weiß er nicht, wie er die Situation lösen soll und fängt dann wieder das Pöbeln an, geht ggf. sogar nach vorne.
Wenn ich ihm aber ankündige, dass da vorne zB n Radfahrer kommt und die Situation für ihn manage, ist er ruhig. Das passiert bei uns inzwischen recht schnell und einigermaßen entspannt - ritualisiert und so.
Wie wir das machen, hatte ich dir ja (glaube ich) schon erzählt
Oft ist Bellen und Pöbeln selbstbelohnendes Verhalten.
Stell dir vor, du gehst mit (d)einem Kind spazieren. Ihr begegnet einem anderen Kind - deins fängt sofort an, das andere ohne erkennbaren Grund zu beleidigen. Für "dein" Kind ist das insofern selbstbelohnend, weil ist ja lustig und haha der andere regt sich auf... und von der Chefetage kommt nix Gegenteiliges, also isses wohl ok.
Greifst du jetzt aber schon vorher ein und verwickelst "dein" Kind in ein Gespräch, hat dein Kind eigentlich gar nicht die Möglichkeit, das andere anzupöbeln.
Ich glaube, dass genau dieses "ins Gespräch verwickeln" Pina auch helfen könnte. Dafür muss der Hund natürlich auch erstmal in so einer Situation "zuhören" können - mit Ignorieren schafft man sich da leider keine Basis.
Ich will dich bei deiner Trainerwahl nicht verunsichern, aber ich persönlich fände den Ratschlag des "Ignorier ihr Benehmen einfach" wirklich nicht hilfreich. Ich bin allerdings auch jemand, der bei unbekannten oder schwierigen Situationen etwas Anleitung braucht (genau wie Dino, haha
).
Vielleicht findet ihr ja noch einen anderen Trainer, der gerade Zeit für euch und Pina hat? Eine zweite Meinung schadet oft nicht und hilft einem vielleicht bei der Entscheidung.
Der Rat einer zweiten Meinung ist sicher gut, wir hören uns mal um.
Wie du es machst, suche ich hier nochmal raus, ich erinnere mich ehrlich gesagt gerade nicht. Interessiert mich aber sehr! :-)
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Hi
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3xtäglich 30-40min
raus ist bei einem Hund, der seit 3 Wochen oder so da ist und draußen noch so Stress hat, weiterhin viel zu viel.
Das bedeutet nicht, dass das für immer so bleibt und man nie was mit dem Hund machen darf. Aber nicht jetzt.
Als Vergleich: Mein Ultrapöbelexperte war anfangs nach 15min draußen fertig mit der Welt. Jede Hundesichtung wär ein Grund gewesen anzubrechen und heim zu gehen, klappte nur nicht, wir wären nicht mal bis zum Pinkelbaum gekommen.
Lebt ihr ländlich, dörflich, städtisch?
Habe ich im Post drüber beschrieben.
Hamburg. Aber viel Wiese direkt bei uns.
Dadurch natürlich Ballungszentrum für alle Hunde der Umgebung. Und zusätzlich noch ein riesen Tierheim in 800 Meter Entfernung.
Mittags, auch wenn wir uns bemühen nicht zur Rush Hour zu gehen, sind unter 10 Hundesichtungen nicht möglich.
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Hatte hundesichtungsmäßig ähnliche Dichte. Und das war Horror für den Neuhund.
Unter den Voraussetzungen war das Reizlimit schon kurz nach der Haustür voll.
Ignorieren halte ich für den denkbar schlechtesten Ansatz. Er lässt den Hund allein mit seinem Stress (Sei es: eingeschränkte Kommunikation an der Leine. Hundetypen die euer Hund nie zuvor kennen gelernt hatte. Zuviele Hunde im "eigenen Revier". Etc. Euer Hund ist womöglich völlig anders aufgewachsen. Der Stadthund ab Welpe kennt es, dass da immer zuviele Hunde viel zu nah sind und dass man sich ignoriert, obwohl da aus Hundesicht viele unhöfliche Dinge passieren. Der Stadthund kennt auch, dasd Hunde alle Farben und Formen haben können. Und dass immer ne Leine im Weg ist.)
Was ich tun würde (und tat) :
Vorerst Programm massiv reduzieren. Aufregung nach Hundesichtung. Umdrehen. Heim gehen. Hund runter kommen lassen.
Vorerst auf Vermeidung setzen. Großräumig ausweichen, umdrehen, hinter Auto stellen, was auch immer.
Kein Hundekontakt. Vorallem nicht an der Leine. Der Hund wird von mir beschützt. Niemand darf ihm zu nah. Ich regle das, nicht der Hund. Wenn es sein muss, vertreibe ich fremde Hunde (freilaufend reinkrachende etwa), nicht mein Hund.
Beißkorb. Das Übersprungsschnappen
kann sich auch gegen zufällig vorbei kommende Passantenwaden richten. Nicht lustig.
Vertrauensaufbau. Den Hund möglichst nicht in für ihn noch kritische Situationen bringen und wenn es doch passiert, ihn nicht allein lassen.
Zu einem späteren Zeitpunkt sukzessive die Herausforderung wieder steigern, aber nicht jetzt. Ihr seid noch immer seltsame Wesen, denen man ausgeliefert ist in einer fremdem Welt. Bindung und Vertrauen braucht Zeit. Keine Rückenwürfe mehr. Lernt Hund nix davon, außer, dass man brutalen seltsamen Wesen ausgeliefert ist.
Kann sie draußen schon Leckerli annehmen?
Wie habt ihr sie gesichert? Halsband? Geschirr? Beides?
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Hatte hundesichtungsmäßig ähnliche Dichte. Und das war Horror für den Neuhund.
Unter den Voraussetzungen war das Reizlimit schon kurz nach der Haustür voll.
Ignorieren halte ich für den denkbar schlechtesten Ansatz. Er lässt den Hund allein mit seinem Stress (Sei es: eingeschränkte Kommunikation an der Leine. Hundetypen die euer Hund nie zuvor kennen gelernt hatte. Zuviele Hunde im "eigenen Revier". Etc. Euer Hund ist womöglich völlig anders aufgewachsen. Der Stadthund ab Welpe kennt es, dass da immer zuviele Hunde viel zu nah sind und dass man sich ignoriert, obwohl da aus Hundesicht viele unhöfliche Dinge passieren. Der Stadthund kennt auch, dasd Hunde alle Farben und Formen haben können. Und dass immer ne Leine im Weg ist.)
Was ich tun würde (und tat) :
Vorerst Programm massiv reduzieren. Aufregung nach Hundesichtung. Umdrehen. Heim gehen. Hund runter kommen lassen.
Vorerst auf Vermeidung setzen. Großräumig ausweichen, umdrehen, hinter Auto stellen, was auch immer.
Kein Hundekontakt. Vorallem nicht an der Leine. Der Hund wird von mir beschützt. Niemand darf ihm zu nah. Ich regle das, nicht der Hund. Wenn es sein muss, vertreibe ich fremde Hunde (freilaufend reinkrachende etwa), nicht mein Hund.
Beißkorb. Das Übersprungsschnappen
kann sich auch gegen zufällig vorbei kommende Passantenwaden richten. Nicht lustig.
Vertrauensaufbau. Den Hund möglichst nicht in für ihn noch kritische Situationen bringen und wenn es doch passiert, ihn nicht allein lassen.
Zu einem späteren Zeitpunkt sukzessive die Herausforderung wieder steigern, aber nicht jetzt. Ihr seid noch immer seltsame Wesen, denen man ausgeliefert ist in einer fremdem Welt. Bindung und Vertrauen braucht Zeit. Keine Rückenwürfe mehr. Lernt Hund nix davon, außer, dass man brutalen seltsamen Wesen ausgeliefert ist.
Kann sie draußen schon Leckerli annehmen?
Wie habt ihr sie gesichert? Halsband? Geschirr? Beides?
Sie nimmt draußen Leckerlis an wenn kein Hund in Sicht ist.
Wir üben auch in Ablenkungsarmer Umgebung "ran", dann kommt sie auch, setzt sich vor mich und nimmt ein Leckerli.Wenn ein Hund ganz weit weg ist, dann nimmt sie (oft) auch eins an, aber der Blick geht nicht vom Hund weg, sie macht eher einfach nur den Mund auf.
Wenn Hund näher kommt (damit meine ich noch immer weit weg) nimmt sie nichts an.
Sie trägt Geschirr und Halsband. Anfangs sind wir die ersten zwei Wochen nur am Geschirr gegangen.
Nun meinte die Trainerin, dass Sie ein Halsband, auch zum Üben, besser findet. Daher ist sie aktuell am Halsband unterwegs.
Wobei ich es (als Nichtwissender) vllt auch sinnvoll finden würde, sie zum Üben an das Halsband zu machen, und wenn sie machen darf was sie will, ans Geschirr packe.
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Wobei ich es (als Nichtwissender) vllt auch sinnvoll finden würde, sie zum Üben an das Halsband zu machen, und wenn sie machen darf was sie will, ans Geschirr packe.
Ja das ist absolut sinnvoll.
pinkelpinscher hat es noch mal gut zusammengefasst. Training bei Fremdhundesichtung beginnt dann, wenn der Hund noch ansprechbar ist und Leckerlies nehmen kann. Ist das nicht mehr der Fall, kann man nur noch Management betreiben und so gut wie möglich ausweichen (wie gesagt bei meinem Rüden hat hoch heben gut funktioniert). Kannst du nicht 2 Runden am Tag sehr kurz halten, um die Hundebegegnungen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und einmal am Tag weiter raus fahren, wo ihr nicht so viele Hunde trefft?
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Nach 15min.
Ordentlich an der Leine gehen sind sämtliche Löffel.für Impulskontrolle schon aufgebraucht
Versuche die Reize zu separieren.
Entweder übt ihr Leine oder ihr übt Hunde.
Leine gehen im Alltag üben mit so einem Hund halte ich in den ersten Wochen eh für kontraproduktiv.
Leine ans Geschirr und ihr übt Alltag .
Auf einsamer Gegend Leine an Halsband und ihr übt Leine.
Beides kurz und knackig und ansonsten managen.
Verabschiede dich einfach davon bestimmte Strecken und geradeaus laufen zu wollen.
Mach jede Strecke so wie du es halt grad musst um deinem Hund zu helfen.
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Wieso denn nicht?
Weil ich der Trainerin unterstelle, dass ich ihre Meinung und ihren Rat mehr Gewichten sollte, als mein Gefühl.
Ich rette mich auch immer in den Gedanken, dass wir bald eine weitere Stunde haben und wir dann sehen, was wir (alternativ) machen.
Ich finde, man sollte in der Hundeerziehung schon auch nach Bauchgefühl gehen. Sonst ist man unauthentisch und das verunsichert den Hund. Du hast die Verantwortung für deinen Hund, nicht der Trainer. Hundetraining ist ähnlich wie Psychotherapie: Es muss passen! Und da spielt ein gutes Bauchgefühl und Vertrauen eine große Rolle.
Wir üben ja, an der Leine zu gehen.
Das ist wirklich Königsdisziplin. Würd ich verschieben, sonst verballert man die Kapazitäten der Impulskontrolle.
Zeigen & Benennen habe ich auch schon probiert, um selbst ein Gefühl für Timing und Ihre Reaktion zu bekommen.
Also in weiter ferne Hund gesehen - sie fixiert, Click & Belohnen, aus der Situation raus.
Hier brauchen wir eine sehr weite Distanz, da sie sonst nichts annimmt, nicht mal Leberwurst.
Ich kann die Methode nicht so konsequent einsetzen, da oft eben die Distanz viel zu gering ist, und man sie nicht vergrößern kann, da z.B. aus der anderen Richtung auch ein Hund kommt. Soll man dann hier trotzdem Clicken und anbieten?
Ich zitiere mich mal selbst:
-Wenn der Clicker gut sitzt, darf man sog. Leerclicks machen. Der Reiz wird dann auch ohne Leckerlie umkonditioniert, durch die Verknüpfung.
-Während man clickert immer Leckerlie anbieten, auch wenn Hundi bellt. Einfach vor die Nase halten. Werfen erhöht den Reiz. Nach einer Zeit,wirst du den ersten Erfolg sehen, wenn der Hund Leckerlies nimmt!
Fazit: Wenn man nicht ausweichen kann, lohnt es sich, trotzdem zu clickern. Vorausgesetzt natürlich die Verknüpfung ist konditioniert (Click=positiv).
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Canis Trainerin, richtig? (Klingt nach 0815 Standarddurchführung der sogenannten "Orientierung" aka Leinenführigkeit nach Canis)
Also das kann gut sein, muss nicht. Ich weiß, dass man als "Verbraucher" da hilflos einem riesigen Pool an Trainingswegen und Trainern und Trainerinnen mit unterschiedlichsten Herangehensweisen gegenübersteht. Aber man muss sich mit den Methoden auch irgendwie wohlfühlen, um sie authentisch umzusetzen.
Was man auf jeden Fall sagen kann ist, dass dieses "durch Ansprache im Konflikt wird der Hund bestätigt" in dieser generalisierten Form lerntheoretischer Quatsch ist. Würde mir zu denken geben.
Eine hier auch besprochene Sicherung durch einen Maulkorb wurde jetzt schon umgesetzt?
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Guten Morgen :)
Ich klinke mich mal hier ein, weil wir mit unserer Hündin ganz ähnliche Probleme haben und zufällig auch bei einer Trainerin gelandet sind, die nach dem gleichen Prinzip arbeitet
Wir haben Jessa im November aus Russland übernommen. Sie ist jetzt 3 Jahre alt und "eigentlich" eine ganz ganz liebe Kuschelmaus
"Eigentlich" deshalb, weil sie an der Leine auch ordentlich pöbelt, im Garten sehr wachsam und territorial veranlagt ist und leider auch (noch) nicht alleine bleiben kann.
Wir hatten sie in den ersten 8 Wochen komplett an der Schleppleine, wo ich außer dem Rückruf nichts trainiert habe, um sie erstmal ankommen zu lassen und besser kennen zu lernen.
Es hat sich ziemlich schnell rausgestellt, dass sie zwar eine ziemlich große Klappe hat, aber wenn sie dann mit der Sache konfrontiert wird, packt sie schnell ihre Koffer und geht
Das ist z.B. auch bei Katzen so - auf die ist sie ganz heiß, bellt und will hinterherrennen - aber wehe, es bleibt mal eine stehen und faucht! Dann ist das Jessalein plötzlich ganz miniklein mit HutBeim Pöbeln macht sie bei Hunden Unterschiede: größere sind schlimmer als kleine, Hunde die sie schon gut kennt, sind kein Problem. Sie wird da sicherlich mal entsprechende Erfahrungen gemacht haben...
Ich habe in der Anfangszeit erstmal alles mögliche ausprobiert: ignorieren und weitergehen, mich vor sie stellen und versuchen abzuschirmen, ablenken mit Futter(suche), schimpfen, gut zureden... hat alles mal besser und mal schlechter geklappt, aber letztendlich war nichts wirklich zielführend.Im Freilauf ist sie übrigens deutlich entspannter - aaaber auch da ist es oft auch vom anderen Hund abhängig. Manchmal bellt sie auch und läuft darauf zu, manchmal rennt sie aber auch sofort weg. Aber in den meisten Fällen beschnüffeln sie sich kurz und dann möchte sie spielen
Mein Entschluss, eine Trainerin hinzuzuziehen stand fest, als sie mal im Reitstall durch den Zaun einen fremden Hund richtig vehement angebellt hat, nach einer Lücke zum Durchkommen gesucht und diese gefunden hat und sie dann trotz aller meiner Rückrufe zu dem Hund hin ist und ihm hinterghergelaufen ist, bis ich sie wutentbrannt irgendwann einsammeln konnte (ich war voll bepackt mit Sattel und Co., musste das alles fallen lassen, dann über Zäune und ne Mauer klettern und sie kam dann noch immer nicht auf Zuruf und ich musste bis zu ihr "kriechen", damit sie sich endlich fangen ließ ... sehr sehr peinlich, das andere Herrchen hat sich köstlich amüsiert
Ich möchte aber nochmal erwähnen, dass sie noch nie - und auch in diesem Fall nicht - auch nur gezwickt hat - sie macht immer viel Tamtam, aber letztendlich ist sie ein verträglicher Hund. Meine Hand dafür ins Feuer legen würde ich aber trotzdem nicht, dass sie nicht doch irgendwann mal was machen würde...
Jedenfalls habe ich dann die Trainerin kontaktiert (auf Empfehlung einer Nachbarin - ich kannte mich nämlich auch bis dato null aus), um natürlich was gegen die Leinenaggression zu tun, aber auch um den Rückruf nochmal besser zu trainieren. Damit ich in so eine Situation nie mehr kommeWir haben dann die gleichen Empfehlungen wie für Pina bekommen: erstmal an der Leinenführigkeit und verbindlichen Orientierung am Menschen arbeiten. Allerdings haben wir auch ein Ziel genannt bekommen und auch die Gründe dafür, warum man erstmal nicht an der Leinenaggression selbst arbeitet, sondern diese Situationen solange mit ignorieren und weitergehen löst.
Ziel ist es, den Hund irgendwann in der verbindlichen Orientierung am Menschen an den anderen Hunden vorbeizuführen - natürlich OHNE Pöbeln
Solange aber die verbindliche Orientierung ohne Ablenkung noch nicht 100%ig sitzt, braucht man das gar nicht mit anderen Hunden zu versuchen.
Ich war aber auch sehr skeptisch und hatte nach unserem ersten Treffen ein merkwürdiges Bauchgefühl... Ich würde am liebsten einfach alles mit positiver Verstärkung und Wattebäuschen machen
Aber schon bei meinen Pferden habe ich gelernt, dass manche Dinge einfach verbindlich sitzen müssen. Schon allein der Sicherheit wegen.Also habe ich mich darauf eingelassen und schon nach wenigen Tagen konnte Jessa ohne Ablenkung viele Meter verbindlich mit mir gehen. Wenn andere Hunde kamen, haben wir auch vorher aufgelöst und sind ohne Kommentar (von mir - sie hat natürlich kommentiert
) dran vorbei.
Die erste Hundebegegnung in der Orientierung haben wir dann mit der Trainerin gemeinsam absolviert. Es hat noch nicht auf Anhieb super funktioniert, aber sie hat mir auch noch ein zwei andere Möglichkeiten gezeigt, wie ich sie wieder schnell auf mich konzentrieren kann (außer dem Richtungswechsel, den wir bis dahin auch nur kannten). Bei Jessa hilft z.B. auch "Raum einnehmen" sehr gut. Wenn ich merke, sie ist abgelenkt und kurz vorm Pöbeln, dann mache ich einen großen Schritt seitlich vor sie und klopfe mir kurz auf den Oberschenkel, um direkt danach wieder einen Schritt in die andere Richtung zu machen und sie damit "einzuladen", mir wieder zu folgen. Das funktioniert ganz gut und "eigentlich" brauche ich das mittlerweile kaum nochFür den Rückruf haben wir das "Nein" aufgebaut und ich muss sagen, dass es seitdem wirklich sehr sehr gut klappt mit uns
Nur das Alleinebleiben wird noch laaaange dauern... sie musste es in ihrem bisherigen Leben einfach noch nie lernen und sie ist sehr sehr gestresst, wenn wir uns nur schon fertig machen, ohne überhaupt aus der Tür zu gehen
Aber das wird bestimmt auch noch
Sorry für den langen Text, aber das passte gerade so gut zu unserer Geschichte und ich wollte zumindest aufzeigen, dass euer Weg mit der Trainerin auch ein Ziel hat und ihr jetzt nicht auf Dauer immer alle anderen Hunde einfach ignorieren und nichts tun solltUnd ich freue mich, hier weiter mitlesen und eure Fortschritte verfolgen zu können! Und vielleicht den ein oder anderen Erfahrungsaustausch zu haben
Liebe Grüße von Caro
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verbindlichen Orientierung am Menschen arbeiten.
Was versteht man hierunter? Kannst du das erklären? Und wie wird es trainiert?
Es hat noch nicht auf Anhieb super funktioniert, aber sie hat mir auch noch ein zwei andere Möglichkeiten gezeigt, wie ich sie wieder schnell auf mich konzentrieren kann (außer dem Richtungswechsel, den wir bis dahin auch nur kannten)
Das würde mich auch interessieren? Welche Möglichkeiten?
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