Geretteter Hund aus Bulgarien - unsere Pina

  • Sie ist ja nicht so groß, hast du schon mal probiert sie auf dne Arm zu nehmen, wenn ihr an anderen Hunden vorbei müsst? Manchen Hunden hilft das, weil sie so aus der Situation genommen werden. Das ist kein Training, sondern einfach erstmal nur Vermeidungsstrategie.

    Probiert noch nicht, nein. Man kann es mal probieren, aber ich denke, dass es erfolglos bleibt. Sie windet sich ja so schon, und wenn man sie hinsetzt und sich vor ihr stellt/kniet, dann versucht sie mit aller Kraft wieder den Hund fixieren zu können.

    Ich bin eigentlich jemand aus der "Wattebauschecke" und gestalte Training mit meinen Hunden immer so positiv wie irgend möglich. Aber wenn einer meiner Hunde mir als Übersprungshandlung (denn genau das ist es sehr wahrscheinlich in eurem Fall, eine Übersprungshandlung aus Frust) in die Beine beissen würde, würde er das genau zweimal tun: Das erste und das letzte Mal.

    Da mache ich dann einmal sehr deutlich, dass ich davon rein gar nichts halte und das auch wirklich so nachdrücklich, dass der Hund das nicht mehr tut. (Anschließend bekommt der Hund selbstverständlich ein Alternativverhalten aufgezeigt/antrainiert, denn ihn dann in der Situation so alleine/ohne Anleitung/Führung zu lassen, wäre ebenfalls ein Unding.)

    Wenn ihr das nicht wollt oder nicht überzeugend rüberbringen könnt oder denkt, dass der Zug dafür abgefahren ist, dann packt bitte zum Eigenschutz einen Maulkorb auf den Hund drauf. Das geht einfach gar nicht, sich vom Hund beißen zu lassen. Von einem Kind würdet ihr euch ja auch nicht aus Frust mit irgendwas schlagen lassen, oder?

    Wie meinst du das genau?
    Ich würde lügen, wenn ich mich daran nicht auch schon versucht habe. ich habe sie an der Seite gepackt, sie auch auf den Rücken geworfen, und dort einige Sekunden gehalten. Sie beißt dann nicht nach mir, sobald sie aber wieder auf die Beine kann bellt sie weiter, schüttelt den Frust ab.
    Das in die Hacken beißen macht sie, wenn sie sich vertrödelt. Sie ist so Energie geladen, dass sie in die Luft springt, Kreise an der Leine läuft, sodass ich dann umwickelt bin. Die leine wird so noch kürzer, und dann beißt sie in die Hacken. ich führe sie schon immer eng, wenn sie in die Situation kommt und positioniere mich zwischen ihr und dem anderen Hund.

  • Wie meinst du das genau?
    Ich würde lügen, wenn ich mich daran nicht auch schon versucht habe. ich habe sie an der Seite gepackt, sie auch auf den Rücken geworfen, und dort einige Sekunden gehalten. Sie beißt dann nicht nach mir, sobald sie aber wieder auf die Beine kann bellt sie weiter, schüttelt den Frust ab.
    Das in die Hacken beißen macht sie, wenn sie sich vertrödelt. Sie ist so Energie geladen, dass sie in die Luft springt, Kreise an der Leine läuft, sodass ich dann umwickelt bin. Die leine wird so noch kürzer, und dann beißt sie in die Hacken. ich führe sie schon immer eng, wenn sie in die Situation kommt und positioniere mich zwischen ihr und dem anderen Hund.

    Mir geht es NICHT darum, das generelle Verhalten des Hundes bei Hundesichtung so abzustellen. Das wird nicht klappen. Es ging mir nur um das Beißen (und anhand deiner Beschreibung bin ich mir jetzt schon extrem sicher, dass es eine Übersprungshandlung ist).

    Das geht einfach nicht. Der Hund hat euch nicht zu beißen. Das kann richtig richtig böse enden.

    Wenn das mit der Ansage machen nicht funktioniert (tut es ja nicht, so wie Du es bisher probiert hast), dann muss ein Maulkorb her! Zumindest bei Hundebegegnungen.


    Das was Du gemacht hast ist, zu versuchen, sie zu "unterwerfen". Das bringt bei "starken"/gefestigten Hundepersönlichkeiten rein gar nichts, vor allem nicht, wenn man nicht zu 100% dahinter steht (das unterstelle ich Dir jetzt einfach mal ;) ).

    Ich erkläre jetzt bewusst nicht, wie ich es machen würde, weil ich denke, dass das bei euch zu nur noch mehr Streß führen würde.

    Maulkorb drauf, wenn Du einen Hund siehst und so Streß vermeiden (für euch beide).

    Bitte keine Maulschlaufe verwenden, auch keinen MK aus Biothane (die bieten keinen Beißschutz). Sondern einen aus Hartplastik oder Metall, der so groß ist, dass der Hund noch bequem hecheln (also das Maul entsprechend weit öffnen) kann.

  • Probiert noch nicht, nein. Man kann es mal probieren, aber ich denke, dass es erfolglos bleibt. Sie windet sich ja so schon, und wenn man sie hinsetzt und sich vor ihr stellt/kniet, dann versucht sie mit aller Kraft wieder den Hund fixieren zu können.

    Ich hab einen Hund, der völlig ausgerastet ist bei Hundesichtungen, aber auf dem Arm ruhig ist. Das war immer meine Maßnahme, wenn ich wusste, ich kann nicht den Abstand einhalten, den mein Hund braucht (und der war am Anfang sehr groß). Das funktioniert nicht bei jedem Hund, aber ich war so dankbar, dass es bei meinem Hund eine Möglichkeit gab, ihn aus der Situation rauszuholen.


    Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe, aber hat euer Trainer gar nichts zum Training bezüglich Fremdhundesichtungen gesagt?

    Wieviel geht ihr eigentlich am Tag so spazieren und wie lange schläft sie pro Tag?

  • Mir war bewusst, dass es dir um das beißen geht.
    Klar, die Situationen sind immer stressig, bzw. man ist genervt, wenn man schon sieht, dass ein Hund kommt. Ich werde aber nicht nervös o.ä., damit Pina mir nichts anmerkt. Manchmal muss ich innerlich sogar schon lachen, wenn gefühlt Hund Nummer 20 kommt.

    Man versucht dann daran zu denken, dass wir das schon hinbekommen werden. Ich denke da positiv, und sofern ich Ratschläge bekomme, versuche ich diese auch Konsequent durchzusetzen. Das mit dem Maulkorb halte ich mal im Hinterkopf, Danke dafür.


    Probiert noch nicht, nein. Man kann es mal probieren, aber ich denke, dass es erfolglos bleibt. Sie windet sich ja so schon, und wenn man sie hinsetzt und sich vor ihr stellt/kniet, dann versucht sie mit aller Kraft wieder den Hund fixieren zu können.

    Ich hab einen Hund, der völlig ausgerastet ist bei Hundesichtungen, aber auf dem Arm ruhig ist. Das war immer meine Maßnahme, wenn ich wusste, ich kann nicht den Abstand einhalten, den mein Hund braucht (und der war am Anfang sehr groß). Das funktioniert nicht bei jedem Hund, aber ich war so dankbar, dass es bei meinem Hund eine Möglichkeit gab, ihn aus der Situation rauszuholen.


    Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe, aber hat euer Trainer gar nichts zum Training bezüglich Fremdhundesichtungen gesagt?

    Wieviel geht ihr eigentlich am Tag so spazieren und wie lange schläft sie pro Tag?

    Okay - ein Versuch ist es wert - try and error.


    Wir gehen 3x für 30-40 Minuten mit ihr. Zu Hause machen wir Übungen die die Trainerin uns gegeben hat, mal Sachen verändern.

    Sie schläft genug würde ich sagen - nach Ihrer ersten Runde morgens schläft sie 2-3 Stunden, da wir dann auch selber beschäftigt sind. Und dann natürlich immer mal wieder für eine halbe Stunde oder Stunde.


    Unsere Trainerin sagte, dass wir an der Orientierung arbeiten. Sprich, sie soll sich mehr auf uns fokussieren beim gehen. Das soll durch die Eingangs beschriebene Übung gefördert werden. Und eben zusätzlich durch das Training zu Hause.


    Hundebegegnungen, das kommt wohl erst im nächsten Step. Sie meinte erst einmal, einfach weitergehen, nicht darauf eingehen. Oder frühzeitig mal die Richtung wechseln.

    Sie selbst konnte sie beim Training in mehreren Begegnungen beobachten, und auch sie hat sie nicht aus der Situation bekommen. Wir haben sie an einen Baum gebunden, und sie ist wie verrückt gesprungen und hat gebellt. Erst als der Hund eine Minute aus dem Sichtfeld war, kam langsam wieder Ruhe rein.


    Natürlich ist das für mich/uns nicht schön, aber sie macht in den Übungen Fortschritte und blöd ist sie sicher auch nicht, sodass ich hoffe, dass wir das (wie auch immer) in den Griff bekommen.

    Wir werden auf jeden Fall alles dafür tun.

  • Hast du mal nach Zeigen und Benennen oder Umkonditionierung geschaut? Je länger man so ein Verhalten laufen lässt, umso mehr festigt es sich.

    Ich möchte das gerne probieren und habe mich nochmal damit beschäftigt. Sowas braucht aber natürlich auch Zeit.
    Beim Zeigen und benennen Frage ich mich allerdings, was ich mache, wenn der Reiz zu nah ist? Ich kann ja oft nicht beeinflussen, oder aus der Situation raus. Beispiel: Von vorne kommt ein Hund, und von hinten. Klar, das Prinzip sagt: Solaren der Reiz noch weit genug weg ist und wahrgenommen wir, gibt es ein Leckerei. Das muss natürllich gesteigert werden. Aber bei unseren Spaziergängen wird es immer Begegnungen geben, wo der Hund auf mindestens 10 Meter an uns ran kommt.

    Hier wird das in den ersten Tagen/Woche ja nicht funktionieren.
    Was macht man in solchen Situationen? Stehen bleiben, warten (bei Ihr dann sicher ein paar Minuten) bis sie sich beruhigt, Click + Leckerlie? Dann natürlich auch mit der Hoffnung, dass in Ihrer Beruhgungsphase kein weiterer Reiz (Hund) kommt.


    Man muss an der Stelle nochmal sagen, dass Sie in solchen Situationen auch wirklich keine Leckerchen nimmt.



    Die Methode des Umkonditionierung kenne ich (noch) nicht.

  • Das wird alles im dem Thread den ich verlinkt hatte erklärt! Er ist etwas umfangreich zugegeben.

    Ich habe es so gemacht (mein Hund konnte erst auch nichts nehmen, wenn der Reiz zu nah war):

    -Sehr hochwertige Leckerlies aussuchen, z.B. kleingeschnibbelte Würstchen. Je weicher umso besser!

    -Zuerst den Clicker auftrainieren

    -Wenn der Clicker gut sitzt, darf man sog. Leerclicks machen. Der Reiz wird dann auch ohne Leckerlie umkonditioniert, durch die Verknüpfung.

    -Während man clickert immer Leckerlie anbieten,auch wenn Hundi bellt. Einfach vor die Nase halten. Werfen erhöht den Reiz. Nach einer Zeit,wirst du den ersten Erfolg sehen, wenn der Hund Leckerlies nimmt!

    Es gibt auch die "Futterhand": du nimmst viele Leckerlies in die Faust und führst den Hund naschend an der Hand am Auslöser vorbei.

    Probieren, was am besten klappt! Solche Sachen mit umwerfen etc. würde ich lassen. Das bringt nichts und belastet nur die Beziehung. Der Hund kann gerade nicht anders! Stehenbleiben ist für mich immer die schlechtere Variante. Damit gibst du mMn noch mehr Aufmerksamkeit in den Auslöser.

    Schau auch hier mal rein:

    Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund

  • Danke, ich habe mich damit nun befasst :-)


    Ich habe nochmal mit unserer Trainerin gesprochen, und ihr die aktuellen Fortschritte und bestehenden Probleme geschildert.


    Ich denke, es gibt mehrere Methoden, die zum Erfolg führen (können). Die einen vielleicht schneller, die anderen langsamer.

    Unser größtes Problem ist ja nach wie vor Hundebegegnungen, bei denen sie anfängt zu bellen, sofern sie nicht hin kann/darf.


    Folgende Antwort habe ich da nochmal bekommen. Wir werden das jetzt einfach wie sie sagt durchziehen. Wir vertrauen ihr da, sie hat den Hund gesehen und wir haben uns bei ihr gut beraten gefühlt. Sie sagt:


    "Lasst dieses Frustverhalten an euch abprallen. Weiter gehen und kommentarlos mitziehen.

    Pina soll lernen, dass sich dieses Verhalten nicht lohnt.


    Für den Hund ist es in dem Moment egal , ob das Feedback negativ ( NEIN, AUS , Wasser spritzen etc…) oder positiv ausfällt. Fakt ist, sie bekommt Feedback und damit gewinnt die Situation in der Begegnung mit anderen Hunden (für Pina) immer mehr Bedeutung.


    Deshalb nichts sagen und einfach weiter gehen.

    Sollte sie aus lauter Frust in eure Fersen zwacken, könnt ihr sie über die Leine davon abhalten ( auch kommentarlos ) Wir haben das bei der Leinenführigkeit besprochen…


    Pina ist eine super Hündin-sie spricht halt gern ;) und ihr seid dabei zu erklären, dass Reden silber und Schweigen gold ist !

    Das erreicht ihr am ehesten mit Ruhe und Souveränität (manchmal auch Weglächeln )

    Wenn ihr euch ebenfalls hochfahrt und aufregt, überträgt es sich auf den Hund und ihr befindet euch in einer Spirale… seid deeskalierend.


    Deeskalation bedeutet das Verhindern von Konflikten und sich aufschaukelnden Prozessen, also Rückkopplungen, bzw. Teufelskreise und ist die schwierigste Aufgabe im Konfliktmanagement.

    Kennt ihr aus der Menschenwelt:

    Einem aggressiven Menschen mit Gegenaggression zu begegnen bringt nichts, da die Situation eskalieren wird.


    Sie soll lernen sich zusammen zu reißen und ein angemessenes Verhalten an den Tag legen.

    Arbeitet bitte nicht mit Futter in diesen Situationen, da sich Pina dann noch bestätigt fühlen könnte in ihrem Verhalten!!"

  • Guten Morgen,


    wonderland2210: wenn ich es richtig gelesen habe ist Pina jetzt die dritte Woche bei Euch und hat mMn (auch eigene Erfahrung mit TS-Hunden) noch damit zu tun überhaupt "anzukommen". Ich würde mich an die Empfehlungen Eurer Trainerin halten. Es gibt einige Ansätze für gutes Training in Sachen Artgenossensichtung - worauf Du hier ja auch Hinweise/Tips bekommst - dennoch Eure Trainerin hat Pina gesehen. Gutes Training braucht Zeit, Konsequenz, Konstanz und viele, viele gute Momente. Das Ausprobieren von dies, das und jenem ist nicht zielführend.

    Ich persönlich würde im Moment eher konfliktfreie Spaziergänge machen um aus dieser Spirale "Hundesichtung/Frust/Übersprung" rauszukommen und draussen positive Erlebnisse miteinander zu haben.


    Ich wünsche Euch viel Kraft und Ausdauer und die Gabe auf das zu schauen was schön ist mit Pina.

  • Deeskalation bedeutet das Verhindern von Konflikten und sich aufschaukelnden Prozessen, also Rückkopplungen, bzw. Teufelskreise und ist die schwierigste Aufgabe im Konfliktmanagement.

    Kennt ihr aus der Menschenwelt:

    Einem aggressiven Menschen mit Gegenaggression zu begegnen bringt nichts, da die Situation eskalieren wird.

    Das stimmt natürlich. Aber


    Sie soll lernen sich zusammen zu reißen und ein angemessenes Verhalten an den Tag legen.

    Arbeitet bitte nicht mit Futter in diesen Situationen, da sich Pina dann noch bestätigt fühlen könnte in ihrem Verhalten!!"

    Umkonditionierung ist KEINE Bestätigung! Der Rest liest sich für mich wie "einfach Ignorieren". Bei uns hat das nicht funktioniert, sondern zu einer stetigen Verschlimmerung geführt. Vielleicht meldet sich ja hier noch jemand, bei dem Ignorieren geklappt hat. Es ist ja nicht jeder Hund gleich.


    Viel Erfolg!

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