Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Hm.. also, wenn der Hund nicht grad erst seit Kurzem bei den Haltern ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich sonst unauffällig verhalten hat. Kaum ein Hund beißt aus dem Nichts oder findet plötzlich Fremde doof.

    Es gibt sie aber :ka: . Meine erste Hündin war ein extremes Schaf. Die hat nie gebellt, geknurrt oder sonstwas. Je mehr Leute, je mehr Trubel desto besser. Sie hat alle Menschen geliebt - bis auf einen Bekannten von mir. Der kam die Haustür rein, hat gegrüßt und so schnell konnte ich nicht schauen, wie Queeny den an die Wand gestellt hatte. Das kam extrem überraschend, hat sich nur bei dem Bekannten wiederholt (den Kontakt hab ich dann natürlich unterbunden) und danach nie wieder bei irgendwem ereignet.

    Der Hund eines Bekannten ist ebenfalls so ein Schaf. Da kann man auch als Fremder in den Hof kommen, der kommt fröhlich angehüpft und wuffelt vor sich hin. Und ja, die Körpersprache ist eindeutig freundlich. Typ Hund: ich trage dem Einbrecher die Möbel raus. Ein Kumpel hielt es für eine gute Idee, den Hund zu erschrecken indem er aus dem Nichts schreiend einen Satz auf ihn zu gemacht hat. Tjo. Seitdem kommt der nicht mehr so einfach auf den Hof. Den Hund mussten sie mit zwei Mann ins Haus bringen, weil er so dringend ernst machen wollte.


    Ich sage auch nicht, dass der kleine Hund nix gemacht hat. Klar sollte ein Bürohund nicht kläffend an der Tür hängen. Aber so war es hier und die Besitzerin wollte den Hund sichern, hat aber gar nicht die Gelegenheit dazu bekommen, weil man eben den Hund nicht ernst genommen hat. Die Situation wäre mit 3 Sekunden mehr Zeit seitens des Postboten vermeidbar gewesen. Bei einem großen Hund hätte er die Zeit gehabt, mit Sicherheit :ka:.

  • Das mit dem kleine Hunde nicht ernst nehmen kann ich voll nachvollziehen, also wie blöd das ist. Ich frage mich da aber warum man das dann als Halter zulässt? Also klar gibt es sicher mal Situationen, da wird man überrumpelt, aber ich als Halter versuche doch dem Menschen gegenüber klarzumachen, wie bescheuert ich sein Verhalten finde und versuche auch meinen Hund aus der Situation zu nehmen.

    Bei mir ist es so, dass wir Nala noch nicht so lange haben. Das Thema hat mich vorher auch nie betroffen, meine erste Hündin wog über 30kg und selbst der andere Hund mit ca 10kg wurde ernst genommen. Mir war einfach nicht bewusst, wie viel Leute sich kleinen Hunden gegenüber nicht benehmen können. Egal wo ich hingehe und ein paar Menschen zusammen kommen, es gibt immer mindestens einen der dumme Geräusche von sich gibt. Natürlich schirme ich Nala ab und je nach Person gibt's auch mal ne Ansprache. Aber manchmal ist es auch einfach schwer, wenn man in einem kleinen Popelort wohnt und nicht irgendwann als abgeschottete Einsiedlerin leben will.

    Und manchmal trifft einen die Dummheit anderer Menschen dann doch immernoch sehr unvorbereitet.

    du kannst auch mit deinem Hund trainieren das er nicht auf jedes Geräusch das fremde machen eingeht /ausrastet/es mit bellen beantwortet/ nervös wird usw.

    Klar man kann sich auch jedes mal darüber ärgern das die Leute den Hund anbellen oder so, oder man trainiert seinen Hund halt dahingehend das er es ignoriert. Ich kenne das, ich habe zwei Zwerghunde die soooo süß sind, wo jeder mal was machen will. Aber die haben das auch gelernt und zwar ganz ohne das ich mich dafür Einsiedler mäßig abschotten musste von der Außenwelt.

  • Arbeiter, die am geiferspuckendem Hund einfach vorbei gehen. Wohlgemerkt ungefragt in den Garten kommen, über eine Absperrung steigen.

    Niemand! wäre an so einen eskalierenden Hund vorbeigegangen, wenn er größer gewesen wäre.

    Der war laut, der war bedrohlich, der hat abgeschnappt, aber er wird ignoriert und mit den Arbeitsschuhen auf die Seite geschoben.

    Ja, da hast du recht. Allerdings treffe zumindest ich auch viel mehr geiferspuckende Kleinhunde in unpassenden Settings als größere Hunde, die dort in der Regel gar nicht geduldet werden. Meiner Meinung nach ist es daher nicht nur ein Problem der Mitmenschen, die kleine Hunde häufig nicht ernst nehmen, sondern häufig auch ein Problem der Halter, die ihre eigenen Hunde nicht ernst nehmen und sich trotz eines "geiferspuckenden" Kleinhundes in der Gesellschaft bewegen als wenn der Hund sich brav und angepasst verhalten würde.
    Es ist auch gerade diese Unbefangenheit vieler Mitmenschen kleinen Hunden gegenüber, die es den Haltern kleiner Hunde überhaupt erst ermöglicht sich so in unserer Gesellschaft zu bewegen, während der Halter eines großen Hundes schon viel eher Anfeindungen ausgesetzt ist, wenn sich der Hund nicht angepasst und unauffällig verhält und häufig auch dann noch.

  • Der Hund eines Bekannten ist ebenfalls so ein Schaf. Da kann man auch als Fremder in den Hof kommen, der kommt fröhlich angehüpft und wuffelt vor sich hin. Und ja, die Körpersprache ist eindeutig freundlich. Typ Hund: ich trage dem Einbrecher die Möbel raus. Ein Kumpel hielt es für eine gute Idee, den Hund zu erschrecken indem er aus dem Nichts schreiend einen Satz auf ihn zu gemacht hat. Tjo. Seitdem kommt der nicht mehr so einfach auf den Hof. Den Hund mussten sie mit zwei Mann ins Haus bringen, weil er so dringend ernst machen wollte.

    Das ist ja nicht "aus dem Nichts".


    Und ja, es gibt die Hunde, die beim Kennenlernen jemanden scheiße finden. Der Hund hier hat aber vorher (!) bereits gebellt, also gemeldet. Ich schätze nicht, dass er sich schon da gesagt hat "Ne, der Typ riecht doof, den mag ich nicht". Also meldet er vermutlich generell (oder eher, regt sich auf, das ist meines Erachtens nicht melden).



    Ich sage auch nicht, dass der kleine Hund nix gemacht hat. Klar sollte ein Bürohund nicht kläffend an der Tür hängen. Aber so war es hier und die Besitzerin wollte den Hund sichern, hat aber gar nicht die Gelegenheit dazu bekommen, weil man eben den Hund nicht ernst genommen hat. Die Situation wäre mit 3 Sekunden mehr Zeit seitens des Postboten vermeidbar gewesen. Bei einem großen Hund hätte er die Zeit gehabt, mit Sicherheit :ka: .

    Weiß er es, wie lange die Besitzerin dafür brauchte oder ob sie es überhaupt machen wollte? Konnte er einschätzen, ob der Hund kläfft, bellt, meldet? Ob er überhaupt ihn meint? Hier dem Postboten Respektlosigkeit oder Dummheit vorzuwerfen, nur weil er sich nicht so verhalten hat, wie ein informierter Hundehalter sich verhalten würde, ist halt... interessant.

  • Um sowas zu vermeiden muss man als Halter leider wirklich sehr aufpassen, weil man immer mit der Ignoranz anderer rechnen muss.

    Ich kann das gut verstehen.


    Meine Finger reichen nicht aus die Male zu zählen, in denen meine deutliche Warnung (und die Körpersprache des Hundes dazu) ignoriert wurde, weil Hund ist halt klein und niedlich...


    Es ist frustrierend, vom Gesetz her ist es aber eben dennoch meine Aufgabe als Halter Verletzungen durch meine Hunde an Dritten zu verhindern.

    Und ja, wäre es ein Kind gewesen, hätte das weit schlimmer ausgehen können.


    Für Postbote und Besitzerin wird es lehrreich gewesen sein, sich zukünftig etwas vorsorglicher zu verhalten.

  • Das mit dem kleine Hunde nicht ernst nehmen kann ich voll nachvollziehen, also wie blöd das ist. Ich frage mich da aber warum man das dann als Halter zulässt? Also klar gibt es sicher mal Situationen, da wird man überrumpelt, aber ich als Halter versuche doch dem Menschen gegenüber klarzumachen, wie bescheuert ich sein Verhalten finde und versuche auch meinen Hund aus der Situation zu nehmen. Auch mit nicht ganz so kleinem Hund (14 kg) passiert es schon mal sowas, dass sich erwachsene Menschen vor ihn hinstellen, wenn er z. B. im Restaurant ruhig unterm Tisch liegt und ihn anbellen. Da darf sich der Mensch dann aber von mir was anhören.

    Irgendwie rechne ich inzwischen immer mit der Blödheit anderer Menschen und bin ziemlich defensiv mit Hund unterwegs und der hat null Thema mit fremden Menschen, aber das soll bitte auch so bleiben.


    Klar wäre es toll, wenn sich alle Mitmenschen entsprechend rücksichtsvoll verhalten würden, dieser Wunsch ist aber leider utopisch, also ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass alle (mein Hund und meine Mitmenschen) unbeschadet durchs Leben kommen. Es können ja dann dennoch Unfälle passieren, aber mein Ziel muss sein, dass ich diese versuche aktiv zu verhindern.

    Natürlich schütze ich meine Hunde, nehme sie auf die Seite, leine an, bringe sie hinter mich etc.


    Trotzdem passieren so viel mehr Situationen die unangenehm für sie sind, als ich es mit unseren Schäferhunden bzw der Boxer/Staffmixhündin gewohnt war.

    Da ging niemand so nah an mir vorbei, dass unsere Schultern sich berührten.

    Da kam niemand auf die Idee seinen Hund ungefragt herlaufen zu lassen, oder die Hunde anstarren (oft nicht mal böse gemeint, aber starren ist starren), sich vorbeugen und antatschen wollen.


    Natürlich schütze ich sie und sage sie mögen das nicht.

    Aber da ist ja vorher schon so viel grenzüberschreitendes passiert, dass unsere vorigen Hunden nicht passiert ist/erdulden mussten.

    Angestarrt werden (ich kann ja nicht auf 10m Entfernung jemanden zurufen "schauen sie meine Hunde nicht an" ), direkt auf uns zumarschieren (ich wechsle die Hunde auf die abgewandte Seite, wechsle Straßenseite... sie kommen trotzdem frontal auf uns zu), sie beugen sich runter etc.


    Das sind alles Dinge die mir niemals vorher mit unseren anderen Hunden passiert sind.

    Wie gesagt, was ich wirklich meine, sich in unsere Situation (in meine und die meiner Hunde) hineinversetzen kann man wirklich nur, wenn man das erlebt hat.

    Verstehen was ich sage, eine Vorstellung haben dass es unangenehm ist... ja.

    Aber wirklich nachfühlen kann man das nicht.


    Die Umstellung vom Schäferhund auf Kleinsthund war unglaublich.

    Nicht wegen der Hunde ansich, sondern wegen dem Umgang der Menschen uns gegenüber.


    Spazieren gehen, im Garten sitzen... war mit unseren Schäfer(Mix) hunden ehrlicherweise um vieles entspannter/respektvoller.

    Obwohl unsere Schäfer/Schnauzer Mix Hündin ein ordentliches Kaliber war.

    Wirklich.


    Ich will da auch gar nicht auf Großhunde hinhauen. Warum auch. Es sind ja die Menschen die Grenzen nicht respektieren. Egal ob Hundehalter oder nicht.

  • Also, das finde ich jetzt doch ziemlich spannend zu lesen!



    Ich werde hier nichts näheres zu den genauen Umständen schreiben.

    Brauchst Du auch nicht!

    Die kurze Beschreibung reicht ja schon.



    Komisch, wenn ich die Wahl habe möchte ich definitiv lieber von 5 Kilo gebissen werden als von 50. Wäre mir absolut nicht egal.

    Mir ist lieber, generell NICHT gebissen zu werden. Egal, wieviel kg der Hund auf die Waage bringt!


    Es liest sich einfach gerechter, wenn auch eben andere "Beißer" die gleichen Auflagen bekommen, wie sonst die Rassenvertreter, bei denen ja geradezu "erwartet" wird, daß die einen beißen, warum nun auch immer.



    Der Postbote hat sich meiner Meinung nach unprofessionell verhalten.

    Aber genau DAS ist doch unser aller Problem!

    Die Menschen verhalten sich falsch, immer, zu jeder Situation! Nicht jeder kann mit Hunden. Müssen sie auch eigentlich nicht.

    Und das erlebt man doch immer wieder. Sogar mit anderen Hundehalter! Und das kann sogar in den entsprechenden Nerv Threads nachlesen. Immer machen andere Menschen im Bezug zum eigenen Hund was "falsch".

    Wir müssen immer um mindestens 354541313 Ecken mitdenken, und am besten noch so agieren, daß wir "unsichtbar" sind, und dafür sorgen, daß unsere Hunde nicht andere beißen können, nur weil ......, ja halt. :ka:

  • Da ging niemand so nah an mir vorbei, dass unsere Schultern sich berührten.

    Ganz ernst gemeinte Frage, wo bist du denn unterwegs? Also ich lebe sehr ländlich bin aber beruflich bedingt mit Hund auch in Großstädten unterwegs (also auch mal Berlin, Hamburg, Dortmund) und wenn ich nicht gerade beim Supermarkt an der Kasse stehe, auf dem Weihnachtsmarkt, Schützenfest, Jahrmarkt, Freizeitpark usw bin, bin ich nicht so nah an Menschen, dass diese mich anrempeln. Und das sind alles Lokations/Anlässe die ich auch mit grossem Hund nicht betrete, da nicht erlaubt bzw aufgrund des Gedränges für den Hund kein Mehrwert existiert und auch ein grosser Hund getreten werden kann. Sowas wie enge Öffis in der Rushhour, die ich mit Hund nutzen muss, würde ich mit kleinem Hund nur nutzen, wenn ich diesen dann in einer Tasche transportiere (ist ja ein grosser Vorteil von kleinen Hunden).


    Bin ich irgendwo mit Hund spazieren, schau ich (nichtmal bewusst, aber auch ich selbst habe ja eine bestimmte Wohlfühldistanz zu anderen Menschen), dass ich nicht auf Anrempeldistanz komme.

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