Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • *Sascha*


    Ja. Aber da sind wir wieder am Punkt, wo wir uns im Kreis drehen: Du postulierst, dass Hundehalter heute im Schnitt uninformierter und naiver an den Hundeerwerb herangehen, im Schnitt rücksichtsloser sind und die Hunde im Schnitt problematischer sind.

    Ist doch auch ok, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Nur zur Richtigstellung. Ich halte die Hundehalter im Schnitt heute nicht für unüberlegter, ganz im Gegenteil. Ich halte nur den Markt für unübersichtlicher. Ich halte auch die Hundehalter heute nicht für rücksichtsloser, es fällt nur mehr ins Gewicht, da es mehr Hunde gibt und vorallem mehr Hunde, die sich in öffentlichen Bereichen tummeln. Und ja, du hast Recht, dass ich kein Experte bin und ich meine Aussagen nicht mit Studien belegen kann. Ein bisschen ist es das, was ich anekdotisch selbst wahrnehme und ansonsten eigene Schlussfolgerungen aus vielen vielen Gesprächen, Diskussionen, auch Mitnahmeeffekte einiger Studien, die ich gelesen habe, Vorschläge von Experten, die ich wahrgenommen habe, die Berichte verschiedener Tierheime usw.
    Aber unter dem Strich, das werde ich niemals abstreiten, bin ich ein einfacher Hundehalter, der einfach nur eine Meinung hat. Die konkreten Vorschläge und die Ausgestaltung müssen andere übernehmen, die sich auf wissenschaftlicher und beruflicher Basis damit beschäftigen. Ich habe für mich nur festgestellt, dass ich diesen Ideen nicht mehr ablehnend gegenüber stehe, sondern sie unterstütze.

  • Ich finde es auch völlig ok, da unterschiedliche Wertungen zu haben :smile: . Das ist normal und menschlich. Mir gings darum, dass und warum ich den „Brandbrief“ unglücklich finde, der sich ja direkt an die Regierung wendet und Druck machen soll.


    Das mit dem „Experten“ war nicht so gemeint, dass Du keiner wärst bzw. keine Spitze gegen Dich. Sondern ein Hinweis darauf, dass in solchen Gremien nicht unbedingt die Leute vertreten sind, die man selbst gerne dort sehen würden. Bzw. die nicht unbedingt die Interessen vertreten, die man selbst vertreten würde.

  • Phonhaus
    Ich habe es auch nicht als Spitze verstanden. Bzgl. der Experten würde ich übrigens gar nicht so schwarz sehen. Die Stellungnahmen, die ich gelesen habe, die waren durchaus vernünftig.

    In Niedersachsen wird aktuell übrigens gerade, aufgrund von Expertenanregungen, eine Resozialisierungsklausel für gefährliche Hunde ins Hundegesetz geschrieben, außerdem soll der Amts-Veterinär bei der Einstufungsentscheidung stärker mit eingebunden werden.
    Änderung des Niedersächsischen Gesetzes über das Halten von Hunden – Kabinett gibt Gesetzentwurf zur Verbandsbeteiligung frei | Nds. Staatskanzlei (niedersachsen.de)

  • An die Leute, die sich so eine Prüfung bzw eine Art Hundeführerschein vor dem Hundeerwerb wünschen..könnt ihr Mal 5 Beispiel Items (Frage und Antwortmöglichkeiten) aufführen, die zu geringeren Abgabequoten oder weniger Beißvorfällen führen sollen?

  • Der Autoführerschein verhindert keine Unfälle und auch keine Verkehrstoten.


    Ein Hundeführerschein wird weder Beißvorfälle noch Abgaben verhindern. Die Qualität dieses Hundeführerscheins mal ganz dahingestellt.

  • Phonhaus
    Ich habe es auch nicht als Spitze verstanden. Bzgl. der Experten würde ich übrigens gar nicht so schwarz sehen. Die Stellungnahmen, die ich gelesen habe, die waren durchaus vernünftig.

    In Niedersachsen wird aktuell übrigens gerade, aufgrund von Expertenanregungen, eine Resozialisierungsklausel für gefährliche Hunde ins Hundegesetz geschrieben, außerdem soll der Amts-Veterinär bei der Einstufungsentscheidung stärker mit eingebunden werden.
    Änderung des Niedersächsischen Gesetzes über das Halten von Hunden – Kabinett gibt Gesetzentwurf zur Verbandsbeteiligung frei | Nds. Staatskanzlei (niedersachsen.de)

    Da geht es nur darum, dass der Status als "gefährlicher Hund" nach bestandenem Wesenstest und anderen Parametern wieder zurückgenommen werden kann, wie es in vielen anderen Bundesländern schon der Fall ist. In Sachsen ist das auch noch so, wenn einmal die Einstufung erfolgt (z.B. weil der Hund eine Person angesprungen hat), bleiben der erhöhte Steuersatz und die Bedingungen, die an die Haltung eines solchen Hundes geknüpft sind, auch wenn er sich im Wesenstest als Lamm herausgestellt hat. Lediglich die Leinen und Maulkorbpflicht entfällt dann.


    Aus diesem Grund gibt es auch eine Art Vermittlungstourismus von eingestuften Hunden, die dann in einem anderen Bundesland nochmal einen Wesenstest machen und ohne Auflagen vermittelt werden können

  • Da geht es nur darum, dass der Status als "gefährlicher Hund" nach bestandenem Wesenstest und anderen Parametern wieder zurückgenommen werden kann,

    Wieso "nur"? Es war/ist in Niedersachsen doch ein sehr eklatantes Problem, dass Hunde ausschließlich nach Aktenlage eingestuft werden und den Status "gefährlich" auch nicht wieder ablegen konnten, egal wie viele Wesensteste und Prüfungen sie mit 1 bestehen.

    Zu den Fragen/Antworten/Items kann ich nichts sagen. Ich bin ja nicht für einen Ankreuztest, sondern für eine Art Workshop ohne Prüfung.

  • Als würde theoretisches Wissen dafür ausreichen, dass die Hunde gefährlich werden. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Vieles ist einfach Charakterfrage! Sieht man doch im DF. Da kommt ein Anfänger, will Rasse xy. Manche lassen sich dann überzeugen und andere ziehen halt trotzdem durch. Als wäre das in diesen Kursen anders. Und dann entdecken nicht wenige Leute die Arbeitslinien und holen sich wegen der Optik einen solchen Hund. :ugly:


    Zumal die Leute sich die Hunde einfach trotzdem ohne Kurs anschaffen. Und dann? Will man diese Hunde alle einziehen?

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