Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10

  • Ich hab noch mal eine Frage zum Thema Fiddeln: Gibt es die Chance, dass ein Hund lernt damit richtig umgehen? Also nicht nur durch bloßes Management?

    Ich frage deshalb, weil wir gerade wieder ein paar Nachbarn getroffen haben, und das ist jedesmal eine Katastrophe, weil er nur am Fiddeln ist und versucht, sie anzuspringen. :fear: Ich halte ihn halt zurück oder nehme ihn im Aufzug hoch, aber das ist natürlich nicht das Gelbe vom Ei (O-Ton: "Oh, der ist ja immer noch so aufgeregt!" :tropf:). Ich meine, er muss sich nicht von jedem streicheln lassen, aber etwas mehr stoische Gelassenheit wäre toll irgendwann ... Ist diese Hoffnung naiv?

    Das ist auch bei mir immer wieder eine große Frage. Vielen Dank dafür. Und Fiete ist ein Jahr älter als Dein Bobby. Also wohl nicht so ermutigend. Wenn uns draußen jemand anspricht, ist es mittlerweile so, dass er sich von selbst hinsetzt und das Gespräch abwartet. Die Leute kommen ja auch wegen Corona nicht mehr so nah dran. Da weiß er, es geht ihn nix an. Wenn ihn jemand lockt, muss ich schnell reagieren, damit er nicht drauf anspringt und ihn im Sitz bleiben lassen. Darf er hin, ist er nur am fiddeln. Bei Besuch auch. Also hier ebenfalls ohne Management keine Möglichkeit. Ich hoffe auch, dass sich das mal irgendwann gibt. Sonst ist er ein so ausgeglichener Hund ( typisch Landseer eben). Beim fiddeln dann eher eine wilde Hummel. Ich finde es aber auch schwer fiddeln und Freude zu unterscheiden. Ist hier sehr ähnlich.

  • Finn war auch bis vor kurzem sehr daran interessiert, jeden fremden Menschen zu begrüßen. Mit rum Springen und Gejammer. Haben wir auch immer geübt und das ist auch schon viel besser. Aber die, die ihn früher mal angefasst und angesprochen haben, da fällt es ihm immer noch schwer. Hunde sind nochmal ein anderes Thema, dass wird länger dauern.

  • Der Jungrocker hat sich gestern irgenwas gezerrt/verklemmt im Hals-/Nackenbereich. Gab gestern Abend aus der Ruhe hinaus erste Schmerzlaute, dann gelegentlich in der Nacht, und am Morgen war es ziemlich schlimm. Bis zum TA-Termin am Mittag war es dann etwas besser, aber da ist definitiv was. Scheint aber nicht allzu gravierend zu sein, also ein paar Tage Rimadyl und Schonung. Heute kein Problem, da ich selber einen Gammeltag hatte, aber wenn morgen hoffentlich das Rimadyl besser wirkt, wird das lustig....

  • Der Jungrocker hat sich gestern irgenwas gezerrt/verklemmt im Hals-/Nackenbereich. Gab gestern Abend aus der Ruhe hinaus erste Schmerzlaute, dann gelegentlich in der Nacht, und am Morgen war es ziemlich schlimm. Bis zum TA-Termin am Mittag war es dann etwas besser, aber da ist definitiv was. Scheint aber nicht allzu gravierend zu sein, also ein paar Tage Rimadyl und Schonung. Heute kein Problem, da ich selber einen Gammeltag hatte, aber wenn morgen hoffentlich das Rimadyl besser wirkt, wird das lustig....

    Gute Besserung dem Jungrocker!

  • naijra Gute Besserung an den Kleinen. Wir mussten heute auch zum Tierarzt, Anno hat entzündete Haut an (in) den Ohren. War gleich doppelt gut so, der TA konnte dann meinen Verdacht, dass auch die Bindehautentzündung nicht 100%ig ausgeheilt ist, bestätigen und so behandel ich die auch gleich weiter.

  • Ich meine, er muss sich nicht von jedem streicheln lassen, aber etwas mehr stoische Gelassenheit wäre toll irgendwann ... Ist diese Hoffnung naiv?

    Nein ist nicht naiv. Meine ist jetzt zwei Jahre alt. Und sie kann! nicht wie ein normaler Hund werden. Aber es wird immer besser und besser an Tagen wo es ihr gut geht.


    Meine fiddelt und massregelt, von Anfang an, je nachdem was sie glaubt was nötig ist. Gelockt (dieses zutschelnde Geräusch) werden, ist massregeln und führte zu in die Lippe tackern. Aber auch sonst reagiert sie gerne mit maximaler Aufregung. Und Nachbarn sind ihr grundsätzlich zu aufregend. An manchen Tagen ist sie noch dieser extrem aufgeregte Hund der nicht mehr tackert beim locken, aber stattdessen halt Kopfnüsse verteilen möchte. Aber an anderen Tagen ist sie auch der Hund der sich sofort von mir ansprechen lässt und lieber meine Hosentasche anstupst. Und manchmal tut sie auch so als hätte sie gar nicht mitbekommen dass da wer spricht und schnüffelt sich lieber am Boden fest. Oder fällt in sich zusammen wenn ich ihr sage sie hat Sendepause. Nachbarn gehen wir aus dem Weg. Wir fahren möglichst nicht gemeinsam Aufzug und ich gehe mit ihr nirgends vorbei. Sondern setze sie ins Sitz und lasse alle mit Leckerli vorbei. Auch hier legt sich ihre Aufregung immer mehr.


    Bei uns ist fiddeln keine Freude. Wobei ich mir auch lange nicht sicher war. Mein Gefühl hat gesagt Angst und Unsicherheit, dass was ich sah sah nach großer Freude aus. Erst hier im Forum habe ich erfahren das es gar keine Freude ist, die erste Trainerin und die im Wesentest (Nachzuchtkontrolle) meinten sogar auch ganz große Freude zu diesem Verhalten. Zum Glück für uns mag ich grundsätzlich nicht wenn Fremde meine Hunde anfassen. Besuch durfte schon aber ich habe sie immer an der Hausleine gegen die erste Aufregung gehabt. Aber erst nachdem ich Fremde die sie ansprechen ermahnt und geschimpft habe und mich daher wirklich darum gekümmert habe, hat sie sich etwas zurück genommen. Soweit ihr halt möglich.


    Lange Rede kurzer Sinn. Es wird besser.

  • Fiddeln ist nie Freude. Es ist eine Konfliktlösungsstrategie. Es gibt vier Konfliktlösungsstrategien - Dagegen gehen (Fight), wegrennen (Flight), eine Ersatzhandlung zeigen, von der man sich sicher ist, den Konflikt positiv aufzulösen (Fiddle about / Flirt) oder panikartiges Erstarren/Erdulden (Freeze).


    Wie kommst du auf die Idee, dein Hund würde "maßregeln"? Was machst sie denn dann und in welchen Situationen? Dieses Wording kenn ich eigentlich nur vom Rütter im Fernsehen und er nutzt es bisher, wo ich es gesehen habe, immer falsch.


    SherlyH

    Wenn der Hund die richtige Anleitung bekommt, kann das definitiv besser werden. Ansonsten wirds besser, wenn der Hund älter wird. Entweder, weil er dadurch sicherer wird und nicht mehr so unsicher im Konflikt steckt, aber auch das geht ohne Hilfe nicht sicher weg - oder weil er dann alt wird und sich nicht mehr so schnell bewegen mag. Aber du kannst ihm helfen - du kannst ihm beibringen zum einen Ruhe zu halten und zum anderen, dass er zB nicht hinmuss - ein Ersatzverhalten kann ggf ein guter Übergangsweg sein, falls du mit dem Rest etwas länger brauchst - das hängt so ein bisschen am Hund.

  • Waldnympchen

    Klingt ja trotzdem nach sehr viel Management ;) - mir ging es mehr darum, ob der Hund das irgendwann von sich aus ablegt und ich eben nicht mehr ausweichen/ablenken/beruhigen etc. muss. Aber das kommt sicher auch auf die Rasse an.

    Wenn der Hund die richtige Anleitung bekommt, kann das definitiv besser werden. Ansonsten wirds besser, wenn der Hund älter wird. Entweder, weil er dadurch sicherer wird und nicht mehr so unsicher im Konflikt steckt, aber auch das geht ohne Hilfe nicht sicher weg - oder weil er dann alt wird und sich nicht mehr so schnell bewegen mag. Aber du kannst ihm helfen - du kannst ihm beibringen zum einen Ruhe zu halten und zum anderen, dass er zB nicht hinmuss - ein Ersatzverhalten kann ggf ein guter Übergangsweg sein, falls du mit dem Rest etwas länger brauchst - das hängt so ein bisschen am Hund.

    Haha, darauf warten, dass der Hund zu alt für schnelle Bewegungen wird, kann beim Pudel eine Weile dauern. xD Aber im Ernst, ich versuche ihm natürlich zu helfen und lasse ihn zum Beispiel nicht hin - und ich bin sehr froh, dass er so klein und leicht ist, bei einem 50-kg-Hund hätte ich keine Chance, wenn er in der Leine hängt und unbedingt hin will. :tropf:

    Wie ist das mit dem Ruhe halten in dieser Situation gemeint? Anfangs war er in solchen Momenten nicht ansprechbar und nicht empfänglich für Leckerlis. Jetzt schaffe ich es, ihn ins Sitz zu bringen, aber das hält er nicht lange durch. Wäre aber eine gute Ersatzhandlung.


    Interessant finde ich ja, dass Bobby alle vier Konfliktlösungsstrategien zeigt, je nach Situation: Fight beim Staubsauger :ugly:, Freeze bei Hundesichtung, Flight bei plötzlich bellendem Hund hinterm Gartenzaun und Fiddle bei Menschen und Hunden, wenn sie näher dran sind.

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