Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10

  • Gute Besserung an alle Kranken!


    Ich vermelde: 5 Minuten allein gelassen. Auf der Sprachaufnahme war ein Frustjauler zu hören und sonst Ruhe.


    Rituelles Croissant holen beim Bäcker um die Ecke. Ab heute jeden Tag. :D

  • SherlyH Das kommt total auf den Hund an...


    Jumi fand als Welpe Menschen, Jogger, Fahrradfahrer echt spannend. Ich bin nicht nur einmal im Hechtsprung hinter dem Miniding her um die Walkingstöcke von anderen Menschen zu retten... :headbash:


    Mittlerweile läuft sie an diesen "Reizen" einfach stumpf vorbei und Menschen, die sie locken wollen findet sie eher suspekt (ausgenommen sie kennt die Personen), mir sind die übrigens auch suspekt, weil ich persönlich niemals auf die Idee kommen würde einen Hund in der Größe mit Quietschstimme zu mir zu locken :skeptisch:.

    Da belohne ich jegliches abwenden oder weiterlaufen...


    Nun gehört Jumi eben auch eher zu einer Rasse, die für ihre Distanziertheit bekannt ist.


    Ich glaube das ist echt Typsache aber bei uns wird es mit dem Erwachsenwerden immer entspannter und geht in die Richtung, die ich haben möchte.

  • Jaaaa, fremde Menschen, die einen Hund zu sich locken ...:stock1: Wobei das inzwischen gut funktioniert, das Problem sind eher Menschen, die er kennt - Nachbarn zum Beispiel, die wir im Hausflur treffen. Und dass die ihn nicht ignorieren, finde ich auch verständlich, die freuen sich halt auch, wenn sie uns sehen.

    Pudel gelten ja oft als eher aufgeregt/hibbelig, und ich denke, das liegt auch am Fiddeln, das aber viele nicht als solches erkennen. Insofern wird das schon auch rassebedingt sein. Wobei die erwachsenen Pudel, die ich kenne, andere Menschen quasi komplett ignorieren. Naja, wir schauen mal, wie es sich entwickelt. :roll:

  • Wir haben das Glück, dass unsere Nachbarn alle selbst Hunde haben und da durfte Jumi von Anfang an selbst entscheiden ob sie hingeht oder bei mir bleibt.


    Auf Spaziergängen blocke ich sowas aber grundsätzlich und immer ab. Mein Hund muss weder zu fremden Menschen, noch als Kuscheltier für Kinder dienen...


    Was bei uns zum Beispiel viel geholfen hat war einfach draußen mit verschiedenen Personen quatschen und sie musste einfach neben mir sitzen/liegen/stehen und abwarten.

    Wenn sie sich selbstständig machen wollte, wurde sie kommentarlos wieder in die gewünschte Position gebracht, ganz ruhig und entspannt.

    Das haben wir draußen gemacht, an Bushaltestellen, in kleinen Geschäften etc.


    Aber in der aktuellen Zeit auch schwierig umzusetzen.


    Heute habe ich übrigens mal wieder die Menschen beneidet, die einfach beim Spaziergang die Seele baumeln lassen können :roll: Wir befanden uns auf einer "Fahrradautobahn" aka Feldweg und zu allem Überfluss hatten die Rehe noch nicht den Rückzug in denn Wald angetreten und die entgegenkommende Bulldogge war immer noch genauso "verliebt" in Jumi wie beim letzten mal...


    Ich hoffe heute mittag wird es entspannter, wenn wir zurück müssen... :gott:

  • Wir waren jetzt das vierte Mal an einer neuen Strecke, die nochmal deutlich einsamer ist, als wir es gewohnt sind. Da gibts fast nur Kühe und Gänse, selten kommt ein Auto vorbei und wir haben bisher nur ein mal einen Hund getroffen. Die Besitzerin hat erst recht spät angeleint und sich dann noch dafür entschuldigt. :herzen1: Sie hatte mich nicht gesehen, weil die Sonne niedrig stand und geblendet hat.


    Die ersten Male dort ist er gerannt, gerannt, gerannt. Heute war ein kleiner Switch zu merken. Deutlich weniger Gerenne, dafür mehr jagdliches Interesse (das dürfte noch weniger werden, wenn er sich da auskennt) und er hat sich sogar mal zurückfallen lassen - im Stress rennt er immer vor mir her, auch gerne 100m. Guckt zwischendurch kurz und rennt dann noch weiter. Abrufbar ist er aber. Ich bin sehr froh, diese Strecke gefunden zu haben, weil ich ihm da diesen Stressabbau so zugestehen kann. Und Ole freut sich, dass er hier und da ein bisschen Kuhscheiße snacken und Gänse beobachten darf :rollsmile:

  • Zitat

    Wie kommst du auf die Idee, dein Hund würde "maßregeln"? Was machst sie denn dann und in welchen Situationen? Dieses Wording kenn ich eigentlich nur vom Rütter im Fernsehen und er nutzt es bisher, wo ich es gesehen habe, immer falsch.

    Ich verwende es weil ich glaubte jeder weiß was ich meine, eben wegen dem Rütter. Aber die Trainer die sich uns angesehen haben, nannten es alle anders. Als Junghund hies es beim ersten Trainer Überdominanz rotzfrech und unverschämt, die Trainerin die mir dann etwas weitgeholfen hat meinte das ist nichts nur bißchen Frust. Die letzte im Sommer hat nun eine Einschätzung gegeben die wieder komplett anders ist. Ihre Einschätzung ist mehr Richtung Agression wegen mangelnder Unweltsicherheit, Krankheit und ihrer Natur/Charakter. Aber alles noch im Rahmen. Also ich muss mir keine sorgen über Verletzungen machen, sie dosiert sehr genau. Und natürlich heißt das nicht das sie nun deswegen darf, sondern ich bleibe weiterhin dran. Sie hat mir auch Tipps gegeben.


    Zu den Situationen. Mein Hund ist mit 13 Wochen zu mir gekommen und hat Alles und jedem Vorschriften machen wollen und zwar immer. Um alles wollte sie sich immer selber kümmern.


    Ein ganz kleiner Ausschnitt, nur zum erklären. Zum Glück ist die Zeit vorbei.


    Erstes Füttern zb. War eine ganz klassische Rütter Situation denke ich. Erst anspringen, aus der Hand reißen wollen, in die Hacken springen, mit dem Hintern in meine Hüfte und drängeln und schieben bis ich das essen überhaupt im Napf hatte, dann noch einmal aus der Hand reißen wollen, einmal anschnauzen und mir einen blauen Flecken durch die Hose ins Schienbein tackern. Weil Ich den Napf nicht sofort fallen lassen habe.


    Den ersten Hund hat sie zur Besitzerin zurück gejagt (nicht verletzt nur angeschnauzt), weil er mich begrüßen wollte. 13 Wochen und der andere 4 Jahre alt. Der hatte wochenlang Angst vor ihr.


    Wenn jemand sich neben ihr schnell bewegt hat, hat sie ihn angesprungen. Mit den Vorderpfoten, damit er stehen bleibt. Zumindest mein Eindruck, weil normales Hochspringen nicht so zielgerichtet ist.


    Oder ich habe geklatscht, weil ich jemanden beglückwünscht habe,

    hat sie mir in die Hand gebissen. Jemand hat komische Geräusche gemacht, hing sie in den Lippen. Und zwar unvermittelt, mit kurzem (1 Sekunde) steif werden und kurzem Kopf schief legen und los ging es. Das heißt ich hatte häufig gar keine Ahnung ob es ein verirrtes Spiel ist, oder was ernsteres. Ist aber auch egal gewesen, sowas geht einfach nicht.


    Inzwischen ist vieles einfacher. Ich habe auch das Leinenhändling inzwischen vollends im Griff. Und sie bleibt meistens stehen und schaut erstmal. Ich habe genug zeit sie einzuschätzen.


    Viele Situationen sind aufgelöst. Klatschen erlaubt, singen würde sie zwar, sie bekommt aber für zu langes schauen schon eine Ansage, also bevor sie fixiert und auch noch bevor sie das Gewicht nach vorne verlagert.


    Aber ein paar Sachen sind noch übrig. Wie das sie jeden weg haben möchte, der den Leinenführer begleitet. Also egal wer die Leine hat, die zweite Person wird angesprungen um Distanz herzustellen. Wenn sie aber weit weg geht schnauzt sie ihn verbal auch wieder an und würde ihn wieder zurückholen.


    Wenn sie jemanden nicht mag, will sie sofort Kopfnuss (Ihr Kopf sein Gesicht) geben. Danach wäre Ruhe, weil ihre Fronten geklärt sind. Aber auch das geht einfach nicht. Daher ins Sitz schräg hinter mich. Sie sitzt extrem anspannt da und Ich weiß ich muss mit meiner Aufmerksamkeit bei ihr bleiben.


    Agressivität beim Gegenüber, also wenn er eindringlicher mit mir spricht, oder wütend ist würde sie gerne mit den Vorderpfoten an die Knie springen um Distanz herzustellen. Habe ich nur eine kleine Unsicherheit bei mir, gibt es wieder einen Kopfnussversuch.


    Wenn ich telefoniere und sie nicht sofort auf die Decke muss, fängt sie an ihre Zähne an meinen Händen einzusetzen.


    Klingt ja trotzdem nach sehr viel Management ;)


    Ja bei uns und ihm Training, der Punkt ist, meine wird nie ohne Management auskommen. Aber ohne ihre Einschränkungen könnte sie, weil sie lernen würde, dass Nachbarn und Co meine Aufgabe sind.

  • Darf ich mal fragen was für eine Rasse und wie alt?

    Bei vielem kann ich mir das gar nicht bildhaft vorstellen, solange sie mit 13 Wochen nicht schon hüfthoch war :denker: (mit dem Hintern in die Hüfte drängeln, In die Lippe tackern, ...) oder machst du das alles sitzend?


    Die Situation mit dem Futter hätte es exakt einmal so bei mir gegeben.


    Ich würde nicht von meinem Hund abhängig machen was "erlaubt" ist. Du meinst sicher "damit kommt sie mittlerweile klar", aber allein wie du dich ausdrückst, lässt auf deine mentale Haltung schließen und dein Hund mobbt dich fröhlich weiter und nimmt dich nicht ernst.


    Das ist wirklich nicht böse gemeint, aber die Art und Weise, wie du das alles beschreibst, wirkt auf mich etwas befremdlich. Ich wäre da übrigens bei dem Trainer, der sie rotzfrech und unverschämt nannte von deiner Beschreibung ausgehend. Sie verwaltet dich gerade ausgiebig und verjagt alles und jeden, der ihr ihre Ressource wegnehmen könnte |)

  • Labrador und nein ich mache das nicht alles sitzend. Mein Hund ist mir mit ihrem Hintern in die Hüfte gesprungen zum andrängeln im stehen war sie zu klein. Zu den Lippen, ja sitzen, kurz vorbeugen, aufrecht stehen wenn mein Knie irgendwie vorgebeugt war, In meiner Jacke an der Hüfte, als ich sie zum lösen runter getragen habe. Oder ein Tisch/Ast irgendwo. Irgendwann dann aus dem Stand aber das tatsächlich erst mit ausreichender Körpergröße. Aber nicht alles als massregeln, meistens aus Übersprungshandlung bei Aufregung. Und nicht alles gebissen, sie ist grundsätzlich mit allem erstmal ins Gesicht früher.


    Ansonsten Nein ich lasse mich nicht fröhlich mobben. Und ich mag Respektlosigkeit auch nicht. Aber bei ihr gehört es nun mal zur Ausstattung dazu.

    Wir arbeiten dran, aber mit jetzt sei gefälligst so wie ich dich haben möchte, ist der Hund nicht erziehbar. Und ja sie verwaltet ihre Recourccen, aber ich glaube nicht gerne und aus Spaß. Und das ich eine bin, dass ist mir bewusst. Das löst man aber auch nicht mit der Brechstange auf.


    Mich ernst nehmen. Meistens inzwischen schon. Manchmal kann sie nicht (Krankheit, Impulskontrolle, Recourccen sichern und Co), manchmal ist es ihr auch egal.


    Ich habe Worte wie deine sehr sehr oft gehört. Bei mir hätte sie das nicht gemacht und das nicht gemacht. Oder das nur einmal und dann hätte ich aber. Auch die Mentale Schwäche ist nicht neu.

    Also frage ich mal dagegen, wieviele Welpen/Hunde dieser Art hast du schon aufgezogen? Wie oft hast du einen fassungslosen und überforderten Trainer getroffen, nachdem dein Junghund den Machtkampf gewonnen hat, den der Trainer angezettelt hat? Wieviele Hunde mit unerkannten Schmerzen waren dabei (gar nicht nötig auch ohne sind diese Welpen eine Herausforderung)?


    Zitat

    Das ist wirklich nicht böse gemeint, aber die Art und Weise, wie du das alles beschreibst, wirkt auf mich etwas befremdlich.

    Kann sein. Falls es um die Worte und das weitschweifige geht, ich bin behindert mit gestörtem Sprachzentrum.


    Mental naja für meine andere Hunde hat es gereicht und das waren schwierigere Rassen.

  • Versuch doch mal einfach ein "nach vorn" deutlich zu verbieten und dann statt einzelnen Leckerlie, lieber lange (!) mit Blick zum Reiz an die Lutschtube hängen. So lange (und kennen sollte sie das vorher) bis der Blick ein ganz entspannter Schlafzimmerblick wird. So richtig "runtergekommen". Also das Lecken nicht als Belohnung (das müsste ja punktuell kurz sein), sondern als Hilfe zum Runterfahren aber mit Blick zum Reiz. (Du musst aber dafür natürlich kompromisslos jeden auf Distanz halten - sonst kann dein Hund dir das nicht glauben.)


    Das ist normal, dass zumindest mehr als eine Konfliktlösungsstrategie je nach Situation gezeigt wird.

    Weiß man, wie diese Strategien (z.B. fiddeln) entstehen? Oder wann?

    Oder ist das viel mehr Typabhängig und angeboren?

    Menschen sind runtergebrochen nicht viel anders (man wird sicher noch besser differenzieren können und ich glaub auch beim Hund überlegt man über das 5. F), das ist einfach bei sozialen Lebewesen so.


    Und welche es wird ist zum einen Typabhängig (der Schäferhund geht eher ins Fight als das Windspiel, der Bichon oder der Mops) aber auch individueller Charakter (Es gibt auch Schäferhunde die fiddeln oder fliehen). Es hängt von der Lebensphase ab - fast alle Welpen fiddeln erstmal (wird leider so oft mit Freude verwechselt). Und es hängt von der Lebenserfahrung ab. Speichert der Welpe zB fremde Hunde (weil sie so schnell rankommen, ihn überlaufen etc pp) als negativ ab, würde er als Welpe vielleicht noch fiddeln - als Junghund so ab nem Jahr oder eineinhalb dann eben lieber erstmal draufhauen, wenn ein fremder Hund kommt.

    Schließlich hängt es von der Erziehung und Beziehung zum Menschen ab - der kann ja dafür sorgen, dass sich der Hund nicht mehr im Konflikt fühlt. Dann fällt das Verhalten weg.


    Waldnympchen

    Für mich klingt das nach einem völlig überforderten, verzweifelten Hund, der dem Mensch nicht vertraut und dem aber alle Umweltreize um die Ohren fliegen.

    Und bitte nicht als persönlich gemeint nehmen - wenn euch die Trainer, die ihr hattet da nicht helfen können, sind die alle ihr Geld nicht wert. Wenn der Hund nicht krank ist (also wirklich) und als Welpe bei euch war und die sagen "damit geht nur Management" - sorry, dann sind die SCHLECHT. Und das find ich unfair euch gegenüber, denn ihr gebt euch ja Mühe. Und dem Hund gegenüber ist es das auch.

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