Augentropfen/ Tips zur Verabreichung

  • mit dem Daumen dieser Hand ziehe ich das Lid etwas herunter

    Und genau DAS ist sehr wichtig. Die Augentropfen nur irgendwo ins Auge träufeln bringt nichts, weil sie durch den Lidschlag sofort wieder ausgeschwemmt werden.

    Komisch, dass unsere TK uns das Tropfen aufs Auge empfohlen hat und die Tropfen wirkten.:/

  • Wenn die Flasche mit den Tropfen von vorn kommt, ist es für das Tier natürlich noch viel gruseliger als seitlich von hinten. Wenn das ein kleiner Hund ist, würde ich es so machen wie ich es bei meinem Kater mache, wenn er mal Augentropfen braucht: Ein Handtuch längs nehmen und an den Hals halten. Die linke Seite des Handtuchs nach rechts über den Rücken, die rechte Seite nach links über den Rücken legen, so dass das Tier eingewickelt ist. Dann den Körper auf die Seite legen und von hinten die Tropfen eingeben, ohne dass das Tier die Augentropfenflasche sehen kann.

    Alternativ kann man auch warten, bis er bequem auf der Seite liegt.

  • Ich bin absolut überzeugt vom Medical Training - das macht so Vieles so viel leichter und es ist wunderbar, mit einem Tier zu arbeiten, dass nicht einfach nur aushält, sondern tatsächlich kooperiert.

    Ich finde das ja auch toll - nur hilft das nicht wirklich, wenn das Tier akut die Medis braucht, und nicht erst nach Abschluss des Medical Trainings.

    Und was mache ich, wenn das Tier auch nach Medical Training seinen Entscheidungsspielraum dazu nutzt, Nein zu sagen, weil halt akut zu viele Medis/Behandlungen notwendig sind? Das Tier die Konsequenzen tragen lassen (von denen es nix wissen konnte)?

  • Hund/Welpe Augentropfen gewaltfrei geben


    So habe ich es damals meinem Hund beigebracht. Wenn es draußen sehr windig und kalt ist und sein Auge leicht gereizt ist, mache ich manchmal Bepanthen Augentropfen rein. Das funktioniert heute noch problemlos. Allerdings liegt er da nicht mehr auf meinen Beinen, er sitzt auf der Couch, ich halte sein Köpfchen ganz leicht nach oben, sage „Tropfen“ damit er weiß was kommt und mache sie rein. Er hat da gar keinen Stress, zieht nicht weg sondern sitzt entspannt da. Passiert ja auch nichts schlimmes. :smile:

  • Ich finde das ja auch toll - nur hilft das nicht wirklich, wenn das Tier akut die Medis braucht, und nicht erst nach Abschluss des Medical Trainings.

    Und was mache ich, wenn das Tier auch nach Medical Training seinen Entscheidungsspielraum dazu nutzt, Nein zu sagen, weil halt akut zu viele Medis/Behandlungen notwendig sind? Das Tier die Konsequenzen tragen lassen (von denen es nix wissen konnte)?

    Ich arbeite auch ganz viel über Kooperationssignale - wenn ich im Training noch nicht so weit bin, dass mein Tier im Ernstfall kooperiert, dann biete ich für die aktue Maßnahme nicht die Möglichkeit eines Kooperationssignals an.

    Als Beispiel kann ich zwar gerade kein medizinisches bringen, aber bei uns ist das Geschirranziehen stark negativ verknüpft (so negativ, dass er auch beißen würde). Ich übe seit Wochen mit Kooperationssignalen, trotzdem muss das Geschirr mindestens dreimal täglich für die Spaziergänge angezogen werden. Ich gestalte die Situation komplett anders - anderer Raum, andere Kleidung, andere Signale - und biete ihm sein Kooperationstarget gar nicht erst an. Natürlich bemühe ich mich trotzdem, das ganze so wenig aversiv wie möglich zu halten. Er wird dann durchgefüttert mit Superleckerchen und wir machens langsam und in seinem Tempo, aber am Ende hat er das Geschirr an.
    Das Training zeigt seine positiven Effekte aber auch sehr schnell in der akut-Situation, die dadurch immer weniger stressig wird.

    Ich kenne übrigens kein Tier, dass nach gut durchgeführten Medical Training im Ernstfall "nein" sagt, und ich kenn wirklich viele Tiere, die so trainiert wurden (Hunde, Katzen, Pferde, Vögel, Ziegen,...). Wenn ich Bedenken habe, dass das Tier "nein" sagt, dann biete ich eben nicht die Möglichkeit an, Nein zu sagen. Das positive Training wirkt ja trotzdem.


    Und bevor mir wieder jemand einen Strick draus dreht und das als hinterhältig und falsch bezeichnet: ich würde das so machen, wenn es um die Gesundheit meines oder anderer Lebenwesen geht. Alles, was nicht akut ein Lebewesen gefährdet, wird langsam trainiert und es gibt dabei immer die Möglichkeit Nein zu sagen. Und warum ich das Training dann trotzdem mache, obwohl das Tier nachher nicht nein sagen darf: weil es dem Tier trotzdem hilft.

  • Einer meiner Hunde hat eine seltene Krankheit und muss zum Teil alle zwei Wochen Blut abgenommen bekommen. Er hat wegen eines dramatischen Vorfalls ein Panikproblem genau auf dieses Thema entwickelt - Blut abnehmen.


    Obwohl er in der Trainingsphase Blut abgenommen bekommen musste, war es mir möglich in einem anderen Kontext über das Kooperationstraining wie Chris beschreibt, das komplett neu aufzubauen. Ich kann ihm jetzt allein (!!!) Blut abnehmen, weil er nicht mal fixiert werden muss.

  • mittel- und langfristig geht es darum, dem Hund(Tier) das Gefühl zu geben: Ich WILL dir damit nichts Böses, auch wenn es unangenehm bis schmerzhaft ist!


    Meinem ersten Hund sollte ich mal - unter den Augen der Tierärztin - eine Spritze geben (mit Kochsalzlösung, zum Üben).

    Hatte ich noch nie gemacht.

    Als ich fertig war, meinte die Tierärztin ganz trocken:


    "Dein Hund liebt dich wirklich sehr - ich an seiner Stelle hätte dich beim Rausziehen der Spritze gebissen!"


    Ich habe das Teil schräg rausgezogen, muss höllisch weh getan haben - und Marco hat nur die Augen aufgerissen, noch nicht mal gezuckt ... mein armer Hund.


    Seitdem lasse ich nur noch diejenigen die Spritzen geben, die es auch gelernt haben.

    Ich muss nicht alles können |)

  • Ich wurde übrigens eingewiesen ins Blut abnehmen und es gehört mit zum Kontext, dass nur eine Person dabei ist, er nicht fixiert wird und wir fern einer Praxis sind bei dem Geschehen.


    Das sollte um Himmels Willen keine Anleitung sein einfach so medizinische Handlungen am Hund vorzunehmen, die man gar nicht kann.


  • Ich durfte/musste meinen Dackelrüden selbst bei Bedarf subkutan spritzen. Das wurde mir beim TA gezeigt und hat zuhause wunderbar geklappt.

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