Augentropfen/ Tips zur Verabreichung
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Medical Training muss doch nicht lange dauern. Und ja es macht einen Unterschied ob ein Hund freiwillig mitmacht oder man ihn zwingt oder fixiert. Ich hatte das früher auch nicht gedacht, aber mein Hasenfuss hat mich eines besseren belehrt. Bei ihm geht vieles sogar einfacher als wie bei meiner Hündin, die man zwar bedenkenlos fixieren konnte, aber die gezappelt hat ohne Ende. Der Unterschied macht Training. Ich stelle mir immer vor ich würde einen Tiger trainieren
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Klar hat der Hund die Wahl - beim krallenschneiden z.B. nimmt er die Pfote weg sobald es ihm zu viel wird - er braucht ein paar Sekunden Pause und zack kann ich weiter machen. Natürlich könnte ich die Pfote auch festhalten und einen Kampf ausfechten - aber wozu ?
Übrigens Augentropfen kann man sehr gut an sich selbst üben und schauen wie man sich fühlt wenn man gezwungen wird. Mir ist das letztens bewusst geworden als ich selbst mal wieder beim Augenarzt war. Ich werde jedesmal getropft, die nette Schwester kündigte an was sie tut, sagte mir was ich tun soll ohne mich anzufassen und tropfte. Doof aber ok. Letztes Mal war eine andere Schwester da, die drückte ohne Worte meinen Kopf nach hinten, spreizte grob mein Auge auf und schüttete ohne Vorwarnung tropfen rein - boah war das ätzend - am liebsten hätte ich ihr eine geknallt. Beide Schwestern taten das gleiche, aber der Unterschied war gravierend. Und genauso geht das meinem Hund auch.
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Ich hab hier auch so einen Fall sitzen wo alles medical training nix bringt.
Augentropfen geben wir hier so: Newton sitzt mit dem Rücken zu mir zwischen meinen Beinen. in der einen Hand habe ich ein Leckerchen in der anderen die Augentropfen. Ich halte ihm das Leckerchen so hin, dass er nach oben guckt und lenke seine Aufmerksamkeit darauf. Dann geht der Tropfen ins Auge und das Leckerli gleich im Anschluss in die Schnute. Hat super funktioniert.
Bei Hunter ist das kein Problem. Köpfchen an der Schnautze nehmen, Tropfen rein, fertig. Nur Herr Labrador stellt sich an wie eine Memme...
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Und genau DAS ist sehr wichtig. Die Augentropfen nur irgendwo ins Auge träufeln bringt nichts, weil sie durch den Lidschlag sofort wieder ausgeschwemmt werden.
Komisch, dass unsere TK uns das Tropfen aufs Auge empfohlen hat und die Tropfen wirkten.:/
Ich würde vermuten, dass die Tropfen egal wo sie im Auge landen durch das blinzeln verteilt werden. Auf das Auge tropfen ist halt viel unangenehmer als ins Lid. Wenn es anders geht, würde ich ins Lid tropfen. Das geht bei Sancho jedenfalls total problemlos, ohne großartiges Fixieren oder so.
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Ich finde das ja auch toll - nur hilft das nicht wirklich, wenn das Tier akut die Medis braucht, und nicht erst nach Abschluss des Medical Trainings.
Und was mache ich, wenn das Tier auch nach Medical Training seinen Entscheidungsspielraum dazu nutzt, Nein zu sagen, weil halt akut zu viele Medis/Behandlungen notwendig sind? Das Tier die Konsequenzen tragen lassen (von denen es nix wissen konnte)?
Als ich das mit meinem McGyver angefangen habe, war das im Rahmen einer Ohrenentzündung. Der Hund, der mir morgens noch zu verstehen gegeben hat, dass ich mir meine Ohrensuspension doch gefälligst selbst geben kann, hat am Abend ruhig dagestanden, frei und sich problemlos die Suspension in die schmerzenden Ohren geben lassen.
Also doch, ja, man KANN das also auch im Akutfall hinbekommen. Das setzt gewisse Grundlagen in Sachen Lernverhalten voraus, gutes Timing und die Fähigkeit zum kleinschrittigen Denken. Aber es geht. Bei McGyver und seinem Ohr hatte ich sogar das Gefühl, dass er es umso besser verstanden hat, eben WEIL wir den Vorfall am Morgen hatten, da kam der Unterschied so richtig rüber für ihn.
Zum NEIN sagen - das macht ein Tier, das das Grundprinzip dieser Vorgehensweise verstanden hat (was wirklich schnell geht!), nicht aus Jux und Dollerei. Das passiert dann, wenn man zu schnell vorgeht. Wenn ein Tier NEIN sagt, hört man ja nicht komplett auf, sondern man geht nach einer kurzen Pause zum Durchschnaufen einen Übungsschritt zurück, bis dahin, wo das Tier noch JA gesagt hat. Und den nächsten Schritt dröselt man dann nochmal etwas kleiner auf. Dann geht es. Das Tier darf feststellen, dass es die Kontrolle über die Situation behält.
Ich versteh dieses Prinzip vllt. deshalb so gut, weil ich ein MRT dann aushalten kann, wenn mir gesagt wird, dass ich jederzeit Bescheid sagen kann und dann sofort da rausgefahren werde. Wird mir stattdessen gesagt "die 20 Minuten halten Sie schon aus", brauch ich gar nicht erst anfangen.
An der Situation selbst ändert sich nichts - aber an meinen Emotionen. Ich behalte die Kontrolle über die Situation und letztlich auch über mich. Das ist für viele Tiere essentiell und deshalb verstehen sie das Prinzip auch so gut.
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Ich finde das ja auch toll - nur hilft das nicht wirklich, wenn das Tier akut die Medis braucht, und nicht erst nach Abschluss des Medical Trainings.
Und was mache ich, wenn das Tier auch nach Medical Training seinen Entscheidungsspielraum dazu nutzt, Nein zu sagen, weil halt akut zu viele Medis/Behandlungen notwendig sind? Das Tier die Konsequenzen tragen lassen (von denen es nix wissen konnte)?
Als ich das mit meinem McGyver angefangen habe, war das im Rahmen einer Ohrenentzündung. Der Hund, der mir morgens noch zu verstehen gegeben hat, dass ich mir meine Ohrensuspension doch gefälligst selbst geben kann, hat am Abend ruhig dagestanden, frei und sich problemlos die Suspension in die schmerzenden Ohren geben lassen.
Also doch, ja, man KANN das also auch im Akutfall hinbekommen. Das setzt gewisse Grundlagen in Sachen Lernverhalten voraus, gutes Timing und die Fähigkeit zum kleinschrittigen Denken. Aber es geht. Bei McGyver und seinem Ohr hatte ich sogar das Gefühl, dass er es umso besser verstanden hat, eben WEIL wir den Vorfall am Morgen hatten, da kam der Unterschied so richtig rüber für ihn.
Bei uns ging das Medical Training (bzw. natürlich einzelne Elemente daraus) auch sehr schnell.
Obwohl Lucy damals als Welpe überhaupt nichts von "stillhalten" gehalten hat - und festhalten machte alles nur noch schlimmer - je fester man Lucy gehalten hat, um so zappeliger wurde sie.
Mit MedicalTraining haben wir aber z.B. sehr schnell eine Zecke direkt überm Auge ganz problemlos entfernen können.
Mittlerweile hat sich für solche Situationen - einfach aus dem Alltag heraus - das Wort "warte" etabliert.
Das bedeutet bei uns so ungefähr: "Bitte stillhalten - wird evtl. kurz unangenehm - ist aber gleich vorbei und dann bekommst Du eine tolle Belohnung".
Das können wir auch für ganz neue Situationen verwenden, ohne die tatsächliche Situation geübt zu haben.
Als Lucy vor ein paar Wochen z.B. Augentropfen brauchte (hatten wir bisher nicht geübt), reichte dieses "warte", Lucy hat ganz brav stillgehalten und danach sofort aktiv ihr Leckerchen eingefordert
Das Vorgehen verändert also ganz deutlich die Emotionen / die Erwartungshaltung des Hundes.
Natürlich geht es nicht bei allen Hunden gleich schnell - aber wenn der Hund clickern / markern kennt, würde ich Dinge, die nicht tatsächlich SOFORT passieren müssen, sondern für die man zumindest 2-3 Stunden Puffer hat, versuchen über MedicalTraining aufzubauen.
Wenn ich z.B. wüsste, dass ich Ohrentropfen geben muss, würde ich 1-2 Mal stündlich für 5 Minuten daran clickern / markern - ich denke, dann hat man gute Chancen, dass man nach 3-4 Stunden die Ohrentropfen zumindest deutlich besser geben kann, als mit Zwang.
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Ist mir gerade eingefallen - auch hier haben wir mit markern viel erreicht - ohne diese Situation vorher geübt zu haben.
Was haben eure Hunde heute gut gemacht/Was lief gut?
Mit sehr schlecht schmeckenden / bitteren Flüssigkeiten ist das wahrscheinlich in dieser Form nicht möglich - aber auch bei der Kohle wäre mir ohne markern nur übrig geblieben, das Zeug mit Zwang ins Maul zu spritzen.
Da es soviel Flüssigkeit war, hätte ich aber entweder mehrmals anrücken müssen, was es von Mal zu Mal unangenehmer für Lucy gemacht hätte - oder ich hätte alles auf einmal geben müssen und riskiert, dass sie sich daran verschluckt
Mit "Markern" war es für uns beide sehr viel angenehmer.
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Mittlerweile hat sich für solche Situationen - einfach aus dem Alltag heraus - das Wort "warte" etabliert.
Das bedeutet bei uns so ungefähr: "Bitte stillhalten - wird evtl. kurz unangenehm - ist aber gleich vorbei und dann bekommst Du eine tolle Belohnung".
Hier ist es ähnlich. Die Mc`s fanden Kinntarget klassisch und Co eher überflüssig.
Ich sage "Still halten", halte meine Hand unter ihre Schnauze und sie legen die Schnauze aktiv in meine Hand - das ist ihr Kooperationssignal.
Die Hand kann ich dann wegnehmen und sie stehen still.
Bei was Neuem gibts dann einen kleinen Durchlauf der einzelnen Schritte und innerhalb weniger Minuten sind sie "bereit" für den echten Durchlauf.
Für meine Hunde ist das Wichtigste, dass sie ungefähr wissen, was wo an ihnen passieren wird.
Selbst bei den Rindern funktioniert das - wenn auch etwas anders und zur Sicherheit für Mensch und Tier dennoch im Fangstand.
Allein das vorherige Antippen einer Injektionsstelle mit dem Wort "Pieks" statt einfach die Spritze "reinzurammen" hat es geschafft, aus Rindern, die beim Spritzen rumgetobt haben, Rinder zu machen, die sich zwar immer noch nicht 100 % wohl dabei fühlen, die das Spritzen aber leidlich entspannt stehend schaffen. Das ist soviel wert! Mein TA kichert zwar immer beim "Pieks", aber er ist immer wieder baff, wie gut das hier funktioniert. Grad jetzt beim Rindergrippe-Verlauf, wo sie jeden Tag gespritzt worden sind, hat er das gemerkt. Hier sind die Rinder auch am 3. Tag problemlos in den Fangstand marschiert, mit nur ganz wenig Treibehilfe, woanders konnte er derweil erstmal Brotzeit einlegen. Hier kann jedes Rind noch im Halsfang seinen Belohnungskeks fressen, ehe es rausgelassen wird. So beenden sie jede Behandlung mit einer angenehmen Emotion.
Das macht sehr viel mit den Tieren - zum Guten hin.
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Ich sage "Still halten", halte meine Hand unter ihre Schnauze und sie legen die Schnauze aktiv in meine Hand - das ist ihr Kooperationssignal.
Die Hand kann ich dann wegnehmen und sie stehen still.
Noch vergessen: dazu gehört natürlich immer auch, gut auf die Kommunikation des Hundes zu achten. Ein Auflösen des Kooperationssignals durch den Hund kann bei uns beim einfach nur frei stehendem Hund schon eine Muskelanspannung, ein leichtes Kopfbewegen zur Seite hin, ein gross werden der Pupille oder ein Anheben einer Pfote sein. Mir ist es wichtig, schon auf die ganz leisen Signale zu achten, damit der Hund lernt, rechtzeitig Bescheid zu sagen, wenn etwas noch eine Nummer zu gross ist. Ein deutlicheres Kooperationssignal wie das Kinntarget auf dem Halterbein, das vom Hund aufgelöst wird, ist für manch einen am Anfang möglicherweise einfacher.
So habe ich früher als Tierphysiotherapeutin auch - ganz unbewusst und ohne das mt zu nennen - mit meinen Patientenhunden gearbeitet.
Die erste "Sitzung" diente da jeweils dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Aufbau einer feinen Kommunikation miteinander, damit gegenseitiges Vertrauen herrschte.
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Ich versuche das mal vorsichtig zu formulieren:
Wenn ein Hund nicht gerade erst übernommen wurde, wo sich also noch kein grundsätzliches Vertrauen aufbauen konnte als Basis für das "Überstehen" unangenehmer Situationen, dann gehört es doch grundsätzlich zum üblichen Miteinander dazu, Vertrauen und Kooperation im Miteinander aufzubauen, oder?
Jeder Hund hatte bei mir bestimmte Berührungsstellen, bei dem es ihn mehr oder weniger suspekt war, wenn er da berührt wurde.
Berührungen in der Ohrmuschel, Amigo ist total kitzelig in den Flanken, Vasco total kitzelig unter den Pfoten, die Nase berühren ist auch gewöhnungsbedürftig.
Das waren für mich alles Gelegenheiten, so kleinschrittig wie u. A. von McChris beschrieben eine wohlwollende Gewöhnung einzuüben.
Das ist gewohntes Handling, ich führe meine Hunde sanft in kleinen Schritten ans Ziel, stoppe immer wenn es dem Hund unangenehme wird, mache Pausen - manchmal einen ganzen Tag - und dann am nächsten Tag weiter.
Dabei ist oberstes Prinzip: ich ärgere meine Hunde/mein Pferd nicht, sondern gebe ihnen - wie schon mehrfach von etlichen anderen erwähnt - ihm die Gelegenheit, mit zu bestimmen.
So haben sie - völlig außerhalb jeglichen medizinischen Trainings - gelernt, zumindest bei den "normal unangenehmen" Handlungen mir zu vertrauen ... und es tatsächlich auszuhalten.
Dabei gibt es durchaus Situationen im Leben, wo ich sage(n muss): Da MUSST du jetzt durch!
Manchmal überrollt einen das Leben
, aber: FALLS das mal der Fall ist, haut das meine Hunde nicht aus den Schuhen, erschüttert sie nicht in ihren Grundfesten, denn das ist nicht unser übliches Handling.
Spoiler anzeigen
Gerade in Reiterkreisen bin ich mit den "eingefleischten Pferdekennern" immer wieder aneinander geraten, weil dort dieses: "Das Pferd muss hart werden - da muss er jetzt durch und das muss er abkönnen!" zum althergebrachten Umgang gehört. Ich habe mich strikt geweigert, mein Pferd dermaßen "abzuhärten", weil ich der Auffassung bin, dass ich damit nur irgendwelche unsinnigen Dominanzkämpfe ausfechte und einen "üblichen" Umgang etabliere, der auf Einschüchterung basiert. Das ist für mich keine Basis, die ich mir im Umgang wünsche.
Vor Allem aber mache ich mir damit das Vertrauen kaputt, welches ich in wirklichen Notfällen brauche, um noch irgendwie eine Kooperation zu bekommen die benötigt wird, um den gröbsten Schaden zu vermeiden.
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Da MUSST du jetzt durch!
Das handhabe ich (leider) bei Moro beim Pfötchen eincremen so.... es scheint für ihn dem lebendig häuten und rösten gleichzukommen.... er macht zwar nichts aber er schaut mit glasigen Augen weg und ist in dem Moment nicht ansprechbar... fachlich dissoziiert er in dem Moment...... eine Lösung für dieses Problem habe ich noch nicht gefunden... ich habe das noch nie grob gemacht, ich halte ihn nicht fest... ich bin da etwas ratlos
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