Flucht vor Geschirr

  • Zitat

    Ich würde beim Anziehen einfach kein so ein Gewese machen. Hund nehmen, Geschirr an, danach ein Leckerli einschieben. Fertig.

    RafiLe1985


    Da muss und will ich Dir aber sowas von widersprechen. Absolut kontraproduktiver Ratschlag bei einem "frisch gefangenen" Tierschutzhund aus dem Ausland.


    Die Palette reicht von: dann beißt der Hund dir in seiner großen Not ins Gesicht, bis: kann wochenlang nicht mehr angegriffen werden oder: türmt zwar nicht durch die geschlossene Tür, aber das versehentlich offen gelassene Fenster (und kann dann nicht mehr eingefangen werden, weil noch keine Bindung da, Hund keinen Rückruf kennt und die Gegend auch nicht).

    Natürlich gibt es auch Hunde, bei denen dieses Vorgehen funktioniert.


    Nur: aus der Ferne des Internets bist Du Dir so sicher, welche Reaktion hier kommen wird?

    • Neu

    Hi


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    • Beim TS-Hund wäre ich da vorsichtig mit einfach machen. Bei meinem Collie habe ich eben auch die Sache ruhig durchgezogen. Aber der kam ja auch aus meiner Galaxie quasi.

    • Ich gehöre auch zu den Befürwortern des "Geschirr erstmal dran lassens" und lebe das mit den TS-Hunden die wir aufnehmen anfangs immer so.

      Unsere Labradora 9 Jahre, aus einer Vermehrerzucht, sehr Menschenscheu, haben wir vor 5 Monaten übernommen. Sie hatte die ersten 4 Wochen das Geschirr und eine leichte 2,5 m Hausleine (schmale Biothane) dauerhaft dran - eben weil sehr scheu und immer darauf bedacht nicht zu nah am Menschen zu sein.

      Nach dieser Zeit war es zwar noch nicht einfach für Sie sich das Geschirr aus- und anziehen zu lassen, aber sie konnte es aushalten ohne zu fliehen.

    • In Anbetracht der Umstände wäre ich auch sehr dafür, das Geschirr einfach erstmal dranzulassen. Das nimmt erstmal Druck raus, bis der Hund mehr Vertrauen aufgebaut hat.

    • Unsere Hündin mag den Akt des Anziehens vom Geschirr bis heute nicht wirklich, sie findet den Vorgang des über den Kopf ziehens deutlich unangenehm, (Sie mag auch keine Zugstophalsungen usw), einmal am Körper ist es ok.

      Uns hat zusätzlich zum "Schönklickern" auch geholfen, das sie ein Geschirr bekommen hat ohne geschlossenen Hals, also das Geschirr wird auf den Rücken gelegt und am Hals (wie ein Halsband) und unter der Brust geschlossen. Damit entfällt das für sie gruselige "Ring über die Ohren" und entspannt sie deutlich.

    • Hallo Freunde,


      Erst mal danke für die raschen, freundlichen und vor allem kompetenten Antworten. Da fühlt man sich doch direkt im richtigen forum ?


      Also, anfangs hatten wir das Geschirr die ersten 4 Tage dauerhaft an, allerdings war ihm das merklich unbequem und dann haben wir es ihm abgenommen.


      Nur am Halsband will ich ihn ungern nach draußen lassen, da er, wenn er aus dem Halsband schlüpft, weg ist und sich so schnell nicht einfangen lässt (unsere Nachbarn hatten das Problem mit dem Bruder unseres Hundes). Sobald er erschreckt, springt er von der Leine weg und evtl zieht er sich dabei das Halsband aus.


      Das Geschirr wird irgendwann unerlässlich, da ich ihn bei kurzen Fahrten zum Wald immer "anschnalle" und das nur mit dem Geschirr geht.


      Ich habe nun eine sehr sanfte Methode von einer Hundetrainerin bekommen, die selbständiges agieren des Hundes fordert. Dazu soll ich das Geschirr auf den Boden legen, ein paar Leckerlis drum herum drappieren und weggehen. Er soll dann selbständig die Leckerlis mampfen und dabei das Geschirr beschnuppern. Das steigert sich sukzessive aber langsam (jeder Schritt wird mehrmals wiederholt, bevor es zum nächsten Schritt geht).

      Bisher geht er gerne zu dem Geschirr und schnuppert dran. Blöderweise ist mir nicht bewusst wann ich das Wort "Gassi gehen" verknüpfen soll. Wahrscheinlich erst wenn die Übung komplett sitzt

    • Prinzipiell ist der Aufbau gut, aber ...

      Das ging dann soweit bis er kurz vor den Ohren war, dann wollte er aber nicht mehr. Die Trainingseinheit war ca 10 Minuten lang und dann verlor er das Interesse.

      ... das ist viel zu lang!


      Eine Einheit sollte die zwei Minuten nicht überschreiten, dann bekommt der Hund wieder Pause.

    • Hat euer Kleiner denn schon Freude am Gassigehen? Im Moment ist das ja alles mit Unsicherheit verbunden. Bis dahin würde ich da besser kein Wort mit verknüpfen.


      Das schwierige an eurer Methode ist ja, dass ihr ihm trotzdem das Geschirr-Schönfressen wieder versaut, wenn ihr es 3mal am Tag drüber zieht. Das ginge eher mit einem Geschirr das erst benutzt wird, wenn es geliebt wird. Ähnlich wie beim Maulkorb.


      Ich wünsche euch viel Erfolg mit der Methode, aber ich wäre mir unsicher. Das klingt nach viel zu viel Verknüpfungen in kurzer Zeit. ?

    • DannyEss


      Magst Du ev. mal ein Foto des Geschirrs am Hund einstellen?


      Seh Deinen Avatar nur in winzig. Dort sieht es aus, als wäre der Bruststeg zu breit für einen zarten, dünnhäutigen Hund und würde vorne scheuern bzw die Bewegung einschränken. Vielleicht sitzt es nicht gut und stört ihn deshalb besonders.


      Hab wie Mortizia auch die Erfahrung gemacht, das unterschiedliche Geschirrverschlussvarianten unterschiedlich gut beim Hund ankommen.

    • Ich würde auch ein Geschirr nutzen, dass nicht über den Kopf gezogen werden muss. Das musste ich für meinen Hund auch holen. Gibt es leider nicht so viele auf dem Markt, aber sie existieren.

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