Wo fängt Belastung an?

  • Ich habe mich mit Jette erstmal auf die nächste am Haus gelegene Wiese gesetzt und...... nichts gemacht sondern sie schauen und entdecken lassen. Irgendwann die nächste Wiese, dann die andere Strassenseite usw. usf.


    Ich ließ sie ganz simpel mit einem gleichaltrigem Hundewelpe toben und wenn die Rabauken müde waren, dann wurden sie eingesammelt und es ging nach Hause.


    Wirklich spazieren gehen an der Leine, Grundkommandos wirklich üben und einfordern- all das kam erheblich später.


    Dabei hatte ich auch nicht die Uhr im Blick sondern mein Bauchgefühl und Jettes Verhalten.

  • ich hab da nie irgendwas berechnet.
    Meine Hunde haben einfach gezeigt durch z.B. zu mir kommen und kuscheln wollen, dass sie jetzt genug geschaut haben/ gelaufen sind. Oder sie haben sich an Ort und Stelle schlafen gelegt (beim Erkunden von einer Wiese z.B.)

    Mein Rüde kam sogar schon von sich aus als Welpe/junghund zum anleinen an, das hieß "fertig, lass nach Hause gehen" - macht er auch immernoch heart-eyes-dog-face nur dauert es mittlerweile länger. Wenn man ihn pusht, würde er übrigens so lange weiter machen mit laufen/spielen/rennen/ was auch immer, bis er umfällt. Da muss man ein Auge drauf haben. Man sieht ihm einfach an, wenn er eigentlich müde ist, aber nur aus action-geilheit weiter macht. Dann gibt's ne Pause.
    Seine Augen, Haltung, ist schwer zu beschreiben, aber wenn man es sieht, dann weiß man was gemeint ist.

  • bei uns wurde und wird nix berechnet wie viel Auslastung etc. benötigt wird, damit der Hund zufrieden ist.


    Wir haben da einfach ausprobiert und beobachtet um bei ihm zu erkennen wie er sich verhält. Also mal ein paar ereignisreichere Tage, mal wo absolut nix ist. Das hat einfach geholfen ihn besser lesen und reagieren zu können.


    Als die Anzeichen klar waren könnte man dann einfach schauen das man da die Waage halten kann.


    Mittlerweile achte ich nur noch darauf, das wenn er 1-2 ereignisreiche Tage hat (Büro, Baustelle, Stall, etc), er dann auch mal zu Hause bleibt, schläft und einfach nur seine Runden dann läuft.


    Bisher klappt's super, man muss aber auch sagen wenn man das Kerlchen kennt es ganz einfach ist ihn zu lesen und zu durchschauen. Wenn es ihm mal zu viel ist, zieht er sich zurück und zeigt dann auch das es reicht oder dass er dann doch hummeln im Hintern hat und was machen will.

  • All sowas habe ich bei Dako bislang nicht, daher war ich im anderen Thema so überfahren und bin jetzt so unsicher wie viel ich mit Dako noch gehen "Darf".

    Bislang war ich fest davon überzeugt mein Pensum ist genau richtig.

    Dann ist es möglicherweise genau richtig. ;)


    Der einzig mögliche Grund für "zwingend weniger" wäre für mich, dass der Hund sich dran gewöhnt und es dir zu viel werden könnte. Aber danach klingt es nicht, ich habe den Eindruck, dass du gern auch jeden Tag 20km laufen würdest, sofern die Zeit dafür reicht. Und dafür hast du anscheinend den richtigen Hund dafür und du hast ihn in den letzten Monaten allmählich an längere Strecken gewöhnt, ohne gleich Leistungssport mit ihm zu machen.

  • Ich gestehe: Im Prinzip hab ich da für meine Hunde in so ziemlich jedem Lebensalter die gleiche Messlatte angelegt. Also nicht die gleichen Strecken, nicht falsch verstehen, sondern die gleichen Anzeichen. Das wichtigste davon: Wie reagiert mein Hund, wenn wir heim kommen? Wenn sie noch kurz durch die Wohnung sind, sozusagen alles einmal abgeklappert ob alles noch ist wie immer, sich dann hingelegt haben und gepennt, dann war/ist die Welt in Ordnung. Kommen wir aber heim und der Hund rast noch ewig rum, oder fällt umgekehrt wie erschlagen um und pennt, dann war es (zu) viel. Und steht der Hund beim Heimkommen erwartungsvoll vor mir "und was spielen wir jetzt?", dann war es zu wenig. Das kommt zum Beispiel vor wenn das Wetter draußen mies ist - in diesem Fall wird dann mit mehr "Drinnenaction" abgeholfen, also spielen, clickern, Suchaufgaben oder ähnliches. Bis der Hund eben zufrieden ist. Und so hab ich es mit den Welpen gehalten, mit den erwachsenen Hunden, und auch mit den Senioren. :ka:

  • All sowas habe ich bei Dako bislang nicht

    Das macht ja auch meine Hündin. Mein Rüde verfällt bei Überforderung in Kontrollverhalten, er läuft hin und her (und das nicht wirklich hektisch), muss alles abchecken und überprüfen.


    Jeder Hund zeigt Überforderung anders.

    Ich habe mich ungefähr an die 5min Regel gehalten, aber bin mit Casper auch ins Feld, wo er dann einfach rennen und erkunden durfte wie er wollte. Als er ein paar Monate alt war, bin ich mit ihm mal ziemlich lange eine sehr belebte Strecke gegangen, viele Menschen, viele Hunde, viele Eindrücke. Auf dem Rückweg wollte Casper dann auf den Arm. Da habe ich dann wirklich gemerkt, dass es zu viel für ihn war. Normalerweise läuft er selbst und möchte eben nicht auf den Arm.

  • Reden wir eigentlich von physischer Belastung oder psychischer Überforderung?

  • Einen Junghund belasten ist mMn kein großes Problem, Überlastung ist jedoch eines.


    Diese Grenze kann man aber nicht so einfach fest machen.

    Einen jungen Husky würde ich mehr belasten als eine Bulldogge (als Beispiele für Gebäudetypen).

    Eine gesunde mittelgroßen Rasse mehr als eine die eh anfällig für HD o.ä. ist, oder sehr groß usw.

    Einem Junghund der sportlich aufgezogen wurde mehr als einem der extremst geschont wurde oder das Sofa noch nie verlassen hat.


    Der nächste Punkt ist was für Belastungen? Lange aber leichte Belastungen würde ich dem Hund eher zutrauen als punktuelle Hohe. Allein schon, weil ich bei ersterem besser eingreifen kann, falls es doch zu viel wird.

    Welche die für den Hund natürlich sind mehr als unnatürliche (zB frei laufen vs etwas tragen).

    Und im Freilauf grundsätzlich mehr als ohne.


    Und der dritte Punkt den ich miteinberechnen würde ist der Hund selbst.

    Neigt er dazu sich zu Tode zu verausgaben oder kann man ihm "vertrauen"? Wenn Pausen sind nutzt er die oder verausgabt er sich unerwünscht und unkontrolliert weiter?


    Usw...


    Das ist jetzt alles auf rein körperliche Belastung ausgelegt...

  • Ein Hund braucht 18-22h Ruhe/Schlaf.

    Das ist so nicht korrekt. 22 Stunden Zwangsruhe kann genauso zu Verhaltenstörungen führen wie zuwenig Ruhe.


    In Freilandbeobachtungen an verwilderten und streunenden Hunden wurden tägliche Ruhezeiten von etwa 17 Stunden ermittelt. (zB Bloch, "Die Pizzahunde" und andere).


    Dagmar & Cara

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