Hundehaltung im Alter

  • Ich hab ja leider öfter die andere Sicht erlebt: Alte Hunde, die nach dem Tod ihrer Besitzer ins Tierheim kommen. Völlig verstört, weil sie die Welt nicht mehr verstehen und das in ihrem Alter auch nicht mehr können. Teils liebevoll gepflegt, teils in miserablem Pflegezustand, weil keine Krallen mehr geschnitten wurden, nicht mehr gebürstet werden konnte ...


    Ich finde, jeder alte Mensch, der sich das wünscht, sollte einen Hund haben. Denn es ist einfach unglaublich, was das noch an Lebensqualität und Lebensfreude bringen kann. Wünschen würde ich mir allerdings, dass eine Regelung für den Fall der Fälle da ist.


    Haben wir mit 47 und 52 übrigens auch schon ...

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    Hi


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    • Ich fände es für mich wahnsinnig traurig wenn ich im Alter keinen Hund mehr halten könnte...


      Meine Eltern sind beide Mitte 60 und haben derzeit ihre wohl letzte Hündin. Sie wird kommende Woche sieben Jahre alt und wird hoffentlich 14 oder älter. Dann sind meine Eltern Anfang 70. Dass dann nochmal ein Hund einzieht, glaube ich nicht.


      In meiner Staffel ist eine Anfang 60-Jährige, die sich in zwei bis drei Jahren nochmal einen AL-Goldie-Welpen holen wird. Sie ist noch fit wie ein Turnschuh und krabbelt beim Trümmern in Verstecke wo ich mit Mitte 30 schon denke, „Ach du liebe Güte, da soll ich rein?!“


      Ich denke, so pauschal kann man das nicht sagen, ob man jetzt im Alter noch einen Hund halten kann.


      Für mich ist aber klar, dass ich dann nur noch kleinere Hunde haben werde. So bis maximal 10 bis 15kg. Und ob ich sie dann als Welpen nehme, weiß ich noch nicht. Das kommt auf meine körperliche Fitness an. Das erste Jahr mit einem jungen Hund ist einfach anstrengend.


      Was relativ klar ist: Ich nehme ja nur Züchter-Hunde und da ist klar was mit ihnen passiert wenn sie mich überleben. Sie kommen zurück zum Züchter, der sie dann vmtl weitervermittelt.

    • In der aktuellen dogs-Ausgabe ist ein Artikel über eine Frau, die Hunde an ältere Menschen „verleiht“. Ich fand das ein tolles Konzept. Sie nimmt Abgabe- und Tierheimhunde bei sich auf und vermittelt sie nach strengen Kriterien an ältere Leute. Die Dame erhält eine Vermittlungsgebühr und einen monatlichen Betrag. Dafür liefert sie den Leuten das Futter an, ist 24/7 Ansprechpartner bei Problemen und nimmt die Hunde kurzfristig (z.B. bei Arztterminen, Krankenhausaufenthalten oder z.B. auch Urlaub) und langfristig, falls die Leute versterben oder die Hundehaltung nicht mehr möglich ist, zurück. Die Hunde bleiben ihr Eigentum.

      „Verleih“ ist also ein wenig missverständlich ausgedrückt. Es ist wohl eher eine Möglichkeit zur betreuten Hundehaltung mit der Garantie, dass der Hund im Notfall zu ihr zurückkommt.

    • Natürlich können auch ältere Menschen wunderbare Hundehalter sein. Es gibt ja auch noch topfitte Mittsiebziger.


      Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit, zu Lebzeiten des Hundes zu sterben, mit 70 höher als mit 35. Ebenso steigt im Alter auch das Risiko für Erkrankungen und längere Krankenhausaufenthalte.


      Einen Plan B und C würde ich als betagter Mensch mit Hundewunsch also schon ernst nehmen. Oft würden ja die Kinder oder Enkel den Hund in Falle des Todes nehmen, oder man hat vielleicht wirklich gute Freunde, die den Hund dann nehmen würden.


      Ich selbst würde mir so ab Mitte 60, Anfang 70 wohl nur noch einen älteren Hund nehmen, da ich zu grosse Angst hätte, der Hund könne mich überleben und dann im Tierheim landen...

    • Die absolute Horrorkombination hatten wir im Bekanntenkreis: Nach dem Tod ihres Hundes bekam eine alte Freundin von ihren Kindern einen Münsterländer-Welpen. Zum 75. Geburtstag. Wir haben kollektiv die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.


      Wie das ausging? Sie kamen gut klar, der Hund starb mit 15 an Altersschwäche, Frauchen wurde ziemlich fit 100 Jahre alt.


      Sowas würde ich ABSOLUT nicht zur Nachahmung empfehlen, aber es hat mich gelehrt, das im Grunde nichts zu hundert Prozent berechenbar ist - weder im Guten noch im Schlechten.

    • Manchmal gibt es für ältere Leute ja auch andere Optionen, wenn sie für sich selbst entscheiden, keinen eigenen Hund mehr haben zu wollen.

      So bei meinem Vater im Mietshaus:

      Älteres Ehepaar, welches sich dazu entschied nach dem Tod ihres Hunde keinen mehr aufzunehmen.

      Der Mann litt sehr darunter.

      Dann zog unten eine neue Mieterin ein, mit Hund, hatte sich gerade von ihrem Mann getrennt.

      Der Hund, welcher sonst nie lange alleine bleiben musste, sollte nun tgl. 8 Std. alleine bleiben.

      Wie es sich so ergab, kam man ins Gespräch und nun holt der ältere Herr jeden Tag den Hund aus der Wohnung. Geht mit ihm eine Runde spazieren, nimmt ihn dann mit zu sich und kurz bevor Frauchen nach Hause kommt, bringt er ihn wieder runter in ihre Wohnung.

      Der Mann ist wieder richtig aufgeblüht, der Hund muss keine 8 Std. alleine bleiben und Frauchen hat so sogar eine Urlaubsbetreung etc.

      Und wenn alle Stricke reißen, springt mein Vater ein und geht eine Runde mit dem Hund :lol:

      Der ist nämlich auch schon Pensionär und noch top fit ;)

      Nur einen eigenen Hund möchte er nicht, sittet aber liebend gern den Hund meiner Schwester, was Job bedingt öfters vor kommt und meine nimmt er auch hin und wieder und eben den Hund der NachbarinxD

    • Ich denke im Alter weiß man schon das nichts ewig ist, aber das schließt Hundehaltung ja nicht aus wenn man noch in Bewegung ist. Krankheiten hat wohl fast jeder im Alter, kommt halt drauf an wie beweglich man noch ist.


      Ich habe hier eine Dame von 83 Jahren in der Nachbarschaft. Die ist so dermaßen fit und immer unterwegs. Das kann man sich selbst nur wünschen für‘s Alter. Sie schnackt gerne und wir gehen öfter mal zusammen. Ich bin 35 und sie hält locker mit mir Schritt, hat noch genug Puste um ordentlich zu erzählen. Sie hat sich einen 6 jährigen Mischling angeschafft und lebt mit ihrem Sohn zusammen. Der kümmert sich im Falle eines Falles.

    • Eine "Tante" meines Partners ist 77. Sie haben sich vor 4(?) Jahren ihren ersten Hund geholt. Gut Erziehung brauchen wir nicht reden, sie wohnen aber ruhig und es ist "nur" ein Zwergdackel, der zudem keinen Jagdtrieb hat. Glück gehabt kann man sagen.


      Aber die sind beide sowas von Fit. Machen Urlaube, Fahrradtouren (Dackel im Korb), sind aktiv, jeden Tag geht es mit einer großen Hundegruppe in den Wald. Es gibt 2 große Spaziergängen und 2 kleine Löserunden.


      Abends geht sie die letzte Runde gemeinsam mit ihrer Tochter und dessen Hund. Die beiden sind auch oft bei den Waldrunden mit dabei.


      Sollte mit den Besitzern mal etwas sein, kommt der Hund zur Tochter. Die sehen sich jetzt schon jeden Tag, die Hunde lieben sich und die Hündin liebt natürlich auch die Tochter.


      Würde man die nicht kennen und würde man die immer nur bei den Löserunden sehen, würde man sich wohl auch seinen Teil denken. Aber sie haben sich vorher sehr viele Gedanken gemacht, was im Fall X passiert.


      Es gibt natürlich auch "Horrorgespanne" keine Frage, aber anhand einer Momentaufnahme kann man das nicht einschätzen.


    • Ich finde, unabhängig vom Alter, sollte jeder den Hund haben der zu einem passt. Heute ist man mit Mitte 60 ja noch nicht alt, auf der anderen Seite gibt es 20 jährige die keine 30 Minuten spazieren gehen können. Ich persönlich möchte im Alter auch noch einen Hund haben, wahrscheinlich eine weniger aktiver Rasse und keinen Welpen mehr … eigentlich möchte ich jetzt schon keinen Welpen mehr |).


      Im Verein handhaben wir es bei Vermittlungen an ältere Menschen so das ein Zusatzvertrag mit jemanden geschlossen wird der sich bereit erklärt den Hund im Fall der Fälle zu übernehmen. Meistens sind das die Kinder. Und im Fall der Fälle ist das alles vergessen oder doch nicht mehr möglich und der Hund geht an uns zurück. Leider schon sehr oft erlebt. Man kann eben nicht alles planen.

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