Warum kann das Zusammenleben von Hündinnen im Haushalt so böse eskalieren?

  • @Mejin


    Genauso läuft es aber tatsächlich da, wo ich es mitbekommen habe. Gut, wenn dann wenigstens ein Haus mit Garten da ist.


    Aber ja, es gibt die Trennung, die Zusatzanstrengung dabei, beiden den nötigen Sozialkontakt zuteil werden zu lassen und je nach Veranlagung noch das permanent schlechte Gefühl, damit beiden nicht gerecht zu werden. Plus die Möglichkeit, dass es eben doch mal schiefgeht.


    Deshalb würde ich in solchen Fällen wenn möglich zur Abgabe eines der Hunde raten. Bei dem Thread, um den es ging, altersbedingt allerdings nicht.


    Aber bei diesem Thread neulich mit den jungen Shiba zum gleich jungen Shiba-Mix ...

  • Ich sags mal von uns, seitdem der Terrorterrier ja krank ist (fast blind plus Demenz) würde der Knirps dem ein Ende setzen.
    Hier werden die beiden also getrennt, bei dem Größenunterschied kann halt schon eine Zurechtweisung tödlich enden (der Terrier würde ja auch nie nachgeben...).
    Bedeutet Terrier pennt tagsüber im Schlafzimmer (aufgrund des Alters eh ihre Lieblingsbeschäftigung), mit den anderen beiden sind wir im Wohnzimmer. Nachts schläft Knirps im Wohnzimmer, wir mit den anderen beiden im Schlafzimmer. Da wir eh eine Box als Rückzugsort im Wohnzimmer stehen haben, die gerne von allen genutzt wird, kommt Knirps halt für die 2 Minuten da rein (wenn sie eh nicht grad sowieso freiwillig drin liegt) und der Terrier geht zum pinkeln in den Garten. Nachts trag ich die kleine halt durchs Wohnzimmer auf die Terrasse. Ja es würde auch mit Management, also Knirps bekommt ne Ansage das sie auf ihrem Platz liegen bleiben muss, während die kleine raus tappst, gehen. Aber nur bei mir (meinen Partner nimmt sie nicht ernst genug) und man müsste wirklich ein Auge drauf haben, plus die "Einfälle" der kleinen dank Demenz...
    Optimal - eher nein. Das was ich mir unter Mehrhundehaltung vorgestellt habe - nein. Aber unsere Lösung mit denen es augenscheinlich allen gut geht und ohne das wir eine Gefahr eingehen das was gröberes passiert. Das irgendwer dadurch jetzt zu kurz kommen würde ist aber definitiv nicht mein Eindruck, also hab ich auch kein schlechtes Gewissen.

  • ich glaub, da muss einfach das Potential für sowas schon irgendwie da sein, dass das so eskaliert.
    Meine beiden Mädels (Mutter und Tochter) sind einfach das absolute Traum-Duo. Die lieben sich abgöttisch und da gibt es absolut keine Reiberei in irgendeiner weise. Aber beide sind auch absolut neutral mit anderen Hunden und neigen nicht zu übertriebenen Reaktionen.
    Konstellation 1 Rüde, 2 Hündinnen passt hier perfekt. Aber auf Dauer werden hier nur noch Hündinnen leben.

  • ich glaub, da muss einfach das Potential für sowas schon irgendwie da sein, dass das so eskaliert.
    Meine beiden Mädels (Mutter und Tochter) sind einfach das absolute Traum-Duo. Die lieben sich abgöttisch und da gibt es absolut keine Reiberei in irgendeiner weise. Aber beide sind auch absolut neutral mit anderen Hunden und neigen nicht zu übertriebenen Reaktionen.
    Konstellation 1 Rüde, 2 Hündinnen passt hier perfekt. Aber auf Dauer werden hier nur noch Hündinnen leben.

    Das muß ja auch nicht eskalieren. Es gibt sehr viele Haushalte, in denen zwei oder mehrere Hündinnen friedlich miteinander leben.


    Nur, wenn sich zwei Hündinnen nicht verstehen, dann sollte man da keine Kompromisse eingehen. Das wird dann nichts mehr.

  • Vielleicht kommt es ja auch ein bisschen auf die Rasse bzw. den Rassenmix an.
    Ich denke bei zwei Beaglehündinin oder zwei Australischen Terrierhündinin ist die Gefahr geringer, dass es mal richtig eskaliert. Als zum Beispiel bei zwei Schäferhündinin oder zwei Jackrusselhündinin.


    Bei meiner Tante ist es mal mit zwei Yorkidamen schief gegangen.
    Aber die wahren vom Alter her auch nur zwei Wochen auseinander.
    Wenn sie es doch mal zueinander geschafft haben, fingen sie sofort ernsthaft an zu kämpfen. Nach einem halben Jahr Trennen hat meine Tante einer der beiden ein neues Zuhause gesucht.

  • Für den Menschen bei Männlein und Weiblein könnte ich das recht einfach und ausführlich erklären. Hab dazu auch paar witzige Studien mitgemacht (ua wie sich Bewegung und Tanzen auf die Attraktivität von Männern während unterschiedlicher Zyklus Zeitpunkte der Frau auswirken und solche Studien :D ) . Aber ob das genauso auf Hunde übertragbar ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht 100%ig sicher.
    Allgemein hab ich gelernt, dass bei binären Geschlechtern der Nachwuchs durch das Weibchen determiniert wird und eben durch begrenzte Ressourcen die Weibchen das Zepter sowohl in der Wahl ihres Partners haben als auch in Konkurrenz zu anderen Hündinnen stehen (begrenzter Zeitraum, begrenzte Anzahl an Follikeln, begrenzte Nahrungsressourcen etc).
    Rüden hingegen sind allzeit bereit, haben eine unbegrenzte Zahl an Spermien und haben deswegen nicht diesen Selektionsdruck, dass es jetzt mit dieser einen anderen Hündin klappen muss. Dh ist da ein Konkurrent, den man nicht weg bekommt, wandert der Hund tendenziell eher ab. Die Kämpfe sind Kommentkämpfe, bei denen die körperliche Unversehrtheit wichtiger ist als für eine Ressource sich ans Leder zu gehen, anders als bei Weibchen, für die Ressourcen eher existenziell sein sollen.


    Soweit zur Theorie. Ich selbst denke, dass die innerartliche Verträglichkeit der Rassen eine ganz große Rolle spielt. Bei meiner Rasse leben nicht selten viele Hunde zusammen und vertragen sich prima. Ich kenne auch die meisten Züchter mit 3+ Hündinnen, da gibt's eigentlich keine Probleme. Bei Züchtern anderer Rassen kenne ich aber auch getrennte Haltung wegen Unverträglichkeit (in diesem Fall der Rüden).
    Und andererseits glaube ich fest daran, dass klare faire Führung und Regeln ein Miteinander bestimmen. Hier wird nicht pauschal die Küche bewacht oder der andere als Blitzableiter benutzt, da werd ich kurzzeitig ziemlich ungemütlich. Aber ich behaupte mal, ich habe für meine Mädels recht feine Antennen.
    Meine beiden Hündinnen (8 und 3 Jahre, Nr 2 als Welpe dazu gesetzt) sind tatsächlich wie Arsch auf Eimer. Die bleiben auch gut allein und genießen Einzelspaziergänge, aber zusammen liegen die rum, kuscheln, putzen sich gegenseitig, setzen Grenzen, die der andere sofort akzeptiert usw. Ich kann mir nur wünschen, dass es genauso bleibt. Auf lange Sicht kommen hier noch 1-2 Hunde dazu, ebenfalls Mädels. Dann wird das noch eine neue Dynamik sein.

  • Für den Menschen bei Männlein und Weiblein könnte ich das recht einfach und ausführlich erklären. Hab dazu auch paar witzige Studien mitgemacht (ua wie sich Bewegung und Tanzen auf die Attraktivität von Männern während unterschiedlicher Zyklus Zeitpunkte der Frau auswirken und solche Studien :D ) .

    Dann weißt du ja auch, dass ein Großteil dieser lustigen "Zyklusstudien" unter gravierenden Validitätsmängeln, kleinen Effektgrößen und Unreplizierbarkeit leidet. So einfach isses ja dann doch nicht

  • @dragonwog Mir egal, in meinem Studium muss man diese VP Stunden machen und sich als Versuchskaninchen für verschiedene Dinge zur Verfügung stellen. Die Studien waren lustig, eyetracking, Neurokappe, Fragebogen ausfüllen, Evolutionsspiele etc. Und nach einer bestimmten Zeit bekommt man so ein Abstract zugesendet, in der die Ergebnisse und die veröffentlichten Studien drin stehen. Das war schon immer interessant zu lesen. Wahlweise konnte man sich sein Taschengeld bisschen aufbessern, indem man an Studien teilnahm.
    Am Ruf meiner Uni (und Arbeitsstelle) zweifle ich eigentlich nicht ;)


    Aber das ist auch echt nicht das Thema. Finde aber schön, dass du nicht mal weißt, worum es sich handelt, aber erstmal gegensprichst ;)

  • Was hat das denn mit dem Ruf einer Fakultät zu tun? Hä???


    Es geht lediglich darum, dass man eben mit Schlussfolgerungen basierend auf einzelnen Arbeiten vorsichtig sein sollte. Verhalten ist eben oft nicht "einfach" erklärbar und Reduktionen auf dieser Ebene führen zu Stereotypen mit der Gefahr von Diskriminierung. Das ist jetzt auf den Menschen bezogen.


    Bei Hunden sieht man aber auch, dass Verallgemeinerungen, noch dazu basierend auf Alltagsbeoachtungen, eben nicht wirklich möglich sind .

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