Warum kann das Zusammenleben von Hündinnen im Haushalt so böse eskalieren?

  • @Hektorine

    Aber nochmal zum Verständnis für Dich: Das heißt nicht, dass das die Regel oder unglaublich häufig ist. Ich kenne etliche Familien, wo gleich starke und alte Hündinnen völlig problemlos nebeneinander laufen. Es ist nur eben eins der Risiken. Wie bei Katzen letztlich auch - hier rede ich aus Erfahrung. Die töten sich zwar in der Regel nicht, machen sich U . U. aber das Leben richtig zur Hölle (und dem Halter mit xD ).

    Bei dem akuten Fall hier war das Problem aber schon abzusehen. Bei dem Satz, dass die Aussie-Hündin die Andere schon immer gehütet habe, habe ich innerlich schon gezuckt. Wie wahrscheinlich viele Hüte (Mix) Halter.

  • Stimmt, bei weiblichen Katzen habe ich das auch schon öfter gehört. War auch Grund dafür, das ich mich damals für zwei Kater entschieden habe.

    Danke an alle für die vielen Beiträge schon mal. Ich finde das echt interessant zu lesen.

  • Ja, aus der menschlichen... |)

    Jungs hauen sich und gehen danach ein Bier trinken.
    Mädels sind nachtragender.

    Den Gedanken hatte ich auch schon :D

    Ja, die gibt es. Das Weibchen bringt die Jungen zur Welt, für deren Aufzucht die Kraft des ganzen Rudels benötigt wird. Deshalb ist ein weiteres Weibchen eher Konkurrenz als Hilfe, sobald es erwachsen wird und eventuell selbst Welpen bekommt.In größeren Rudeln von Wölfen oder Hunden gibt es so gut wie immer eine Überzahl von Rüden und nur wenige erwachsene Weibchen, oft nur die Leithündin oder Leitwölfin. Die Rüden bilden den Kampf- und Jagdtrupp, das gesellige Mittelfeld der Gruppe, wo man sich auch mal schlägt und wieder verträgt.

    Das ist natürlich sehr stark verkürzt und kann im Einzelfall auch anders sein, aber so ist die Tendenz. Viel hängt auch von der Nahrungssituation ab.

    Dagmar & Cara

    Danke, das war mir nicht bewusst :bindafür:
    Ich hatte bei Tierrudeln oder -gruppen eher pauschal im Kopf, dass ein männliches Tier der Rudelchef ist und sich durch Revierkämpfe gegen nachwachsene junge "Männer" behaupten muss und sich die weiblichen Tiere unterordnen.

    Aber wenn ich so überlege, bei Elefanten gibts ja auch eine Leitkuh.

  • Ja, die gibt es. Das Weibchen bringt die Jungen zur Welt, für deren Aufzucht die Kraft des ganzen Rudels benötigt wird. Deshalb ist ein weiteres Weibchen eher Konkurrenz als Hilfe, sobald es erwachsen wird und eventuell selbst Welpen bekommt.In größeren Rudeln von Wölfen oder Hunden gibt es so gut wie immer eine Überzahl von Rüden und nur wenige erwachsene Weibchen, oft nur die Leithündin oder Leitwölfin. Die Rüden bilden den Kampf- und Jagdtrupp, das gesellige Mittelfeld der Gruppe, wo man sich auch mal schlägt und wieder verträgt.

    Das ist natürlich sehr stark verkürzt und kann im Einzelfall auch anders sein, aber so ist die Tendenz. Viel hängt auch von der Nahrungssituation ab.

    Dagmar & Cara

    Freilebende Wölfe leben aber in Familienverbänden. In der Regel wandern auch Jungwölfe mit der erreichen der Geschlechtsreife ab. Also kann es gar nicht zu solchen Situationen kommen. Stammen diese Beobachtungen vielleicht von Gehegewölfen?

  • Bei mir leben immer nur - ausschliesslich - Mädels.
    Bis jetzt, all die Zeit, alle unkastriert. Ausser die Katzen natürlich (Dauerrolligkeit, schlimme Sache, hab' ich leider auch miterlebt. Ging nicht gut aus).

    Ich bin sehr streng und sehr strikt, ich unterbreche Spielereien in der Regel zu früh und finde das gut. Bei mir darf's einfach nicht kippen. Das bedeutet nicht, dass die Hunde nicht mal selber klarkommen dürfen, ich hab' einfach prinzipiell einen Finger drauf.
    Weil WENN es knallt, dann war's das mit Zusammenleben.

    Warum das so ist, erklärte mir ein Buch das ist vor ewigen Zeiten gelsen habe, ich meine es war Feddersen-Petersen, bin mir aber nicht sicher; sie beobachtete ein Rudel Fragmichnicht, jedenfalls lebten die Hunde "wild", also ohne dass Mensch eingegriffen hätte, war so ein Projektrudel und da durfte allein die Alphahündin Welpen haben.
    Eine andere Hündin hatte dennoch Welpen und musste diese dann totbeissen.
    Sprich es ist natürlich eine heftige Konkurrenzsituation, wer denn nun die Gene weitervererben darf und wer nicht, weil die Mädels ziehen die Welpen ja zusammen auf.
    Unklarheiten darf es da nicht geben.
    Sind die Hündinnen nun vielleicht sogar verwandt - Schwestern aus dem selben Wurf, ist die biologische Konkurrenz um ein vielfaches grösser.
    Sind die Hündinnen ein paar Jahre auseinander, ist die unmittelbare Gefahr nicht mehr ganz so gross.

    Ich selber hatte noch nie ein Problem mit den Mädels, hatte aber auch schon Hunde prinzipiell getrennt wenn ich nicht dabei war.
    Gesehen habe ich leider schon viel und bin vielleicht auch darum ein eventuell ZU vorsichtiger Schisser.
    Ich will nicht dass wegen meiner Nachlässigkeit und Blödheit was passiert.

  • Das Weibchen bringt die Jungen zur Welt, für deren Aufzucht die Kraft des ganzen Rudels benötigt wird. Deshalb ist ein weiteres Weibchen eher Konkurrenz als Hilfe, sobald es erwachsen wird und eventuell selbst Welpen bekommt.

    Bei Wölfen ist das aber anders und ovwohl unsere Hunde vom Wolf abstammen gleich sich ihr Sozialverhalten dahingehend nicht.


    Wölfe leben in Familienbanden. Die Töchter und Söhne bleiben in der Familie recht lang auch wenn sie Geschlechtsreif werden. Sie helfen bei der Aufzucht der Geschwister.
    Erst wenn das Revier zu klein wird oder nicht gebug Nahrung für alle da ist, ziehen die älteren Jungwölfe los und suchen sich ein eigenes Revier (und Partner).

    Unsere Hunde sind keine Rudeltiere mehr.
    D.h. nicht, dass Hunde nicht im Rudel zusammen leben können und prinzipell als Einzelhund glücklicher wären, aber Beobachtungen an freilebenden Hunden hat gezeigt, dass Hunde (abgesehen von Futterplätzen) alle unterwegs sind.
    Ab und an trifft man wohl mal ein Geschwisterpaar oder Mutter mit Junghundkind. Aber das Hunde sich in eine soziale Gruppe begeben um dort miteinander zu leben, gibt es so "natürlich" nicht.
    Der Mensch ist zum wichtigsten Sozialpartner des Hundes geworden.
    Je nach Hundetyp / Charakter kommt dann das Ressourcenthema dazu.

    Ich denke das ist einfach auch einer der Gründe, wieso sowas eskalieren kann.

  • Ich hab beides schon erlebt. Zu gleichen Teilen zahlenmäßig . Hündinnen die sich töten würden, Rüden die sich an die Gurgel gehen, innerhalb und außerhalb von Familienverbänden. Für immer Feinde/ gleich wieder freunde. Vielleicht ist allgemein bei Rüden eher der Daumen drauf bei Haltern? So von wegen Hündinnen sind "weicher" ? Und dann kommt es gefühlt eher zur richtig üblen beisserei? Oder üble beissereien unter Hündin nen bestätigen das Vorurteil, unter Rüden wird gefühlt dann eben angenommen es ist die Ausnahme?

  • Warum Raufereien zw. Hündinnen heftiger sind als zw. Rüden, weiß ich nicht, aber dass das so ist, habe ich früher hin und wieder mitbekommen müssen und das war der Hauptgrund warum damals zu meiner SchäferHÜNDIN ein DackelRÜDE eingezogen ist. Streit gab es zw. den beiden nie.

  • Ich hatte bei Tierrudeln oder -gruppen eher pauschal im Kopf, dass ein männliches Tier der Rudelchef ist und sich durch Revierkämpfe gegen nachwachsene junge "Männer" behaupten muss und sich die weiblichen Tiere unterordnen.

    Aber wenn ich so überlege, bei Elefanten gibts ja auch eine Leitkuh.


    Bei Elefanten sind die Geschlechter außerhalb der Paarungszeit auch getrennt. Die Kühe bilden einen Familienverband, und sind sehr eng miteinander. Das sind großteils Tanten, Schwestern, Mütter, Großmütter und die noch nicht geschlechtsreifen Jungtiere. Junge Bullen werden der Gruppe verwiesen, sobald sie herumpubertieren :hust: und die schließen sich dann zu losen Männergruppen zusammen.

    Bei Pferden ist es in der Natur ja auch so, dass die jungen Hengste bzw Hengste die keine Herde haben eigene Herden bilden.
    Aber ich denke, das kann man nicht mit Hunden vergleichen, die ja eher solitär sind.

  • Grundsätzlich tipp ich auch Richtung Fortpflanzung/Hormone.
    Richtig kritisch wurde es hier bei einer Hündin in der Läufigkeit, in dieser Zeit war sie ungenießbar und hat wirklich Streit gesucht, wurde auch von Läufigkeit zu Läufigkeit schlimmer (in der Zeit dazwischen war alles harmonisch), da sie dann eine geschlossene Pyo bekam wurde sie kastriert.

    Wir hatten ja sowohl Rüden als auch Hündinnen, meine Erfahrung ist wirklich, dass Hündinnen mehr Management benötigen.

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