Neue Nachbarn und Kaninchen direkt am Zaun

  • Hallo,


    Wir haben neue Nachbarn, und die kleine Tochter hat zwei Hasen.


    Diese haben ihr Gehege erst mal direkt an unserem Zaun. Unser 1 jähriger Beauceron hat eigentlich kaum Jagdtrieb und ist auf den Feldern bis jetzt immer abrufbar gewesen. Jetzt wollen wir uns das nicht wieder vernichten und wissen nicht wie wir damit umgehen sollen.


    Dass wir uns im Garten aufhalten, er aber nicht auf die Hasen konzentriert ist, ist vorhin so gut wie unmöglich gewesen. Wenn wir nicht gerade seinen Lieblingsball durch den ganzen Garten schmeißen ist er vor dem Zaun und läuft hin und her. Und die armen Hasen haben wahrscheinlich große Panik. Dazu kommt, dass der Zaun nur provisorisch gezogen wurde und unser Hund jederzeit darüber oder wahrscheinlich auch mitten durch könnte.


    Bis jetzt durfte er auch jederzeit alleine im Garten sein. Ihn dort ganz fern zu halten ist daher kaum eine Möglichkeit.


    Habt ihr vielleicht Ideen was ich machen kann oder habt ähnliche Situationen erlebt?


    Wir haben überlegt als Sichtschutz eine Plane über den Zaun zu spannen, damit er zumindest erst mal mit uns gemeinsam im Garten sein kann. Aber ob das hilft? Und überhaupt sinnvoll ist?


    Auf Dauer wird ein großer Zaun dort hin kommen. Aber bis dahin wollen wir ihn eigentlich nicht vom Garten fern halten.

  • Hallo,
    wir haben im Moment eine ähnliche Situation. Unsere neuen Nachbarn, seit wenigen Tagen, haben einen sehr großen, schon älteren Hund.
    Da unser Hund große Angst vor größeren Hunden hat, bellt er sobald er ihn sieht und steigert sich da auch sehr rein.
    Allein in den Garten konnte Speedy auch nicht. Wir haben letztes Wochenende einen Sichtschutz am Zaun angebracht. So eine Art Plane, mit der man auch Balkone blickdicht machen kann.
    Seitdem hat sich die Situation sehr entspannt. Speedy rennt jetzt nicht mehr hektisch an den Zaun und sieht nach, ob der andere Hund da ist.
    Er benimmt sich wie vorher. Sicherheitshalber lasse ich ihn im Moment aber nicht allein in den Garten.
    Vielleicht kann ein Sichtschutz euch auch helfen.
    Liebe Grüße
    Chrissi mit Speedy

  • Sichtschutz ist mMn gut. Vielleicht könnt ihr auch mit den Nachbarn reden, dass die Kaninchen an eine andere Stelle untergebracht werden?


    Ansonsten würde ich trainieren, dass der Hund an den Kaninchen nichts verloren hat. Mit meiner ehemaligen Sitterhündin Kira hab ich an den Hühnern (damals noch in einem separaten Gehege) trainiert: Jagdverhalten gab eine Ansage, ruhiges Verhalten gab Lob und Leckerchen. Anfangs hab ich sie mit einer Leine abgesichert, damit sie nicht hin und her rennen kann.


    Mit Jin hab ich von Anfang an ohne Zaun dazwischen, aber mit Leine als Absicherung, trainiert.
    Dabei auch den Abstand so gewählt, dass die Hühner noch nicht gestresst waren und Jin noch aufnahmefähig war.
    Mittlerweile kann Jin leinenlos zwischen den Hühnern rumlaufen - allerdings nur unter Aufsicht, da wir die Hühner (leben bei meinem Onkel) nur alle paar Wochen besuchen, trainieren wir nicht allzu oft.


    Hühner sind vermutlich etwas einfacher als Kaninchen, aber theoretisch dürfte es zumindest mit Zaun dazwischen funktionieren.

  • Ich würde folgendes tun:


    Zum einen die Nachbarn bitten, den Freilauf etwas vom Zaun wegzustellen, mit dem Argument, dass es die Hasen sicher ängstigt, wenn da ein großer Hund dicht neben ihnen herennt (dafür muss er ja nicht mal jagen, in euerm Garten bewegt er sich halt).


    Ganz schnell einen stabilen Zaun aufstellen, bevor es die Hasen zum Abendbrot gibt. Falls ihr denkt, euer Hund macht in naher Zukunft wirklich ernst, bis zum Zaunbau Leine am Geschirr befestigen, dass er nicht zu den Hasen kann. Reißt euer Hund die Hasen, war es das wohl nicht nur mit den Hasen, sondern auch mit halbwegs netter Nachbarschaft.


    Ich würde es zudem als Antijagdtraining nutzen. Ich gehe mit jungen Hunden gezielt in wildreiches Gebiet (bzw. leben wir eh in einem) und übe, welches Verhalten ich erwarte. Die Hasen würde ich da als willkommene Übungsobjekte ansehen (so sie nicht in Panik direkt am Zaun stehen oder euer Hund mit einem Satz bei ihnen ist, aber das wurde ja mit Punkt 1 und 2 hoffentlich verhindert). Meine Hunde dürfen nicht jagen (sind allerdings auch keine Jagdhunde, da mögen andere Methoden besser fruchten). Ich gehe über Umorientierung bei Reizsichtung in Verbindung mit schlichtem Verbieten unerwünschter Reaktionen. Das so deutlich, dass es beim Hund auch ankommt. Party bei Umorientierung, aushalten von Wild beobachten, deutlicher Abbruch bei allem, was in die falsche Richtung geht. Unsere Mieter haben auch Kaninchen, die sind im Freilauf im Garten schlicht tabu, auch wenn zumindest Faye und Joey es witzig fänden, die zu scheuchen. Das ist ein Tabu.


    Wenn ihr das so nicht üben wollt, wäre ein stabiler Zaun + Sichtschutz sicher eine Idee.

  • Reden hilft oft. Sprecht doch mal freundlich mit den Nachbarn, die hängen vielleicht auch an den Tieren.
    Ansonsten kannst du den Umstand nutzen und mit deinem Hund üben.
    Wenn alles nichts hilft, dann musst du den Zaun verstärken und am besten einen Sichtschutz installieren.

  • ich würde auch freundlich rüber gehen, uns vorstellen, willkommen heißen und dann offen sprechen. Sicher haben Sie zum Wohl aller kein Problem, den Auslauf etwas anders aufzustellen. Den hohen Zaun würde ich dennoch aufstellen

  • Unsere Garten hat einen 1,80 hohen Zaun. Die Nachbarn zur linken haben 3 Hunde. Deshalb haben wir an dieser Seite einen kompletten Sichtschutz. Die Nachbarn zur rechten hatten Kaninchen. Das Gehege war zwar nicht an unserer Seite, aber der Freilauf schon. Deshalb haben wir dort auch teilweise Sichtschutz, aber auch trainiert, dass die beiden Kaninchen keine Leckerchen sind.

  • Oh, wie toll - ich würde mich über diese Trainingsgelegenheit freuen :D
    Ich glaube nicht, dass ihr euch wenn ihr die Situation als Training nutzt etwas kaputt macht, im Gegenteil - es zeigt euch, dass euer Wauz doch noch nicht sooo toll bei "Wild" kontrollierbar ist und da trainingsmäßig noch Potenzial nach oben ist, das ihr nützen könnt.


    Wenn es zu sehr stresst oder die Platz-/Zeit-...reserven kein Training zulassen, dann würde ich einfach mal mit den Nachbarn darüber sprechen (wahrscheinlich ist es ja auch nicht deren Interesse, dass die Kanickel dort Panik schieben und es war vl. einfach nicht durchdacht...?!) oder auch die Sichtschutzvariante (und notfalls zusätzliche Leinensicherung) nehmen. Beim Sichtschutz habt ihr die Möglichkeit ihn zwischenzeitlich zum gezielten Training zu entfernen und zu nutzen.


    Wir hatten das früher mal mit jungen Ziegen... und aktuell wohnen hier Ratten und Hund in einem Haushalt. Anfangs wäre der Hund, wenn ich nichts gemacht hätte dauernd am Käfig geklebt und v.a. bei Bewegung "hingeburt". Mittlerweile haben die Ratten einen Auslauf welcher mit Plexiglas abgesperrt ist und sogar da liegt der Hund entspannt daneben... Alles Trainingssache : )

  • Genau, einfach erst mal reden miteinander, stabilen Zaun aufstellen (Du kannst auch Metallzaunelemente nehmen, die sind flexibel auf- und abbaubar und kosten nicht die Welt, gibt's als 2m hohe Dinger), Guten Sichtschutz drüber und dann bist Du erst mal auf der sicheren Seite.
    Bitte pass auf dass die Kaninchen nicht zu doll fixiert werden, ich hatte ein Kaninchen das sich ganz allein derart am Rücken verletzt hat, dass es gestorben ist - "nur" weil ein Hund ausgebüchst ist und vorm (sehr stabilen und sicheren) Gehege nicht wegzukriegen war.

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