Auch wir suchen eine passende Hunderasse

  • Ich zitiere mal aus dem Ganslosser Text...... danke, @Ixabel


    Die Hunde der Show-Linie sind einfach schlechtere, manchmal sogar unbrauchbare Arbeitshunde. Sie wurden eben weitgehend unselektiert gezüchtet


  • Pudel kenne ich in allen Größen als temperamentvoll und begeisterungsfähig. Zwei Dinge können aber dafür sorgen, daß sie einen sehr ruhigen, auch trägen Eindruck vermitteln:
    Zum einen gute Erziehung: wenn nichts los ist, kann der Hund auch gut abschalten. Neulich hatte ich Cara umständehalber auf einer mehrstündigen Abendveranstaltung mit etwa 60 Personen mit, während der sie größtenteils dösend unter meinem Stuhl lag. Nanu, gar nicht gemerkt, daß ein Hund dabei war, staunten viele Gäste. Wer meine Pudeline in solchen Situationen erlebt, könnte meinen, sie wäre eine Schlaftablette, der Eindruck täuscht aber.

    Das ist auch bei uns oft der Fall. Einmal fuhr ich mit meiner Pudelhündin im ICE, Fensterplatz, sie saß in einer nach oben geöffneten Box zwischen meinen Beinen. 3 Stunden lang saß eine Frau auf dem Sitzplatz neben mir, bis ich aussteigen musste. Erst dann bemerkte sie, völlig überrascht, dass ich einen Hund dabei hatte, der die ganze Zeit über ruhig direkt neben ihr gelegen hatte.

  • Retriever wären hier meine erste Wahl. Schau dir auf jeden Fall auch die Flats an- absolut zauberhafte Hunde von der Art her, die die ich kennen gelernt habe (und arbeiten sah), waren echte Clowns und es machte einfach Bock Zeit mit ihnen zu verbringen. So ein grundliebes Wesen und bei allem dabei. Ich war schockverliebt.

  • Wieso fühlst du dich denn so persönlich angegriffen, nur weil es Menschen gibt, die Standardlabbis nicht so feiern wie du? Du hast Dir als Zweithund ja jetzt auch was anderes geholt oder nicht?


    Die meisten Labbis, die ich kenne und dank meinem Job kenne ich unzählige, sind eher träge oder völlig überdreht im Hirn, distanzlos und haben nur Fressen im Hirn. Natürlich sind da aber einige dabei, die freudig Obe/Dummyarbeit machen und das sogar ganz gut. Aber viele Anmerkungen hier kann ich bestätigen, allerdings kommt es da sicher auch wieder viel auf Linien an etc pp.

    Ich kann mich nun nicht erinnern, dass ich mit dir jemals über die Gründe gesprochen habe, warum hier kein zweiter Labbi eingezogen ist... Wenn du die Entscheidungsfindung mitverfolgt hättest, wüsstest du, dass es überhaupt nicht die Gründe sind, die du hier unterstellst.


    Newton ist nun erst fünf und soweit möchte ich eigentlich gar nicht denken... Aber wenn er mal gegangen ist, wird hier immer wieder gerne ein zweiter Labrador einziehen!


    Und nein, ich fühle mich nicht persönlich angegriffen. Ich finde es nur wahnsinnig traurig, dass die Rasse die ich gern habe und liebe, hier so dermaßen (völlig zu Unrecht!) diffamiert wird!


    Bitte, liebe TE, wenn du einen Labrador willst, spreche mit seriösen Züchtern, die keine AL züchten und deren Labbis und deren Nachzuchten auch arbeiten. Du wirst dort ein vollkommen anderes Bild erhalten als es hier dargestellt wird.


    Noch ein weiterer Punkt. 90% des Tages mit Hund ist Alltag und nicht Arbeit. Und schon allein deswegen sollte man sich überlegen ob eine AL einziehen sollte!


    Als ich mich als Zweithund für den ESS entschieden hatte, habe ich mich mit einer Halterin getroffen, die einen erwachsenen ESS aus einer jagdlichen Zucht hat und die ihn auch als Suchhune führt. Wir haben uns zu einer Waldrunde getroffen. Und sie konnte keine einzige Minute unaufmerksam sein, wenn er abgeleint war. Keine einzige. Ein entspannter Spaziergang sieht für mich anders aus... Ein Springer aus einer jagdlichen Linie oder gar ein Working Springer war somit sofort von der Liste! Ich habe nun einen Springer aus einer absoluten Familienhund-Zucht. Die Züchterin zeigt ihre Hunde ausschließlich auf Ausstellungen. Keiner ihrer Hunde ist im Sport unterwegs. Und trotzdem arbeitet Hunter 1a! Er ist 10 Monate alt und ich ernte von Ausbildern, die jahrelang Erfahrung haben nur Lob. Und das sage ich nicht um anzugeben, sondern um zu zeigen, dass ein Hund aus einer klassischen Linie genauso gut arbeiten kann!


    Auch in der Staffel haben wir hauptsächlich Labbis und Goldies aus klassischen Linien. Und die arbeiten alle gut!

  • Mich gruselt ein bisschen, wie hier mit Begrifflichkeiten jongliert wird. Wie soll man da als Anfänger noch durchsteigen? :???:


    Nun ja, meiner Erfahrung nach sind die dicken Tonnen immer noch stark im Trend (auf den Hundewiesen). Ist ja auch relativ einfach, die Viecher fett zu bekommen. (Mein VDH-Labrador wird häufig nicht als reinrassig erkannt, er sei ja viel zu klein.... Aha). Und auch auf den Hundeplätzen dieser Welt muss man sich nichts vormachen, da laufen auch viele übergewichtige Hunde rum (verschiedenster Rasse).


    Nichtsdestotrotz hat man es bei einem sorgfältig gezüchteten Hund auch ein bisschen selber in der Hand, heißt, man kann auch mit einer Standardlinie Sport machen. Es heißt ja lediglich, dass der Hund einer Verpaarung entstammt, bei der die Eltern selber keinen Arbeitsprüfungen abgelegt haben.


    Der Labrador aus Standardzucht ist meiner Meinung nach ein toller Anfängerhund. Er ist einfach zu begeistern und macht auch alles gerne mit. Man muss ihnen die Arbeit ein bisschen "zeigen". Er ist leicht motivierbar und verzeiht einem auch mal Fehler. ABER: Labradore haaren wie Sau. Wen man pingelig ist, sollte man eher Abstand davon nehmen, denn sie haaren ganzjährig mit vollem Enthusiasmus :ugly:

  • Also es bringt doch wohl überhaupt nichts, sich hier gegenseitig anzufeinden? :ka:


    Ich finde, wenn man sich für eine Rasse interessiert und zumindest auch etwas damit arbeiten will, dann sollte man sich zwei Situationen ansehen und möglichst mehrere Hunde.


    Zum einen die Hunde einer Rasse in der Arbeitssituation. Und dieselben Hunde in Alltagssituationen. Beides kann sich gravierend unterscheiden und man muss den Hund in beiden Situationen mögen.


    Und es kommt auch echt auf die eigene Sichtweise an, wie man einen Hund empfindet. Ich mag spritzige, kernige, energievolle Hunde, die einfach zu begeistern sind. Die schnellen Exemplare. Von daher habe ich so etwas (also zumindest Gino ist kernig, Tim eher nicht) und ich finde meine Hunde klasse. Genauso wie sie sind (also nicht immer, manchmal könnte ich sie erschießen xD ). Ich kenne aber so einige Leute mit anderer Sichtweise, die finden meine Hunde anstrengend. Und ich deren Hunde langweilig. Keiner hat Recht oder Unrecht. Menschen sind halt verschieden und kommen verschieden gut oder schlecht mit hündischen Eigenschaften klar.


    Mein Großer wurde übrigens auch schon oft drinnen irgendwo nicht bemerkt. Wenn wir irgendwo drin sind, dann knallt der sich hin und schläft. Ist mal fast eine Bedienung draufgetreten, die den 63cm Hund nicht bemerkt hatte.

  • Gerade Toller sind nun wirklich sehr anspruchsvoll was Auslastung angeht und wie gesagt, der Mini Genpool der teilweise Verwandtschaftsgrade enger als Vollgeschwister ergibt ist wirklich gruselig.
    Aber natürlich gibt es auch für diese Rasse spezielle jagdliche Prüfungen, auch wenn die natürlich genauso Dummies machen.

    Haben die nicht dadurch auch ein sehr grosses Krankheitsrisiko? Mein das mal gehört zu haben dass die Rasse leider sehr krank ist durch den klein Genpol, Inzuchten etc

  • Also der Toller ist nicht todkrank, wie er immer dargestellt wird. Aber das merkt man erst, wenn man sich mehr mit der Thematik befasst und mit vielen Züchtern Kontakt aufnimmt, sich schlau macht etc.


    Irgendwer hat den Toller in den Internetkreisen zur todkranken Inzucht-Rasse gemacht, dem ist definitiv nicht so.

  • Hallöchen erstmal,


    Da ich hier einen Golden sitzen habe, wollte ich dir mal meine Erfahrung schildern.
    Erstmal finde ich super, dass du dich informierst und Kontakt zur DRC Bzg aufnimmst :bindafür:


    Allein bei unserer Bzg habe ich so viele verschiedene Goldens (und andere tolle Retriever) kennen gelernt.


    Ich habe es so erlebt, dass es allein in den verschiedenen SL und AL große Unterschiede gibt.
    Ich habe SL kennen gelernt, die nicht so massig waren, WLP hatten und für alles bereit waren, aber auch das Gegenteil.


    Ich habe Als kennen gelernt, die im Alltag führig, ruhig und anpassungsfähig waren und bei der Arbeit einfach einen großartigen Job gemacht haben.
    Andererseits habe ich auch Als getroffen, die hibbelig waren, welche mit Wachtrieb, Hunde die vom Charakter nicht der typische Golden waren.


    Ich denke, wenn du viele Retriever kennen lernst, Züchter kennen lernst, wirst du merken, welchen Typ Hund / welche Linie zu dir passt.
    (wenn du dich gut informierst und wirklich so viel Zeit hast für den Hund, kann ich mir beides vorstellen bei dir)


    Aus meiner Sicht, gibt es SL die gerne arbeiten und WTP haben.
    Bei den AL musst du meist nicht zur Arbeit motivieren, sondern eher zur Ruhe erziehen!
    Bei beiden Linien gibt es Extreme: den Show Golden, der eine laufende Plüschbombe ist und eher stur - den Arbeitsgolden, der seine Freundlichkeit und Ruhe verloren hat.


    Was ich im übrigen am Pudel toll finde ist, dass er eher distanziert ggü fremden ist. Hier musst du mit einem Golden konsequent arbeiten.


    In meiner Bzg gab es tatsächlich auch viele Flats und ich habe mich ziemlich verliebt in diese eifrigen Clowns :herzen1:
    Ich habe diese oft nochmal mit einer ganz anderen Art zu arbeiten kennen gelernt. Die hatten ordentlich Pfeffer im Hintern, Ruhe und liebevolle konsequenz habe ich hier oft als Zauberwort erlebt, dann waren sie aber so fokussiert und strahlten immer eine besondere Leichtigkeit aus :cuinlove:

  • Die SL die ich kenne, sind alle etwas sehr stumpf und im Denken nicht ganz flott. Im bewegen auch nicht.

    Witzig, empfinde ich hier überhaupt nicht so. Ich kenne viele Retriever als Assistenzhunde, üblicherweise Showlinien und die sind definitiv motivierte, nette Hunde, die gut mitdenken, aber auch gut abschalten können. Aber ich glaube, das ist bei denen halt echt eine Frage der Haltung, der durchschnittliche Retrieverhalter ist glaub ich eher die Familie, die einen nebenbei Hund sucht, der außer 3 Mal täglich um den Block keine Bewegung bekommt und nicht gefördert wird. Die werden dann in der Tat fett und (sorry) dumpf im Schädel.


    Beim Dummytraining haben wir mehrere Retriever aus Showzucht, die sind alle motiviert und konzentriert bei der Sache und leben fürs Apportieren. Ein AL Labbi ist auch dabei, der ist deutlich ernsthafter, allerdings auch deutlich reservierter Menschen gegenüber. Auf Hunde würde er generell gerne verzichten. Und der ist echt immer auf 180, kann draußen gar nicht entspannen (was sicher auch an der unerfahrenen Ersthundehalterin liegt). Kann ein Einzelfall sein, ich kenne sonst persönlich nur einen anderen AL Labrador, der ähnlich ist. Für mich wärs ein toller Hund, aber es fühlt sich für mich fast wie eine andere Rasse an.


    Und dann sind da noch die beiden Assistenzhunde in Ausbildung bei meiner Hundetrainerin. Die beiden Goldies sind aus Dual Purpose Zucht mit arbeitenden Eltern. Ich bin echt schwer verliebt in die beiden. So motivierte Hunde, die einem alles recht machen wollen, durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind und trotzdem richtig Dampf haben. Die würde ich sofort nehmen, auch wenn meine Vorliebe eigentlich in Richtung verrückte Hummel geht.


    Was allerdings die riesigen Showgoldies mit Watschelgang angeht, ich gehe regelmäßig mit einem spazieren und übe mit ihm so die Basics (Leinenfühigkeit etc). Der Kerl ist echt nett, aber eine Schlaftablette vor dem Herrn und er ist mit ca. 1 Jahr ein echter Riese. Der hat auch nen ganz merkwürdigen Eiergang, ist allerdings auch der Inbegriff eines Showgoldies, riesig, massig (nicht fett, eher dünn} und fast weiß :headbash: Den würde ich geschenkt nicht nehmen und der ist echt das Gegenteil von den Goldies bei uns im Dummytraining.


    Vermutlich gibt es unter den Showgoldies einfach auch eine riesige Bandbreite an Charakteren und Eigenschaften. Ich glaub da muss man sich einfach Züchter/Linien anschauen. Aber auf Teufel komm raus eine Arbeitslinie nehmen, wenn man eigentlich nur einen netten Hund für Spazierengehen und ein bisschen Dummytraining will, muss man sicher nicht. Wobei ich das jetzt aber auch nicht schlimm fände, ein Arbeitslinien Labbi ist kein Monster und auch kein Mali, der ist immer noch eher unter den problemloseren Hundetypen zu verorten. Allerdings sollte man sich schon überlegen, ob man wirklich Lust hat, dem Hund immer die Möglichkeit zum ernsthaften Arbeiten, auf welche Art auch immer, zu bieten. Und die meisten Retriever brennen halt fürs Dummytraining, ich würde keinen (schon gar nicht AL) halten wollen, wenn ich da nicht sicher dauerhaft Bock drauf hätte.

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