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Und auch das Helfersyndrom als Erkrankung hat seine Wurzel in Empathie
Oder im Versuch, durchs Helfen sein Selbstwertgefühl aufzuwerten? Eine Spende von 20000 Euro zB nicht dafür einzusetzen, die vorhandenen Tiere vernünftig zu versorgen, sondern sie gleich wieder in „neue“ Tiere zu investieren - zumindest die Vermutung, dass da was außer Kontrolle geraten ist, drängt sich ja auf. Und es ist von mir persönlich nicht abwertend gemeint, wenn ich dahinter pathologisches Verhalten vermute. Ich wüsste nur keine andere Erklärung, wenn man Vorsatz ausschließen möchte. Und ich finde es wichtig, drüber zu diskutieren, weil solche Fälle immer wieder vorkommen, sich teilweise bei den selben Personen wiederholen, es oft absehbar gewesen zu sein scheint und gleichzeitig so schwierig, es zu verhindern.
Ich finde die Entwicklung hier einfach so krass, weil man im Ansatz ja die Methoden und Zustände in den Medien sehen konnte und parallel diese Überhöhung als „letzter Ausweg vorm Einschläfern“ nicht nur durch sie selbst, sondern auch durch Dritte stattfand. Da kann sich jemand dabei filmen lassen, wie er Hunden irgendwelchen Fleischwassermatsch in einen Trog kippt, die Tiere sich drum kloppen müssen - und das wird dann als „Resozialisierungsprojekt“ verkauft.
Weil eben keiner die Euthanasie-Diskussion führen mag. Mehr als verständlich, meiner Meinung nach aber notwendig. Da freuen sich die Behörden dann lieber, wenn sie Hunde die keiner halten will/kann zu Privatleuten mit „tierheimähnlichen Einrichtungen“ geben können.
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Hi
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Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie so etwas entgleiten kann.
Eine Person ist bereit, Hunde aufzunehmen, die gebissen haben, von denen Gefahr ausgeht. Auch diejenigen, die realistisch betrachtet, nur nach Jahren oder nie vermittelt werden können. Das wird bekannt, die Anfragen explodieren, inkl. der Anfragen mit Erpressungsversuch "sonst muss er eingeschläfert werden". Und wahrscheinlich geht es dann schleichend "für einen mehr, haben wir hier auch noch Platz". Bis dann irgendwann die Kontrolle komplett verloren ist.
Ich glaube, es ist kein Zufall, dass es oft solche "Gnadenhöfe" sind, die dann zu den "Horrorhöfen" werden.
Das Problem ist nicht nur die psychische Verfassung/Persönlichkeit der Betreiberinnen, das geht tiefer: Wohin sollen Hunde, von denen ernste Gefahr ausgeht? Viele Menschen trauen sich (zu Recht - und Gott sei Dank) so einen Hund nicht zu. Im normalen Tierheim? Fristet der Hund dann ein Dasein in Einzelhaltung, evtl. sogar ohne Menschenkontakt und wird nur von A nach B gelassen. Viele solcher Dauerinsassen können und wollen Tierheime auch nicht beherbergen. Teilweise sind Tierheime und Tierschutzorgas am Anfang auch diejenigen, die Hunde auf diese "Gnadenhöfe" abgeben.
Genau so etwas wollte ich auch gerade schreiben
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Wenn Euthanasieren, dann beim Besitzer. Nicht im (überforderten) Tierschutzverein oder Pflegestelle. Denn wie man an z. b. Amerika sieht, ändert das Euthanasieren nicht vermittelter/"gefährlicher" Hunde nichts am Hundeüberfluss oder Hundeleid, der Nachschub ist da und "aus den Augen, aus dem Sinn".
Man muss am Anfangspunkt ansetzen, ggf. an den Ursachen, wie es zu diesen Hunden kommen kann (schlechte Herkunft, unfähige Hundehalter, etc).
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Das Problem ist, daß viel Leid und Mißbrauch, das Tieren angetan wird, sehr sehr sehr lange toleriert wird, wenn derjenige, der das Leiden zufügt, sich den Stempel "Tierschutz" draufdrückt.
Und dann ist das Problem, daß alle Behörden wegsehen. Weil es bequem ist. Weil immer aufgewogen wird "aber das Tier ist ja gerettet".
Und dann sammelt man Hunde, die keiner mehr will, unter schlimmsten Bedingungen und kann sich immer noch im TV feiern lassen.
Nein, wahre Empathie und Tierliebe bedeutet auch zu erkennen, daß man Grenzen hat, daß man nicht die Welt retten kann und Nein sagen muß. Punkt. Ich habe wirklich null Verständnis für solche Menschen, die ganz einfach unerreichbar sind, denen jeder aufrichtige Mitgefühl und Respekt vor dem Mitgeschöpf fehlen, die Tierseelen zerstören.
Und es kotzt mich an, daß solche Menschen immer Schlupfwege und Helfer finden, um diesen Mißbrauch weiterzuführen.
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Wenn man A nicht will, dann muss man allerdings konsequent B sagen, finde ich.
Gestern wurde ja nun auch noch ein anderer Hof aufgelöst, auf dem auch 24 gefährliche Hunde untergebracht waren.
Wenn es keine Einrichtungen gibt, wo diese Hunde hin können, müssen sie eben eurhanasiert werden.
Und die Verantwortung dafür kann man nicht einzelnen jungen Frauen überlassen, die sich für solche Hunde einsetzen, indem man sie moralisch unter Druck setzt und erpresst.
Alle Einrichtungen sind voll mit Wartezeiten.
Und allen Menschen die diese leiten, bricht jedesmal das Herz , wenn sie einen Hund ablehnen müssen..... wissen Sie doch ganz gut, dass sie hiermit ein Ende besiegelt haben.
Das ist nicht fair, denn eigentlich treibt diese Menschen der Wunsch an, Hunden zu helfen, weil sie sie mögen.
Damit dass man sie zu Richtern und Henkern macht, begünstigt man das sich Hunde ansammeln.
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Das Video weiter oben, von dem völlig verdreckten Hof. Unter all dem Dreck stecken da aber Dinge, die sich jemand mal gründlich überlegt hatte. Die Zwinger und Außengehege, die Zäune usw., das ist nicht wild zusammen gestoppelt, das war mal einigermaßen professionell angelegt, genormte Gehege usw. da hat jemand viel Zeit und Geld investiert. Da war Blumendekoration an den Zwingern.
Also das kann alles mal ein seriöses Projekt gewesen sein. Da hat nicht von Anfang an jemand Hunde gestapelt.
Aber irgendwann muss das irgendwie sehr entgleist sein.
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Puh schwierig - „der Weg in die Hölle ist mit vielen guten Vorsätzen gepflastert“.
Was man online über ihr vorheriges Projekt „protectier“ finden kann lässt ja einfach nur vermuten, dass leider nicht dazugelernt wurde...
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Damit dass man sie zu Richtern und Henkern macht, begünstigt man das sich Hunde ansammeln.
Aber dazu gehören immer zwei Seiten. Der, der es macht und der, der es mit sich machen lässt.
Und ich glaube, dass diese Menschen, die sicher mal aus edlen Motiven gestartet sind, bevor sich das Ganze dann verselbstständigt hat, da auch viel Anerkennung und Selbstwertgefühl heraus ziehen. Also eigentlich aus nicht ganz so selbstloser Motivation handeln.
Und irgendwann verselbstständigt sich das Ganze dann und endet wie in den genannten Beispielen in unvorstellbarem Elend, Leid und Dreck (das Video von dem Hof im Emsland war für mich kaum anzuschauen).
Wie schon Cindychill schrieb, man kann nicht alle retten. Und man muss seine Grenzen und Möglichkeiten (finanziell und personell) kennen, damit das Ganze Hand und Fuß hat.
Das ist eine Gratwanderung zwischen Verstand und Empathie, aber wenn der Verstand dann irgendwann aussetzt kommen eben solche Horrorgeschichten raus. Auch die Geschichte letztes Jahr in Österreich passt da rein, genau das gleiche Schema.
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Das Video weiter oben, von dem völlig verdreckten Hof. Unter all dem Dreck stecken da aber Dinge, die sich jemand mal gründlich überlegt hatte. Die Zwinger und Außengehege, die Zäune usw., das ist nicht wild zusammen gestoppelt, das war mal einigermaßen professionell angelegt, genormte Gehege usw. da hat jemand viel Zeit und Geld investiert. Da war Blumendekoration an den Zwingern.
Also das kann alles mal ein seriöses Projekt gewesen sein. Da hat nicht von Anfang an jemand Hunde gestapelt.
Aber irgendwann muss das irgendwie sehr entgleist sein.
Es war ja mal gut überlegt und geplant gewesen und hat sich dann irgendwann verselbstständigt. Passiert immer wieder und zeigt, dass gerade bei solchen Einmannshows mehr Kontrolle erfolgen muss.
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Mehr Kontrolle - und Mehr Unterstützung. Wenn alle die, die in der Theorie wissen, wie man es besser macht, auch in der Praxis mit anpacken, auch dann würde die Last des gesamtgesellschaftlich produzierten Hundeabfalls nicht immer nur auf den Schultern ganz Weniger lasten. Die sich dann verrennen. Und natürlich auch die Diskrepanz sehen dazwischen, wie viele Leute reden und wie wenige helfen. Und die sich dann vielleicht auch einfach von den Rednern nicht mehr reinreden lassen möchten. Und sich verbeißen. Wodurch es dann aus dem Ruder gerät.
Es ist ein Teufelskreis. Zu viel erreichen zu wollen, schafft solche Horrorszenarien. Zu wenig zu tun auch. -
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