Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • Zu spät für Edit.

    @jarvikWas für einen Hund führst du? Ich hab noch nicht alle auf dem Schirm.

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    Bitte überlegt euch, ob euer Hund das ab kann. Manche stecken das weg und vielleicht ist es ihnen eine Lehre. Aber andere werden panisch. Das finde ich dann auch nicht gut, denn ihr sollt ja verlässlicher Partner sein. Wenn Lola abdampft (kann sie nicht mehr, ich kenn die Trigger und die Schleppe bleibt dann in der Hand), bleiben wir nicht stehen bis Madame fertig ist (die rennt ja dann "nur" zwei Runden und kommt idR zumindest wieder gucken) sondern gehen weiter. So,dass Lola schon gucken muss, aber keine Panik bekommt. Wir haben uns auch schon halb versteckt: also so, dass Lola eben kurz stutzt, uns aber zügig sieht. So wie "Huch, wo sind da hin?" Und "Gott sei Dank, gefunden." Und kein langes "Oh Gott, mein Rudel ist weg."

  • das mit der Schonkostmenge frage ich mich auch zur Zeit. Ich gebe jetzt so viel Reis wie Trockenfutter und einen guten Schwung Moromöhren drauf und heute Abend gibts noch Huhn, bis jetzt gab es Dose drauf.

    Nala liebt die TÄ auch. Schon wenn sie sieht wo wir hingehen flippt sie aus und schmeißt sich dort vor alle hin und will erstmal gekrault werden.

  • Und wie erfährt er über die Distanz, dass deine Aufforderungen kein Diskussionsgegenstand sind?


    Je nach Hund und Situation unterschiedlich. Ich treibe den Hund zum Beispiel kurz und heftig weiter weg, also werde sichtbar "sauer" und ungemütlich. Scheuchen könnte man das auch nennen. Wenn der Hund zurück kommen will, dann lade ich ihn schließlich wieder freundlich ein.

    Ich drehe mich um und gehe. Oder renne weg.

    Ich finde plötzlich etwas ungeheuer tolles und spiele damit. Je nach Hund und Situation verweigere ich ihm dies aber oder freue mich plötzlich dass er mitmachen will.

    Manchmal locke ich und erinnere dem Hund daran, dass es bei mir unfassbar tolle Dinge gibt.

    Hin und wieder werde ich sehr laut - Frauchens Urschrei - und dann sehr zufrieden wenn mir eine Alternative angeboten wird.

    Und auf dem Weg dahin klappt manchmal dann auch nix. :lol: Nein tatsächlich über ich sehr kleinschrittig und bin, wie weiter vorne schon geschrieben, bekennender Schleppleine-Junkie (aus vielen, teilweise geographisch bedingten Gründen).

    Sitz/Platz ist eine andere Baustelle. Körperlich durchsetzen kann ich vergessen, da hält er prinzipiell dagegen und dreht hoch, aber das macht er normalerweise wirklich sehr schön (wir sind hier auf dem Level: im Platz andere Hunde vorbei lassen, dass es hier hin und wieder zu viel ist, ist absolut ok in dem Alter). Hauptproblem ist hier, dass ich manchmal glaube, dass er gerade rät welches er machen soll, dabei betone ich eh schon deutlich. Naja, wie gesagt, andere Baustelle.


    Hier reicht für "körperliches" Durchsetzen ein Antippen und die damit verbundene Erinnerung. Aber ich fixiere im Zweifel auch, klingt jetzt schrecklich, ist aber nur insofern gemeint, als dass ich z.b. die Leine kurz halten (Raum begrenzen, nicht würgen oder hängen oder auf was man sonst kommen könnte), sodass kein entziehen drin ist.

    Beim nicht zuhören warte ich, wie gesagt meist. Ich mache auf mich aufmerksam (oder warte auf die Aufmerksamkeit), spreche meine Aufforderung deutlich aus und ... Warte. Je nachdem wie wichtig mir die schnelle Durchführung ist, gibt es die guten Belohnungen irgendwann nur noch für schnelle Ausführungen (oder fast nur noch).


    Das mit ein Einfangen und Anleinen habe ich paarmal gemacht, ich habe das Gefühl, dass der Rückruf dadurch eher schlechter wird und er eher nicht mehr kommt (kann natürlich Zufall sein).
    So kommt er eigentlich schon immer, die Frage ist wann... Spätestens wenn ich Koda seine Beißwurst geb kommt er, nur in dem Fall nimmt er sie Koda weg und kommt so an seine Belohnung und das stinkt mir. Vor allem weil dieser Hund klug genug ist genau das auch zu kapieren. Und das Ärgerliche (ich habe es oben schon geschrieben) ist, dass er demonstrativ nicht kommt und nicht weil er zu abgelenkt ist, für sowas hätte ich ja durchaus Verständnis. Letzteres kommt auch vor, ist aber selten und dann reicht scharf/laut werden auch.

    Das demonstrativ nicht hören hat er an der Schlepp genau zweimal gemacht, dann verstanden, dass ich da durchaus über die Distanz Macht über ihn habe und seitdem hört er da absolut engelsgleich (außer Hundebegegnungen unter 5 - 10 m, da muss ich ihn rausnehmen oder freigeben, weil er sich sonst sonstwohin schießen würde). Deswegen machen wir ja auch Training ohne Schlepp, weil das Aas den Unterschied ganz eindeutig kapiert.

    Meine Hoffnung wäre ja, wenn ich ihm im Freilauf auch zeigen kann, dass ich hier durchaus einfordern kann was ich verlange, wir eine sehr angenehme Zukunft vor uns haben. Denn außer der rassetypischen niedrigen Reizschwelle ist er sehr leichtführig und begeistert. Ich fantasiere momentan von einem Halsband mit richtig starkem Elektromagneten. Hach ja....


    Du lässt ihn also manchmal bei Hundebegegnungen frei und manchmal nicht? Das ist ein starkes Mittel zur Konditionierung. Unvorhersehbare, aber immer mögliche Belohnung, das verstärkt gezeigtes Verhalten enorm.

    Leichter könnte es sein ein Ritual einzubauen, nachdem der Hund weiß, dass er immer darf oder nie darf. Also etwas, dass ihm früher Feedback auf seine Erwartung gibt.

    Zumindest wäre das ein möglicher Ansatz, ist aber nur mein Empfinden.

    Grundsätzlich versuche ich den meisten Misserfolgen ein Erfolgserlebnis folgen zu lassen, um zum Beispiel die Verschlechterung zum Abruf zu verhindern.

    Heißt im Beispiel:

    Einsammeln und anleinen - dann vielleicht an der Leine noch einmal abrufen und feiern.

    Und wie gesagt - hier wird wirklich ganz, ganz, ganz viel belohnt für pure Aufmerksamkeit auf dem Spaziergang. Die müssen nix tun, nur gucken, dann gibt's Ben Keks. Den holt man sich ja bei mir ab. Und wenn ich die anspreche, Pfeife oder Hier rufe, dann ist das auch ein Signal für: Keks. Oder Ball! Oder ObermegapartyFrauchenhatnenSockenschussdiefreutsichso-LeberwurstKopfhautEgalwasnurheißbegehrt.

    Ich fütter auch nicht ungern einen Teil der Tagesportion draußen. Für Aufmerksamkeit. Für Abruf. Zum gemeinsamen Suchen. Zum hinterher Hechten. (Und je nach Hund würde ich auch alles draußen verdienen lassen.)

    Ist alles nicht der Weisheit letzter Schluss, hier sind bestimmt andere mit anderen Ideen und Erfahrungen, aber das wären so die ersten Dinge, die ich immer ausprobieren würde.

    =)

  • Noch ne Frage an die Schonkosterprobten: Gebt ihr mehr Reis und Huhn als die Menge des normalen Futters? Heute früh hat sie nur wenig mit Moropampe bekommen, aber irgendwas muss sie ja auch fressen, sonst sammelt sie draußen wieder alles ein und das ist ja momentan nicht Sinn der Sache.

    Da musst du mehr geben. Trockenfutter hat mehr Kalorien auf einer geringeren Dichte. Du kannst dir auch den Kalorienbedarf deines Hundes ausrechnen und dann die Kalorien der Schonkost. Dann hast du es ganz genau.

  • Wir haben die Faye als Welpe mit Giardien übernommen mit 8 Wochen und ich hatte echt Panik (und war kurz davor, das ganze zu canceln, vor allem mit 3 anderen Hunden daheim).
    Ich hab mich auch total verrückt gemacht, sie hat Chemie bekommen, dann las ich da Berichte, oh je, beim Welpen, die Darmflora wird total kaputt und nie wieder was, Aufbau-Mittelchen besorgt, Möhrensuppe gekocht, Chemie dennoch erst mal weiter gegeben... Desinfiziert und Wäsche gekocht... Sie war sehr schnell symptomfrei, ich habe nicht wieder testen lassen, kein anderer meiner Hunde hat Symptome gezeigt und sie hat keinerlei Darmprobleme. Klar, behandeln und Möhrensuppe und Darmaufbau, täte ich so wieder machen. Aber zumindest bei ihr war es trotz Chemie (oder wegen Chemie :ka: ) kein Endloskreislauf. Meine Tierärztin hat mich übrigens auch beruhigt: es ist unumgänglich, dass der Hund draußen mit Giardien in Kontakt kommt und gesunde, erwachsene Hunde stecken das meist so weg ohne Symptome. Bei einem 8 Wochen alten Welpen ist es natürlich noch mal was anderes, aber wie gesagt, selbst das hat hier nicht zu Spätfolgen geführt.

    Aber wenn sie natürlich selten von der Leine kann, kann ich sie sogar etwas verstehen, dass sie es dann erstmal richtig genießen muss.
    Ich habe bei Baldur auch das Gefühl, dass uns fremde Hunde garnicht so große Probleme bereiten würden, wenn er einfach mehr davon hätte. Also nicht an der Leine brav vorbeigehen, was ja weiter anspannt, sondern eben zumindest kurz schnüffeln, am Besten natürlich richtig spielen.

    Ich hab die gegenteilige Erfahrung gemacht. Grisu-bedingt hatten die letzten 3 Welpen/Junghunde hier herzlich wenig Hundekontakte auf Spaziergängen. Feste Hundefreunde, ihr Rudel und den Hundeplatz, aber Spaziergänge waren/sind eher kontaktfreie Zone. Joey hätte durchaus gewollt, aber ich hatte eher den Eindruck, ihr fiel es so viel leichter, zu wissen, es gibt schlicht keinen Kontakt. Also auch kein Grund, sich aufzuregen. Aber Vorraussetzung ist wohl schon, dass der Hund regelmäßig Kontakt zu bekannten Hunden hat und sich auch ohne andere Hunde austoben kann.


    Ich bin schlecht im Zerpflücken von Zitaten :ops:

    Hunde überlegen sich immer, wovon sie mehr haben. Du kannst natürlich den Weg wählen, ihm Fehlverhalten zu verleiden (Strafen, verstecken, körperlich werden etc.) und über die Schleppleine verhindern, dass er sich dem entziehen kann. Aber ein Hund ist nicht doof, er lernt dann eben auch, wie und wann er sich eben doch entziehen kann. Er arbeitet mit dir zusammen, weil er muss und in dem konkreten Moment keine Alternative sieht, nicht weil er will...

    Ich nähere mich dem genau umgekehrt: wie kann ich erreichen, dass mein Hund es total toll findet, etwas mit mir zu machen, sich freut, wenn ich ihn anspreche... Mein Fokus ist ganz anders, nicht auf das Fehlverhalten und Gehorsam ausgelegt, sondern auf Aufmerksameit und Freude am Gemeinsamen.

    Einen Abbruch gibt es hier dennoch, der allerdings nichts mit dem Kommando zu tun hat (oder dessen Nichtbefolgen). Ziel dabei ist, der Hund nimmt mich wieder wahr, mit sofortigem umswitchen, wenn der Hund mir Aufmerksamkeit gibt (yipieh, toll!). Je nach Hund lasse ich ihn entweder selbst ein Alternativverhalten wählen oder gebe das vor (je nachdem, was dem Hund besser liegt, womit er sich wohler fühlt)

    Sitz/Platz raten: das ist für die meisten Hunde ja nichts wirklich wichtiges (außer man belegt es entsprechend/baut es so auf). Als Beispiel: ich hab eine Zeit land neben dem Studium Express-Post ausgefahren in einem gewissen Radius. Einsam liegende oder speziell anzufahrende Straßen, da habe ich nach 2 Wochen schon gewusst, wo die sind. Aber der Amselweg in der dicht besiedelten "Vogel-Siedlung", durch die ich eh immer durch musste und früher oder später eh drüber gestolpert bin :ka: , da hätte ich nach 12 Monaten noch nicht sagen können, ob es die 3. linke Straße ab vom Hauptweg ist oder die 4. rechte |) . Stellt man halt fest, wenn man da ist.
    Bei den Hunden beobachte ich es ähnlich, je klarer getrennt und besonders motiviert ein Kommando ist, umso eher können sie es von allen anderen unterscheiden. Gerade Sitz/Platz bleibt bei vielen Hunden eher ein Ratespiel...

    Einfangen bei nicht-hören und anleinen kann nicht dazu führen, dass dein Hund in Zukunft noch irgendetwas positives mit dem Abruf verbindet.

  • Man kann sich bei Schonkost auch ein bisschen an Barf orientieren von der Menge her. Möhren durften wir bei Giardien nicht füttern, zu kohlenhydratreich , es gab Fenchel gekocht und keinerlei Kohlenhydrate, als keine Kartoffeln, Getreide, Reis o.ä. Da gibt es aber unterschiedliche Meinungen zu. Wir haben uns für Pernaturam entschieden , und es dann auch so gemacht, wie von denen empfohlen.

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