Der Mehrhunde-Laberthread Teil 2
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Ich kann den Konflikt auch verstehen, hier gibt es bewusst getrennte Runden. Wenn ich immer mit beiden Hunden zusammen gehen würde, würde immer einer seine Bedürfnisse hinten anstellen und Frust runter schlucken müssen, weil entweder die Trödeltante nicht trödeln darf oder der aktivere permanent gebremst werden muss. Das Nova fiepst, macht er nicht, weil er eine nervige Arschgeige ist, es ist einfach frustrierend für ihn und Frust trainiert man nicht ab, indem man ihm immer Frust aussetzt und erwartet, dass er schon damit klar kommt. Und auch wenn er lernt, denn Frust auszuhalten, ändern es nichts dran, dass es trotzdem frustrierend ist für ihn.
Für mich als Mensch ist das auch einfach nicht entspannt, wenn die Hunde so weit auseinander sind, es kann hier im Feld immer mal ein Traktor kommen, wo man schnell die Hunde wieder beisammen haben muss. Hier kriege ich das nicht immer unter einen Hut, dass beide Hunde voll auf ihre Kosten kommen. Mein junger Rüde hat kein Bock ständig zu warten und das würde den Frust enorm steigern. Und je größer sein Radius wird, desto schlechter wird er für mich kontrollierbar. Und die Trödeltante will nicht hinterher hetzen. Wenn der aktivere Hund einer ist, der sich schnell auf Beschäftigungsspielchen mit dem Besitzer einlässt, dann kann man den in der Wartezeit auch mal ablenken, aber wenn der Hund eben nicht so drauf ist und der lieber Umwelt erkunden will und das vorallem in seinem Tempo, dann ist da immer Konfliktpotenzial. Um man zwei Hunde mit unterschiedlichen Bedürfnissen gut unter einen Hut kriegt, ist also enorm Hundeabhängig.
Das ist hier auch gar kein Altersthema, meine Hündin ist mit 11 Jahren nun auch nicht viel langsamer oder weniger belastbar als früher, sie hat einfach nur andere Bedürfnisse.
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Ich ehrlich gesagt nicht, vielleicht bin ich auch zu doof dafür. Der Zwerg läuft hier mind. das 10 fache unserer eigentlichen Runde, während Omi den 5. Grashalm eine halbe Stunde abschnuppert. Ich finde es wichtig, dass beide Hunde auf ihre Kosten kommen.
Sprich der Aktivere kann rennen und Strecke machen, aber der Lahme kann auch sein Trödelding durchziehen. Sie sollen danach beide zufrieden und freudig sein.
Shira hätte ganz sicher recht schnell überhaupt keine Lust mehr, wenn es die Runden jetzt nur noch an der Leine ohne ihre Trödeleien geben würde. Das ist einfach nicht sie.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich bevor Frodo eingezogen ist auch gemeint habe, "dann läuft das Pudeltier halt Runden um uns rum, wenn Finya ihm zu langsam ist".
Das hat er auch gemacht und ich bin davon überzeugt, dass er dadurch zwar einerseits wunderbar gelernt hat, dass man auch mal warten muss (ich kenne genug junge Hunde, die draußen nur "vorwärts vorwärts vorwärts" kennen, weil man mit ihnen halt flott spazieren gehen kann und das auch tut), aber gleichzeitig ist er vielleicht auch deshalb oftmals so gestresst gewesen (jo hätte man früher merken können, aber ohne Erfahrung mit so reizempfänglichen sensiblen Hunden merkt mans halt nicht).
Frodo hat sich lange durch dieses Gerenne gepusht bis ich ihm das extra über Wochen abtrainiert habe.
Er braucht es zwingend, dass er beim Spazierengehen einfach traben kann - kein Rumstehen, kein Rumrasen, nur Traben. Das fährt ihn runter, entspannt ihn und macht ihn in Verbindung mit Nasenarbeit müde.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich hab zwei gesunde Hunde im besten Alter, die so extrem verschieden spazieren gehen und dazu wohne ich womöglich an einem Ort, wo es eben nicht möglich ist, dass die Hunde 200m von einem entfernt rumlaufen - dann wäre ich auch sehr angepisst und frustriert. Denn egal nach welchem Hund du dich richtest, der andere zieht immer die Ar***karte.
Von alle sind nachher zufrieden, kann man da nur träumen.
Ich hab mich mehr als nur einmal zerrissen gefühlt, weil ich das Gefühl hatte, ich kann beiden gleichzeitig einfach nicht gerecht werden.
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Ich finde auch, dass die Hunde sich schon in vielen Bereichen anpassen müssen und wenn man die Zeit hat, sollten Hunde mit so unterschiedlichen Bedürfnissen vielleicht einmal am Tag getrennte Runden bekommen. Und die andere dann vielleicht an der Leine, sodass beide sich auf einem mittleren Tempo angleichen.
Balou möchte gerne trödelnd schnüffelnd Strecke machen, ist dabei aber relativ zügig. Mit dem kann man ein bis zwei Stunden gehen und dann ist er happy, wenn es in seinem Tempo gewesen ist. Für‘s Süßaussehen ein paar Leckerlis, bisschen Wild anzeigen. Bloß nicht viele Kommandos oder viel Warterei. Im Garten in der Sonne liegen und Bienen beobachten, ein bisschen die Nachbarn melden. Alle paar Tage mal mit den Dummys los und er ist der zufriedenste Hund auf der Welt.
Nell wäre mit spielenspielenspielen und 20 Minuten Freilauf happy. Am besten dürfte sie noch Mäuse jagen und ganz viel durch Pfützen laufen. Mit ihr kann ich zu einer Wiese gehen und sie beschäftigt sich.
Die zwei passen da nicht wirklich zusammen. Leider kann ich nicht getrennt gehen, zumindest aktuell nicht und das wird die nächste Zeit auch erst mal nicht besser. Die ersten zwei Monate mit zwei Hunden bin ich viel getrennt gegangen und das war super. Lieber mit jedem etwas kürzer, aber dafür kann er alles in seinem Tempo erledigen.
Also steckt oft einer zurück. Balou muss langsam machen und ist dann z.B. häufiger mal angeleint, damit ich nicht ständig irgendwas zu ihm sagen muss.
Nell stresst das Streckemachen und sie fängt dann an, Stöcker zu fressen und Unrat zu suchen, Balou als Blitzableiter zu missbrauchen und wird immer schneller und hektischer. Also kriegt sie genauso Leinenauszeit und im Endeffekt gehen wir oft mit einem an der Flexi und einem an der kurzen Leine, obwohl beide theoretisch freilaufen dürften.
Wenn Balou Dummytraining macht, kommt Nell mit und geht danach vielleicht nochmal ne halbe Stunde allein spazieren. Oder sie darf während des Trainings Leckerlis suchen.
Wenn ich aktuell die Zeit und Kraft und körperliche Verfassung hätte, würde ich wieder täglich eine kleine Runde gemeinsam gehen, wo ich nicht viel von den Hunden erwarte und mit jedem eine mittlere bis große Runde separat.
Wenn Balou mit Nell mehr spielen würde, wäre es wohl halb so wild. Aber so driften die Interessen sehr stark auseinander und ich hoffe, dass Nell mit dem Älterwerden auch gerne spazieren geht und nicht nur spielen möchte.
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Bitte nicht falsch verstehen, auch ich finde das nicht immer einfach. Dieses Zerrissen Fühlen kenne ich mehr wie gut, gerade in Litos extremer Stressphase. Aber für mich kann die Lösung nicht sein einen Hund alles recht zu machen und einen zu gängeln. Dann bedarf es eben Einzelrunden oder Rücksicht nehmen.
Ich kenne es im übrigen ebenfalls mehr wie gut einen Hund zu haben, der nicht rassetypisch ist. Aber nun ist es so und ich muss damit umgehen. Der Hund kann nichts dafür.
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Allerdings ist genau das etwas, was für mich eine Familie ausmacht. Rücksicht aufeinander nehmen, Kompromisse schließen. Das gehört zu einem Familienleben.
Wie das dann gelebt aussieht, ist individuell. Seien es getrennte Runden oder das ein Hund im Buggy oder in der Tasche mit kommt. Oder indem halt mal der eine Rücksicht nehmen muss, weil die Runde zackiger ist als er gern hätte, dafür am nächsten Tag der andere auf seine Kosten einer gemütlichen Schnuffelrunde kommt. Oder, oder, oder.
Und ich für MICH finde alles ok, was dafür sorgt, dass jeder zu seinem Recht kommt. Schlimm finde ich es immer nur dann, wenn ein Teil der Familie immer zurück stecken muss. Keine Ahnung.... Die Hälfte der Hunde bekommen coole, große Runden, Auslastung, Spaß, und der Rest halt Pipirunden, weil man hat nach der Spaßrunde mit den coolen Hunden keine Lust mehr, auch den anderen zu geben, was sie eigentlich brauchen. Wenn ich von so etwas höre, hat das für mich immer einen ganz schalen Beigeschmack. Vor allem, wenn der Hund, der zuerst da war, und cool war, auf einmal der ist, der hinten runter fällt, weil der neue ist ja viel cooler.
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Nicht so einfach. Ich bin froh, dass meine vom gassi echt gut zusammen passen, selbst der 13jährige Senior noch. Der läuft noch gut Tempo mit.
Kompromiss muss man dann ausloten. Nicht so einfach.
Lg
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Naja aber je nachdem wo man spazieren geht ist es auch nicht möglich/ sicher das der Hund sich 50 Meter oder mehr zurück fallen lässt. Vor allem wenn man auch noch nach vorn gucken muss .
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Ok, da kam jetzt relativ viel - ich versuche mal auf das meiste einzugehen...
1. Normal bevorzuge ich offline Gassi, da jeder dann schnuppern/ markieren kann wie er will, ohne, dass ich für jeden jedes mal extra stehen bleiben muss. Aber funktioniert halt nicht, wenn sie extrem andere Tempos haben, dann sag ich ihr dauernd "auf auf!" und zu ihm dauernd "Nova laaangsaaam" und wie ich ja gesagt hatte, ist das mit den Kommandos hageln mit Livi ein Problem, da sie dann ALLE Kommandos macht und dann halt gar nicht mehr weiß was los ist.
An der Leine ist sie übrigens nicht schneller, sie läuft trotzdem hinten und nicht plötzlich vorn. Aber ich hab halt mehr Kontrolle.
2. Wie ich bereits gesagt hatte, ich hab kein Stress beim Gassi gehen. Ich bin Studentin mit Teilzeit und Homeoffice jetzt sowieso, da muss das nicht schnell gehen. Wir gehen die 2km Runde in etwa 45-60min, als sie jünger waren sind wir fast das doppelte in der gleichen Zeit gegangen. Es ist also bei weitem nicht so, dass ich keine Rücksicht nehme(n will) oder mich nur Nova anpasse. Im Gegenteil. Er kriegt dann halt seine Runden am Rad noch dazu. Sie läuft einfach mindestens 60% nur Schritt, bleibt häufig mal stehen und guggt die Wiese an, während er dauerhaft vor und zurück trabt, sich mal festschnüffelt und dann wieder zu uns sprintet usw... Ich kann sie ja gar nicht drängeln, sonst löst sie sich nicht.
3. Wir wohnen am Stadtrand, beide ihr Ding machen lassen geht nicht. Hier sind regelmäßig andere Hundehalter, Jogger, Radfahrer und auch mal ein Auto. Reiter auch, weil dort direkt eine Reitschule ist.
4. Ich hab sie als Junghund öfter mal stehen lassen und mich dann versteckt wenn sie nicht aufgepasst hat - genauso, wie ich das auch mit Nova gemacht hab. Ziel war es, dass sie lernen, aufzupassen und nicht verloren zu gehen, Schritt zu halten, darauf zu achten wo wir sind. Er kam dann immer ganz hektisch angerannt und hat mich gesucht - laut jammernd - Livi hat es absolut noch nie großartig interessiert, wenn man plötzlich weg ist. Das zieht bei ihr einfach gar nicht. Die steht dann einfach rum und wartet bis man wieder auftaucht
Dann wedelt sie kurz und Thema erledigt. Und ich hab echt ewig gewartet.
5. Ja, Nova ist ein Nervtier, da widerspreche ich auch gar nicht. Er war schon bei der Züchterin in der Wurfkiste der, der am lautesten geschrieen hat, wenn er Hunger hatte. Generell ist er auch sehr gesprächig und belltechnisch veranlagt, alles nicht ganz so ungewöhnlich für einen Hüti würde ich sagen, also das kam jetzt auch nicht überraschend. Wir haben viel Impulskontrolle geübt, vieles einfach ignoriert damit er dafür keine Aufmerksamkeit bekommt und wenn er mal echt nervig wird, schick ich ihn ins Körbchen oder ins Platz - dann hat er was zu tun und ist ruhig. Da bleibt er dann, bis er sich wieder zusammengerissen hat und ich ihn auflöse. In den Situationen weiß ich halt, was ich machen kann, aber das Kommando hageln geht halt nicht wenn Livi dabei ist, weil sie sich dann auch hinlegt
Das ist halt die blöde Dynamik mit beiden zusammen. Ignoriere ich Nova in solchen Momenten schaukelt er sich gern mal auf oder wir warten 10min an der Tür bis er sich beruhigt hat, wobei sie das dann auch wieder verunsichert und dann anfängt alles mögliche anzubieten wie Sitz Platz, Pfötchen.... Ist aber vielleicht einmal im Monat so schlimm, meistens gehts ganz ohne Generve
Um das nochmal in Relation zu rücken. Wenn wer läufig ist ists bei ihm auch mal schlimmer, muss er durch. Trotz allem kann ich damit aber besser umgehen. Das mag jetzt sehr individuell sein aber ist halt so. Bei meinem Freund ist es übrigens genau andersrum, der findet Nova eher anstrengend und der hat mehr Geduld für ihre Trödelei als ich. Aber auch seine kommt manchmal an die Grenzen. Er hat auch das selbe Problem mit Kommandos/Ermahnungen wenn er mal beide hat.
4. Ja, sie trödelt auch bei anderen so. Sowohl bei meinem Freund als auch wenn sie mal bei Familie ist. Auch wenn sie allein ohne Nova bei Oma ist. Drum geht die Oma auch so gern mit ihr. Wenn andere Hunde dabei sind legt sie nach 5min Aufregung/spielen ebenso den Trödelgang ein und hängt hinten.
5. Sicher hab ich (oder wir) da unsere Teilschuld irgendwie dran - ist doch immer so in der Hundeerziehung, das streite ich auch gar nicht ab. Wir hätten ihr vielleicht von Anfang an beibringen können, eher vorne zu laufen anstatt hinten. Es nicht so zulassen sollen, wenn sie Distanz verloren hat, vielleicht mehr drauf achten sollen, dass sie den Radius hält. Es positiver verstärken können, unsere Nähe beim Gassi zu suchen. Wir hattens zu dem Zeitpunkt halt einfach nicht auf dem Schirm. "Soll sie halt laufen wo sie möchte"
Da sie so brav und unkompliziert ist, haben uns nicht wirklich viel dabei gedacht ehrlich gesagt.
Danke jedenfalls für eurer Feedback - ich hatte an solche "Probleme" nie gedacht. Vielleicht sind es auch gar keine wirklichen, ist wohl Empfindungssache.
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Na ja, wenn das Ding des offline Hundes Strecke machen ist, dann geht das nicht so einfach, dass der sein Ding macht.
Ich kann da die Schwierigkeit echt verstehen.
Ich verstehe das auch. Emil ist ja hier der Hund, der Strecke macht und immer Termine hat. Ich kann ihn relativ weit vor lassen, sein Radius vergrößert sich, wenn Chica, oder Fiete dabei sind und bummeln. Hab ich nicht so einen Stress mit, weil er ja gut hört.
Was aber stresst, wenn Emil angeknipst ist (kalt, läufige Hündin irgendwo, Wind aus Nordost, beliebigen Grund einsetzen) fängt er dann an vor und zurück zu pendeln und schaukelt sich dabei total auf. Dann muss er an die Leine zum Runterkühlen. Das Problem hab ich eher nicht, wenn ich mit ihm und Lucifer unterwegs bin, weil beide dann gerne Dampf ablassen und danach auch Hundedinge machen können um dann wieder Dampf abzulassen. Das Pendeln hab ich eher wenn Fiete und/ oder Chica dabei sind.
Würde ich Lexi ständig gängeln, dass sie schneller machen soll, hätte sie ganz schnell gar keine Lust mehr.
Das ist bei Fiete auch so. Und wenn ich mal Zeitdruck habe und wir eben weiter müssen und ich ein bisschen Druck aufbaue zieht er sich schnell mal zurück und wird noch langsamer, bis träge. Früher hat er sich dann tatsächlich hingelegt, auch mitten auf den Gehweg und wollte nicht weiter. Das macht er zwar nicht mehr, aber es stresst ihn wenn er Druck bekommt und er reagiert mit deutlichem Rückzug.
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Würde ich Lexi ständig gängeln, dass sie schneller machen soll, hätte sie ganz schnell gar keine Lust mehr.
Das ist bei Fiete auch so. Und wenn ich mal Zeitdruck habe und wir eben weiter müssen und ich ein bisschen Druck aufbaue zieht er sich schnell mal zurück und wird noch langsamer, bis träge. Früher hat er sich dann tatsächlich hingelegt, auch mitten auf den Gehweg und wollte nicht weiter. Das macht er zwar nicht mehr, aber es stresst ihn wenn er Druck bekommt und er reagiert mit deutlichem Rückzug.
Das hat Livi auch schon gemacht. Mit Druck geht da echt gar nix.
Kompromiss hier ist, dann halt stehen zu bleiben und sie normal herzurufen. Wenn man dabei noch ein bisschen den Kasper macht, rennt sie sogar her
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