Ein Hund gehört nicht in die Stadt!

  • Aber ich habe noch nie in einer Stadt gewohnt, in der ich nur mit Auto zum Gassi hätte fahren können oder in der ein Hund nur eine Baumscheibe zum Lösen gefunden hätte.

    Echt nicht? Da empfehle ich mal Stadtmitten als Wohnumfeld.


    Noch nie hatte ich mehr als 100m Weg bis zur nächsten Grünfläche. Noch nie hatte ich mehr als 500m bis zum nächsten Park. Noch nie hatte ich mehr als 15min Fußweg zum Wald oder Feld

    Dann wohl immer Stadtrand.
    Und die zugekackten Grünflächen und die Massen an Hundehaltern, die einem nicht passen. Geschätzte 80 % der User aus dem "Was nervt Euch"-Thread kommen aus städtischem Umfeld.

  • Ich finde ob ein Hund in die Stadt gehört bzw sich dort wohlfühlt kommt immer auf die Stadt, die Wohnumgebung und den Hund (und evtl den Hundehalter an).


    Ich wohne in einem Außenbezirk einer Großstadt und finde es hier mit Hund geradezu perfekt. Das einzige was mir fehlt sind "richtige" Gassiwege direkt vor der Haustür. Wir spazieren hier meist durch Reihenhaussiedlungen mit 30er Zonen bei denen immer auf einer Seite eine Baumallee ist und auf der anderen die Häuser. Finde ich aber auch nicht schlimm und mein Hund findets klasse. Ländche Spazierwege langweilen ihn total, man sieht im richtig an, dass er daran absolut keinen Spaß hat. Meiner möchte immer entweder schnüffeln (am Land zu langweilig) oder rennen (dazu müsste ich joggen, mein gehtempo findet er blöd/langweilig wenn's nix zu schnüffeln gibt).



    In einer ländlichen Gegend mit richtig hoher Hundedichte möchte ich nicht leben. In der Stadt kann man sich zumindest vernünftig aus dem weg gehen (30er Zonen, meiste Hunde angeleint, dann wechslet man mal eben die Straßenseite und fertig), auf so typischen gassiwegen lässt in total hundeüberlaufenen Dörfern wahrscheinlich jeder seinen unerzogenen Tutnix frei laufen.


    Wir wohnen in einem Außenbezirk und um uns herum sind hauptsächlich 30er Zonen und ein paar große 50er Straßen. Die 50er Straßen sind abschreckend genug, sodass zumindest nur gehorsame Hunde frei laufen. Und die 30er Zonen sind eben super praktisch weil man bei anderen Hunden super auf die andere Straßenseite ausweichen kann. Bei einem leinenlosen Tutnix auf dem Waldweg hat man da schlechtere Karten. (Mein Hund ist unverträglich falls sich jemand wundert warum ich darauf Wert lege.)



    Das einzige was mich ganz spezifisch an meinem Wohnort ärgert: wir haben einen riesigen Nationalpark in ca 6-8km Luftlinie. Dort hätte ich einen wunderschönen WALD (sowas vermisst man echt in der Großstadt). Ich wäre mit dem (leider nicht vorhandenen) Auto in weniger als 5 Minuten dort. Das wäre soooooooo genial. Aber die öffentliche Anbindung zu genau diesem Wald ist absolut beschissen.


    Wie gesagt, Luftlinie 6-8 km, Autoweg 5 Minuten und jetzt kommt's: öffentlicher Weg 40 Minuten. Das ärgert mich so maßlos. Anstatt den Bus um 1-3 Stationen zu verlängern müsste ich umsteigen und danach noch 15 min direkt neben einer 40er Straße ohne Gehsteig laufen um dorthin zu kommen. In 4 Jahren war ich bisher glaube ich 3 oder 4 mal in dem tollen Wald. Und es ist sogar ein richtiger Wald und kein kleines Stadtwäldchen. :( :( :(

  • Ich habe ja vorher am Waldrand von Erfurt gewohnt (200.000 Einwohner und damit größte Stadt damals). Ist natürlich nicht mit "richtigen" Großstädten zu vergleichen. Ich habe am Stadtrand gewohnt, 5 Minuten in den Wald mit zig verschiedenen Wegen, bei schlechtem Wetter ist Dunkelheit sind wir durchs Industrigebiet, da war auch genug Grün.
    Getroffen habe ich andere Hundehalter im Wald nur alle Jubeljahre, Probleme gab es selten. Man wusste ja, wann die großen Gruppen auf dem Feld herum standen und ihre Hunde laufen ließen. Konnte ich vom Balkon sehen.
    Aus die Idee, zum Gassi irgendwohin zu fahren (ausgenommen Freunde treffen) wäre ich nie gekommen.


    Jetzt wohnen wir in einem 200 Seelen-Dorf, die Dorfrunde dauert 15 Minuten, der Rest ist unbeleuchtet. Ich habe keine Ahnung, wie ich jetzt Gassi gehen soll bzw. Habe ich mir jetzt eine Kopflampe bestellt.
    Wald ist 4 km weg, da kann man auch nicht hin laufen, sondern muss fahren.
    Da ich aber nach wie vor nicht zum Gassi fahre (außer eben DF Leute treffen oder wenn ich Wald sehen will), gibt es immer die gleichen Feldrunden. Ich finde es doof, ich liebe Wald. Aber extra 20 Minuten in den Deister fahren? Nö. Benni ist es völlig egal, Hauptsache er hat sein Spielzeug dabei.
    Also lebe ich mit dem platten Land.


    Zum Steinhuder Meer ist es auch nicht weit und wir waren erst 3, 4 mal da. Ich finde es komisch, "gassi zu fahren" weil dabei Zeit drauf geht, die ich lieber zum Gassi gehen nutzen würde.


    Aber ob nun Stadt oder Land besser ist, ist immer eine individuelle Entscheidung des Einzelnen und sicher auch manchmal des Hundes.

  • @BlueDreams Du wohmst doch in Wien, oder? Welchen Wald meinst du denn, die Lobau? (Ich frage weil ich jtz schon 2 x mit Öffis dort war. Vom anderen Ende der Stadt - bin Hernalserin - fahre ich öffentlich ca 45 Min. Aber ich finde, es lohnt sich).

  • Ich finde, dass das total individuell ist. Die meisten Hunde sind Anpassungsfähig und fühlen sich eigentlich (entsprechendes Training Vorrausgesetzt) überall wohl wo der Besitzer ist.
    Ich kenne beides, damals in der Stadt bin ich oft mit der S-Bahn Bahn rausgefahren zum Gassi gehen. Schön war, das man vieles leicht erreichen konnte.


    Ich mag das Landleben aber lieber, wir haben hier Freilaufmöglichkeiten in Masse, viele Badestellen undundund. Find ich schöner für die Hunde.

  • Vielleicht gibt es unter Hunden auch den ausgemachten Stadtliebhaber mit Schaufensterbummel, Kneipen, Live-Musik, Stadtanzeiger Laternenmast, Entenfüttern im Park, Droge Co2, geheimnisvolle U-Bahnschächte,Trubel...
    Ist doch gut so, oder?


    LG, Friederike

  • Ich denke auch, es ist individuell verschieden.


    Wir wohnen ja in einer Großstadt, direkt an einer Hauptverkehrsstraße.
    In unmittelbarer Laufweite gibt es aber verschiedene Gebiete, wo wir Zoey auch mal ableinen können, obwohl es eigentlich noch mitten in der Stadt ist.
    Es gibt auch Wald und große Parks in der Nähe.


    Früher habe ich in Niedersachsen gewohnt, in einer Kleinstadt - und da noch in einem Außenbezirk, der recht ländlich ist.
    Da war ich mit Zoey auch nochmal später - und ja, die weiten Felder, die Heide... - das ist natürlich für einen Hund supertoll.


    In Hamburg waren wir auch öfter mit Hund - da waren wir in einer Industriegegend, da gab's jedoch auch viele Grünstreifen und einen Kanal mit Rasenfläche dran... aaaber ne große Straße eben auch gleich nebenan.


    Wenn man Zoey fragen würde, würde ihr das Land vermutlich besser gefallen, da ist sie ja auch nicht immer so auf Auspuffhöhe unterwegs. Was ihr nicht gefallen würde, wären die fehlenden Essens/Dönerreste die zuhauf herumliegen. X-D


    Ein Grundstück zum Bewachen und Grenzen ablaufen würde ihr vermutlich zusagen, den ganzen Tag rumflätzen und abends kuscheln.


    Rausbretternde Fahrradfahrer, aufheulende Motoren, ratternde LKW's - das alles lässt Zoey noch immer nicht 'kalt' nach fast 4 Jahren, aber sie bekommt es schon hin.


    Wir fahren mit ihr öfter mal irgendwohin, wo sie wirklich einfach rumfetzen kann und die Natur genießen(und wir auch), das genießt sie immer sichtlich.
    Wenn sie das jeden Tag hätte - evtl. würde sie dann nach mehr Action schreien. Ich weiß es nicht genau... oder sie wäre einfach tiefenentspannt.


    So ist es ein Kompromiss - ich meine, es hat auch Vorteile, man kann sich kurz mit jemanden treffen und gemeinsam Gassi gehen, da derjenige im 'Viertel' wohnt, man kann kurz die Leinen in die Hand drücken, wenn man dann an nem Supermarkt vorbeikommt..., Menschen und Hunde gibt es in Massen.


    Einerseits gut zum trainieren, andererseits auch schlecht, da ja sehr unvermittelte Situationen auftauchen können - z.B. eine blöde Begegnung - der Hund ist noch voller Adrenalin - und dann kommt schon der nächste Reiz - das ist nicht immer ganz einfach, wenn man 'gestellte' kontrollierte Begegnungen haben möchte. Dann ist der Hund einfach nur irgendwann durch und man muss versuchen irgendwohin auszuweichen um den Hund runterkommen zu lassen - wenn man da dann gerade in einer wühligen Gegend ist - ist es nicht toll.


    Belebte Innenstädte kann man natürlich gut trainieren - aber ein Landhund braucht das ja auch nicht unbedingt, ich denke, nicht jeder Hund muss ALLES "können". Ist natürlich nicht schlecht, aber die Hauptsache ist, dass er gut klarkommt, mit dem momentanen Umfeld. Das kann sich natürlich auch wieder ändern, aber auf jedwede Möglichkeit und Eventualität super vorbereitet zu sein - das ist wohl schwer machbar.


    Ich müsste z.B. auch mal rausfahren und mich auf Rehlauer legen oder Hasenlauer... - um am Jagdtrieb zu trainieren - aber das habe ich tatsächlich noch nie gemacht. Wenn wir in Gebiete fahren sollten, wo die Gefahr von viel Wild sein sollte - würde die Schleppleine drankommen... .


    Ich kenne Stadthunde, die sind total easy und locker mit allem, unsere ist da nicht so, aber wir versuchen eben einen guten Weg für uns zu finden. :)

  • @tinybutmighty im Spoiler, weil es für alle nicht-Wiener irrelevant ist. ;)



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