Modehunde - Anlass, Zeitgeist und "Auswirkungen" (Wie entsteht so ein Phänomen?)

  • Ich find Fellpflege nervtötend ohne Ende und vielen Hunden scheint es ja da nicht anders zu gehen. Ich fahr lieber 15km an den See und geh dort 3 Stunden spazieren, statt die Zeit beim Hundefriseur zu vergeuden.

    Dann wirst Du Dir sicher keinen langhaarigen Hund anschaffen. Entweder pflegt man selber oder fährt zum Hundefriseur. Einen Tod muss man sterben. Und man kann wenn man sich dessen vor Anschaffung bewusst ist trotzdem mit dem Hund an den See fahren ;) Bei mir gab es auch immer an Tagen, wo ich gebadet und gekämmt habe oder nachher bei Hundefriseur war trotzdem ausgedehnte Spaziergänge. Langhaarige Hunde können genauso rumtoben wie kurzhaarige, wenn der Besitzer den Aufwand über den er sich hoffentlich vor der Anschaffung informiert hat dann zusätzlich in Kauf nimmt. Egal ob ich selber pflege oder scheren lasse: beides kostet Zeit.

  • Ich gehöre ja zu denen die solche Rassen gern mal empfehlen.

    Sie sind in Mode, und das zu Recht, ja.

    Die mit Abstand meisten Hunde zu meiner Groomer Zeit waren bspw Bolonkas, danach Pudel, danach Havaneser, Malteser und Co, und erst danach Trimmrassen. Und bei den meisten Groomern sieht es ähnlich aus - nix kommt häufiger in den Salon als die kleinen Wuschels.

    Warum die aller meisten diese Hunde kurz scheren lassen?

    Weils praktisch ist und es den meisten einfach gut gefällt. In kurz geschoren sind die immernoch pflegeaufwendiger als bspw Stockhaar oder Kurzhaar, auch immernoch pflegeaufwendiger als Rauhaar. Eine kurze Frisur ist kein Freifahrtschein um die Bürste liegen zu lassen - die können trotzdem filzen, allerdings nicht so schnell, nicht so stark und es beschränkt sich meistens auf Achseln, hinter den Ohren und Rute.

    Es ist eine erhebliche Ersparnis, die kurz zu halten.

    Die Leute die solche Hunde lang halten, halten sie unter Anderem lang weil ihnen die Pflege Spaß macht und ihnen das lange Fell besser gefällt. Für Einige passt das auch gut als Kinderersatz, Anderen gefällts einfach zu Bürsten, zu kämmen, die Spitzen zu schneiden und den Hund zu baden und zu föhnen ( oder zu sehen wie der Hunde Friseur das tut).

    Beispiel Shih Tzu mit Bodenlangem Fell - Ich sehe da nur Nachteile :

    - Alles bleibt hängen

    - Haare verknoten mehrmals täglich

    - der Hund braucht länger bis er trocken ist

    - es Filzt schnell wenn man nicht regelmäßig und gründlich genug Bürste ( viele vermeintlich gepflegte Langhaar Hunde sind das bspw nur oberflächlich, und unten wuchert trotzdem Filz)

    - Die Haare hängen in den Augen ( und sorgen vor allem bei den Glubschis schnell für ne Bindehautentzündung)

    - Man verbraucht erheblich mehr Shampoo

    - Braucht zusätzlich noch andere Pflegeprodukte

    - Und dadurch dass man die auch öfter verwenden muss ( in dem Beispiel alle zwei Wochen), geht das auch ordentlich ins Geld

    - zu guter Letzt muss der Hund das Prozedere auch dulden ( die allermeisten Hunde können sich besseres vorstellen)

    - und - was viele vergessen - es ist körperlich auch mehr oder weniger anstrengend


    Zu den Argumenten "kein Bock meine Zeit beim Hundefriseur zu vergeuden" - Muss keiner.

    Etwa 50/50 ( Tendenz zu höher) der Kundschaft bringt den Hund vorbei und holt ihn ab wenn er fertig ist.

    Ich denke auch, ich kann behaupten dass vermutlich jeder Groomer es lieber hat, wenn der Halter nicht dabei ist ( man kann sich voll auf die Arbeit konzentrieren und die meisten Hunde sind ohne Halter kooperativer, gibt auch Ausnahmen).

    Die meisten gehen in der Zwischenzeit Einkaufen, selber zum Friseur, gehen ihrem Hobby nach, machen was mit der Familie....

    Und 3 Stunden, braucht man für nen Bolonka, Havaneser, Shih Tzu, Malteser oä auch nicht.

    3 Stunden braucht man für nen Großpudel, einen Russischen Terrier oder wenn man einen Halter hat der unbedingt will dass man aus einem komplett Verfilzten Hund einen gepflegten Langhaar zaubert ( und keinerlei Einsicht zeigen einfach gleich alles Filz runter zu scheren).

    Also im Schnitt, dürfte ein Groomer der sein Handwerk kennt, in maximal 1,5 Stunden fertig sein.

    Ich hatte sogar mal nen Maltipoo aufm Tisch, den hat man innerhalb von 30 Minuten fertig gekriegt ( inklusive Baden und Föhnen). Aber, der hatte auch echt ein tolles, unkompliziertes Fell ( quasi vom Pudel geerbt nur glatt) und war sehr nett und kooperativ. ^^


    Ich bin ehrlich - Ich würde mir sowas nie im Leben holen. :winking_face_with_tongue:

    Liegt allerdings daran dass es allgemein nicht mein Fall Hund ist.

    Ansonsten muss man finde ich so ein bisschen abwiegen :

    Kurz halten und einmal die Woche kurz durch Bürsten? Is ne Sache von nichtmal 5 Minuten und ich hab keine Haare in der Wohnung rum fliegen.

    Selber kürzen is kein Hexen Werk wenn man einmal die Technik verinnerlicht hat und das Equipment taugt.

    Zum Groomer? Je nachdem wo man wohnt können das etwa 40 Euro sein, alle 2 Monate. Das fällt bei einem gesunden kleinen Hund der im Gegenzug kaum Futterkosten entgegen bringt, eigentlich machbar. :relieved_face:

    Oder man holt sich was Stockhaariges/Kurzhaariges ( was im 9-er Bereich totale Mangelware ist), und muss stattdessen öfter alles absaugen.

    Wobei auch das bei einem kleinen Hund kaum ins Gewicht fällt.

    Das Hauptproblem ist eigentlich nur :

    Die meisten Leute nutzen entweder absolut untaugliche Bürsten, oder Bürsten quasi garnicht.

    Einige Bürsten auch falsch und versauen es auf diese Weise ihren Hund ( Langhaar Menschen mal vorstellen ihr zieht euch die Bürste vom Ansatz an nach unten - tut weh oder?).

    Aber wenn man auch nur halbwegs gewillt ist seinen Hund zu erziehen und dran zu gewöhnen, dürfte auch das kein Problem sein.

    * Bezogen auf geschoren

    Bodenlanges Langhaar is ne Andere Liga. Wie gesagt - Ich würde mir das nie im Leben antun, mir ist das ein Graus ( da hol ich mir lieber vom Trimmen ne Sehnenscheidenentzündung :rolling_on_the_floor_laughing:).

  • Muss ganz ehrlich sagen, da kann der Charakter noch so toll sein, hier würde nur im absoluten Ausnahmefall ein Hund einziehen, der mir optisch und/oder vom Pflegeaufwand her nicht zusagt!

    Sehe diese kleinen Wuschel relativ oft, und selten sind sie wirklich gepflegt. Aber auch gepflegt sind sie garnicht mein Fall.

    Finde es immernoch sehr, sehr schade, dass die Gruppe 9 überwiegend so furchtbar plüschig ist!

  • Mir ist das egal, ob Leute ihre Havaneser, Bologneser usw kurz halten. Allerdings finde ich es schrecklich was ich ab und zu auf der Straße sehe. Da sind die Haare so kurz, dass man schon Haut sieht. Das geht gar nicht. Dann gibt es gar kein Schutz vor Sonnenstrahlen und auch keine vor Kälte. Hässlich sieht es auch aus. Es ist überhaupt nicht das, was hier wohl gemeint ist. Den Hund kurz halten um den Pflegeaufwand zu minimieren ist doch ok. Unser Havaneser wurde lang gehalten, ab und zu gekürzt. Mein zukünftiger Havaneser soll zwar auch langes Fell haben, aber nicht so lang wie die auf Ausstellungen. Also bisschen kürzen will ich schon, weil ich das schöner finde. Ich werde versuchen ein Mittelding zu finden, weil ich kurze Havaneser nicht soo schön finde und mich bewusst für langes Fell und intensive Pflege entschieden habe. Mir macht sowas Spaß und das habe ich auch viel lieber, als einen Hund der stark haart und ich dadurch jeden Tag saugen muss und meine Klamotten bevor sie in die Waschmaschine kommen enthaaren muss. Das war anstrengend.

    Ich halte trotzdem die Möglichkeit offen, ihn kürzer zu halten, wenn es eine stressige Periode gibt in der ich nicht viel Zeit habe. Die wird es bestimmt mal geben.

  • Ich habe bei eBay gesehen, dass die Preise von Spitzen sehr stark gefallen sind, kann man schon davon ausgehen, dass die nicht mehr in Mode sind? Pudel z.b. sind immernoch richtig teuer und ich sehe ganz viele. Das sind für mich typische Modehunde.

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    Das klingt ja wild… der Preis auch :lepra:

    Bin ich zum ersten Mal drüber gestolpert. Ist das schon „Mode“ oder nur eine Randerscheinung?

  • Generell ist es wohl Mode, dass jede Rassekreuzung einen eigenen Namen bekommt und heutzutage "extra gezüchtet" ist und man sich da herzlich wenig Gedanken drum macht, dass es mit Zucht nix zu tun hat und die Preise meist völlig überzogen sind.

  • Doch Spitze sind massiv in Mode. Deshalb hat sich ja immernoch ein Loch im Boden aufgetan und sämtliche Klein und Mittelspitze verschluckt.

    Es gibt nur maaaassdig mehr Vermehrer die jetzt Welpen produzieren

  • Das ist vielleicht auch sehr regionsabhängig. Abgesehen davon, dass sich ein schicker Name gemischt mit einem Tropfen gefühlter Exklusivität besser verkauft, egal, um was es geht. Hier erlebe ich diese Designermischlinge eher selten. Aber wenn ich mich mit meinen Frankfurter Kollegen unterhalte, dann haben die mittlerweile Puggles, Maltipoos, Goldendoodles … Und ich bekomme öfter erklärt, dass die durch die Kreuzung besonders stadtgeeignet und gesünder wären. So zumindest die Hoffnung.

    Hier sinds wirklich die braunen Labradore, die sich auffallend häufen. Und halt überdurchschnittlich viele Jagdhunde, hier gibts aber auch viele Jäger.

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