Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Ich fange das im Stehen an und Frage die Spannung auf der Leine nur ab, wenn der Hund sich (kurz) ruhig verhält. An lockerer Leine, versteht sich. Dadurch fördere ich das ruhige Verhalten, indem es der Anfang der Verhaltenskette ist und forciere es durch die Übung an sich.

    Wenn meine Hunde in die Leine laufen und lockern bekommen sie niemals eine Belohnung oder Bestätigung. Sie müssen lockern, ja, aber das wird nicht belohnt. Wenn das häufig passiert, dann ist man zu lahm beim "Abfragen" mit der Spannung auf Leine-Übung oder die Umgebung ist für den Aufbau noch zu aufregend. Ich knüpfe von Anfang an die Entspannung mit an die Übung.

    Hm, wahrscheinlich steh ich gerade echt auf der Leitung, aber ich versteh deine Erklärung nicht, und das Grüne verstehe ich noch weniger. Also, dass ist jetzt überhaupt nicht provokativ oder so gemeint, ich möchte diese Methode total gerne versuchen. (Aber gut, dass wir darüber sprechen, ich hab es dann nämlich genau verkehrt gemacht. Zum Glück erst seit gestern...)

    Ich versuche es mal zu erklären, da ich das auch so praktiziere und von Corinna so gelernt habe:

    Die Übung beginnt damit, dass Hund und Halter, in einer ruhigen Umgebung, "blöd herumstehen". Der Hund ist an Halsband oder Geschirr mit der Leine befestigt.

    Der erste Schritt beginnt damit, dass der Halter Zug auf die lockere Leine gibt. Es entsteht also eine gespannte Leine. Dann wird gewartet, bis der Hund dieser Spannung nachgibt. Lockert der Hund die Leine, wird er sofort danach belohnt.

    Das wird wiederholt. Und zwar solange, bis der Halter überhaupt keine Chance mehr hat eine Spannung auf die Leine zu bekommen, weil der Hund sofort reagiert. Aber Achtung: Wenn der HUND die Spannung auf die Leine gegeben hat (weil er beispielsweise irgendwo hin will) und sie dann wieder lockert, gibt es keine Belohnung. Dann entsteht nämlich die Verhaltenskette von der ihr schreibt. Die Übung funktioniert nur, wenn der Halter derjenige ist, welcher den Zug auf die Leine gibt.

    Das wird dann ins Laufen übertragen. Auch hier gibt der Halter den Zug auf die Leine und belohnt den Hund wenn er sich zurück nimmt um dem Zug nachzugeben. Daraus resultiert die Entspannung des Hundes (und natürlich auch, weil eine entspannte Haltung der Anfang der Sequenz ist, wie Corinna bereits geschrieben hatte.)

    Hier hatte Sie es auch ausführlich erklärt: Tipps für Leinenführigkeit

    VG Angela

  • Bei uns läuft es gerade wieder nicht so rund. Aber das liegt eher an mir, denn an Charly. Mir geht es im Moment gesundheitlich nicht gut und sobald ich schwächel, ist Charly out of order.

    Dank Leni weiß ich nun aber wenigstens, wie es ist, mit einem normalen Hund unterwegs zu sein und zusammenzuleben. Das ist so entspannend und schön und toll, dass ich mich bei Gedanken ertappe, wie so ein Urlaub oder Ausflug nur mit Leni wär :ops:

    Aber im Moment ist nix mit Urlaub, jetzt muss ich erstmal gesund werden und hoffe, dass ich danach wieder voll für beide da sein kann und vor allem auch wieder getrennt was mit beiden machen kann. Charly schiebt nämlich ganz schön Frust, wenn ich Leni (seiner Meinung nach) zu oft lobe. Aber sie gibt mir auch einfach echt viele Anlässe dazu, das bin ich gar nicht gewöhnt. |)

  • Dank Leni weiß ich nun aber wenigstens, wie es ist, mit einem normalen Hund unterwegs zu sein und zusammenzuleben. Das ist so entspannend und schön und toll, dass ich mich bei Gedanken ertappe, wie so ein Urlaub oder Ausflug nur mit Leni wär

    Ich weiß ganz genau was Du meinst. So geht es mir auch oft mit Nala...

    Gute Besserung an Dich!

  • Huhu:winken:

    Also ich war hübsch zufrieden bis Lola läufig wurde. Sie ist es immernoch und ich könnt sie teilweise an die Decke nageln. Ich weiß, dass Lola nichts dafür kann, aber ich bin so ko. Ich möchte so gern einfach mal mit meinem Hund spazieren gehen.

    Nach einigen Tagen mit Garten und kurzen Gängen hier im Viertel, waren wir gestern an den Elbwiesen. Sehr entspannt, war zufrieden. Bis wir auf dem Rückweg zwei Mädels mit Schubkarren getroffen haben und Lola mir schier ausgeflippt ist. Da die Mädels ohne Erwachsenenbegleitung waren und natürlich ob des tobenden Hundes auch verunsichert, hab ich auch verzichtet, zu fragen, ob wir mal ran dürfen.

    Heut Morgen war ich ganz zufrieden und vorhin sind wir in den Wald. Mann und Sohn entfernen sich, Lola muss warten. Ein Gejammer und Gefiepse. Laufen an der Leine war wieder Hund geht auf Spannung, merkt das, korrigiert sich. Kann nur leider nicht neben mir laufen oder in sonst einem Leinenradius, weil man sich sogar vor herabfallenden Blättern erschrickt.

    Im absoluten Gegensatz dazu hat Lola eine wirklich gute Dummysuche geliefert, ging nicht der falschen Spur nach sondern wusste sofort wohin und war sehr fokussiert. Das Gleiche beim Futtersuchen. Ungewohnter Untergrund (nasser mit Laub bedeckte Waldboden am Hang).

    Ich merke richtig, dass sie schon folgen WILL, aber nicht kann. Sie kann einfach nicht alles ausblenden und sich einfach mal an mich hängen und nebenher trotten. Der Hund ist gestresst und das tut mir leid, auch weil ich ihr nicht helfen kann. Ich hoffe sehr, dass sie hormonell bald wieder runterfährt und wir auch weiter üben können. Das Seminar rückt auch immer näher und ich hoffe, dass ich da auch nochmal Hilfestellung bekommen kann wie ich damit umgehe.

  • Dank Leni weiß ich nun aber wenigstens, wie es ist, mit einem normalen Hund unterwegs zu sein und zusammenzuleben. Das ist so entspannend und schön und toll, dass ich mich bei Gedanken ertappe, wie so ein Urlaub oder Ausflug nur mit Leni wär

    Ich weiß ganz genau was Du meinst. So geht es mir auch oft mit Nala...

    Gute Besserung an Dich!

    Ohhhh ja. Wir waren tatsächlich im Sommer nur mit Fiete im Urlaub, die Zwerge waren bei meiner Tochter zuhause. WAS WAR DAS ENTSPANNT. Der Hund hat auch so seine Baustellen, keine Frage. Aber er ist halt niemals drüber. Ihn überfordern Dinge und da kann er auch nicht so gut mit umgehen, aber ins Hibbeln fällt er gar nicht. Da latscht man mit dem Hund, der nie in Gedränge unterwegs ist im Alltag, mal eben durch St Tropez. Als mein Mann und ich eine Weile am Hafen standen legt sich das wollige Wesen einfach neben uns auf dem Gehweg...so kann Hundehaltung auch sein.

    Emil ist ja an sich wirklich ein quasi anderer Hund geworden nach unserem Training bei Micha. Da das jetzt vier Monate schon anhält hege ich langsam Hoffnung, dass es auch so bleibt. ich bin also halbwegs in der Lage, seine Aufregung zu kontrollieren. Zum Mitläufer macht ihn das aber nicht. Wird er auch nie werden.

    Aktuelles Beispiel heute, könnte mich selber treten, habe ich ihn völlig überfordert. Er ist mit beim Kurs, da ich aktuell für vier Tage unterrichte, da lohnt es sich schon. Naja, Gestern hier angekommen, Umgebung scannen, Aufregung, hat er gut gemacht. heute morgen fremde Gassistrecke, alles super. Mit im Kurs gewesen, die Leute ignoriert, genauso will ich das (ok, eine kam zu spät, die musste er anblaffen, der kleine Sheriff :fluchen:). Dann blieb er zwei Std im Zimmer, weil wir eine Praxiseinheit hatten. Fand er schon nicht so prickelnd (hatte die handykamera laufen), aber irgendwann lag er dann doch rum. Abends wollte meine Kollegin noch auf einen anderen Vortrag, ich bin mit und habe Emil mit reingenommen und das war käse. Wir saßen an der Tür, anfangs hat er es ganz gut gemacht, aber konnte sich kaum überhaupt hinsetzen, dann kam ein Mann frontal auf uns zu, um Getränke nach zu giessen und da ist er dann ausgeflippt und hat den angemotzt. Und das war schlicht meine Schuld. ich habe ja gemerkt, dass es eindeutig zu viel wurde, wobei er es vorher ja wirklich gut gemacht hat. Bin dann raus mit ihm und noch 1,5 Std durch Nieselregen gelaufen, bis wir wieder zurückgefahren sind. Selbst schuld, ich dumme Gans.:wallbash:

    Jetzt liegt er neben meinem Sessel und pennt wie ein Baby. :herzen1:

  • Aber so etwas macht für mich irgendwie keinen Hibbelhund aus, physioclaudi

    Balou ist auch kein Mitläufer. Ich muss ihn wie einen Autisten behandeln, er kann uns nicht irgendwohin begleiten, denn auch andere Wohnungen und Häuser sind fremde Umgebungen, auch wenn er da seit Welpe an regelmäßig war.

    Er braucht eine ähnliche Struktur, Tag für Tag. Besuch muss gut überlegt sein, ich kann hier nicht täglich Gäste empfangen, ich muss mir überlegen, wie lange und wie oft wir spazieren gehen können, weil am Tag davor vielleicht drei Hunde auf der Gassirunde an uns vorbei gegangen sind und wir am kommenden Tag mit seiner Hundefreundin verabredet sind. Das geht ewig so weiter, im Hinterkopf ist immer: was ist für Balou das Beste?

    Dennoch ist er in meinem für ihn angepassten Alltag voller Routinen und gleicher Gassistrecken kein Hibbelhund mehr.

    In Ausnahmesituationen ist er das. Er ist auch kein einfacher Hund, braucht immer Anleitung und Führung. Selbst bei gemeinsamen Runden mit Hundefreundinnen muss ich ihn jedes Mal langsam heranführen, sonst würde er durch die Decke gehen und aus Überforderung eventuell sogar unfreundlich sein. Freilauf gibt es seit Monaten nicht mehr, da er mir ja zu allen Lebewesen bei Sichtung sofort abzischt und zweimal nicht abrufbar war. Er hasst alle Hunde und Menschen und bellt bei Überraschung auch immer noch gerne mal unsere Nachbarn in der Einfahrt an. Das alles definiert für mich aber keinen Hibbelhund.

    Ich selbst bin auch nicht perfekt. Ich bin sehr zurückhaltend, hasse größere Menschenansammlungen, viele Gäste zu empfangen, Vorträge zu halten, usw. Da könnte ich auch ewig dran trainieren, es wird sich aber nicht ändern. So ähnlich sehe ich das mit Balou und auch Emil. Den Grundcharakter kann man nicht ändern. Damit muss man sich abfinden und es als normal abhaken, nicht alles ist ein Problem.

  • Ich habe ja 2 Baustellenhunde. Beide komplett unterschiedlicher Natur (die Bautellen) und beide mit vollkommen unterschiedlichen Naturell und Mentalität (die Hunde). Damit sie jeweils nicht zu lange alleine sind, sind getrennte Spaziergänge leider nicht allzu oft möglich. Mich stresst unterwegs dann eher immer dieser Spagat zwischen dem ausflippenden Mr. Superego Hibbel, der Bewegung, Bewegung, Bewegung haben will und alles langsame und warten stresst und ja alles richtig machen will und sich beim selbstkorrigieren wiederum stresst :ugly: und Madame kommst du heut nicht, kommst du morgen, ich möchte jetzt erstmal hier stehen und gucken, das da hinten ist gruselig da will ich nicht hin, mir doch egal was du sagst, ich hab darauf kein Bock, was schneller laufen? Nö. Mich interessiert jetz erstmal diese Blume und danach muss ich umfallen und ne Runde durch die Gegend kugeln usw... :roll:

    Nur mit einem der beiden und wenns der Hibbel ist, ist wie Urlaub für die Nerven :lol:

  • Aber so etwas macht für mich irgendwie keinen Hibbelhund aus, physioclaudi

    Das habe ich weiter vorne auch schon mal geschrieben, glaube ich. Aber es ist auch schwierig. Wenn man tatsächlich noch nie so einen "Autisten" hatte, findet man etwas aufgedrehte Hunde schon "schlimm" ... Also bitte nicht falsch verstehen. Das soll jetzt kein Wettbewerb werden, wer den "krassesten" Hund hat. Und es ist auch gut so, dass die meisten Hunde einfach nur ein Bisschen aufgedreht sind - das ist für die Hunde besser.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!