Hartz IV - und dann?

  • In die Situation selber kann man immer kommen.
    Ich hatte auch nen guten Job, nen Freund der gut verdient hat, ein Konto für den Hund....
    Tja und dann? Monatelang krank mit Krankengeld, mein Freund ist ausgezogen und hat keinen Cent Miete oder sonstige Kosten mit getragen etc.... Ich hatte gar keine andere Wahl als das Sparbuch zu nehmen (wo im übrigen die Hälfte fehlte....)


    Klar ich hätte meine Eltern fragen können aber große Rechnungen wären auch damit nicht bezahlbar gewesen, und mit ihrer chronischen Erkrankung hat uns auch keine Versicherung mehr genommen.


    Auf der anderen Seite hat aber auch jeder seine ganz persönliche Schmerzgrenze was Tierarztkosten angeht. Völlig unabhängig davon ob das Geld vorhanden ist oder nicbt

    • Neu

    Hi


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    • Ich glaube daß man selbst mit niedrigstem Budget klarkommen kann. Mal ganz abgesehen davon daß ich HartzIV für einen schlechten Witz und Sanktionen auf das Minimum für einen Angriff auf die Menschenwürde halte. Aber das ist ja nicht das Thema.


      Wenn ich etwas will muss ich auch sparen. Und da hilft nur eins - Leben wie ein Hund. :smile: Das macht zwar nicht wirklich Spaß aber wenn man es drauf anlegt kann man durchaus in relativ kurzer Zeit ein paar Euro auf Seite legen. Ich habe auch schon einige Wochen nur von Kartoffeln, Nudeln, Reis und Wasser gelebt und weiß daher daß es durchaus möglich ist mit weniger als 20€/Woche auszukommen. Zieht man dann noch die Fixkosten ab könnte man selbst mit einem HartzIV Satz gewiss gute 100-200 Euro im Monat sparen (sofern ich damit richtig liege daß der Satz bei ca 400€ liegt).
      Für mich ist es also nur eine Willensfrage und keine Frage des Einkommens. Ich weiß allerdings nicht wie hoch die Grenzen für ein evl. Schonvermögen liegen daß man sich ansparen darf.

    • Wenn ich so durch die Zoohandlung laufe, könnte man allerdings schon den Eindruck bekommen, dass Tier- bzw. Hundehaltung heute Luxus ist... Was es da an Futtermitteln, Accessoires, etc. gibt...


      Ich weiß noch, wie ich vor der Anschaffung von Newton mal meinen Opa fragte, was denn so ein großer Hund im Monat koste... Er war das einzige Familienmitglied, das bis dahin große Hunde hatte. Er schaute mich darauf hin vollkommen entgeistert an und antwortete: "Gar nichts." Ich hakte nach. Er erklärte, dass der Nachbar einen Wurf hatte, sie davon einen Welpen kostenlos bekommen hätten. Für die Hundehütte ging man in den Wald, Holz fällen, etc. Stroh zum warm auslegen, fiel eh an. Halsband fertigte man selbst aus Leder. Leine brauchte man nicht. Zum Essen gab es Essensreste, oder der Hund ging sich selbst was beschaffen. Einen Tierarzt hatte der Hund nie gesehen. War der Hund krank und oder alt, starb er entweder auf natürliche Weise oder wurde erschossen, wenn er zu sehr litt...


      Wenn man das mal mit der heutigen Situation vergleicht... Ich denke, da kann sich jeder selbst überlegen, dass Manches definitiv übertrieben und/oder unnötig ist. Klar, diese Haltung wie sie mein Opa beschrieb, sollte heute so auch nicht mehr stattfinden, aber zeigt, denke ich, dass man es auch mit wenig schaffen kann.


      Und daher denke ich auch nicht, dass es unbedingt nötig ist, dass man finanziell gut bis sehr gut gestellt ist, um einen Hund halten zu können. Bei Aldi gibt es ein- bis zweimal im Jahr Hundesachen zu echt günstigen Preisen, teilweise halb so teuer wie im Zoogeschäft. Hundefutter haben sie dauerhaft im Sortiment. Versorgt wäre der Hund also schon mal recht günstig. Bleibt noch die Vorsorge für den Notfall. Eine Haftpflichtversicherung sollte man theoretisch haben. Praktisch ist die Frage ob es sich (aus egoistischen Gesichtspunkten) für jemanden lohnt, eine Haftpflicht abzuschließen, bei dem sowieso nichts zu holen ist... Ich weiß, ist blöd und ich befürworte sowas in keinem Fall, vor allem wenn man bedenkt was alles passieren kann. Aber wenn man nichts mehr zu verlieren hat, denkt man vielleicht so?! Die Krankheitskosten, ja, da finde ich, sollte man auf jeden Fall eine KV abschließen, wenn man nicht mal eben 3000€ auf der hohen Kante hat. 40€/Monat kann man vielleicht eher abdrücken als einmalig 3000€.


      Wenn ich jetzt arbeitslos würde, wäre das zwar ein immenser Schock für mich, aber nicht das Ende der Welt. Ich habe einen finanziellen Puffer mit dem ich erstmal über die Runden käme und wäre vmtl auch schnell in einem neuen Job. Ganz anders sähe es bei Berufsunfähigkeit, etc. aus. Da müsste ich mein Leben wirklich komplett umkrempeln. Aber ich glaube Newton wäre das allerallerallerletzte was ich abgeben würde!

    • Es kann aber nicht die Lösung sein, dass Leute mit weniger Geld jetzt auf alles verzichten sollen, was noch Freude und Sinn ins Leben bringt.


      Ich weiß, was Du meinst, aber gerade diesen Denkansatz sehe ich auch sehr kritisch. Ich habe letztens gelesen, dass jeder 10. in Deutschland "überschuldet" sei, sprich, jeder 10. habe angeblich Schwierigkeiten, seine Verbindlichkeiten zu erfüllen. Mich würde es nicht wundern, wenn diese Zahl stimmt, denn gerade Werbung für Zinslose Ratenkredite, vor allem in Verbrauchersegmenten, will ja auch zeigen: hey, auch mit kleinem Budget und vielen, vielen kleinen Raten kann man als nicht so ganz finanzkräftiger Mensch am Konsumleben teilhaben, sich Freude kaufen. Und am ende stehen wenns schlecht läuft Umschuldung und wenns ganz schlecht läuft Offenbarungseid.


      Wenn die Finanzen begrenzt sind, dann müssen die Dinge, die einem Freude und Sinn im Leben bringen, einfach den Finanzen angepasst werden, vor allem wenn es sich um Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen handelt. Letztlich ist Geld ja auch nur eine Resource, genau wie Zeit. Wer keine Zeit für ein Tier hat, soll sich ja auch keins anschaffen, das ist hier ja zumeist Konsens. Für mich persönlich verhält sich das beim Thema Finanzen genauso.

    • Ach, da brauch man nicht mal nen Zoohandel.
      Es reicht heutzutage Internet zu haben. Wenn man Zeit hat und Preise vergleicht bekommt man gute Wahre zum Schnäppchenpreis. Oder man ist in den tausend FB-Gruppen für Hundezubehör, Ortsgruppen usw.
      Oder auch ebayKleinanzeigen ist für Schnäppchen immer gut.
      Fressnapf und Futterhaus haben immer wieder gute Angebote bei Zubehör und auch Futter gibt es da günstig.
      Da haben es die H4-Empfänger jüngerer Generationen einfacher als zb. der alleinstehende 80jährige Rentner, der von Internet keine Ahnung hat. Das der eine soziale Unterstützung erhält durch die Gesellschaft um einen Hund zu halten finde ich richtig. Denn diese Menschen vereinsamen schon genug und ein Hund ist ja auch eine Brücke für Kommunikation.
      Zumindest werde ich mit Hund eher von Rentnern angesprochen und in ein Gespräch verwickelt als wenn ich ohne Hund unterwegs bin.


      Das Einzige, was wirklich ein Problem werden kann sind unvorhergesehene HOHE Kosten. Sprich Tierarztkosten, die über einplanbare Kosten hinaus gehen und in kurzer Zeit exteme Summen verschlingen oder wirklich ein Schaden bei Dritten, die nicht durch eine Haftpflicht gedeckt werden.
      Durch Versicherungen kann man auch dieses Risiko bis zu einem gewissen Grad eindämmen und sich (wenn zb. chronische Sachen kommen oder die Kosten die Versicherungssumme übersteigen) notfalls einen Plan x zulegen.

    • Es steht wohl außer Frage, ob man einen Hund abgeben muss, weil man sich (vorübergehend oder plötzlich) in einer finanziellen/ seelischen/ körperlichen Notsituation befindet. Wenn ich allerdings wüsste, dass ich dauerhaft fußlahm wäre oder das Geld vorn und hinten nicht reicht, würde ich über eine "Bestandsverkleinerung" nachdenken, vorallem dann, wenn das Tier leidet. Das heißt, Neuanschaffungen würde es vorerst nicht geben. Ich lese manchmal auf Facebook Hilfeaufrufe von Leuten, die "Hunde retten" und dann um Kohle für eine OP betteln, weil sie ja schon x kranke Hunde/Katzen haben, die ja sonst keiner genommen hätte. Dafür fehlt mir zum Beispiel komplett das Verständnis und gefühlt werden diese Leute grad mehr.

    • Ich glaube, dass die Leute, welche diese Meinung vertreten noch kein ernsthaft krankes Tier hatten.
      Unsere Una hat innerhalb von 3 Jahren ca. 8000€ ( 3 notwendige OPs ) verursacht und in den letzten Monaten hatte sie zusätzlich monatliche Medikamentenkosten von 250€ aufgrund der Analfisteln.


      Benny hatte 800€ beim TA gekostet, bis er ca. 8 Monate alt war.


      Ich kann mir daher bei aller Liebe nicht vorstellen, wie man mit Hartz 4 sowas finanzieren könnte, egal wie sparsam man ist.

      Es gibt genug Menschen mit Job die sich soviel Geld nicht hätten leisten können. Und nun? Sind die auch furchtbare Hundehalter?




      Mir graust es hier grade.
      Soviel Überhehblichkeit, sowenig Empathie, sowenig Mitdenken.
      "Geht alles!" "Ist ja für Miete und alles gesorgt!" "Wer keine Kohle hat verdient kein Tier"


      404 Euro ist der Regelsatz. Davon muss man leben und die Rechnungen bezahlen. Ja, das geht wenn man haushalten kann.
      Sparen... Ja, wenn man nen netten Sachbearbeiter hat geht das auch, in Minischritten halt.
      Wenn man nen Arschloch als Sachbearbeiter hat gehts nicht. Da muss man dann schon Rechenschaft ablegen wenn man sich 2 neue Hosen hintereinander kauft.
      Gibts nicht? Oh doch. Selbst so einen gehabt und ne Freundin hatte in den letzten Jahren nur solche.


      404 Euro ist nicht viel. Und sehr viele Arbeitnehmer haben nach Abzug von Miete auch nicht mehr.
      Das sind also alles ganz, ganz böse Menschen, völlig verantwortungslos, etc.
      Gut zu wissen.


      Von soviel Bullshit hier wird mir schlecht. Ich brauche echt ne Pause.

    • Von soviel Bullshit hier wird mir schlecht. Ich brauche echt ne Pause.

      Ich lese hier eigentlich grad eher das Gegenteil: Ist hart, aber läuft dann irgendwie. Ich lese auch nicht, dass hier Leuten die Tierhaltung verboten werden soll.
      Während des Studiums hatte die Katze einen Unfall. Der TA hat mir das Geld erst gestundet, den Rest konnte ich in Miniraten abstottern.

    • Ich werfe mal in die Runde, dass die meisten Menschen nicht zu den Gutverdienern gehören und oftmals im Niedriglohnbereich ihr Einkommen finden. Man muss also nicht erst bei Harz 4 anfangen.


      Im Übrigen habe ich die Erfahrungen gemacht, dass gerade die Menschen, die wenig Geld haben, am Ende das meiste für ihre Tiere tun.

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