Der Hund als Modeaccessoire- Hund oder Püppchen

  • @dragonwog

    Wär das hässliche Ding nicht so teuer, würde ich Frieda gern mal in dem Outfit zu einer Drückjagd mitnehmen: Chiffon-Hundekleid Rosalie mit Rosette, Grösse XXS, S, Hundekleider kaufen

    Immerhin geht es darum, dass der Hund von den Schützen vom Wild unterschieden werden kann. Und das sollte ja wohl gegeben sein. Mir ist zumindest noch nie ein Wildschwein in solchen Klamotten begegnet. Und die Blicke der Mitjäger werden unbezahlbar sein. :applaus:

    :lachtot: :lachtot: :lachtot: Ich schmeiß mich gleich weg bei der Vorstellung

  • Ich denke, bis zu einem gewissen Grad kriert jeder sich ein Image mit seinem Hund, ob er/sie es will oder nicht. Das kann relativ harmlos sein (wie z.B. die "harmonische Familie" mit einem Haus im Vorort, zwei Kindern und einem Golden Retriever), aber kritisch wird es immer dann, wenn die Vorstellung des / der Menschen und die Bedürfnisse des Hundes nicht zusammenpassen. Das führt fast immer zu Frustration auf beiden Seiten.

    Das ist auch eher nicht rasseabhängig, aber es wird halt besonders kritisch, wenn die Hunde durch Film/TV, Medien oder Werbung als etwas vermarktet werden, was ihnen nicht entspricht - am besten mit menschlichen Qualitäten (Paris Hiltons Chihuahua, der schlaue Border Collie in "Schweinchen namens Babe", 101 Dalmatiner, Lassie, Weimaraner aus der Peugeout-Werbung...)

    Es ist zwar nicht ganz so offensichtlich, gibt es aber auch im umgekehrten Fall, z.B. wenn der Mensch gerne Erfolg im Hundesport hätte und der Hund das nicht mitmacht. Nicht selten wird dann ein Zweithund angeschafft und der Ersthund kommt ein bisschen aufs Abstellgleis.

  • Das kann relativ harmlos sein (wie z.B. die "harmonische Familie" mit einem Haus im Vorort, zwei Kindern und einem Golden Retriever)

    Selbst das muss nicht harmlos sein! Bei uns so gewesen: Junges Paar, eine Tochter, dazu dann bitte einen Labradorwelpen. Der wanderte dann direkt mal zum nächsten Familienurlaub im Alter von nur wenigen Monaten in die Hundepension, kam dann auch öfter dahin, wenn unter der Woche keine Zeit war, als die Erziehung (völlig überraschend) nicht so recht klappte kam als Lösung ein Teletakt-Gerät und inzwischen kommt der Hund auch nicht mehr ins Haus und lebt im Zwinger.

    Ich finde es wichtig, dass man sich einen Hund um des Hundes willen anschafft, und nicht, weil man ein bestimmtes Bild von sich selbst komplettieren möchte. Das blöde ist eben, dass die betroffenen immer erst merken, dass sie genau das versucht haben, wenn der Hund schon da ist - und dass man da nicht einfach den Akku raus nehmen kann, wenn man gerade keinen Bock drauf hat. Aber für das Problem wird's wohl vorerst keine Lösung geben...

  • Klar ist mein Hund ein Accessoire. Immerhin wähle ich die Leine nach der Farbe meines Outfits aus. Ich würde nie die rote Leine nehmen, wenn ich pinke Schuhe anhab. Wie sähe das denn aus? :ugly:
    Aber Gott sei Dank tut es meinem Hund nicht weh, wenn ich die gelbe Herbstleine statt der schwarzen Lederleine nehme.
    Mal ehrlich - wer achtet beim Kauf von Leinen, Pullis, Mänteln, Decken und Co. denn nicht darauf, dass es farblich zum Hund, einem selber oder der Wohnungseinrichtung passt?
    Mein Hund darf schmutzig werden, rennen, spielen, aber wenn sie mit ins Restaurant kommt wird sie vorher gebürstet und sie bekommt die schönen Halsbänder und Leinen an - passend zu meinen Sachen.
    Zöpfe trägt mein Hund auch. Und wenn es die guten Gummis in pink geben würde, würde ich sie bestimmt mal kaufen. :applaus:

  • es ist aber ein Unterschied ob ein Hund Hunde Kontakt nicht hat weil er keinen brauch... Oder weil er überhaupt nicht raus kommt und das nie gefördert wurde.

    Tja, aber wo fängt man da an und wo hört man auf? Ich bin auch ein Fan davon, dass Kinder draußen Buden bauen und nicht drinnen vor TV oder PC hocken, dass sie sich gesund ernähren und nicht jeden Tag Spaghetti mit Tomatensoße essen, dass Paare miteinander reden anstatt sich über das Smartphone auszutauschen...

    Solange etwas nicht offensichtlich tierschutzrelevant ist, kann jeder mit seinem Hund tun und lassen was er will...so ist das mit Kindern übrigens auch...was ich damit meine: Es stört mich nicht, wenn jemand seinen Hund in einer bestrassten, pinken Tasche durch die Gegend trägt, ihm Zöpfe flechtet oder einen rosa karierten Mantel anzieht.

    Ich tue mich sehr schwer damit, über Menschen und ihr Leben zu urteilen, die ich nicht kenne und über die der Klatsch aus Hörensagen verbreitet wird. Mag ich nicht. Oft sind es nur Momentaufnahmen. Und wenn wirklich etwas im Argen liegt, dann handelt man.

  • Ich habe mich früher immer mit nem Dobermann an meiner Seite gesehen.
    X-D Ich fand' die immer faszinierend - bevor ich wusste, dass die Ohren eigentlich kupiert sind und was es überhaupt bedeutet einen Hund zu haben.

    Also nein, ich kann nicht sagen, dass ich mir nicht manchmal vorgestellt habe, wie es wäre mit nem stolzen/total 'edel' anmutenden eleganten Hund durch die Gegend zu gehen.
    Man freut sich ja doch auch über Komplimente und man KAUFT den Hund ja auch tatsächlich irgendwie.
    (Klingt hart, ist nicht so gemeint)

    Nuja, die Vorstellungen haben sich irgendwann ihren Hut aufgesetzt und sind mit netten Grüßen von Bord gegangen.

    Statt des adrett neben mir stehenden eleganten Hundes hatte ich einen kleinen fiependen Flummi, der sich um seine eigene Achse gedreht hat, der alles Essbare und nicht essbare aufgesaugt hat, der quiekend Leute angesprungen hat und mir meinen Finger mit der Leine gequetscht hat, da man ja unbedingt nach vorne preschen musste.

    Dennoch habe ich ein paar Halsbänder und ein "gutes" mit ein paar Schmucksteinen drin(das übrigens schon mal in Kot gebadet wurde, da Madame sich darin gewälzt hat und ich dann mit nem Zahnstocher den Kram aus den Rillen sammeln durfte).

    Manchmal überlege ich, noch ein farblich besser passendes Geschirr zu kaufen(zum Halsband) - aber so wichtig ist es mir dann momentan nicht... .

    Man rückt halt auch manchmal von den Vorstellungen ab - und trotzdem denken vielleicht Leute irgendwann mal, in den 5 Sekunden, wo Zoey brav neben mir hertrottet: "Wow, toller Hund, tolle Frau."(Oder eben auch nicht) Die Vorstellung hat natürlich auch was.

    Aber um mich selbst immer wieder zu spiegeln mit Hund - dafür habe ich auch einfach gar keine Zeit, da unsere Madame doch recht anspruchsvoll ist. X-)

    ---

    Ein paar Bekannte von mir - da meinte auch eine, sie würde sich wenn, dann einen Hund holen wollen, so einen grauen mit den kurzen Haaren.
    Sie meinte einen Weimaraner - ich meinte - ja, die sehen toll aus, aber das solltet Ihr Euch nochmal überlegen - und dann führte ich es noch kurz aus.

    Ich weiß nicht, ob das irgendwas bewegt hat... aber nuja - also es gibt sie auf jeden Fall, die Hunde, die nach Look gekauft werden.

  • Mein Hund trägt bei Kälte oder Nässe meist einen Hundemantel. Rex ist eine Frostbeule und ich finde es blöd, ihn frieren zu lassen. Wir haben 2 Hundetaschen, die ich aber nicht allzu häufig verwende. Eher nehme ich ihn hoch (auf den Arm), wenn die situation es erfordert.


    Warum man den Pfiffi im Einkaufszentrum in der Tasche rumträgt, verstehe ich nicht. Ich verstehe aber generell nicht, warum Hunde mit in Shoppingtempel kommen müssen. Von daher ist das irgendwie auch keine Modefrage, sondern grundsätzlich ein Für- oder Gegen.

    Klar, ist eine Grundsatzfrage. Aber eben auch nur eine Momentaufnahme. Wenn jemand mich ausgerechnet an einem der beiden Tage im Jahr sieht, wo ich mit Rex vor einem Waldspaziergang oder einem Spieletreffen mit seiner liebsten Hundefreundin noch schnell auf die Einkaufsstraße fahre, um mir was Wichtiges zu besorgen und ihn, damit es schneller geht, in seine Hundetasche setze, bekommt der vielleicht auch einen falschen Eindruck. Man sollte solche "Momentaufnahmen" also mMn auch nicht überbewerten. Ich wohne halt in der Großstadt und wann immer es geht, nehme ich Rex auch mit, sofern es dort nicht zu stressig für ihn ist. Ich bin aber auch niemand, der stundenlang shoppt - bei mir ist das immer eher ein "So schnell wie möglich das Zeugs besorgen, und dann nix wie weg" xD Aber das weiß jemand, der uns sieht, ja nicht, der glaubt vielleicht, ich bin seit 3 Stunden Koma-shoppen und schlepp den armen Fiffi in der Tasche rum.

    Was ich auch ganz klar sehe, wie es hier in einigen Postings schon erwähnt wurde: Nicht nur kleine Hunde werden manchmal als eine Art "Accessoire" "verwendet". Wie viele Leute legen sich einen schicken Aussie, Weimaraner oder Viszla aus einzig optischen Gründen zu?

  • Es sind doch schon so viele Rassen Opfer der Mode geworden..... Bedingt durch die Medien.....
    @Regula schrieb es ja schon...
    Tragisch ist es bei jedem Individuum.

    Das Kleinteil gehört ja auch zu so einer Opferrasse.... Auch heute noch. Nur, das ein Terrier, sonst wäre er ja keiner, irgendwann mal frei dreht...
    Dann landen sie als Beisser im Tierheim....

    Ganz schlimm finde ich, dass es seit einiger Zeit die Jagdhundrassen sind..... Kleiner Münsterländer als Familienhund....
    Viszla und Weimaraner als Gassibegleitung... :mute:

    Und ich bin froh, dass ich bis jetzt noch keine Niederlaufhunde als Familienhunde gesehen habe.
    Es gibt einfach Jagdhundrassen die gehören als Arbeitshund angeschafft.

  • In Wien habe ich derzeit das Gefühl, dass der Vizsla der neue Labrador ist.

    Leider bei mir in der steirischen Vorstadt-Pampa auch. Die sind ja sooo schön und intelligent. Die, die langhaarige Hunde wollen, haben Border oder Aussies. Mit denselben Vorzeichen. :omg:

    Aber oft sinds nach ein paar Monaten wieder verschwunden, so wie die vielen Frenchies. :ka:

    Wobei auf unserer Hundewiese am WE oft eine Hundetherapeutin Kleingruppenunterricht gibt. Letztens waren zu Gast: Ein Viszla, ein Dalmatiner und ein Aussie.

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